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Terrassenbau

Terrassendielen aus Thermoesche: Die Alternative zu Tropenholz

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 13. Mai 2022
Lesedauer: 7 Minuten
©piovesempre - istockphoto.com

Hochwertige Terrassendielen sorgen für Gemütlichkeit und ein maritimes Flair. Deshalb sind Holzdielen auf der Terrasse besonders beliebt. Punkten kann vor allem die Thermoesche, denn diese weist zahlreiche hervorragende Eigenschaften auf. Wir möchten Ihnen nachfolgend erklären, worin die Vor- und Nachteile der Thermoesche liegen und auf was Sie achten müssen, wenn Sie diese Terrassendielen verlegen möchten.

Alles auf einen Blick: 

  • Thermoesche ist Eschenholz, das thermisch behandelt wurde.
  • Durch die Spezialbehandlung wird das Holz besonders robust.
  • Thermoesche eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften hervorragend für den Einsatz im Außenbereich.
  • Um Terrassendielen aus Thermoesche zu verlegen, müssen Sie eine entsprechend robuste Unterkonstruktion errichten.

Definition und Besonderheiten

Bei Thermoholz handelt es sich um hitzegetrocknetes Massivholz, das von seinen Eigenschaften her nah an Tropenholz herankommt. Neben der Thermoesche gibt es noch Thermokiefer und Thermobuche. 

Was ist Thermoesche?

Die schokoladenfarbene Thermoesche, die mit der Zeit eine silbergraue Patina bekommt, ist sozusagen die europäische Alternative zu Tropenholz. Die thermische Behandlung bringt Vorteile wie stärkere Resistenz gegenüber Schädlingen. 

Thermoesche ist Eschenholz, das thermisch behandelt wurde, um unter anderem eine bessere Haltbarkeit zu erreichen. Es ist deshalb sehr robust und eignet sich hervorragend für die Verwendung als Terrassendielen.

Vor allem der Umstand, dass sich die Esche durch ihre Behandlung nicht mehr verzieht, stellt einen großen Vorteil dar. So kann dieses Material bedenkenlos auf der Terrasse verwendet werden, denn es „arbeitet“ nicht mehr. Auch quillt die Thermoesche nicht auf.

Wie funktioniert die Thermobehandlung?

In einem ersten Schritt wird das Holz getrocknet. Anschließend wird es für 1-2 Tage auf mindestens 160 Grad Celsius erhitzt und danach wieder abgekühlt. Damit das Holz bei der Erhitzung nicht verbrennt, darf der Sauerstoff im Ofen lediglich verschwindend gering sein. 

Durch die dauerhafte Hitze in sauerstoffarmer Umgebung wird sowohl das Quellmaß als auch das Schwindmaß verringert. Außerdem erhöht sich die natürliche Dauerhaftigkeit, also die Fähigkeit, Holzschädlinge abzuwehren. Die Esche erreicht durch die Thermobehandlung eine sehr gute Dauerhaftigkeitsklasse von 1-2. Ein Nebeneffekt der Behandlung ist außerdem, dass das Eschenholz deutlich dunkler wird. 

Warum eignet sich Thermoesche besonders gut für Terrassendielen?

Thermoesche ist überaus robust, langlebig und gleichzeitig pflegeleicht. Da das Holz durch die thermische Behandlung kein Wasser mehr aufnimmt und auch nicht „ausblutet“, verzieht es sich nahezu nicht. Daher eignet sich diese Holzart hervorragend für die Verwendung als Terrassendiele.

Welche Vor- und Nachteile hat Thermoesche für Terrassendielen?

Vorteile Nachteile
geringe Quelleigenschaften vergleichsweise teuer
geringe Schwundeigenschaften beim Verarbeiten etwas spröder
nachhaltig angebaut, beispielsweise in Europa und Nordamerika Nachölen ist notwendig
kein Ausbluten mehr hoher Energieaufwand bei der Behandlung
nimmt kaum Wasser auf mit der Zeit können sich aufgrund der Trockenheit des Holzes Spannungsrisse bilden
fäulnis- und wetterbeständig
verzieht sich nicht

Warum ist Thermoesche eine gute Alternative zu Tropenholz?

Die Esche, die später thermisch behandelt wird, stammt in der Regel aus Nordamerika oder aus Europa. Die Behandlung ist zwar relativ energieintensiv, trotzdem ist die Ökobilanz der thermisch behandelten Hölzer deutlich besser als die der Tropenhölzer. Auf diese sollten sie möglichst ganz verzichten, denn die Abholzung der Regenwälder trägt entscheidend zur Klimakrise bei. 

Auch hinsichtlich der Preise hat die Thermoesche in der Regel die Nase vorn. Sie ist zwar – im Gegensatz zu anderen heimischen Alternativen – ebenfalls etwas teurer, trotzdem aber immer noch deutlich günstiger als die meisten Tropenhölzer.



Vorgehensweise und Pflege

Thermohölzer benötigen keine aufwendige Pflege und lassen sich leicht reinigen. Wie jede stabile Holzdielenterrasse benötigt auch eine Terrasse aus Thermoesche einen stabilen Untergrund. Da Thermohölzer etwas leichter splittern, sollten Sie vorbohren beziehungsweise Flachkopfschrauben verwenden. 

Was müssen Sie beim Verlegen von Thermoesche Terrassendielen beachten?

Ehe Sie die Dielen verlegen können, sollten Sie den Untergrund vorbereiten. Schließlich ist es wichtig, dass die Fläche der Terrasse eben ist, damit Sie Ihre Möbel später optimal aufstellen und sich stolperfrei bewegen können. Gleichzeitig sollten Sie an ein gewisses Gefälle denken. Denn das sorgt dafür, dass Regenwasser schnellstmöglich abtransportiert wird.

In drei Schritten zur neuen Terrasse: 

  1. Das Fundament vorbereiten

Der erste Schritt auf dem Weg zur neuen Thermoesche Terrasse ist der Bau eines geeigneten Fundamentes. Dieses gießen Sie am besten aus Beton, nachdem Sie den Boden entsprechend vorbereitet haben.

  1. Die Unterkonstruktion bauen

Die Dielenbretter müssen selbstverständlich mit dem Untergrund verschraubt werden. Es ist nur schwer möglich – und obendrein wenig sinnvoll – diese direkt mit dem Fundament zu verschrauben. Deshalb ist es wichtig, eine Unterkonstruktion aus Holz zu errichten.

Hierfür verwenden Sie am besten massive Kanthölzer, die Sie mit dem Fundament verbinden. Wenn Sie die Thermoesche Terrassendielen in Längsrichtung verlegen, müssen die Kanthölzer in Querrichtung verlegt werden und anders herum. Halten Sie Abstände von jeweils 50 Zentimetern ein.

  1. Die Dielen verlegen

Im nächsten Schritt legen Sie die Dielen auf die Unterkonstruktion auf und befestigen diese. Verwenden Sie am besten Edelstahlschrauben mit Flachkopf, denn die rosten nicht und lassen sich auch bei leicht splitterndem Holz gut verarbeiten.

Lassen Sie zwischen den Hölzern jeweils eine Dehnungsfuge. Das ist wichtig, damit das Holz „arbeiten“ kann.

TIPP:
Wenn Sie beim Verlegen eine einheitliche Optik wünschen, können Sie sich auch für WPC entscheiden. Hierbei handelt es sich um ein Gemisch aus Holz und Kunststoff, durch das gewährleistet werden kann, dass alle Hölzer gleich aussehen. Vor allem für Poolumrandungen ist WPC überaus beliebt.

Was ist wichtig beim Pflegen von Thermoesche Terrassendielen?

Damit Sie auch in einigen Jahren noch viel Freude an Ihrer Terrasse haben, sollten Sie die Dielen aus Thermoesche gut pflegen. Folgendes sollten Sie dabei beachten: 

  • Lose Verschmutzungen regelmäßig entfernen

Loser Schmutz wie Sand oder Blätter lässt sich problemlos mit einem Besen entfernen. Sie sollten die Bretter regelmäßig abkehren, um zu verhindern, dass sich der Schmutz in die Rillen setzt.

  • Hartnäckige Verschmutzungen entfernen

Hartnäckige Verschmutzungen wie Flecken oder Moos entfernen Sie am besten mit einem speziellen Reiniger, den Sie im Baumarkt kaufen können. Diesen verdünnen Sie mit Wasser. Welches Verhältnis notwendig ist, das entnehmen Sie der Gebrauchsanweisung des jeweiligen Produkts. Verwenden Sie, um die Bretter wirklich gründlich zu reinigen, am besten eine Bürste.

TIPP:
Wenn die Bretter ergraut sind, können Sie einen speziellen Entgrauer auftragen, der die Naturfarbe wieder „zieht“. Wenn Sie die graue Patina auf dem Holzboden gar nicht möchten, dann sollten Sie das Holz von Anfang an regelmäßig mit entsprechend dafür vorgesehenen Produkten einölen.

  • Regelmäßig neu versiegeln

Wichtig ist es zudem, die Dielenbretter zu versiegeln, damit sich zukünftig weniger Schmutz festsetzt. Sie können hierfür speziellen Lack aus dem Handel verwenden.

Können Sie Terrassendielen selbst verlegen oder brauchen Sie einen Profi?

Egal, ob Sie Esche, Douglasie, Eiche, Bangkirai, Kebony, Ipe, Cumaru oder Lärche verwenden: Sie müssen immer als erstes eine stabile Unterkonstruktion bauen, auf der Sie das Holz befestigen können. Die Dielen brauchen schließlich einen guten Halt.

Es ist durchaus möglich, Terrassendielen selbst zu verlegen. Dafür brauchen Sie lediglich ein wenig handwerkliches Geschick und das richtige Werkzeug. Besitzen Sie dies nicht oder fehlen Ihnen Zeit beziehungsweise Lust, um die Thermoesche Terrassendielen selbst zu verlegen, dann können Sie natürlich  auch einen Experten beauftragen. 



Vorteile, wenn Sie einen Profi beauftragen:

  • individuelle Beratung und Planung
  • Berechnung und Beschaffung der Materialien
  • kein eigenes Werkzeug notwendig
  • schnelle Fertigstellung
  • hohe Qualität
  • Gewährleistung

Fazit

Thermoesche Terrassendielen haben eine sehr gute Resistenzklasse. Sie gelten als robust, langlebig und pflegeleicht und eignen sich daher hervorragend als Belag für die Terrasse. Thermisch behandeltes Holz und vor allem die Thermoesche mit ihrer dunklen, satten Farbe hat das Potenzial, Tropenhölzer von unseren heimischen Terrassen zu verbannen – dem Klima zuliebe. Denn Thermoesche ist ein nachhaltig wachsendes Holz, das größtenteils aus Europa und aus Nordamerika stammt.

Wie bei jedem anderen Holz ist auch beim Terrassenaufbau vor dem Verlegen von Parkett zunächst eine stabile Unterkonstruktion zu errichten. Sie sorgt für Stabilität und schützt vor Fäulnis.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.