Viele Hobby-Gärtner, die in Ihrem Garten eine Terrasse anlegen möchten, greifen aufgrund der höheren Stabilität und Beständigkeit zu Tropenhölzern. Mittlerweile ist es dank moderner Behandlungsmethoden jedoch möglich, auch heimische Hölzer wie Kiefernholz zum Bau von Terrassendielen zu verwenden.
Terrassendielen, die beispielsweise aus dem Tropenholz Garapa bestehen, sind zwar sehr beständig, sollten aber in Hinsicht auf dem Faktor der Nachhaltigkeit gemieden werden. Besonders in tropischen Regenwäldern findet häufig Raubbau ohne Rücksicht auf das Ökosystem und die Natur statt. Einheimische Hölzer aus dem mitteleuropäischen Raum stammen dagegen fast ausschließlich aus nachhaltigem Anbau und sind mittlerweile ähnlich beliebt wie die bisher verwendeten Tropenhölzer. Zusätzlich werden bei einheimischen Hölzern die Transportwege deutlich kürzer. Möchten Sie daher eine Terrasse mit Dielen aus Kiefernholz anlegen, erhalten Sie hier alle wichtigen Informationen dazu.
Welche Varianten von Terrassendielen aus Kiefernholz kann ich verwenden?
Unbehandeltes Kiefernholz ist insbesondere für die Verwendung im Außenbereich nicht zu empfehlen. Es gibt zwei verschiedene Varianten von behandeltem Kiefernholz, deren Verwendung beim Holzterrassenbau üblich ist:
Zum einen gibt es kesseldruckimprägniertes Kiefernholz, auch KDI-Kiefer genannt. Mithilfe chemischer Prozesse werden Imprägnierungsmittel in den Holzkern der Terrassendielen gepresst. In der Regel besteht diese Imprägnierungslösung aus Chemikalien wie Chrom- oder Borsalzen, die aus Umweltschutz- und Gesundheitsgründen zumindest bedenklich sind. Zusätzlich ist KDI-Holz nicht besonders beständig gegenüber stehender Nässe, quellt sehr schnell auf und wird rissig. Daher sollten Sie beim Verlegen auf ein Gefälle von mindestens drei Prozent achten.
August Forster – Geschäftsführer Forster Garten-und Landschaftsbau GmbH
.Das kesseldruckimprägnierte Holz ist in der Regel etwas dunkler als unbehandeltes Holz, die entstehenden grünlichen Verfärbungen werden allerdings schnell durch den Regen ausgewaschen. Daher ist es wichtig, regelmäßig ein Pflegeöl aufzutragen, um Verfärbungen durch UV-Einstrahlung und Entstehung von Schimmel, Pilzen und Holzfäule vorzubeugen. Terrassendielen aus KDI-Kiefer haben zudem eine durchschnittliche Lebensdauer von lediglich 10 Jahren und sind somit verhältnismäßig kurzlebig.
Die andere Variante von Kiefernholz, das sogenannte Thermoholz, ist wesentlich besser zur Verwendung für Terrassendielen geeignet. Es ist umweltfreundlicher, da das Holz hierbei lediglich auf 180°C erhitzt und dadurch stabil gemacht wird. Mit einer durchschnittlichen Haltbarkeit von 25 Jahren ist Thermokiefer wesentlich langlebiger als KDI-Kiefernholz und zudem beständiger gegenüber Befall von Insekten oder Schimmel. Dadurch ist diese Holzvariante eine sinnvolle Alternative zu Tropenholz.
Kosten von Terrassendielen aus Kiefernholz
Neben der Größe der Fläche und den Kosten für den Handwerker ist auch die verwendete Variante des Holzes ausschlaggebend für den Preis: Abhängig von der Stärke kostet imprägniertes Kiefernholz 2-5€ pro laufendem Meter. Thermoholz ist mit 6-10€ zwar deutlich teurer, bietet aber deutliche Vorteile.
Sinnvoll ist es, beim Kauf von Terrassendielen auf ein Nut- und Federsystem zu achten, welches die Verlegung der Terrassendielen deutlich erleichtert. Auch wenn ein solches System in die gewählten Terrassendielen integriert ist, sollten Sie nicht auf die Hilfe eines Fachmanns verzichten. Dieser kann Ihre Terrasse fachgerecht verlegen und weiß, was es beim Errichten des Unterbaus und dem Verlegen der Terrassendielen aus Kiefer zu beachten gilt. Hier auf Gartenbau.org können Sie kostenlos und unverbindlich nach Handwerkern in Ihrer Nähe suchen.

Über unseren Experten
Unser Terrassen-Experte August Forster, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., ist Geschäftsführer der Forster Garten- und Landschaftsbau GmbH.