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Terrassenbau

Zuletzt aktualisiert: 08. August 2023
Lesedauer: 10 Minuten

Die Terrasse ist ein Ort, an dem sich der Himmel und die Erde berühren. An dem man entspannen kann vom Alltag, sich mit seinen Lieben zum Essen treffen oder einfach nur die ersten Sonnenstrahlen genießen kann. Man hört Kinderlachen, vom Wind hergetragen, man riecht die Blumen aus dem Garten oder den Duft von Gegrilltem. Und kaum etwas ist romantischer als ein Sommerabend mit Kerzenschein und Musik auf der Terrasse. 

Kein Wunder also, dass Hausbesitzer nur zu gern ihren Wohnraum durch dieses „Sommerzimmer“ erweitern und die neue Terrasse bereits bei der Planung in ihre Gartengestaltung mit einbeziehen. Allerdings sollten Sie beim Thema Terrassenbau immer bedenken: Eine gute Unterkonstruktion ist oft entscheidend dafür, dass Sie lange etwas von Ihrer neuen Terrasse haben.


Was ist eine Terrasse?

Es handelt sich um einen oft erhöhten offenen Außenbereich, meist an ein Gebäude angebaut und mit diesem durch eine Terrassentür verbunden. Bei geeignetem Wetter dient sie sozusagen als Erweiterung des Wohnraums, der in der Regel aus einem Fundament, einem Unterbau und dem Terrassenbelag besteht. Die Materialien dieses Terrassenbelags können ganz unterschiedlich sein: Holz wie zum Beispiel Lärche, Bangkirai oder Douglasie, WPC Terrassendielen, Beton oder Keramik und Naturstein. Die Form ist keinesfalls festgelegt, orientiert sich aber meist am Haus. Viele Terrassenbesitzer entscheiden sich für eine Terrassenüberdachung, da diese nicht nur vor der Sonne schützt, sondern ihnen auch die Möglichkeit gibt, den Außenbereich im Garten auch dann zu nutzen, wenn es leicht nieselt. 

Typische Materialien für den Bereich Terrassenbau sind

  • verschiedene Holzarten
  • Keramik
  • Naturstein
  • WPC bzw. WPC-Dielen
  • Pflastersteine / Backsteine
  • Kiesbeläge

Natürlich können Sie aber auch kombinieren, zum Beispiel Terrassenfliesen mit Kieselementen. 


Terrassenbauer in Deutschland



Terrassenplanung

Wenn Sie die Terrassenplanung durchführen, wird das Hauptaugenmerk in der Regel auf dem Optischen liegen. Welcher Terrassenbelag ist der richtige und wie kann man am besten die Terrassendielen verlegen

Doch bevor Sie diese Überlegungen anstellen, sollten Sie auch planen, wo genau Sie Ihr „Außenwohnzimmer“ anlegen möchten. Bei einem freistehenden Haus haben Sie hier ja alle vier Himmelsrichtungen zur Verfügung – und jede hat ihre Vorteile. 

HimmelsrichtungVorteile Nachteile
Südenangenehme Temperaturen fast das ganze Jahr überhervorragend zum Sonnengut, um Gemüse zu züchtengeeigneter Sonnenschutz für den Sommer erforderlichbestimmte Pflanzenarten werden in praller Sonne nicht überleben
Ostenangenehme Temperaturen schon in den Morgenstundenzusätzlicher Sonnenschutz ggf. nicht notwendigideal geeignet, wenn Sie sich im Sommer aus der großen Hitze zurückziehen möchtenkeine Nachmittagssonne
Nordenangenehme Temperaturen, selbst in der Mittagshitze im Hochsommerzusätzlicher Sonnenschutz ggf. nicht notwendigim Frühling und im Herbst oft zu kalt
Westenangenehme Temperaturen am Tagkann von Nachmittag bis in den Abend hinein genutzt werden, da angenehme Sonnenwärme zu erwarten sindvormittags eher frische Temperaturen, da Sonne erst spät am Tag vorbeikommt

Die Terrassenplanung ist ein wichtiges Element im Vorfeld. Ein Experte hilft Ihnen gern dabei, die für Sie persönlich passende Lösung zu finden und umzusetzen. Egal, ob WPC-Terrasse oder Terrassenplatten, ob hölzerne Hochterrasse oder eine mit einer Alu-Unterkonstruktion – ein Garten- und Landschaftsbauer setzt Ihre Wünsche professionell um.


Gartenbau Experte August Forster, Geschäftsführer der Forster Garten und Landschaftsbau GmbH

Über unseren Experten

Unser Terrassen-Experte August Forster, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., ist Geschäftsführer der Forster Garten- und Landschaftsbau GmbH.

» Zum Terrassenbau-Experteninterview


Terrassenbau

Bei einem Projekt wie dem Terrassenbau kommt es sehr stark darauf an, die Unterkonstruktion gut aufzubauen. Natürlich können Sie – an einem schönen Plätzchen in Ihrem Garten – auch eine Holzterrasse auf Rasen setzen. Besser ist es aber, ein richtiges Fundament für Ihre Terrasse zu schaffen und somit den Untergrund perfekt vorzubereiten. Die Idee dahinter ist, dass nach dem Terrassenbau nichts absackt. 

Eine Unterkonstruktion einer Terrasse aus Holzbalken
Beim Terrassenbau ist es am besten, auf ein Fundament zu setzen © Inga / stock.adobe.com

Besonders wichtig ist das Fundament bei einer erhöhten Terrasse, die es Ihnen bei einem höherliegenden Wohnbereich ermöglicht, die Terrasse auf das gleiche Niveau zu bringen. 

Im Allgemeinen gilt bei einem Projekt wie dem Terrassenbau das Gleiche wie bei einem Gartenhaus: 

  • Holz: Punktfundament oder Streifenfundament
  • Stein- beziehungsweise Keramikterrasse: Bodenplatte oder Betonfundament
  • Pflaster oder Terrassenplatten: Schraubfundament 
FundamentartTiefe
Punktfundamentca. 80 Zentimeter
Streifenfundamentmind. 50 Zentimeter
Bodenplatte / Betonfundamentca. 30 bis 40 Zentimeter (je nach Belastung)
Schraubfundamentca. 50 bis 60 Zentimeter
Terrasse ohne Fundamentca. 15 bis 20 Zentimeter
VORSICHT:
Es ist möglich – das variiert von Bundesland zu Bundesland -, dass Sie eine Baugenehmigung für den Terrassenbau benötigen. Erkundigen Sie sich also unbedingt im Vorfeld, denn sonst kann Ihnen der Rückbau drohen.

Auf das Fundament kommt beim Terrassenbau die Unterkonstruktion. Dabei handelt es sich entweder um eine Alu-Unterkonstruktion oder aber um einen Holz-Unterbau, wobei Sie davon ausgehen können, dass bei einer Holzterrasse die Unterkonstruktion am besten hölzern sein sollte. 

ACHTUNG:
Die Holzterrassen-Unterkonstruktion sollte eine leichte Neigung von 1,5 bis 3 Grad vom Wohnhaus weg aufweisen. So können Sie Staunässe vermeiden! Das entspricht circa 1,5 bis 3 Zentimeter pro einem Meter Dielenbrettlänge.

Einen Terrassenbau kann man nur dann selbst durchführen, wenn man zum einen über handwerkliches Geschick und Verständnis für die Materialien verfügt und zum anderen die richtigen Werkzeuge zur Hand hat. Sonst macht es mehr Sinn, einen Spezialisten aus dem Bereich Gartenbau zu beauftragen, der für Sie neben der Durchführung auch die Planung übernimmt und Ihnen verschiedene mögliche Varianten für Ihren Garten aufzeigt. Denn ein Experte in diesem Bereich kennt sich sowohl mit Pflasterarbeiten als auch mit dem richtigen Aufbau einer Holzterrasse aus und ist ein guter Ratgeber, wenn es um die Wahl der richtigen Variante geht. Der Variante, die ganz individuell zu Ihnen persönlich passt. 


Beton wird bei der Terrassensanierung auf Terrasse als Bodenbelag angebracht

Terrasse sanieren

Gibt es Stolperstellen oder ist die Konstruktion marode beziehungsweise morsch, dann sollten Sie eine Terrassensanierung durchführen.

© Bobcat Beasley / stock.adobe.com


Gartenbauer bringt mit einem Farbroller Abdichtung auf einer Terrasse auf

Terrasse abdichten

Um eindringende Feuchtigkeit sowie ein Hochfrieren zu vermeiden sowie einen zusätzlichen Wärmeschutz zu erhalten, sollten Sie eine Terrasse gut abdichten.

© surasak / stock.adobe.com


Terrassendielen

Es gibt zahlreiche verschiedene Materialien, aber natürlich macht es einen Unterschied, ob Sie WPC-Terrassendielen oder Ipé-Terassendielen verwenden. Letztere sind zum Beispiel dann besonders gut geeignet, wenn Sie ein Schwimmbad auf der Terrasse einplanen. Bei einer Holzterrasse haben Sie zahlreiche Auswahlmöglichkeiten – vom heimischen Holz bis hin zum Tropenholz, bei dem Sie aber ganz besonders auf Gütesiegel achten sollten, um die Abholzung des Regenwaldes nicht zu unterstützen. Allgemein sollten Sie immer auf hochwertige Materialien achten, da es sich um einen in der Regel sehr beanspruchten Bereich handelt, von dem Sie lange etwas haben möchten. 

Es gibt unter anderem 

oder auch solche aus besonders hartem Holz wie dem Garapa Holz.


Terrassendekoration

Wie ein Zimmer des Hauses wird eine Terrasse ebenfalls eingerichtet und dekoriert. Sie können sie ganz nach Ihrem eigenen Geschmack mit geeigneten Gartenmöbeln und Pflanzen ausstatten. Der Schwerpunkt der Terrassengestaltung liegt ganz in Ihren Händen. 

Man unterscheidet allgemein zwischen sieben verschiedenen Einrichtungsstilen, mit denen Sie Ihre Terrasse gestalten können: 

  • moderne Terrassengestaltung
  • Landhausstil
  • asiatischer Stil
  • Naturgartenstil
  • mediterraner Stil
  • skandinavischer Stil
  • tropischer Stil

Zur Terrassengestaltung gehört auch der Sichtschutz. Sie können hier beispielsweise mit Bambusmatten arbeiten, Sie können aber auch eine Natursteinmauer oder eine Gabione anbringen, ein Sonnensegel oder einen sogenannten lebenden Zaun, also eine Hecke. Die Auswahl ist hier groß und Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. 

Die meisten achten allerdings darauf, dass das Ganze komfortabel und einladend wirkt. Aus diesem Grund sind auch Holzterrassen und spezielle Terrassendielen wie Bambus-Terrassendielen immer mehr in Mode gekommen. Sie wirken gemütlich, passen zu vielen verschiedenen Stilrichtungen und sind – aufgrund des schnellen Bambuswachstums – nachhaltig. 


Terrassenpflege

Mindestens einmal im Jahr, nämlich im Herbst, sollten Sie Ihren Terrassenboden grundlegend von den Verschmutzungen befreien, die er übers Jahr abbekommt.

Hand mit einem Besen kehrt über eine Holzterrasse
Eine regelmäßige Reinigung, zum Beispiel von Blütenblättern, ist wichtig © kropka! / stock.adobe.com

Mit einer Bürste, Wasser und einer Naturseife können Sie Ihre Terrasse gut reinigen, egal um welches Material es sich handelt.

EXPERTENTIPP:
„Ein Hochdruckreiniger ist zwar effektiv, kann aber Ihren Terrassenboden stark schädigen. Bevor Sie damit auf Ihre Terrassenfläche losgehen, sollten Sie an einer Stelle testen, ob der Belag den hohen Wasserdruck überhaupt verträgt. Bei Weichholz oder offenporigem Naturstein sollten Sie auf Hochdruckreiniger verzichten.“

Claudia Schönfeld Freiräume und Gärten

Etwas schwieriger wird es, wenn sich auf Ihrer Holzterrasse Moos gebildet hat. Chemische Mittel sind hier aber trotzdem nicht notwendig. Zu den effektivsten Hausmitteln gehören Essig und Soda. Und nicht vergessen: regelmäßig ölen, mindestens einmal, besser zweimal im Jahr. 



Kosten

Natürlich hängt es bei den Kosten stark davon ab, ob Sie sich professionell helfen lassen oder ob Sie sich alleine an den Terrassenbau wagen. 

Faktoren wie die Größe, das Material und der Arbeitsaufwand beeinflussen den Preis. Gleiches gilt für Sonderwünsche oder spezielles Design. Mit unserem Terrassenkostenrechner können Sie sich aber ein erstes Bild davon machen, wie viel Sie investieren müssen:





HINWEIS:
Um eine genaue Kostenschätzung zu erhalten, sollten Sie Angebote von verschiedenen Handwerkern einholen. So können Sie die besten Preise für Ihren Terrassenbau vergleichen und sicherstellen, dass alle notwendigen Kosten einbezogen werden.

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