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Terrassenbau

Holzterrasse Unterkonstruktion: Berechnung & Abstand des Untergrunds

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 15. Mai 2023
Lesedauer: 11 Minuten
© Inga / stock.adobe.com

Ein Klassiker unter den Terrassen ist wohl die aus Holz. Eine Holzterrasse bringt in Ihren Garten eine natürliche und heimische Atmosphäre. Planen Sie eine Terrasse zu bauen, dann sind ein solides Fundament und eine gute Unterkonstruktion die Basis für einen sicheren Außenbereich. Dieser Artikel beschäftigt sich genauer mit der unteren Konstruktion für Holzterrassen und geht dabei auf Fragen zu Dielenabstand, Balkenstärke, Standort und zu den passenden Materialien ein. Zusätzlich erhalten Sie hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau sowie eine Kosteneinschätzung.

Alles auf einen Blick:

  • Die Unterkonstruktion bildet zusammen mit dem Terrassenfundament das Gerüst für Ihre Terrasse und schafft einen Abstand zwischen Erdboden und Holzmaterial. So wird das Holzmaterial vor einer schnellen Verrottung optimal geschützt.
  • Für die untere Konstruktion einer Holzterrasse eignen sich als Balkenmaterial am besten Holz oder Aluminium.
  • Achten Sie beim Anlegen des Fundaments auf das Gefälle zwischen 1,5 und 3 Prozent, um Staunässe zu vermeiden.
  • Unebene Untergründe und große Höhenunterschiede können Sie zum Beispiel mit Stelzlagern ausgleichen.
  • Die Stärke und die Abstände der Balken richten sich vor allem nach der Terrassengröße sowie der verwendeten Holzart.

Unterkonstruktion Holzterrasse: Abstand, Balkenstärke und Standort 

Eine Terrassenunterkonstruktion besteht aus Konstruktionsbalken, die das Gerüst für eine Terrasse bilden und auf denen später Terrassendielen verlegt und befestigt werden.

Was ist eine Unterkonstruktion für Terrassen?

Das oben genannte Gerüst wird auf ein Terrassenfundament gebaut. So entsteht eine stabiler Unterbau für die Terrassenfläche. Die untere Konstruktion erfüllt folgende Aufgaben:

  • Stabilität: Eine sorgfältige Planung und Ausführung der unteren Konstruktion sorgt dafür, dass die Dielen später an ein sicheres Gerüst montiert werden und der ganze Bau stabil ist.
  • Materialschutz: Die Unterkonstruktion trennt Holzdielen vom Boden. Direkter Kontakt zum Erdboden kann schnell dazu führen, dass das Holzmaterial feucht wird und anfängt zu faulen.
  • Höhenausgleich: Bei einer Terrassenunterkonstruktion können Sie einen unebenen Untergrund zum Beispiel mithilfe von Stelzlagern ausgleichen.
  • Unterlüftung: Der Abstand zwischen Fundamentfläche und Holzdielen sorgt dafür, dass die Luft gut zirkuliert und sich Feuchtigkeit nicht anstaut. Hierfür ist auch der richtige Abstand zwischen Dielen und Trägerbalken wichtig.

Welche Abstände sollten die Balken der Unterkonstruktion haben?

Die richtigen Abstände zwischen den Trägerbalken sind wichtig für eine gute Luftzirkulation. Hierbei sollten die Balken mindestens 40 und maximal 60 Zentimeter auseinander liegen. Der genaue Abstand ist abhängig vom ausgewählten Holz, dem Gewicht und der Dicke der Terrassendielen. Umso schwerer die Holzdielen, desto kleiner fällt die Distanz aus.

Auch Dielen müssen in gewissen Abständen verlegt werden. Das Holzmaterial ist nämlich durch Temperaturschwankungen sozusagen in Bewegung. Es zieht sich zusammen und dehnt sich aus und deshalb müssen Sie für einen ausreichenden Abstand zwischen den Holzdielen sorgen, damit das Material unter der Spannung nicht bricht. Bauen Sie Ihre Terrasse am Haus, müssen Sie auch genug Raum zwischen der Hauswand und der Terrassenunterkonstruktion einhalten. Und denken Sie daran, dass Sie die Terrasse gut abdichten. Lassen Sie sich am besten von einem Experten die richtigen Abstände für Ihre Terrassenplanung individuell berechnen.

Welche Balkenstärke wird benötigt?

Die optimale Balkenstärke ist von verschieden Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der Terrassengröße und der Holzart. Die tragenden Balken sollten eine Stärke von mindestens 4,5 x 6,5 Zentimeter besitzen. Wählen Sie einen größeren Abstand, können eventuell auch stärkere Balken sinnvoll sein. Wenden Sie sich mit Ihren Bauplänen am besten an einen Experten und lassen Sie sich beraten.

Kann ich die Unterkonstruktion direkt auf den Rasen bauen?

Eine Unterkonstruktion für eine Holzterrasse direkt auf den Rasen zu bauen ist nicht zu empfehlen. Direkter Kontakt mit dem Erdboden kann zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden am Holz führen und die Verwitterung beschleunigen. Damit Sie lange Freude an Ihrem Außenbereich haben, ist es besser, auf einem stabilen Untergrund zu bauen. Sie können aber eine Holzterrasse auch auf Rasen bauen, dann müssen Sie aber besonders gut darauf achten, dass das Erdreich gut vorbereitet ist und Sie das richtige Material, also ein sehr hartes Holz, wählen.

Info
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um ein geeignetes Fundament für Ihre Terrassenfläche zu schaffen. Sie müssen nicht zwingend mit Beton arbeiten. Für kleine und leichte Flächen können Sie mit einer Schicht Schotter und Kies den Boden verdichten und eine einfache Fundamentfläche schaffen.

Welche Materialien eignen sich für die Unterkonstruktionen einer Holzterrasse?

Damit Sie das richtige Material auswählen, sind unter anderem die Terrassengröße und die Holzsorte ausschlaggebend. Grundsätzlich eignet sich für Holzterrassen ein Unterbau aus Holz am besten.

Unterkonstruktion aus Holz

Das Holz der Trägerdielen sollte die gleichen Eigenschaften besitzen wie die Terrassendielen. Verwenden Sie Hartholz, sollten Sie durchgängig mit Hartholz arbeiten. So sollte das Holzmaterial zum Beispiel zu derselben Dauerhaftigkeitsklasse zählen oder die gleiche Holzart sein. Verschiedene Hölzer weisen jeweils eine andere Resistenz gegenüber Witterungsverhältnisse auf. Mit der richtigen Holzwahl können Sie verhindern, dass sich die Holzbalken der unteren Konstruktion früher verziehen als die Bodendielen oder andersherum.

Unterkonstruktion aus Aluminium 

Für den Bau von Terrassen hat sich auch Aluminium als vorteilhaft erwiesen, da es leicht, robust und witterungsbeständig ist. Die Dielen lassen sich leicht mit den Alu-Schienen verschrauben. Eine Aluminium Unterkonstruktion ist zudem ideal, um erhöhte Terrassen zu bauen. Im Vergleich zu Holz besteht bei Aluminium zudem nicht die Gefahr, dass sich die Alu-Profile schnell verziehen oder verwittern. Konstruktionsbalken aus Aluminium sind zudem auch wartungsarm.

Wie können Sie die Höhe Ihrer Terrasse am effektivsten angleichen?

Ein sorgfältiger Aufbau des Terrassenfundaments und der unteren Konstruktion ist essenziell, um eine ebene Oberfläche für die Holzdielen Ihrer Terrasse zu schaffen. Aufwendiger wird die Arbeit, wenn Ihre Terrasse auf einer unebenen Fläche gebaut wird und sie daher nicht bündig zu Ihrer Terrassentür wäre. Hierbei hilft ein Höhenausgleich, bei dem die untere Konstruktion an die gewünschte Höhe angepasst wird. Die verbreitetste Methode, um kleine Unebenheiten oder größere Höhenunterschiede auszugleichen ist die Arbeit mit verstellbaren Stelzlagern. Dabei handelt es sich um Stellfüße, die es ermöglichen, die Höhe und Ausrichtung individuell einzustellen. Sie eigenen sich für Terrassen aus Holz sowie für Steinplatten.



Unterkonstruktion für die Holzterrasse [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

Der Bau einer neuen Holzterrasse beginnt mit einer sorgfältigen Planung. Machen Sie sich bei der Terrassenplanung auch Gedanken über die Terrassengröße, die Holzart der Dielen sowie den Standort, wobei Sie vor allem auf die Sonneneinstrahlung und die Bodenbeschaffenheit achten müssen. Achten Sie beim Terrassenbau auf ein ausreichendes Gefälle weg vom Haus, das circa zwischen 1,5 und 3 Prozent liegen sollte. Das Gefälle sorgt später dafür, dass Regenwasser automatisch in den Garten fließt und sich nicht auf der Terrassenfläche staut und einen Wasserschaden verursacht. Egal, ob Sie sich für eine Terrassenunterkonstruktion aus Holz oder Aluminium entscheiden: Eine wichtige Voraussetzung für einen stabilen Bau ist das Terrassenfundament. 

Wie baue ich eine Unterkonstruktion für eine Holzterrasse?

Bau der Unterkonstruktion auf Rasen/Erdboden

Bauen Sie Ihre Terrasse auf einen Rasen bzw. Erdboden, dann muss zuvor die gesamte Fläche entsprechend bearbeitet werden. Es sollte ein Fundament angelegt werden. Ohne einen soliden Untergrund, sollten Sie nicht bauen. 

  1. Heben Sie den Erdboden aus und verdichten Sie die Fläche.
  2. Füllen Sie die Fläche mit Schotter auf und verdichten Sie das Ganze mithilfe einer Rüttelplatte. Danach folgt eine Schicht Feinkies oder Splitt. Achten Sie hierbei auf das Gefälle von 1,5 bis 3 Prozent.
  3. Verlegen Sie Unkrautvlies so, dass die Vliesbahnen übereinanderliegen. Das ist besonders für den Terrassenbau auf Rasen wichtig, um vor Wurzel- und Unkrautwachstum zu verhindern.
  4. Legen Sie das Terrassenfundament (z. B. Punktfundament, Streifenfundament, Fundamentsteine oder Gehwegplatten) an. Berechnen Sie anhand Ihrer Terrassengröße die richtigen Abstände zwischen den Platten, Streifen oder Platten.
  5. Legen Sie Gummigranulat-Pads aus. Sie sorgen für eine rutschfeste Fläche, auf die die Balken später gelegt werden. Sie sind auch ein zusätzlicher Schutz für das Holzmaterial.
  6. Positionieren Sie Stelzlager auf den Pads, falls die Höhe der Terrassenfläche angepasst werden muss oder Unebenheiten ausgeglichen werden müssen.
  7. Setzen Sie die Balken auf die Pads oder Stelzen und bauen Sie das Gerüst. Für eine einfachere Montage können Sie die Stellen im Fundament und den Holzbalken vorbohren.
  8. Befestigen Sie später die Holzdielen mit Schrauben im rechten Winkel zu den Balken der unteren Konstruktion. Ob Sie sich für  sichtbare Schrauben oder ein nicht sichtbares Befestigungssystem entscheiden, bleibt ganz Ihnen überlassen. 
Wichtig:
Kontrollieren Sie mit einer Bodenprobe die Tragfähigkeit und Beschaffenheit Ihres Bodens. Ein sandiger Boden ist zum Beispiel kein geeigneter Untergrund. Oder stellen Sie fest, dass es sich um Mutterboden handelt, muss die Fläche fachgemäß abgedichtet werden, um Fäulnisprozesse zu verhindern. Durch einen sogenannten Boden-Check stellen also Sie einen sicheren Aufbau sicher.

Bau der Unterkonstruktion auf Plattenfundament

  1. Heben Sie den Erdboden circa 30 bis 40 Zentimeter tief aus.
  2. Verteilen Sie im Aushub Schotter und rütteln Sie diesen mit einer Rüttelplatte gründlich ab. Danach geben Sie eine Schicht Splitt – circa. fünf Zentimeter – in das Loch und glätten diesen bis Sie einen ebenmäßigen Untergrund erhalten.
  3. Wie beim Bau auf Rasen ist hier ein Unkrautvlies empfehlenswert, um das Unkrautwachstum durch die Dielen später zu verhindern.
  4. Verlegen Sie danach die Gehwehgplatten im geeigneten Abstand. Verteilen Sie die Unterlegepads mittig auf den Platten.
  5. Ordnen Sie die Stelzlager auf den Pads an, falls Sie die Höhe der Terrasse anpassen müssen.
  6. Richten Sie nach der Fertigstellung des Terrassenfundaments die Holzbalken aus. Wählen Sie anhand der Dielendicke den geeigneten Abstand. Je schwerer die Holzdielen sind, desto geringer sollte er gewählt werden.

Bau der Unterkonstruktion auf Punktfundamenten

Diese Fundamentart besteht aus einzelnen Betonpfählen. Hierfür ist eine präzise Arbeitsweise gefragt, um einen soliden und robusten Untergrund zu schaffen. Diese Methode eignet sich für bodengleiche Flächen am besten.

  1. Messen und berechnen Sie die benötigten Abstände der einzelnen Fundamentlöcher. Mithilfe eines Erdbohrers heben Sie die Löcher aus. Die Breite und Länge der Fläche bestimmt, wie viele Punkte Sie setzen müssen. Für sandigen Boden ist diese Methode ungeeignet.
  2. Schachten Sie die Löcher am besten mit KG-Rohren aus und füllen Sie diese mit Beton auf. Lassen Sie den Beton vollständig trocknen. Dies kann bis zu einem Tag dauern.
  3. Verbinden Sie die Punktfundamente miteinander, indem Sie zuerst die Trägerbalken und dann die restlichen Holzbalken auflegen und befestigen. Hierdurch sollte der Rahmen entstehen.


Unterkonstruktion Holzterrasse: Kosten

Die Kosten fallen unterschiedlich hoch aus und richten sich zum einen nach der Länge und Breite der Terrasse, also dem Materialbedarf, und zum anderen nach den verwendeten Materialien.

Wie viel kostet eine Unterkonstruktion für eine Holzterrasse?

Nachfolgend möchten wir Ihnen die Kosten für eine 20 Quadratmeter große Terrasse einschätzen. Im Schnitt müssen Sie mit Materialkosten von 40 bis 60 Euro rechnen. Es handelt sich lediglich um die Materialkosten.

KostenfaktorPreis in Euro
Terrassenfundament (Flächenfundament)700 Euro
Unterkonstruktion (Holzbalken)300 Euro

Materialkosten gesamt

1.000 Euro

Hinzu kommen die Kosten für den Terrassen- oder Gartenbauer, die je nach Betrieb und Region zwischen 30 und 80 Euro pro Stunde liegen können. Vergessen Sie auch nicht die Kosten für die Ausgrabungsarbeiten zu berechnen. Lassen Sie sich ein individuelles Angebot von einem Fachbetrieb erstellen und erhalten Sie so eine genaue Preisangabe für Ihr Terrassenprojekt.

Fazit

Die Unterkonstruktion bildet zusammen mit dem Terrassenfundament die Basis für eine sichere und langlebige Terrassenfläche. Für Holzterrassen ist eine sorgfältig ausgeführte Konstruktionsarbeit besonders wichtig, um die Langlebigkeit des Holzmaterials zu gewährleisten. Balken aus Holz oder Aluminium eignen sich für die untere Konstruktion von Terrassen aus Holz am besten. Das Holz, das Sie für die Terrassenunterkonstruktion verwenden und das für die Terrassendielen sollte die gleiche Dauerhaftigskeitsklasse besitzen beziehungsweise die gleiche Holzart sein. So gehen Sie sicher, dass das Material eine ähnliche Standhaftigkeit besitzt. Mithilfe von höhenverstellbaren Stelzlagern können Sie Höhenunterschiede gut ausgleichen.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.