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Gartenpflege

Gartenpflege: Tipps & Kosten für die Pflege des Gartens

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 22. April 2022
Lesedauer: 11 Minuten
©FamVeld - istockphoto.com

Der Garten sollte ein Ort sein, in dem Sie sich einen großen Teil des Jahres wohlfühlen können. Dazu ist allerdings einiges an Gartenpflege und Arbeit notwendig. Was Sie dabei beachten sollten, welche Tipps es Ihnen einfacher machen, für was der Vermieter und für was die Mieter zuständig sind, was im Mietvertrag vereinbart werden sollte und welche Kosten entstehen können, wenn Sie bei der Gartenpflege auf professionelle Hilfe setzen, darauf gehen wir nachfolgend ein.

Alles auf einen Blick

  • In einem Garten müssen Blumen, Sträucher, Rasen, Hecken und Bäume gepflegt werden.
  • Zur Gartenpflege zählen nicht nur die Pflanzen, sondern auch Gehwege, Möbel, Außenbeleuchtung und andere bauliche Einrichtungen.
  • Mit ein paar einfachen Tipps können Sie sich die Pflege eines Gartens einfacher machen.
  • Erkundigen Sie sich als Mieter genau, was der Vermieter von Ihnen erwarten kann und welche Art von Gartenpflege Sie übernehmen müssen.
  • Die Basis ist der Mietvertrag, das Mietrecht lässt in Sachen Gartenpflege relativ viel Spielraum.
  • Anfallende Kosten für die Gartenpflege werden vom Vermieter in der Regel auf die Betriebskosten umgelegt, selbst dann, wenn die Mieter laut Mietvertrag kein Gartennutzungsrecht haben.
  • Sie haben die Möglichkeit, einen Gärtner mit der Pflege Ihres Garten zu beauftragen.
  • Die Kosten für den Gärtner können steuerlich abgesetzt werden.

Gartenpflege

Gartenpflege beinhaltet nicht nur die Pflege des Grüns. Dazu gehören auch weitere Bereiche wie die Gehwegpflege, die Möbelpflege oder die Instandhaltung der Außenbeleuchtung.

Was gehört zur Gartenpflege?

  • Pflanzen pflegen
  • Obst- und Gemüse anbauen
  • Außenbeleuchtung und andere bauliche Einrichtungen instand halten
  • Für Sicherheit sorgen (z. B. Gehwege)
  • Gartenmöbel in Schuss halten
  • Pool- und Teichpflege

Pflanzen pflegen

Einen großen Teil Ihrer Gartenzeit sollten Sie in die allgemeine Gartenpflege stecken. Schließlich sind Baumpflege, Heckenschnitt und Rasenbehandlung wichtig, damit sich das Grün gut entwickeln kann und genügend Nährstoffe hat. Dazu gehören Rückschnitt, Düngen, eventuell das Entfernen von schnell wucherndem Unkraut und natürlich genügend Wasser.

Obst- und Gemüsegarten

Wenn Sie Obstbäume und -sträucher besitzen, müssen diese ebenfalls gepflegt werden. Gemüse müssen Sie zur richtigen Zeit ansäen oder aussetzen. Dabei hilft Ihnen ein Aussaatkalender.

Erdbeerpflanzen werden eingepflanzt
© Jurgute – istockphoto.com

Leuchten und weitere Einrichtungen instand halten

Ist das Dach des Gartenhauses noch dicht? Funktioniert die Außenbeleuchtung? Das ist genauso wichtig, wie das Vermeiden loser Steine im Gartenweg oder die Pflege des Gehwegs, auch im Winter. Wenn Sie eine Gartenbewässerung planen, dann sollten Sie auch daran denken, dass diese ebenfalls in Schuss gehalten werden muss.

Gartenbeleuchtung in einem Beet
©bruev – istockphoto.com

Für Sicherheit sorgen

Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie den Bereichen widmen, bei denen es maßgeblich auf die Sicherheit ankommt. Hierzu gehören Geländer, aber auch Spielhäuser. Pools und Teiche dürfen kein Sicherheitsrisiko darstellen. Wenn Sie kleine Kinder oder Haustiere haben, ist es besonders wichtig, alles optimal abzusichern, um Unfälle zu vermeiden.

Opa und Kind montieren einen Holzzaun zwischen Bäumen
©monkeybusinessimages – istockphoto.com

Terrassen und Möbel pflegen

Vor allem während der Sommermonate werden Sie sich wahrscheinlich im Freien aufhalten und die Sonne genießen. Die Terrasse und auch die Gartenmöbel sollten sich daher in einem einwandfreien Zustand befinden. Überprüfen Sie beispielsweise, ob die Möbel neu gestrichen oder anderweitig gepflegt werden müssen und wie es um den Grill steht.

Mann streicht Gartenzaun
©Zbynek Pospisil – istockphoto.com

Teichpflege

Neben dem Sicherheitsaspekt gilt es auch, den Gartenteich zu pflegen. Dazu gehört unter anderem, das Wasser von altem Laub zu befreien, regelmäßig für Frischwasser zu sorgen und zu stark wuchernde Teichpflanzen auszudünnen.

Seerosen auf einem zugewachsenen Teich
©Alexander Denisenko – istockphoto.com

TIPP:
Übernimmt ein Gärtner die Arbeiten für Sie, dann lassen Sie sich am besten vorab nicht nur ein Angebot, sondern auch einen Kostenvoranschlag machen und halten Sie die in Ihrem Garten durchzuführenden Arbeiten vertraglich fest.



Wie unterscheidet sich die Gartenpflege in den verschiedenen Jahreszeiten?

Wichtig ist, dass Sie den Garten nicht nur in der Sommersaison pflegen. Ein Garten bietet das ganze Jahr über Arbeit. Es gibt einiges zu beachten, beim Garten im Frühling, im Herbst und selbst im Winter.

Gartenpflege im Frühjahr und Sommer

Während des Frühjahrs geht es vor allem darum, den Garten auf den Sommer vorzubereiten. Dazu gehört das erste Ansäen und Aufziehen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank, das Vorbereiten des Bodens und der Beete, aber auch das Zurückschneiden.

Achtung!
Von März bis September ist der Rückschnitt von Hecken, Sträuchern und Gebüsch durch das Bundesnaturschutzgesetz verboten. So will der Gesetzgeber unter anderem verhindern, dass Nistplätze zerstört werden oder Bienen die Nahrungsquelle entzogen wird.

Am besten bereiten Sie im späten Frühjahr auch die Terrasse und die Möbel soweit vor, dass diese jederzeit einsatzbereit sind. Ebenso ist es die ideale Jahreszeit für den Bau einer Gartenmauer, um den Rasen zu vertikutieren, Gemüsebeete zu errichten oder einen Gartenweg zu pflastern.

Im Sommer gilt es, die schnell wachsenden Pflanzen zu erhalten, den Garten sowie den Teich oder den Pool sauber zu halten und den Rasen zu stutzen.

Gartenpflege im Herbst und Winter

Zum Herbst hin bauen Sie einige Dinge wie beispielsweise den Kinderpool wieder ab und schneiden eventuell erneut die Pflanzen zurück. Hierbei sollten Sie aber darauf achten, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Vorsicht:

Nicht jede Pflanze kann im Herbst zurückgeschnitten werden. Auf das Kletterrosen schneiden sollten Sie zum Beispiel besser verzichten, da diese sonst zu anfällig für Frost werden. Informieren Sie sich gut, um den Pflanzen nicht zu schaden.

Der Garten wird nun auf die Winterzeit vorbereitet. Das bedeutet, dass für die kalte Jahreszeit Möbel verpackt oder verstaut werden und alles frostsicher gemacht wird. Empfindliche Pflanzen sollten nun an einem sicheren Platz untergebracht oder abgedeckt werden. Der Herbst eignet sich obendrein dazu, Baumaßnahmen umzusetzen.

Wenn Sie Ihren Garten winterfest gemacht haben, können Sie sich entspannt zurücklehnen. Im Garten gibt es nun wenig zu tun. Lediglich in sehr trockenen Wintern kann es notwendig werden, die Pflanzen mit ausreichend Wasser zu versorgen. Dies betrifft vor allem Topfpflanzen, die auch in der kalten Jahreszeit im Freien stehen. Für diese können Sie aber auch ein Gewächshaus im Winter nutzen. Zu den klassischen Winterarbeiten rund um Garten und Grundstück zählt auch die Schneeräumung auf den allgemein zugänglichen Wegen.



Gartenpflege-Tipps

  • hochwertige Pflanzen verwenden
  • Boden gut vorbereiten
  • Pflanzabstände und Pflanztiefe beachten
  • geeignetes Werkzeug nutzen
  • auf Sauberkeit achten, um Krankheiten nicht zu übertragen
  • viele immergrüne Sträucher einsetzen
  • pflegeleichten Staudengarten anlegen
  • Unkrautvlies auslegen

Kosten Gartenpflege

Die Kosten für die Gartenpflege lassen sich nicht pauschal benennen. Schließlich richten sie sich unter anderem nach der Größe Ihres Gartens, nach der vorhandenen Ausstattung und nach Ihren individuellen Wünschen. Wir möchten Ihnen dennoch einige Anhaltspunkte geben.

Was kosten Pflanzen und Dünger?

Wie teuer Pflanzen sind, richtet sich unter anderem nach deren Größe und Art. So bekommen Sie junge Pflanzen oft schon für wenige Euro, während bereits ausgewachsene Pflanzen 50 Euro und mehr kosten können. Neben Pflanzen werden Sie auch neue Erde und Dünger kaufen müssen. Hier sollten Sie auf Bio-Dünger achten, der aber nicht teurer ist. Für 150 qm müssen Sie etwa 10 Euro rechnen. Die Umwelt zu schonen und auf ein natürliches Gleichgewicht zu achten, sollte auch bei der Bekämpfung von sich zu stark vermehrenden Schädlingen im Vordergrund stehen. Auch hier ist es eine gute Idee, auf biologische Schädlingsbekämpfung zu setzen und sich die Hilfe natürlicher Fressfeinde zu holen.

Unser Tipp:
Gerade in trockenen Sommern braucht ein schöner Garten viel Wasser. Damit die Kosten nicht ins Unermessliche steigen, können Sie in vielen Städten und Gemeinden einen Gartenwasserzähler anbringen lassen. Das Wasser, das über diesen Zähler läuft, ist dann günstiger, weil Sie nicht für die Reinigung des Wassers zahlen müssen.

Wie hoch sind die Kosten für einen Gärtner?

Fehlt Ihnen die Zeit, Ihren Garten alleine zu pflegen, planen Sie aufwendige Pflasterarbeiten oder haben Sie schlichtweg keinen grünen Daumen, besteht natürlich die Möglichkeit, einen Gärtner zu beauftragen. Dieser verlangt in der Regel einen Stundenlohn ab 35 Euro – je nach Region und Unternehmen. Wenn Sie für die private Gartenpflege einen Gärtner beauftragen, können Sie die reinen Arbeitskosten als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer absetzen.

Achtung:
Es besteht die Möglichkeit, dass Ihnen jemand aus der Nachbarschaft bei der Gartenpflege zur Hand geht, den Rasen mäht oder die Hecke stutzt. Hier müssen Sie allerdings sehr vorsichtig sein, was Sie vereinbart haben, denn aus Nachbarschaftshilfe wird schnell Schwarzarbeit.

Davon sind die Gesamtkosten der professionellen Gartenpflege abhängig:

  • Braucht es für die Arbeiten spezielles Fachwissen oder kann auch ein Azubi sie übernehmen?
  • Welches Material wird für die Gartenpflege benötigt?
  • Muss Abfallmaterial entsorgt werden?
  • Braucht der Gärtner für die Pflege Spezialwerkzeug oder zum Beispiel einen Aufsitzrasenmäher?
  • In welchem Gesamtzustand ist der Garten?
  • Sind gesunde Pflanzen und grüner Rasen bereits vorhanden?
  • Wie hoch ist in Ihrem Fall der Aufwand für die Gartenpflege?
  • Gelten vertraglich Pauschalpreise?

Anbei finden Sie einige wenige Beispiele mit etwaigen Preisspannen – als Richtlinie:

Tätigkeit Preis
Anfahrtskosten Mindestens 10 Euro
Neuanlage einer Rasenfläche zwischen 15 (Saatrasen) und 50 Euro (Rollrasen) pro m²
Baumwurzel entfernen ca. 100 Euro
Hecke schneiden 5 bis 10 Eurp pro Meter
Jahresvertrag für Gartenpflege bei rund 200 m² ohne Besonderheiten ab 1.000 Euro
Entsorgung von Abfällen ca. 50 Euro pro Kubikmeter
Baumfällung zwischen 500 und 1.000 Euro

Gartenpflege im Mietvertrag

Wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung mit Garten zur alleinigen Nutzung gemietet haben, dann lässt sich nicht pauschal sagen, ob Sie die anfallenden Arbeiten übernehmen müssen. Entscheidend ist, welche Pflichten in Sachen Gartenpflege zwischen Mieter und Vermieter im Mietvertrag vereinbart wurden. Übernimmt der Vermieter die Gartenpflege, kann er die entstandenen Kosten den Mietern in Rechnung stellen – im Rahmen der Betriebskosten.

Welche Pflichten hat der Vermieter?

Sie als Vermieter möchten gerne, dass Ihre Immobilie einen gepflegten Garten hat. Im Prinzip haben Sie hier zwei Möglichkeiten: Entweder Sie kümmern sich selbst um den Garten und legen die entstehenden Kosten im Rahmen der Betriebskosten auf die Mieter um oder die Mieter übernehmen die Gartenpflege und sparen so bei den Nebenkosten. Legen Vermieter und Mieter nichts im Mietvertrag fest, liegt die Verantwortung allerdings beim Vermieter. Für eine nachträgliche Änderung ist die ausdrückliche Zustimmung des Mieters notwendig.

Bei einem Mehrfamilienhaus sind Sie als Vermieter für die Pflege des Gartens zuständig. Ob Sie diese Arbeit auf die Mieter übertragen oder extern vergeben, bleibt ebenfalls Ihnen und den Regelungen im Mietvertrag überlassen. In der Regel werden die entstandenen Kosten dann über die Betriebskosten auf die Mietwohnung umgelegt. Selbst dann, wenn die Mieter keinen Anspruch auf die Gartennutzung haben. Dabei müssen Sie sich allerdings am Gebot der Wirtschaftlichkeit orientieren.

Welche Pflichten hat der Mieter?

Umfasst der Mietvertrag die Gartenpflege, so sind damit lediglich einfache Pflegearbeiten gemeint, die ein Laie problemlos ausführen kann, dazu zählen Rasenmähen, Unkraut jäten oder Laub entfernen. Das für die Gartenpflege notwendige Gerät geht auf eigene Kosten.

Bei einem vermieteten Einfamilienhaus mit Gartennutzung gehört dann aber auch dazu, dass es Ihnen erlaubt ist, die Gartengestaltung zu beeinflussen, eine Schaukel aufzustellen oder einen Teich anzulegen, ohne dass dies extra in einem Vertrag bestimmt werden muss. Größere Arbeiten wie das notwendige Fällen eines Baumes oder das Vertikutieren des Rasens muss der Vermieter übernehmen.

Wohnen Sie in einem Mehrfamilienhaus mit Gemeinschaftsgarten, sind Sie nur für die Gartenpflege zuständig, wenn Sie diesen Garten auch ausdrücklich nutzen dürfen und die entsprechende zu bringende Pflegeleistung im Mietvertrag vereinbart wurde. Veränderungen wie das Aufstellen eines Sandkastens oder das Einsetzen von Deko wie Gartenzwergen sind im Prinzip erlaubt, müssen aber mit den anderen Parteien und dem Vermieter abgesprochen werden.

Fazit

Die Arbeit im Garten und die richtige Gartenpflege sind sehr umfangreich und nehmen viel Zeit in Anspruch. Deshalb kann es sich lohnen, diese von einem Experten durchführen zu lassen. Hierdurch entstehen zwar entsprechende Kosten, die Sie aber steuerlich geltend machen können. Haben Sie Ihre Immobilie vermietet oder sind Sie selbst Mieter, dann gelten in den meisten Fällen die Pflichten rund um die Gartenpflege, die Mieter und Vermieter im Mietvertrag festgehalten haben.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.