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Gartenpflege

Unkrautvlies verlegen: Folie & Vlies gegen Unkraut im Garten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 03. Juni 2025
Lesedauer: 17 Minuten
© Oleksandr Zinchenko / istockphoto.com

Wer einen gepflegten Garten möchte, kennt das Problem: Kaum ist das Beet angelegt, sprießt schon wieder Unkraut dazwischen. Die Pflege wird zur Daueraufgabe, es sei denn, man greift zu einem bewährten Helfer: dem Unkrautvlies. Dieses spezielle Gewebe wird direkt auf dem Boden ausgelegt und verhindert, dass Licht zu den Unkrautsamen gelangt. So kann das Beikraut nicht keimen. Gleichzeitig lässt das Vlies Wasser, Luft und Nährstoffe durch, sodass die gewünschten Pflanzen weiter gesund wachsen können. Ob unter Zierkies, in Beeten oder entlang von Gartenwegen: Unkrautvlies sorgt für Ordnung, spart Zeit und schont die Nerven und das ganz ohne Chemie.

Alles auf einen Blick: 

  • Unkrautvlies wird direkt auf dem vorbereiteten, möglichst ebenen Boden ausgebreitet. Das Bändchengewebe vehindert Unkrautwuchs. 
  • Es lässt Wasser und Luft zu den Beetpflanzen hindurch, sodass der Boden lebendig bleibt und bepflanzt werden kann. 
  • Um eine möglichst lange Haltbarkeit zu gewährleisten, sollte das Vlies an den Beeteinfassungen festgemacht und vollständig mit Mulch, Rinde, Kies oder Erde abgedeckt werden.
  • An den Stellen, an denen Pflanzen wachsen sollen, werden Kreuzschnitte ins Vlies gemacht und die Pflanzen hindurchgesetzt.
  • Besonders effektiv wirkt Unkrautvlies in Beeten, unter Gehwegen oder Kiesflächen. Es spart langfristig Arbeit und schützt chemiefrei.

Was ist ein Unkrautvlies?

Ein Unkrautvlies ist ein spezielles Gewebe, mit dem Sie das Erdreich der Beete abdecken können, um Unkraut zu verhindern. Meist handelt es sich um ein sogenanntes Geotextil. Das Material ist atmungsaktiv und wenn Sie richtig gießen auch wasserdurchlässig, lässt aber kein Sonnenlicht durch und genau das verhindert, dass Unkrautsamen im Boden keimen. Die feinen, langen Fasern des Unkrautvlieses sind nicht gewebt, sondern lose miteinander verbunden und bilden dadurch einevliesartige, filzähnliche Struktur. Die Qualität des Materials wird üblicherweise in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben: Je höher das Gewicht, desto dicker, robuster und langlebiger ist das Vlies.

WAS SIND GEOTEXTILIEN?
Geotextil ist ein Sammelbegriff für textile Materialien, die im Bau- und Landschaftsbau eingesetzt werden, um bestimmte technische Funktionen im Boden zu erfüllen. Es handelt sich dabei um flächige Produkte aus synthetischen oder natürlichen Fasern. Nicht jedes Vlies ist automatisch ein Geotextil, aber die meisten Unkrautvliese zählen dazu. Sie sind speziell auf die Anforderungen im Gartenbau abgestimmt: reißfest, UV-stabil und verrottungsbeständig.

Unkrautvlies ist bei Gärtnern beliebt, weil es

  • den Pflegeaufwand im Garten deutlich reduziert,
  • langfristig gegen Unkraut wirkt,
  • ohne Chemie auskommt,
  • Wasser und Luft durchlässt (im Gegensatz zur Folie),
  • die Bodentemperatur stabilisiert und damit
  • das Pflanzenwachstum fördert.

Wie dick muss ein Unkrautvlies sein?

Bei nur leichtem Unkrautaufkommen auf bepflanzten Flächen, die mit Rindenmulch bedeckt sind und selten betreten werden, reicht in der Regel ein Unkrautvlies mit einem Flächengewicht von 50 bis 80 g/m² vollkommen aus. Anders sieht es bei stark verwilderten Beeten aus. Hier sind Sie oft gezwugngen, hartnäckige Wurzelunkräuter wie Giersch zu bekämpfen. Wird die Fläche zudem regelmäßig begangen oder mit scharfkantigem Material wie Splitt bedeckt, empfiehlt es sich, auf ein widerstandsfähigeres Vlies mit bis zu 150 g/m² zurückzugreifen. Solche Vliese bieten einen besonders robusten Schutz und halten auch dem Durchdrücken kräftiger Triebe besser stand. In Situationen mit geringer mechanischer Beanspruchung kann es daher sinnvoller sein, zwei Lagen eines leichteren Vlieses mit jeweils 50 g/m² zu verwenden, anstatt eine schwere Variante zu wählen. Bedenken Sie jedoch: Überlappungen zwischen den Bahnen, idealerweise 10 bis 20 Zentimeter breit, führen dazu, dass in diesen Bereichen die Materialstärke schnell deutlich zunimmt und stellenweise 300 g/m² oder mehr erreicht.

WICHTIG:
Ein dichteres Vlies lässt auch weniger Wasser und Luft durch. Das kann sich negativ auf die Versorgung der Zierpflanzen im Beet auswirken.

Wie lange hält gutes Unkrautvlies?

Die Lebensdauer von Unkrautvlies hängt maßgeblich vom verwendeten Material und der korrekten Verlegung ab. Hochwertiges Unkrautvlies aus synthetischem Material, das für einen dauerhaften Schutz des Beetes konzipiert ist, kann je nach Hersteller und Bedingungen bis zu 25 Jahre halten. Allerdings gibt es eine entscheidende Voraussetzung: Das Vlies muss fachgerecht verlegt und mit einer Mulchschicht vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Wird das Vlies ungeschützt der UV-Strahlung ausgesetzt, verliert es meist schon nach wenigen Jahren seine Dichtigkeit und damit auch seine Wirksamkeit. Die Mulchabdeckung ist daher ein wichtiger Faktor für die langfristige Haltbarkeit und den zuverlässigen Schutz des Beetes.

Kann man Unkrautvlies mehrfach verwenden?

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Unkrautvlies, die sich hinsichtlich Wiederverwendung deutlich unterscheiden:

  • biologisch abbaubares Vlies: Unkrautvlies gibt es auch aus Jute, Hanf oder sogar aus Milchzucker, einem Abfallprodukt bei der Mais- und Zuckerrübenverarbeitung. Einen Kompromiss stellt herkömmliches Unkrautvlies mit Recyclinganteil dar. Biovlies wird vor allem im Gemüse- und Erdbeeranbau eingesetzt. Es zersetzt sich im Laufe der Saison und kann danach bedenkenlos in den Boden eingearbeitet werden. Eine Mehrfachverwendung über verschiedene Saisons oder an unterschiedlichen Standorten ist hier nicht vorgesehen.
  • synthetisches Unkrautvlies: Dieses ist für eine dauerhafte Installation konzipiert und kann viele Jahre halten. Trotzdem ist es nur für eine einmalige Verwendung vorgesehen.


Unkrautvlies verlegen: Typische Anwendungsbereiche

AnwendungsbereichVorteileHinweise
Blumenbeete und Gemüsebeete
  • hemmt Unkraut
  • erleichtert Pflege
  • lässt Wasser & Luft durch
Löcher für die Pflanzen groß genug lassen
unter Rindenmulch
  • verhindert, dass sich Unkraut durch die Mulchschicht kämpft
ideal für Staudenbeete
unter Kies oder Splitt
  • sorgt für eine saubere Optik
  • verhindert Unkraut
der Kies sollte das Vlies komplett abdecken
zwischen Pflastersteinen
  • hemmt Unkraut in Fugen
  • stabilsiert den Untergrund
als Unterlage unter dem Splittbett
Hanglagen und Böschungen
  • kann vor Erosion schützen
mit Bodendeckern kombinieren, um Halt zu gewährleisten
Gewächshaus
  • sauberer Untergrund
  • weniger Pflegeaufwand
Pflanzen bekommen trotzdem Luft und Wasser
Hochbeet
  • reguliert Bodenklima
am Boden unter den Schichten anbringen
Kieswege im Garten
  • sorgt für gepflegte Zugänge
  • erspart Arbeit
als Unterlage unter Zierkies oder Rindenmulch

Wie funktioniert ein Unkrautvlies? 

Das Vlies oder auch die Unkrautfolie, die über das Erdreich gelegt werden, blockieren das Sonnenlicht, das Unkrautsamen zum Keimen benötigen. Das Unkrautwachstum wird damit eingedämmt. Die Schicht wird direkt auf den Boden des Beets ausgelegt und wie eine schützende Decke um die gewünschten Pflanzen herum verteilt. So wird das Wachstum von Unkraut wirksam unterdrückt und die Kulturpflanzen behalten die nötige Kraft zum Gedeihen. Ein weiterer Vorteil: Das dunkle Material speichert Wärme und fördert so das Pflanzenwachstum, indem es den Boden zusätzlich erwärmt.

In besonders stark von Unkraut befallenen Bereichen kann zur Unkrautbekämpfung auch eine zweite Schicht mit Mulchvlies ausgelegt werden, um den Bewuchs noch effektiver zu unterbinden. Achten Sie dabei darauf, dass das Vlies möglichst dicht an den gewünschten Pflanzen anliegt. Keine Sorge: Wasser und Luft gelangen bei einem hochwertigen Vlies weiterhin zum Boden und versorgen die Pflanzen optimal.

Gartenvlies verlegen: Vlies oder Folie?

MaterialEigenschaftenHaltbarkeit
Vliesstoff (meist Polypropylen)
  • atmungsaktiv
  • wasserdurchlässig (Regenwasser versickert, kein Wasserstau)
  • lichtundurchlässig
  • ideal für Beete mit Bepflanzung
  • je nach Material (recycelbar oder biologisch abbaubar möglich)
  • 5 bis 15 Jahre, abhängig von Qualität und UV-Stabilität
PE-Folie (Polyethylen)
  • wasserdicht (evtl. Drainage notwendig)
  • lichtdicht
  • reißfest
  • keine gute Bodenatmung
  • wird v. a. beim Terrassenbau sowie unter Wegen oder Kies verwendet
  • nicht nachhaltig
  • 20 Jahre und mehr
Geotextil (technisches Gewebe)
  • Sammelbegriff für Materialien wie Vlies oder Gewebe
  • oft sehr robust
  • langlebig
  • Standard-Geotextil: 5 bis 15 Jahre
  • UV-stabilisiertes Geotextil: 10 bis 20 Jahre
  • Gewebe-Geotextil (robust): teilweise mehr als 25 Jahre
biologisch abbaubare Varianten wie Hanf oder Jute
  • besonders boden- und klimafreundlich
  • bis zu 3 Jahre
Junge Gurkenpflanze wächst durch ein eingeschnittenes Loch in schwarzer Unkrautfolie mit Wassertropfen auf der Oberfläche.
Unkrautfolie bietet einen besonders starken Unkrautschutz, ist aber nicht wasserdurchlässig © puwa2827 / istockphoto.com

Unkrautvlies verlegen [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

1. Boden vorbereiten

  • Entfernen Sie sämtliches Unkraut, insbesondere hartnäckige Arten wie Quecke, Giersch oder wilde Brombeeren.
  • Beseitigen Sie zudem Steine, Wurzeln und andere grobe Materialien aus dem Beet.
  • Lockern Sie die Erde mit einer Hacke oder Grabegabel gut auf.
  • Falls nötig, verbessern Sie die Bodenstruktur durch das Untermischen von Sand (bei zu dichter Erde) oder Humus (bei nährstoffarmer Erde).
  • Harken Sie den Boden anschließend glatt, um eine ebene Fläche zu schaffen.
  • Lassen Sie den Boden idealerweise etwa eine Woche ruhen, damit er sich setzen kann.

2. Unkrautvlies verlegen

  • Beginnen Sie in einer Ecke des Beets.
  • Verlegen Sie das Vlies glatt und faltenfrei. Verwenden Sie je nach Bedarf rechteckige Zuschnitte oder Rollenware.
  • Achten Sie bei mehreren Bahnen darauf, dass sie sich mindestens 10 bis 20 Zentimeter überlappen. So verhindern Sie, dass Licht und Unkraut durch die Fugen dringen.
  • Bei besonders stark von Unkraut befallenen Flächen kann eine zweite Vliesschicht zusätzliche Sicherheit bieten.
  • Für vorhandene Gehölze (z. B. Bäume oder Sträucher): Schneiden Sie das Vlies seitlich ein und legen Sie es vorsichtig um den Stamm herum.

3. Vlies befestigen

  • Befestigen Sie die Ränder mit Kunststoff- oder Metallankern im Boden an den Beeteinfassungen, damit nichts verrutscht.
  • Sichern Sie überlappende Bahnen etwa alle 50 Zentimeter mit Erdankern oder sogenannten U-Nägeln.
  • Bei Beeten mit einer festen Einfassung (z. B. aus Stein) kann das Vlies auch einfach unter die Kante geschoben werden.

4. Pflanzen einsetzen

  • Platzieren Sie alle Pflanzen zunächst locker auf dem Vlies, um den idealen Pflanzabstand zu planen.
  • Schneiden Sie an der entsprechenden Stelle ein Kreuz in das Vlies, um das Pflanzloch im Erdreich zu schaffen.
  • Heben Sie das Loch aus und pflanzen Sie das Gewächs wie gewohnt ein.
  • Entfernen Sie überschüssige Erde vom Vlies, damit es sauber bleibt.
  • Achten Sie darauf, dass das Vlies möglichst dicht an den Pflanzen anliegt, um unerwünschten Bewuchs zu verhindern.

5. Vlies mit Mulch abdecken

Zum Abschluss wird das Vlies mit einer Mulchschicht bedeckt:

  • Verteilen Sie eine fünf bis sieben Zentimeter dicke Mulchschicht gleichmäßig über das Beet. Geeignete Materialien sind Rindenmulch, Kies oder Splitt, je nach gewünschter Optik.
  • Die Abdeckung schützt das Vlies vor UV-Strahlung und verlängert seine Lebensdauer deutlich.
  • Gleichzeitig sorgt der Mulch für ein natürliches Erscheinungsbild und unterstützt die Feuchtigkeitsregulierung im Boden.


Welche Vorteile hat Unkrautvlies?

Unkrautvlies kann im Gemüsebeet durchaus sinnvoll sein, um den Pflegeaufwand zu reduzieren und das Unkrautwachstum zu unterdrücken. Wichtig ist dabei, ausschließlich atmungsaktive und wasserdurchlässige Vliese zu verwenden, damit der Boden weiterhin gut durchlüftet bleibt und Feuchtigkeit sowie Nährstoffe abfließen können. Besonders bei bestimmten Gemüsepflanzen kann der Einsatz von Unkrautvlies Vorteile bieten.

Wo liegen die Vorteile von Gartenvlies bei Gemüsepflanzen und Beerensträuchern?

Unkrautvliese bieten besonders für Gemüse oder Beerensträucher zahlreiche Vorteile. Sie helfen dabei, die Bodenfeuchtigkeit gleichmäßig zu halten, da sie die Verdunstung deutlich verringern. Das sorgt dafür, dass die Pflanzen auch in trockenen Zeiten konstant mit Wasser versorgt werden und weniger gegossen werden müssen. Gleichzeitig unterdrücken die Vliese effektiv das Wachstum von Beikräutern, indem sie diesen das Licht entziehen und so die Konkurrenz um Nährstoffe, Wasser und Platz reduzieren. Ein weiterer positiver Effekt besteht in der Förderung der Bodenerwärmung, was gerade im Frühjahr das Pflanzenwachstum beschleunigen kann. Zudem wirken die Vliese wie eine Barriere gegen Spritzwasser, wodurch die Gefahr verringert wird, dass krankheitserregende Pilze von der Erde auf die Blätter der Pflanzen gelangen. Insgesamt schaffen diese Vliese ein günstiges Mikroklima, das die Gesundheit und das Wachstum der Pflanzen auf natürliche Weise unterstützt und das ganz ohne den Einsatz von Chemikalien.

Wo liegen die Vorteile von Gartenvlies bei Zierpflanzen?

Auch beim Anlegen von Beeten mit Stauden, Rosen, Ziergräsern oder Sträuchern bietet Unkrautvlies zahlreiche Vorteile. Es unterdrückt zuverlässig das Unkrautwachstum zwischen den Pflanzen, sodass sich diese ungestört entwickeln können. Durch den Wegfall der Konkurrenz erhalten die Zierpflanzen mehr Licht, Wasser und Nährstoffe, was sich positiv auf ihr Wachstum und ihre Vitalität auswirkt. Zusätzlich bleibt die bepflanzte Fläche langfristig gepflegt und optisch ansprechend, insbesondere wenn das Vlies mit einer dekorativen Mulchschicht aus Rindenmulch oder Zierkies abgedeckt wird. Das spart nicht nur Zeit und Mühe beim regelmäßigen Jäten, sondern reduziert auch den Pflegeaufwand insgesamt deutlich.

Ein weiterer Vorteil liegt im Schutz des Bodens vor Erosion und Austrocknung. Ein Aspekt, der besonders in sonnigen oder geneigten Lagen von Bedeutung ist. Das Vlies hilft dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und verhindert, dass der Regen die Erde fortspült.

Diese 5 Fehler sollten Sie beim Verlegen von Unkrautvlies vermeiden

Unkrautvlies ist eine beliebte Methode, um Beete, Wege oder Böschungen langfristig unkrautfrei zu halten. Doch der gewünschte Effekt stellt sich nur ein, wenn das Vlies korrekt verarbeitet wird. Viele Hobbygärtner machen dabei typische Fehler, sei es bei der Vorbereitung des Untergrunds, der Verlegung oder der Abdeckung. Damit das Unkraut keine Chance hat und das Vlies seine Funktion dauerhaft erfüllt, ist eine sorgfältige Planung und Ausführung entscheidend. Besonders wichtig ist es, das Vlies nicht einfach auf bestehenden Bewuchs zu legen. Auch die Art der Überlappung, die Auswahl der Deckschicht sowie der Zuschnitt rund um Pflanzen spielen eine große Rolle.

1. Vlies direkt auf Unkraut legen

Warum das problematisch ist:
Wird das Vlies einfach auf bereits vorhandenes Unkraut gelegt, bleibt dieses darunter aktiv. Viele Pflanzen finden dennoch ihren Weg durch das Material oder wachsen seitlich vorbei. Das Ergebnis: Das Unkraut kommt wieder und zwar oft schneller als gedacht.

So vermeiden Sie den Fehler:
Entfernen Sie vor dem Verlegen gründlich alle Pflanzenreste, insbesondere Wurzeln. Eine saubere, ebene Fläche ist die Voraussetzung für die Wirksamkeit des Vlieses.

2. Lücken lassen oder zu geringe Überlappung vornehmen

Warum das problematisch ist:
Unkraut braucht nur wenige Zentimeter, um durchzukommen. Werden Bahnen nicht ausreichend überlappt oder entstehen beim Verlegen Lücken, bietet das Unkraut ideale Eintrittspunkte.

So vermeiden Sie den Fehler:
Achten Sie darauf, die Bahnen mindestens 10 bis 20 Zentimeter zu überlappen. Fixieren Sie die Übergänge zusätzlich mit Erdankern, um ein Verrutschen zu verhindern.

3. zu dünne oder ungeeignete Deckschicht

Warum das problematisch ist:
Ohne geeignete Abdeckung wird das Vlies schnell durch UV-Licht beschädigt. Außerdem bleibt es sichtbar, was nicht schön aussieht und es kann durch äußere Einflüsse verrutschen.

So vermeiden Sie den Fehler:
Decken Sie das Vlies mit mindestens fünf Zentimetern Mulch, Rinde oder Kies ab. Diese Schicht schützt das Material, verbessert die Optik und verhindert zusätzlich das Durchdringen von Licht.

4. falscher Zuschnitt 

Warum das problematisch ist:
Ein zu enger oder unsauberer Zuschnitt kann dazu führen, dass das Vlies reißt oder die Pflanzen Schaden nehmen. Oft entstehen durch falsche Schnitte später Lücken, durch die doch Unkraut auftritt.

So vermeiden Sie den Fehler:
Schneiden Sie ein Kreuz an der gewünschten Stelle ins Vlies und klappen Sie die Ecken nach unten. So bleibt das Material flexibel sowie stabil und schmiegt sich besser an die Pflanze an.

5. Vlies wird nicht ausreichend fixiert

Warum das problematisch ist:
Wenn das Vlies nicht richtig befestigt wird, kann es durch Wind, Tiere oder Regen verschoben werden. Dadurch entstehen offene Stellen, an denen Unkraut durchdringen kann.

So vermeiden Sie den Fehler:
Verwenden Sie Erdnägel oder Haken, um das Vlies an mehreren Stellen fest im Boden zu verankern, besonders entlang der Ränder und Überlappungen.

Darum sollte das Unkrautvlies nicht zu eng anliegen

  • Vermeidung von Fäulnis: Wenn das Vlies direkt am Stängel anliegt, kann sich darunter Feuchtigkeit stauen. Das erhöht die Gefahr von Fäulnis oder Pilzkrankheiten am Stängel, da die Luftzirkulation eingeschränkt ist und die Pflanze nach Regen oder Gießen nicht schnell abtrocknet.
  • Platz für das Pflanzenwachstum: GeradeKürbisgewächse bilden oft dicke, kräftige Stängel und wachsen im Laufe der Saison stark. Ein zu eng anliegendes Vlies könnte das Wachstum behindern oder die Stängel sogar einschnüren.
  • Schutz vor Schädlingen: Ein kleiner Abstand zwischen Vlies und Stängel erschwert es Schädlingen, sich unter dem Vlies zu verstecken und direkt an den Pflanzenstängel zu gelangen.
  • bessere Belüftung: Ein lockerer Sitz des Vlieses sorgt dafür, dass Luft an die Basis der Pflanze kommt. Das ist wichtig, damit der Stängel trocken bleibt und gesund wachsen kann.

Kostenübersicht: Was kostet die Verlegung von Unkrautvlies?

Viele Gartenbesitzer verlegen Unkrautvlies, weil sie nicht die Zeit haben, stundenlang Beikräuter aus dem Beet zu sammeln. Wer es sich noch einfacher machen möchte, der lässt das Vlies professionell verlegen.

Wenn Sie das Unkrautvlies selbst verlegen möchten, dann können Sie sich beim klassischen Unkrautvlies zwischen verschiedenen Qualitätsstufen entscheiden. Hochwertige, dickere Vliese sind deutlich teurer, bieten aber besseren und langlebigeren Schutz gegen Unkraut.  

QualitätsstufePreis pro Quadratmeter
einfach (circa 50 bis 70 Gramm/Quadratmeter)zwischen 75 Cent und 1,50 Euro
Standard (circa 90 bis 110 Gramm/Quadratmeter)zwischen 80 Cent und 2,20 Euro 
Premium (circa 120 bis 150 Gramm/Quadratmeter)zwischen 1,50 Euro und 5,00 Euro
Hanfzwischen 2,80 und 4,00 Euro
Jutezwischen 3,00 und 5,50 Euro

Die Gesamtkosten für die Verlegung von Unkrautvlies durch einen Profi setzen sich aus mehreren Posten zusammen:

Materialkosten: zwischen 75 Cent und 5,50 Euro pro Quadratmeter (eventuell mit Mengenrabatt) für das Vlies; außerdem die Kosten für die Abdeckung

Befestigungsmaterial: zwischen 25 Cent und 1 Euro pro Quadratmeter

Vorbereitungsarbeiten und Verlegearbeiten: zwischen 35 und 60 Euro pro Stunde

Kostenbeispiel für 12 Quadratmeter Beet mit Vlies und Rindenmulch

KostenpostenEinheit/PreisMenge/GesamtGesamtkosten 
Unkrautvlies (Standard, ca. 100 g/m²)1,50 €/m² 12 m²18 Euro
Befestigungsmaterial (Erdanker)0,50 €/m² 12 m²6 Euro
Rindenmulch6,00 €/m²12 m²72 Euro
Summe Materialkosten  96 Euro

Kostenbeispiel für 12 Quadratmeter Beet mit Vlies und Rindenmulch sowie Profiverlegung

KostenpostenEinheit/PreisMenge/GesamtGesamtkosten 
Unkrautvlies (Standard, ca. 100 g/m²)1,50 €/m² 12 m²18 Euro
Befestigungsmaterial (Erdanker)0,50 €/m² 12 m²6 Euro
Rindenmulch6,00 €/m²12 m²72 Euro
Arbeitskosten 51 €/Std.2102 Euro
Anfahrt40 € 40 Euro
Gesamkosten  238 Euro

Kostenbeispiel für 50 Quadratmeter Kiesfläche mit Profi-Verlegung

KostenpostenEinheit/PreisMenge/FlächeGesamtkostenAnmerkungen
Hanfvlies3,80 €/m²50 m²190 Euro
Befestigungsmaterial0,50 €/m²50 m²25 Eurooft im Preis enthalten
Zierkies30,00 €/m²50 m²1.500 Euro
Vorbereitung & Verlegung48,50 €/Std.4 Std.194 Euro
Anfahrt40 €40 Euro
Gesamtkosten1.949 Euro

Die genannten Preise sind lediglich Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung. Regionale Unterschiede, Materialqualität und individuelle Angebote können die tatsächlichen Kosten beeinflussen. Für konkrete Projekte empfiehlt sich immer ein individuelles Angebot von einem Gartenbauer. 



Fazit

Unkrautvlies kann eine äußerst effektive Maßnahme zur langfristigen Unkrautbekämpfung sein, jedoch nur, wenn es fachgerecht verlegt wird. Die Qualität des Vlieses allein reicht nicht aus; entscheidend sind die Vorbereitung des Untergrunds, eine saubere und durchdachte Verlegung sowie die richtige Abdeckung und Fixierung. Wer typische Fehler wie das Verlegen auf ungesäubertem Boden, unzureichende Überlappungen oder eine fehlende Abdeckung vermeidet, schafft die idealen Voraussetzungen für ein dauerhaft gepflegtes und unkrautfreies Beet. Mit ein wenig Aufwand bei der Installation lassen sich spätere Mühen bei der Gartenpflege deutlich reduzieren.

Unkrautvlies verlegen: Häufig gestellte Fragen

Was tun, wenn ich später neue Pflanzen setzen möchte?

Wenn Sie später neue Pflanzen setzen möchten und Unkrautwachstum trotzdem vermeiden möchten, dann schneiden Sie an der gewünschten Stelle ein Kreuz ins Vlies, heben das Pflanzloch aus und setzen die Pflanze wie gewohnt ein. Klappen Sie das Vlies anschließend wieder möglichst eng an den Wurzelhals und bedecken Sie die Stelle mit Mulch.

Wie entsorgt man altes oder beschädigtes Unkrautvlies?

Altes oder beschädigtes Gartenvlies gehört in der Regel in den Restmüll, da es meist aus kunststoffbasierten Materialien besteht und nicht recycelbar ist. Handelt es sich jedoch um biologisch abbaubares Vlies, zum Beispiel aus Jute oder Hanf kann es kompostiert oder über die Biotonne entsorgt werden. Beachten Sie hier die  Vorgaben der örtlichen Abfallwirtschaft.

Wie wirkt sich Unkrautvlies langfristig auf das Bodenleben aus?

Unkrautvlies kann das Bodenleben langfristig negativ beeinflussen, wenn es großflächig und dauerhaft ohne Unterbrechung eingesetzt wird. Zwar gelangt Wasser in den Boden, aber organisches Material von oben (wie Laub oder Pflanzenreste), das wichtige Nahrung für Mikroorganismen, Regenwürmer und andere Bodenlebewesen ist, bleibt außen vor. Dadurch kann die biologische Aktivität im Boden abnehmen. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, regelmäßig organischen Mulch aufzubringen oder das Vlies in den Wintermonaten teilweise zu entfernen, damit sich der Boden regenerieren kann.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.