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Terrassenbau

Terrasse bauen Kosten: Was kostet der Terrassenbau?

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 10. Februar 2023
Lesedauer: 12 Minuten
© ronstik / istockphoto.com

Eine Terrasse ist eine großartige Möglichkeit, den Außenbereich Ihres Hauses zu nutzen und zu genießen. Es gibt jedoch viele Faktoren, die den Preis beeinflussen können und die man nicht auf den ersten Blick bedenkt. Unser Artikel bietet einen Überblick über die Kosten, die beim Bau in Ihrem Garten anfallen. Dazu gehören nämlich nicht nur Materialkosten und Handwerkerkosten, sondern zum Beispiel auch Kosten für die Unterkonstruktion oder die Beleuchtung. Wir bieten Ihnen zusätzlich eine Beispielrechnung für zwei verschiedene Varianten (inklusive Kosten für Planung, Aushub, Unterbau, Bodenbelag und Randeinfassung) sowie einen individuellen Terrassenbau-Rechner – so erkennen Sie schnell, an welcher Stelle Sie Geld sparen und trotzdem Ihre Terrasse so gestalten können, wie Sie es schön finden. Dabei kommt auch der ökologische Aspekt nicht zu kurz. Denn es ist nicht notwendig, Tropenholz zu verlegen, damit Ihre Terrasse zum Schmuckstück wird. 

Alles auf einen Blick:

  • Die Kosten werden vor allem von der Materialauswahl beeinflusst. Denn es macht einen finanziellen Unterschied, ob Sie zum Beispiel Beton oder Holz verwenden. 
  • Der Unterbau, einschließlich Aushub und Planung, ist ein wichtiger Faktor für die Gesamtkosten einer Terrasse.
  • Zusätzliche Arbeiten, wie beispielsweise das Einbauen einer Drainage oder das Schutzbehandeln des Holzes, können zusätzliche Kosten verursachen.

Terrassenbau Kosten

In der heutigen Zeit sollte eine Terrasse möglichst hochwertig, langlebig und wenn möglich auch recyclebar sein. Und natürlich ein Schmuckstück für Ihren Garten. Sie ist ein architektonisches Element, das den Übergang darstellt zwischen dem Inneren des Gebäudes und dem Außen. Nicht zuletzt deswegen ist es entscheidend, welches Material für die Terrassengestaltung verwendet wird, wo sich sparen lässt und warum Tropenhölzer wie Bankirai Holz ökologisch nicht ratsam sind. 

Terrassen-Kosten-Recher: Terrassenkosten berechnen

Die Kosten für eine Terrasse sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie Größe, Terrassenplatten und Arbeitsaufwand. Hinzu kommt, dass Sonderanfertigungen oder spezielle Designs den Preis um einiges erhöhen können. Die Arbeitskosten für Handwerker, als Anfahrts, Lohn- und Materialkosten, müssen ebenfalls berechnet werden.

Terrassenkosten berechnen
HINWEIS:
Um eine genaue Kostenschätzung zu erhalten, sollten Sie Angebote von verschiedenen Handwerkern einholen. So können Sie die besten Preise für Ihren Terrassenbau vergleichen und sicherstellen, dass alle notwendigen Kosten einbezogen werden.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten beim Terrassenbau?

  • Art des Bodenbelags: Terrasse pflastern, Terrassenplatten verlegen, betonierte Terrasse mit unterschiedlichen Belägen, Holzdielenterrasse etc.
  • Terrassengröße
  • Kosten für den Unterbau: Aushub, Materialien wie Schotter und Beton
  • Arbeitskosten für Handwerker, zum Beispiel für die Terrassenplanung, den Aushub oder die Randeinfassung
  • zusätzliche Arbeiten wie Entwässerung, Elektroinstallationen

Kosten für den Bodenbelag

Die Kosten hängen von der Art des Bodenbelags ab, den Sie wählen. Gepflasterte Terrassen sind in der Regel günstiger als solche aus Naturstein-Terrassenplatten,  Betonterrassen dagegen mit unterschiedlichen Belägen können teurer und umweltunfreundlicher sein. Die Kosten für eine Holzterrasse sind in der Regel höher als die Kosten für andere Arten von Terrassen. Das Endergebnis aber wärmer und natürlicher. 

Kosten für den Unterbau

Die Unterkonstruktion ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Bestimmung der Kosten für den Bau einer Terrasse. Die Unterbaukosten beinhalten die Kosten für den Aushub, die Bodenvorbereitung, das Fundament und die Drainage. Je nach Unterbauart kann dies zwischen 10 und 30 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.

Handwerker verschraubt die Unterkonstruktion aus Holz einer Terrasse mit einem Akkuschrauber
© ronstik / istockphoto.com

Kosten für die Randeinfassung

Die Kosten für das Verlegen der Randeinfassung hängen ebenfalls von der Art des Bodenbelags ab. Während eine gepflasterte Terrassenvariante normalerweise eine einfache Randeinfassung aus Beton hat, kann eine Holzterrasse eine kostspieligere Randeinfassung aus Holz erfordern.

Kosten für zusätzliche Arbeiten

Zusätzliche Arbeiten wie das Anlegen von Gehwegen, das Anbringen von Lichtquellen und das Anlegen von passenden grünen Flächen wie einem lebenden Zaun im Garten können die Kosten für den Bau erhöhen, genau wie eine Terrassenüberdachung. Diese Arbeiten sollten bei der Schätzung der Gesamtkosten nicht vergessen werden.



Terrassenarten

Bevor Sie sich an das Erstellen des tragfähigen Unterbaus machen, gilt es zu planen und auszuwählen, aus welchem Material die Terrasse sein soll. Eine WPC-Terrasse, also eine aus einem Holz-Kunststoff-Gemisch, wirkt ganz anders als eine aus Naturstein. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis spielt sicher bei der Auswahl Ihrer Terrasse eine Rolle.

Welche Bodenbeläge eignen sich für Terrassen?

  1. Fliesen: Terrassenfliesen gibt es in vielen Größen, Farben und Materialien. Sie können aus Keramik, Naturstein, Beton oder Kunststoff gefertigt werden. Die Kosten für Terrassenfliesen liegen je nach Größe, Material und Marke zwischen 20 und 60 Euro pro Quadratmeter.
  2. Holz: Terrassendielen aus Holz sind eine beliebte Wahl. Holz ist natürlich und strapazierfähig und bietet eine warme Atmosphäre. Die Kosten für Holzdielen liegen zwischen 30 und 80 Euro pro Quadratmeter. Vorsicht allerdings, wenn Sie die Holzterrasse auf Rasen bauen wollen, denn hier gibt es einiges zu beachten.
  3. Stein: Natursteine wie Sandstein oder Granit eignen sich hervorragend für Terrassen. Die Kosten für Natursteine liegen zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter.
  4. Beton: Betonplatten sind günstiger als andere Bodenbeläge, aber auch weniger attraktiv, weil nicht besonders umweltfreundlich. Die Kosten für Betonplatten liegen zwischen 15 und 25 Euro pro Quadratmeter.
  5. WPC (Wood Plastic Composites): Aufgrund der Witterungsbeständigkeit und Haltbarkeit eignen sich Terrassendielen aus WPC gut für den Außenbereich. Sie kosten je nach Ausführung und Stärke zwischen 40 und 70 Euro pro Quadratmeter. 

Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass diese Kosten Schätzungen sind und je nach Größe, Material, Marke und Standort variieren können.

Gepflasterte Terrasse: Welche Steinarten eignen sich?

Es gibt eine Vielzahl von Steinarten, die sich für den Terrassenbau eignen. Hier sind einige der am häufigsten verwendeten:

Terrassenplatten einer gepflasterten Terrasse die auf einem Untergrund aus Split verlegt werden
© Marlon Bönisch / istockphoto.com
  • Naturstein: Naturstein, wie Granit, Sandstein und Schiefer, ist langlebig und bietet eine natürliche Schönheit. Natursteine sind jedoch teurer als andere Materialien und können schwieriger zu verarbeiten sein.
  • Klinker: Klinker sind eine beliebte Wahl, da sie pflegeleicht und langlebig sind. Sie sind jedoch auch teurer als andere Materialien und können bei falscher Verlegung rutschig sein.
  • Betonplatten: Betonplatten sind eine günstige und pflegeleichte Option. Sie sind jedoch weniger langlebig und haben lange nicht so eine visuelle Anziehungskraft als Naturstein oder Klinker. 
Schon gewusst?
Zement, Wasser, Sand und Kies bilden die Grundlage für Beton. Der künstliche Stein ist für das Klima ein großes Problem, denn beim Herstellen von einer Tonne Zement steigen rund 700 Kilogramm CO2 in die Luft. Weltweit werden jährlich 12 Kubikmeter Beton produziert. Damit könnte man die gesamte Fläche Berlins mehr als 13 Meter hoch bedecken. [Quelle: Spektrum der Wissenschaft, URL: https://www.spektrum.de/news/warum-beton-klimaschaedlich-ist/1760122]

Letztendlich hängt die Wahl des richtigen Materials für den Terrassenbau von den persönlichen Vorlieben und dem Budget ab. Es empfiehlt sich, die Vorteile und Nachteile jeder Option zu berücksichtigen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

SteinartVorteileNachteileKosten (pro m²)
Granit (Naturstein)robust, langlebig, natürliches Aussehenhoher Preis, schwer zu verarbeiten35-60 €
Sandstein (Naturstein)robust, natürliches Aussehen, rutschfestporös, empfindlich gegenüber Feuchtigkeit25-50 €
Schiefer (Naturstein)robust, natürliches Aussehen, rutschfestporös, empfindlich gegenüber Feuchtigkeit30-50 €
Klinkerlanglebig, pflegeleicht, widerstandsfähigeintönige Farben, kalt unter den Füßen20-30 €
Betonplattengünstiger Preis, einfache Verarbeitung, langlebigunansehnliches Aussehen und umweltunfreundlich15-25 €

Holzterrasse: Welche Holzarten eignen?

Für den Terrassenbau eignen sich vor allem Hartholzarten wie Bangkirai, Douglasie, Eiche, Lärche und Teak, da diese besonders stabil und langlebig sind und teilweise auch Insektenbefall und Schimmel gut widerstehen können.

Zwei Handwerker verlegen eine Holzterrasse im Garten
© Trish233 / istockphoto.com
  • Bangkirai Holz ist preisgünstiger als andere Hartholzarten, aber auch anfälliger für Schädlinge und Pilzbefall.
  • Douglasie ist robust und pflegeleicht, aber auch teurer als Bangkirai.
  • Eiche ist langlebig und robust, aber auch teurer als andere Holzarten.
  • Lärche ist preisgünstiger als Eiche und Douglasieterrassendielen, aber auch anfälliger für Schädlinge und Pilzbefall.
  • Teak ist besonders langlebig und robust, allerdings sehr kostspielig.

Verlegung und die regelmäßige Pflege können zusätzlich die Kosten beeinflussen. Es ist auf jeden Fall ratsam, bei der Auswahl des Holzes auch auf die Gesamtkosten und den Umweltaspekt zu achten.

Das sollten Sie beachten:
Wie bei allen Tropenholzarten ist es auch bei Teakholz und Bankirai Holz wichtig, sicherzugehen, dass es aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und die Waldflächen wieder aufgeforstet werden. Auch Transport und Lagerung sollten beachtet werden. Nur so können wichtige Lebensräume und Artenvielfalt erhalten bleiben. Zudem sind diese Wälder besonders wichtig, um CO2 aus der Luft zu filtern. Eine gute Alternative sind holzähnliche Materialien aus Recyclingmaterial.
HolzartVorteileNachteileKosten (pro m²)
BangkiraiRobust und langlebig, rutschfestDunkelfärbung kann unerwünscht sein, höherer Pflegeaufwand30-50€
DouglasieGute Stabilität und Verfügbarkeit, natürliches AussehenKann splitternd sein, Verfärbungen und Schäden durch Witterungseinflüsse20-40€
ThermoescheHohe Widerstandsfähigkeit, lange HaltbarkeitEmpfindlich gegenüber Feuchtigkeit, heller Farbton35-60€
LärcheLeicht und robust, natürliches AussehenEmpfindlich gegen Verfärbung und Verformung, starke Veränderung durch Witterungseinflüsse20-35€
Kempasnatürliche Optik, lange Lebensdauer, hohe Stabilitätnicht resistent gegen Pilzbefall€ 50 – € 80
Bambusumweltfreundlich, schnell nachwachsend, strapazierfähignicht so lange haltbar wie härtere Hölzer€ 30 – € 60
Teaksehr langlebig, widerstandsfähig, feuchtigkeitsbeständighöhere Kosten€ 80 – € 120
Kiefergünstiger Preis, einfach zu verarbeitenkann verziehen und verwinden€ 20 – € 40
Thermokiefergünstiger Preis, geringes Gewicht, Wärmebeständigkeitkann schnell reißen oder verziehen€ 40 – € 60
HINWEIS:
Bitte beachten Sie, dass die Kosten je nach Region und Verfügbarkeit des Holzes schwanken können.

Beispielrechnungen

Wenn Sie sich dazu entschließen, eine Terrasse zu bauen, müssen Sie einige Kosten in Betracht ziehen. Die Gesamtkosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem gewählten Material, der Größe der Terrasse und den erforderlichen Arbeiten. Im Folgenden werden wir die wichtigsten Kostenfaktoren für eine gepflasterte Terrasse und eine Holzterrasse berücksichtigen.

UNSER EXPERTE ERKLÄRT:
„Wenn ich ein begrenzteres Budget habe, dann gibt es schon Möglichkeiten, das eine oder andere einzusparen, für Wasserablaufrinnen zum Beispiel Stahl statt Edelstahl zu verwenden. Wo wir aber auf keinen Fall sparen würden, ist das Terrassenmaterial selbst. Im Prinzip ist immer der Lohnanteil der höhere Anteil und der ist bei günstigem Holz genauso wie bei höherwertigem Holz. Da lohnt es sich auf jeden Fall, das höherwertige Material zu nehmen.“

August Forster – Geschäftsführer Forster Garten-und Landschaftsbau GmbH

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Untenstehend finden Sie Beispielrechnungen für den Bau einer 20 Quadratmeter großen Terrasse, einschließlich Planung, Aushub, Unterbau, Bodenbelag und Randeinfassung.

Beispielrechnung für eine gepflasterte Variante

Materialkosten:

  • Pflastersteine
  • Zement
  • Sand
  • Kies

Arbeitskosten:

  • Aushub
  • Unterbau
  • Verlegung der Pflastersteine

Beispielrechnung für eine 20 m² große gepflasterte Terrasse:

  • Materialkosten: ca. 1000-1500 €
  • Arbeitskosten: ca. 1000-1500 €
  • Gesamtkosten: ca. 2000-3000 €

Beispielrechnung für eine Holzterrasse

Materialkosten:

  • Terrassendielen
  • Schrauben
  • Unterkonstruktion
  • wasserabweisende Schutzschicht

Arbeitskosten:

  • Aushub
  • Unterbau
  • Verlegung der Terrassenbohlen

Beispielrechnung für eine 20 m² große Holzterrasse:

  • Materialkosten: ca. 1000-1500 €
  • Arbeitskosten: ca. 1000-1500 €
  • Gesamtkosten: ca. 2000-3000 €

Kosten für zusätzliche Arbeiten

Je nachdem, welche Terrassenart Sie bauen möchten, können zusätzliche Arbeiten erforderlich sein. Dazu gehören beispielsweise:

  • Randeinfassungen
  • lebender Zaun als Sichtschutz
  • Beleuchtung
  • Entwässerung
  • gemauerter Grill etc.

Diese Kosten können die Gesamtkosten für den Bau Ihrer Terrasse erhöhen.


Gartenbau Experte August Forster, Geschäftsführer der Forster Garten und Landschaftsbau GmbH

Über unseren Experten

Unser Terrassen-Experte August Forster, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., ist Geschäftsführer der Forster Garten- und Landschaftsbau GmbH.

» Zum Terrassenbau-Experteninterview




Fazit

Sie planen, Ihre Terrasse zu erneuern oder eine neue zu bauen? Damit gestalten Sie eine  wertvolle Ergänzung für jedes Haus, ein Element, das Ihnen von nun an in jedem Jahr von Frühling bis Herbst viel Freude bereiten kann und Ihren Wohnraum sozusagen erweitert. Dabei ist aber wichtig, alle Kosten im Voraus zu kalkulieren, um Enttäuschungen zu vermeiden. Eine gepflasterte Terrasse und eine Holzterrasse sind beides attraktive Optionen, die jedoch unterschiedlich hohe Kosten verursachen. Überprüfen Sie daher sorgfältig Ihr Budget und entscheiden Sie sich für das Material, das am besten zu Ihnen und Ihren Anforderungen passt. Fragen Sie sich dabei auch, ob manche Holzsorten wie Bankirai Holz oder Beton wirklich notwendig sind – aus ökologischen Gründen sollten Sie besser darauf verzichten und entweder mit Naturstein pflastern beziehungsweise Holz aus der Region oder gleich Recyclingmaterial verlegen.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.