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Terrassenbau

Der Bau der Holzterrasse auf Rasen

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 31. August 2021
Lesedauer: 7 Minuten
© nuchao / istockphoto.com

Eine Holzterrasse, die direkt auf dem Rasen platziert werden soll, muss sorgfältig durchdacht und geplant werden. Nur so kann eine Fläche entstehen, die zum Entspannen und Wohlfühlen einlädt. Erfahren Sie alles über den Bau einer Holzterrasse auf Rasen bei Gartenbau.org!

Der Bau einer Holzterrasse auf dem Rasen lohnt sich: Grundsätzlich bietet das natürliche Baumaterial Holz natürlich einige Vorteile, denn es verbreitet eine besonders angenehme und heimelige Atmosphäre. Darüber hinaus wird durch den Bau einer Terrasse der Wohnraum erweitert – die neu angelegte Terrasse bietet sich als Rückzugsort und als Ort für gemeinsame Abende mit der Familie oder mit Freunden an. So wird der Garten noch wohnlicher gestaltet. Wird die Holzterrasse direkt auf dem Rasen angelegt, gibt es jedoch einiges zu beachten, denn dieser Untergrund macht einige Maßnahmen notwendig.

Was ist beim Bau einer Holzterrasse auf dem Rasen zu beachten?

Der Bau einer Holzterrasse ist immer komplex und sollte daher prinzipiell nur von einem Fachmann geplant und durchgeführt werden. Der Gartenbauer bespricht mit Ihnen wichtige Faktoren wie die genau Positionierung der Terrasse, die Gestaltung sowie den Aufbau der Konstruktion.

Die Vorbereitung des Bodens

Einen wichtigen Faktor beim Holzterrassenbau stellt die ordentliche Vorbereitung des Bodens dar. Dadurch wird der weitere Verlauf der Bauarbeiten maßgeblich beeinflusst.

Grundsätzlich wird der Boden im Garten meistens bereits vor der Verlegung beziehungsweise Aussaat des Rasens geebnet. Bei Neubauten und auch bei bestehenden Häusern und Gärten kann es dennoch vorkommen, dass Vertiefungen oder kleine Erhöhungen vorhanden sind, die beseitigt werden müssen. Der Untergrund muss also sorgfältig geebnet werden, damit die Holzterrasse später auf dem Rasen stabil stehen kann.

Diese Maßnahme wird in der Regel durch Walzen vorgenommen, wenn es sich um Erhöhungen handelt. Löcher werden mit gewöhnlicher Erde gefüllt und ebenfalls geplättet. Der Boden sollte möglichst gerade und frei von Unebenheiten sein, um einen optimalen Baugrund darzustellen.

Die Wahl des Holzes

Auch die Wahl des Holzes ist natürlich entscheidend, wenn die Terrasse auf dem Rasen angelegt wird. Hier gibt es mittlerweile eine sehr große Auswahl an verschiedenen Holzarten, die sich mehr oder weniger gut für die Gestaltung einer Holzterrasse eignen. Grundsätzlich kann dabei zwischen heimischen Hölzern aus dem deutschen Raum und tropischen Holzarten unterschieden werden.

Heimische Hölzer sind in vielen Fällen weniger gut für den Bau einer Terrasse oder einer Terrassenüberdachung geeignet: Kiefern, Fichten und andere hiesige Baumarten sind eher weich. Sie sind anfällig für Witterungseinflüsse und daher sehr kurzlebig – auch bei intensiver Pflege.

UNSER EXPERTE ERKLÄRT:
„Bei Kiefer handelt es sich um kein langlebiges Holz, das zudem oft chemisch verarbeitet wird, damit es sich als Terrassenholz einsetzen lässt. Dadurch wird das Holz bei einem späteren Austausch zu Sondermüll. Lärche ist ein Nadelholz, das gerne im Außenbereich und beim Terrassenbau verwendet wird, weil dieses Holz sehr gerade wächst, was längere Deckblätter hervorbringt. Allerdings hat nicht jede Lärche die gleiche Qualität und auch nicht jede ist aus nachhaltiger Produktion. In den Baumärkten finden Sie vor allem die sibirische Lärche, wir empfehlen die Gebirgslärche.“

August Forster – Geschäftsführer Forster Garten-und Landschaftsbau GmbH

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Geeignete heimische Sorten zeichnen sich vor allem durch ihre ökologischen Vorteile aus, da zum Beispiel lange Transportwege vermieden werden. Den Gegensatz zu diesen Holzsorten stellt das tropische Holz dar. Bekannte Vertreter sind hier zum Beispiel Mahagoni, Teak oder Bangkirai. Diese Hölzer besitzen eine natürliche Härte und eine starke Resistenz gegenüber Wind und Wetter. Auch schädliche Insekten haben hier keine Chance. Damit eignet sich tropisches Holz perfekt für den Bau einer Holzterrasse auf Rasen – allerdings gehen mit diesen Vorteilen auch einige Nachteile einher. So sollten Sie bei der Wahl eines Tropenholzes besonders auf das FSC-Siegel achten. Dieses Siegel zeichnet Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft aus.

Nichtsdestotrotz gibt es viele Anbieter, die minderwertige Hölzer als hochwertiges Tropenholz verkaufen und entsprechend hohe Preise verlangen. Im Idealfall beziehen Sie Ihr Holz über einen Gartenbauer, der ein qualitativ hochwertiges Holz sofort erkennt. So erhalten Sie einen Terrassenbelag, der mehrere Jahrzehnte lang problemlos haltbar ist.

Die richtige Unterkonstruktion

Weiterhin ist die richtige Unterkonstruktion wichtig, die dafür sorgt, dass die Holzterrasse auf dem Rasen die nötige Stabilität besitzt. Direkt auf der ebenen Rasenfläche wird die benötigte Fläche etwa 20 cm (Zentimeter) tief ausgehoben. Darin wird eine Schicht aus Schotter und Kies aufgeschüttet.

UNSER TIPP:
Der Gartenbauer kann für Sie ein Wurzelvlies einbringen. So wird verhindert, dass Gras, Moos und Unkraut durch die Schotter- und Kiesschicht zwischen den Holzdielen der Terrasse hindurchwachsen.

Im Anschluss kann zwischen verschiedenen Konstruktionen gewählt werden, auf denen die Holzterrasse auf dem Rasen installiert wird: Hier sind Fundamente, Platten beziehungsweise Steine oder Stelzen möglich. Mit einem Fundament wird eine Fläche aus Beton geschaffen, die den Boden gänzlich verschließt – auf dieser Konstruktion steht die Terrasse zwar ausgesprochen stabil, allerdings möchten viele Gartenbesitzer den Untergrund der Terrasse nicht komplett mit Beton auskleiden, um der Erde Luft zu lassen. Auch die Kosten sind bei dieser Konstruktion relativ hoch.

Die Bauweise mit Stelzen eignet sich vor allem dann, wenn das Niveau der Terrasse so besser an die Bodenhöhe des Wohnhauses angepasst werden kann. Darüber hinaus kann Regenwasser hier sehr leicht abfließen, da der Bau der Terrasse den Boden nicht beeinflusst und das Wasser so wie zuvor versickern kann.

Die Montage auf Platten und Stelzen stellt eine gute Alternative zu den genannten Möglichkeiten dar. Diese Fundamentsteine umschließen den Boden im Gegensatz zu einem vollflächigen Fundament nicht. Die Steine werden in der Regel auf Punktfundamenten und einer Holzkonstruktion montiert, sodass eine stabile Unterkonstruktion entsteht, die auch schwere Holzdielen problemlos tragen kann. Hier ist allerdings auf eine stabile Tragschicht zu achten, denn andernfalls können die Fundamentsteine einsinken oder unterspült werden.

Ein versierter Gartenbauer hilft Ihnen dabei, die passende Unterkonstruktion zu finden, wenn Sie Ihre Holzterrasse auf dem Rasen anlegen möchten. Er prüft die Gegebenheiten vor Ort und kann Ihnen durch die daraus gewonnenen Erkenntnisse einen Vorschlag zur geeigneten Konstruktion machen.



Umsetzung des Terrassenbaus

Ist die Planungsphase abgeschlossen, folgt der eigentliche Bau der Holzterrasse auf dem Rasen. Auch hier lohnt es sich, einen kompetenten Fachmann zu engagieren: Der Gartenbauer übernimmt sowohl die Beschaffung des notwendigen Werkzeugs als auch der Materialien. So kommt für Sie kein zusätzlicher Kosten- und Zeitaufwand zustande. Darüber hinaus können Sie durch die Arbeit des Gartenbaubetriebs sichergehen, dass der Bau Ihrer Terrasse mit Kompetenz, Erfahrung und Fachwissen vorgenommen wird – nur durch eine sorgfältige Umsetzung Ihrer Pläne erhalten Sie eine langlebige und robuste Terrasse.

Zudem kann Ihnen der Gartenbauer hilfreiche Tricks und Tipps zur Pflege der Terrasse geben, denn viele Holzarten benötigen eine besondere Pflege – weiche Hölzer sollten zum Beispiel nicht mit einem Hochdruckreiniger bearbeitet werden.


Gartenbau Experte August Forster, Geschäftsführer der Forster Garten und Landschaftsbau GmbH

Über unseren Experten

Unser Terrassen-Experte August Forster, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., ist Geschäftsführer der Forster Garten- und Landschaftsbau GmbH.

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Fazit

Eine Holzterrasse auf dem Rasen kann den Garten deutlich wohnlicher gestalten und den Raum zu einem Aufenthaltsort für die ganze Familie machen. Dazu ist allerdings eine umfangreiche Planungsphase notwendig, in der unter anderem die Wahl des richtigen Holzes sowie die Umsetzung der Unterkonstruktion geklärt werden. Auch der Bau selbst ist komplizierter, denn hier fehlt vielen Gartenbesitzern die notwendige Fachkenntnisse und auch das benötigte Material. Ein Gartenbaubetrieb kann hier helfen, das Projekt erfolgreich zu planen und umzusetzen – so können Sie schon bald Ihre neue Holzterrasse auf dem Rasen nutzen!

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
Gartenbau.org ist das Branchenverzeichnis für Garten- und Landschaftsbauer. Die Redaktion von Gartenbau.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihren Garten betreffen: von der Baumpflege über Gartenbeleuchtung bis hin zum Bau von Teichen und Swimmingpools.