Üblicherweise wird ein Gewächshaus vor allem im Sommer üppig bepflanzt – doch auch im Winter kann das Häuschen effektiv genutzt werden, denn auch in der kalten Jahreszeit gibt es Pflanzen, die hier gedeihen. Erfahren Sie bei Gartenbau.org, wie Sie Ihr Gewächshaus auch im Winter nutzen können!
Im Gegensatz zu den Wintermonaten kann das Gewächshaus im Sommer ohne größeren Aufwand genutzt werden – neben gewöhnlichen Pflanzen wie Gurken, Tomaten und anderem Gemüse können hier sogar mediterrane Pflanzen aufgezogen werden, die von dem warmen Klima innerhalb des Gewächshauses profitieren. Im Winter muss die Bepflanzung des Gewächshauses dagegen sorgfältig gewählt werden, wenn keine Heizung vorhanden ist – und auch beheizte Gewächshäuser müssen im Winter auf die Bepflanzung angepasst sein.
Womit kann das unbeheizte Gewächshaus im Winter bepflanzt werden?
Im Sommer kann das Gewächshaus natürlich problemlos ohne integrierte Heizung bewirtschaftet werden. Grundsätzlich ist eine Nutzung des Gewächshauses aber im Winter möglich, wenn es nicht aktiv beheizt wird. Hier müssen allerdings Pflanzen gewählt werden, die den niedrigen Temperaturen standhalten können und bei den hierzulande kurzzeitigen Minustemperaturen von bis zu – 20 Grad Celsius nicht verkümmern.
Eine Möglichkeit besteht darin, die gewünschten Pflanzen bereits im Sommer und Herbst vorzuziehen und sie erst dann umzupflanzen, wenn die Sommerernte im Gewächshaus abgeschlossen ist und damit viel Platz zur Verfügung steht. Wenn die Temperaturen sinken und der Boden sogar gefriert, finden diese Pflanzen im Winter Schutz im Gewächshaus und bleiben auch in den kalten Monaten standhaft, da es sich hier nicht mehr um empfindliche Setzlinge oder Jungpflanzen handelt.
Für die Bepflanzung des Gewächshauses im Spätherbst und im Winter eignen sich zum Beispiel Endivienpflanzen, Winterspinat, Grünkohl, Rosenkohl, Porree, Wirsing oder Feldsalat. Auch Kräuter wie Thymian oder Currykraut können den Winter so überstehen. Im Frühling, sobald keine Frostgefahr mehr besteht, kann damit begonnen werden, Radieschen und Rettich anzupflanzen.
Um das Wachstum dieser Pflanzen auch im Winter zu fördern, sollten entsprechende Maßnahmen bereits beim Bau des Gewächshauses umgesetzt werden: Der Standort ist hier besonders wichtig. Hier sollte der Lichteinfall möglichst optimal sein, das bedeutet vor allem ausreichend Sonneneinfall im Winter. Dabei muss jedoch auch bedacht werden, dass Hitzestaus im Sommer vermieden werden, die der Bepflanzung schaden könnten. Die Pflanzen im Gewächshaus profitieren im Winter vor allem von einem Bau aus Glas oder lichtdurchlässigem Plexiglas, diese Häuschen müssen im Sommer jedoch häufig beschattet werden. Um Frost abzuhalten, lohnt sich wiederum die Anschaffung eines Modells, das im Idealfall auch wärmegedämmt ist.
Beim Bau Ihres Gewächshauses kann Ihnen ein Gartenbauer behilflich sein, der Sie zudem bei der Wahl des passenden Materials und des passenden Standorts beraten kann.
Möglichkeiten zur Beheizung
Grundsätzlich kann ein unbeheiztes Gewächshaus auch ohne die Installation einer Heizung vor den sehr niedrigen Temperaturen im Winter geschützt werden. Noppenfolien und Styroporplatten eignen sich sehr gut, um die Bepflanzung vor allzu großer Kälte zu schützen und das Gewächshaus etwas zu isolieren. Empfindlichere Pflanzen können hier jedoch ebenfalls nur dann angebaut werden, wenn sie mit Schutzvlies versehen werden.
Eine komfortablere Alternative stellt natürlich die Nachrüstung einer Heizung dar. In der Regel werden für Gewächshäuser Gasheizungen oder elektrische Heizungen verwendet, die die Temperaturen im Inneren so warm halten, dass eine gewöhnliche Bepflanzung möglich ist. Elektrische Heizungen besitzen den großen Nachteil, dass ein Stromanschluss benötigt wird. Dieser ist in manchen Gärten bereits für die Bedienung elektrischer Gartengeräte vorhanden, muss aber in vielen Fällen nachgerüstet werden – dies kann ein Gartenbauer übernehmen. Nichtsdestotrotz produzieren diese Heizungen keine Schadstoffe, was wiederum den Pflanzen und der Umwelt zugutekommt.
Gasheizungen werden über Gasflaschen betrieben und sind sehr effizient sowie preisgünstig. Zudem wird hier kein Stromanschluss benötigt. Welches Modell sich für die Beheizung Ihres Gewächshauses im Winter eignet, kann Ihnen Ihr Gartenbauer sagen.
Wenn das Gewächshaus im Winter beheizt ist, stellt das größte Problem der geringe Lichteinfall dar. Wurde ein ungeeignetes Material für den Gewächshausbau gewählt, das nur geringfügig lichtdurchlässig ist, können spezielle Lampen zur Förderung des Pflanzenwachstums nachgerüstet werden. Wenn sich das Gewächshaus erst in der Planung befindet, sollte insbesondere beim Dachbau auf lichtdurchlässiges Material und einen sonnigen Standort geachtet werden, sodass die Bepflanzung mit dem nötigen Sonnenlicht versorgt wird.
Wenden Sie sich für die Planung und die Umsetzung Ihrer Heizung an einen Gartenbauer. Hobbygärtner sollten darauf verzichten, eigenständig ein Heizsystem zu installieren oder gar selbst Strom zu verlegen. Da es im Garten durch Niederschlag und die Bewässerung der Pflanzen feucht und nass werden kann, müssen die Steckdosen entsprechend auf Feuchträume und Spritzwasser optimiert werden. Andernfalls kann es zu gefährlichen Situationen kommen!
Bepflanzung des beheizten Gewächshauses
Sobald das Gewächshaus beheizt ist, kann es problemlos auch im Winter genutzt werden. Die ganzjährige Nutzung bei passenden Temperaturen ermöglicht den Anbau der gewünschten Gemüsesorten, die andernfalls nur im Sommer möglich wären – Tomaten, Auberginen und Paprika können problemlos gezüchtet werden.
Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, frost- und kälteempfindliche Pflanzen im Winter umzutopfen und im Gewächshaus zu überwintern. Auch Kübelpflanzen können hier optimal über den Winter gebracht werden.
Grundsätzlich bietet das beheizte Gewächshaus also den enormen Vorteil, auch im Winter ohne Einschränkungen bewirtschaftet werden zu können und eine reichhaltige Ernte das ganze Jahr über zu ermöglichen.