Ist Ihre Dachterrasse, Ihre Terrasse oder Ihr Balkon in die Jahre gekommen und hat an Charme verloren, kann eine Sanierung eine gute Alternative zur kompletten Erneuerung darstellen. Was eine Terrassensanierung ist, welche Möglichkeiten es gibt und wie Sie dabei vorgehen, das erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Alles auf einen Blick:
- Bei der Terrassen- und Balkonsanierung wird der Boden erneuert oder es werden Schäden an der Bausubstanz ausgebessert.
- Überlegen Sie vor einem Neubau, ob der Aufbau einer Terrasse möglicherweise sinnvoller ist.
- Ein neuer Belag können Sie über den alten Boden verlegen, solange dieser noch intakt ist. Ansonsten sollte er zuerst entfernt werden. Achten Sie aber immer darauf, dass Sie gut abdichten.
- Eine Komplettsanierung kann je nach Arbeitsaufwand bis zu zwei Wochen dauern, während ein Bodenaustausch in wenigen Tagen erledigt ist.
Terrasse sanieren oder renovieren?
Bevor Sie mit den Arbeiten beginnen, lohnt es sich, eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Durch diese finden Sie heraus, ob Sie Ihre Terrasse oder Ihren Balkon lediglich renovieren müssen oder ob doch eine Sanierung notwendig ist.
August Forster – Geschäftsführer Forster Garten-und Landschaftsbau GmbH
.Was versteht man unter einer Terrassensanierung?
Terrassen und Balkone sind Wind und Wetter ausgesetzt und daher ist es kein Wunder, dass sie nach einigen Jahren Ihren alten Glanz verlieren. Eine Sanierung ist notwendig, sobald fundamentale Schäden wie zum Beispiel an der Bausubstanz oder am Bodenbelag vorliegen.
Besonders nach den kalten Wintermonaten ist es sinnvoll, Ihren Terrassenbereich oder Balkon nicht nur oberflächlich zu begutachten, sondern auf die gesamte Konstruktion zu achten. Auf den ersten Blick sind äußerlich vielleicht keine Schäden zu erkennen, dabei kann an einer bestimmten Stelle Wasser ins Haus eindringen.
Worin liegt der Unterschied zwischen Terrassenrenovierung und Terrassensanierung?
Ob Terrasse oder Balkon: Bei allen Problemen, die der Bausubstanz schaden, ist eine Komplettsanierung notwendig. Möchten Sie den Außenbereich lediglich mit einem neuen Anstrich auffrischen, um sich beim Sonnenbaden darauf wieder wohlzufühlen, reicht eine Renovierung normalerweise aus.
Beide Varianten unterscheiden sich vor allem in den folgenden drei Punkten:
- Durchzuführende Aufgaben
Eine Komplettsanierung nimmt in der Regel mehr Zeit in Anspruch als eine Renovierung. Zu den typischen Schäden zählen ein kaputter Boden und beschädigte Abdichtungen, während Sie sich bei der Renovierung eher der Beseitigung von oberflächlichen Mängeln widmen.
- Zeitaufwand
Aufgrund des höheren Arbeitsaufwandes ist eine Balkon- und Terrassensanierung deutlich zeitaufwendiger als eine Renovierung. Abhängig vom Schaden und der Flächengröße kann eine Komplettsanierung durchaus bis zu zwei Wochen dauern. Einen neuen Anstrich hingegen oder eine Grundreinigung können je nach Arbeitsaufwand bereits in ein bis zwei Tagen erledigt werden.
- Kostenaufwand
Die Sanierungsarbeit ist zudem meist mit höheren Kosten verbunden, da oft spezielle Materialien oder Werkzeuge notwendig sind. Bei erheblichen Baumängeln sollte für fachgerechte Sanierungsarbeiten am besten ein Fachbetrieb engagiert werden.
Wann muss eine Terrasse saniert werden?
Unbedingt notwendig ist eine Sanierung, wenn der alte Boden beispielsweise Stolperstellen aufweist oder die Konstruktion marode ist. Wenn die Holzbodenplatten des Terrassenbereichs oder des Balkons morsch sind, müssen sie unbedingt ausgetauscht werden.

Außerdem sollten bei einer Terrassen- und Balkonsanierung besonders die Abdichtungen kontrolliert und bei Bedarf erneuert werden. Durch undichte Stellen kann Feuchtigkeit unter den Belag gelangen und die Unterkonstruktion beschädigen, wodurch ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko entsteht. Liegen Wasserschäden vor, müssen die undichten Stellen schnell und fachgerecht abgedichtet werden. Sanieren Sie einen Balkon, dann sollte auch dringend geprüft werden, ob das Geländer noch stabil ist.
Terrasse sanieren: Anleitung
Damit Sie Ihre Terrasse sicher nutzen können, sollten Sie bei der Instandsetzung sorgfältig vorgehen. Abhängig vom Material kann das Bodenverlegen mit handwerklichem Geschick auch eigenständig durchgeführt werden. Wenden Sie sich für die Kontrolle und Ausführung am besten an einen Fachbetrieb.
Welche Aufgaben zählen zur Terrassen- und Balkonsanierung?
- gründliche Terrassenreinigung
- beschädigte Balkon- bzw. Terrassenplatten austauschen
- Untergrund erneuern
- undichte Fugen abdichten
- Materialentsorgung
- Balkongeländer erneuern
Welche Aufgaben bei Ihrem Sanierungsprojekt anfallen, ist abhängig vom Gesamtzustand Ihrer Terrasse bzw. Ihres Balkons.
Welche Möglichkeiten der Terrassensanierung gibt es?
Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen Ihren Außenbereich zu erneuen. Es hängt vom Ausmaß der Beschädigung ab, ob Sie nun den gesamten Terrassenboden, die Unterkonstruktion oder nur einzelne Fliesen bzw. Dielen austauschen müssen. Im Grunde kann bei einer Terrassensanierung entweder eine komplette bautechnische Sanierung vorgenommen oder lediglich der Belag erneut werden.
Soll lediglich der Bodenbelag erneuert werden, ist der Arbeitsaufwand überschaubar und es fallen daher vergleichsweise geringe Kosten an. Ist jedoch eine umfangreiche bautechnische Sanierung notwendig, steigen der Zeitaufwand und die Kosten deutlich an.
Wie läuft eine Terrassensanierung ab? [inklusive Schritt-für-Schritt Anleitung]
Im ersten Schritt gilt es, den Terrassen- oder Balkonbereich gründlich zu prüfen, um festzustellen, ob Ausbesserungsarbeiten notwendig sind. Die Terrassensanierung gestaltet sich leicht, wenn der Untergrund bereits eben und unbeschädigt ist. So muss lediglich ein neuer Bodenbelag aufgetragen werden. Mit der folgenden Anleitung lässt sich beispielsweise eine geflieste Terrasse problemlos überfliesen oder mit Holz ausstatten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Terrassenboden erneuern

Schritt 1: Untergrund überprüfen und reinigen
Zuerst muss der Boden gründlich gereinigt werden. Kontrollieren Sie den Untergrund auf eventuelle Unebenheiten und gleichen Sie diese zum Beispiel mit geeigneter Spachtelmasse aus. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, den alten Belag zunächst zu entfernen. Gerade bei Fliesen ist dies jedoch mit einem hohen Aufwand verbunden und nur selten zielführend.
Schritt 2: Unterkonstruktion vorbereiten
Im nächsten Schritt wird die Unterkonstruktion vorbereitet. Möchten Sie die Terrasse fliesen, benötigten Sie dafür einen geeigneten Fliesenkleber. Für Holzdielen benötigen Sie eine entsprechende Lattung, die durch Anschrauben an den Fliesen fixiert werden kann.
Schritt 3: neuen Belag verlegen
Holzplatten werden in der Regel frei verlegt und miteinander verbunden, sodass sie nicht verrutschen können. Praktische Klicksysteme vereinfachen die Montage. Holzlatten schrauben Sie an der Unterkonstruktion fest. Fliesen werden hingegen mit Fliesenkleber befestigt.
Wichtig: Tragen Sie den Fliesenkleber nur stückweise auf, denn er trocknet sehr schnell, insbesondere, wenn die Sonne scheint. Die Fliesen müssen nach dem Verlegen zudem verfugt werden. Verwenden Sie hierfür eine wetterfeste Fugenmasse.
Schritt 4: Boden lackieren und versiegeln
Zum Schluss sollte der neue Belag noch mit einer Schutzbeschichtung behandelt werden. Das bietet einen zusätzlichen Schutz vor UV-Strahlen und Witterungseinflüssen und trägt somit zur Langlebigkeit des neuen Belags bei. Abhängig vom Bodenmaterial können geeignete Lacke und Versiegelungsmittel aufgetragen werden.
Wie läuft eine bauchtechnische Terrassensanierung ab?
Die bautechnische Sanierung ist deutlich umfangreicher. Zudem ist hierbei Fachkenntnis gefragt, um mögliche Problemquellen wie eintretendes Wasser garantiert zu beseitigen. Daher kann es sinnvoll sein, einen Profi zu beauftragen. Wenn Sie in der Lage sind, die Arbeiten selbst durchführen, gehen Sie am besten folgendermaßen vor:
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die bautechnische Terrassensanierung

Schritt 1: Entfernen der alten Beläge
Bei einer Komplettsanierung muss zunächst der gesamte alte Belag entfernt werden. Der Aufwand ist abhängig von der Bodenart.
Schritt 2: Untergrund überprüfen und reparieren
Danach ist eine gründliche Überprüfung des Untergrundes notwendig. Um eintretendes Wasser zu verhindern, müssen Sie bei dieser Aufgabe präzise vorgehen. Betroffene Stellen müssen Sie entsprechend abdichten. Löcher im Estrich können mit einer Reparaturmasse verschlossen werden. Handelt es sich lediglich um kleine Risse oder Fugen, können diese mit Flüssigkunststoff, wie Kunstharz, aufgefüllt werden. Wichtig ist, dass Sie eine ebene Fläche erhalten.
Info: Wenn Sie den Untergrund komplett ausgleichen, indem Sie beispielsweise eine neue Schicht Estrich aufbringen, achten Sie unbedingt darauf, dass das Gefälle bestehen bleiben muss. Dies ist wichtig, damit Regenwasser ungehindert abfließen kann.
Schritt 3: Grundierung auftragen
Ehe der neue Boden verlegt werden kann, folgt erst der Schichtaufbau. Verteilen Sie hierfür gleichmäßig eine Bodengrundierung und lassen Sie das Ganze trockenen. Welche Variante sich eignet, richtet sich nach Ihrem Vorhaben. In der Regel wird eine Flüssiggrundierung verwendet. Eine Bodengrundierung bietet eine besseren Haftgrund und einen gewissen Schutz vor eindringender Feuchtigkeit.
Schritt 4: Abdichtung anbringen
Damit später kein Wasser eindringen kann, muss nun eine sorgfältige Abdichtung erfolgen. Hierfür können Sie zum Beispiel Flüssigkunststoff, Gummiplatten oder Bitumen verwenden. Setzen Sie sich mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen der unterschiedlichen Abdichtungsmaterialien auseinander, um sich für die beste Variante für Ihren Außenbereich zu entscheiden.
Schritt 5: Vlies auslegen
Vlies bildet eine zusätzliche Schutzschicht zwischen der Bodenabdichtung und dem Bodenbelag. Es trägt zur Stabilität bei und schützt gleichzeitig die Abdichtung vor äußeren Einflüssen. Es empfiehlt sich eine vollflächige Anbringung. Zwar kann Vlies auch punktuell verlegt werden, das sorgt jedoch wieder für Unebenheiten, die Sie später erneut ausgleichen müssen.
Schritt 6: abschließende Beschichtung auftragen
Abhängig vom Terrassenbau kommen unterschiedliche Materialien für diese Beschichtung infrage. Am einfachsten ist es, als abschließende Beschichtung Kunstharz oder Flüssigkunststoff zu verwenden. Auch hier ist es wichtig, dass die Schicht gleichmäßig auf der Fläche verteilt wird.
Schritt 7: Unterkonstruktion für den Bodenbelag herstellen
Je nachdem, welchen Bodenbelag Sie verwenden möchten, müssen Sie nun die entsprechende Unterkonstruktion bauen. Für Holzdielen verlegen Sie eine Lattung, während Pflaster in Mörtel verlegt wird. Möchten Sie Fliesen legen, verwenden Sie einen wetterfesten Fliesenkleber.
Schritt 8: Bodenbelag aufbringen
Fliesen und Pflaster werden in den noch feuchten Mörtel bzw. Kleber verlegt. Tragen Sie daher nicht zu viel Kleber auf, damit dieser nicht vor dem Verlegen der Materialien bereits austrocknet. Pflaster und Fliesen müssen abschließend verfugt werden. Entscheiden Sie sich für Holzdielen, werden diese an der Unterkonstruktion aus Holz angeschraubt.

Über unseren Experten
Unser Terrassen-Experte August Forster, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., ist Geschäftsführer der Forster Garten- und Landschaftsbau GmbH.
Terrassensanierung Kosten
Durch die verschiedenen Kostenfaktoren ergibt sich ein breites Preisspektrum. Eine Komplettsanierung kann schnell mehrere hundert Euro kosten. Muss nur der Belag erneuert werden, kommen Sie um einiges günstiger weg.
Wie lange dauert die Sanierung einer Terrasse?
Ein entscheidender Kostenposten ist der Zeitaufwand, Wie lange die Sanierungsarbeiten dauern, hängt vor allem von der Art und vom Umfang der Arbeiten sowie von der Terrassengröße ab. Soll nur ein neuer Belag verlegt werden, kann das in ein bis zwei Tagen erledigt werden. Muss die komplette Unterkonstruktion erneuert werden, können die Bauarbeiten durchaus bis zu zwei Wochen dauern. Der Zeitaufwand schlägt sich auch auf die Kosten nieder.
Wie viel kostet das Terrasse sanieren?
Die Terrassenbau-Kosten können eine große Spanne aufweisen. Sie setzen sich unter anderem aus der Terrassengröße und den benötigten Baumaterialien zusammen. Es ist natürlich deutlich kostengünstiger, einen neuen Belag zu verlegen als einen komplett neuen Bodenaufbau in mehreren Schichten vorzunehmen. Möchten Sie weitere Änderungen vornehmen, wie zum Beispiel eine Außentreppe anbauen, verursacht das zusätzliche Kosten bei der Terrassen- oder Balkonsanierung.
Wenden Sie sich mit Ihrem Bauvorhaben am besten an einen Fachbetrieb, um eine kompetente Beratung und eine individuelle Kostenrechnung zu erhalten.
Fazit
Eine Terrassen- und Balkonsanierung ist sinnvoll, wenn der Terrassenbelag oder die Unterkonstruktion beschädigt sind. Dadurch das Ihr Balkon- oder Terrassenbereich Wind und Wetter ausgesetzt ist, sind Materialschäden mit der Zeit nicht ganz zu vermeiden. Durch die entstandenen Schwachstellen kann Feuchtigkeit in die Bodenkonstruktion dringen. Die einfache Terrassensanierung besteht darin, den Belag zu erneuern. Dabei können Sie einzelne Fliesen austauschen oder einen komplett neuen Boden verlegen. Eine umfangreiche Sanierung ist mit dem Aufbau des mehrschichtigen Untergrundes verbunden. Kontrollieren Sie den Balkon oder Terrasse am besten jährlich nach dem Winter auf Schäden, damit Sie in den Sommermonaten eine sorgenfreie Zeit auf Ihrer Terrasse genießen können.