Alte Rosensorten und vor allem Kletterrosen werten zweifelsohne jeden Garten auf. Damit sie wunderschön und üppig blühen, sollten Sie sie jedoch regelmäßig schneiden. Erfahren Sie, was diesbezüglich zu beachten ist, warum Sie nicht jede Kletterrose im Frühjahr schneiden und warum Sie ab Herbst ganz auf den Rückschnitt verzichten sollten.
Alles auf einen Blick:
- Nur einmal blühende Kletterrosen sollten Sie auch nur einmal zurückschneiden.
- Mehrmals blühende Kletterrosen schneiden Sie am besten zweimal im Jahr.
- Kranke und alte Triebe sowie alte Äste müssen entfernt werden. Sie rauben der „Königin der Blüten“ nur die Kraft.
- Der richtige Pflegeschnitt ist wichtig, damit die Rose möglichst schön blüht, leicht dichte, neue Triebe austreibt und gesund bleibt.
Definition
Kletterrosen sind Rosen, die nicht im Busch oder als kleine Pflanze wachsen, sondern nach oben ranken. Sie werden daher unter anderem an Spalieren, Rosenbögen oder Pergolen befestigt. Wenn Sie sie richtig schneiden, dann blühen sie vor allem im Sommer in voller Pracht.
Was macht eine Kletterrose aus?
Aufgrund ihrer Klettereigenschaften in Kombination mit der schönen Blüte eignen sich Kletterrosen hervorragend, um einen ganz besonderen Blickfang im Garten zu erzeugen, zum Beispiel an einer Rankhilfe wie einem Rosenbogen, an Hauswänden, Lauben oder Zäunen. Blühende Kletterrosen wirken sehr verspielt und romantisch. Es gibt sowohl einmal- als auch öfterblühende Sorten in vielen verschiedenen Farben und mit zum Teil sehr wohlklingenden Namen wie Kiss me Kate, Wedding Day, New Dawn, Ilse Krohn Superior oder Guirlande d’Amour.

Wenn Sie sich für eine Kletterrose entscheiden, dann pflanzen Sie diese am besten an eine Stelle im Garten mit Südost- oder Südwestausrichtung. Der Pflanzort sollte, bei wie anderen Rosensorten auch, ein nährstoffreicher und tiefer Boden sein.
Mit guten Bedingungen und richtig geschnitten kann die Rose dort gut mehrere Meter hoch werden, Jahr für Jahr viele Knospen bilden und stark blühen.
Was ist eine einmalblühende Kletterrose?
Die einmalblühende Kletterrose wird auch als Ramblerrose bezeichnet. Diese Pflanzen zeigen ihre schönen Blüten nur einmal im Jahr – das allerdings kann mehrere Wochen dauern. Weil sie relativ hoch werden und sich mit ihren Trieben gut ausbreiten, brauchen sie ziemlich viel Platz. An manchen Häusern lassen sich bereits sehr alte Kletterrosen bewundern. Das liegt daran, dass sich einmalblühende Sorten aufgrund ihrer Wuchsart und der notwendigen Pflege besonders gut zum Begrünen von Gebäuden eignen. Sie können bis zu 10 Meter in die Höhe wachsen.
Die Pflanzen bringen lange und biegsame Triebe hervor und brauchen, wenn sie nach oben wachsen sollen, eine Rankhilfe, an der sie sich festhalten können. Mit dem Schneiden sollten Sie bei diesen Sorten eher vorsichtig sein und im Frühling besser ganz darauf verzichten.
Was ist eine öfterblühende Kletterrose?
Bei den Kletterrosen unterscheiden Fachleute zwischen Rambler und Climber. Die Climber- Rosen sind in der Regel öfterblühende Sorten. Sie bilden mehrmals im Jahr Blüten. Fachleute sprechen von „remontieren“. Manche bilden sowohl im Frühling als auch im Herbst neue Knospen, andere blühen, wenn Sie sie gut pflegen, gefühlt durchgehend.
Öfterblühende bilden oft sehr große, stark duftende Blüten aus und eignen sich gut für kleinere Rankhilfen, für Spaliere oder Zäune. Die klassischen Kletterrosen wachsen eher ein bisschen steif gerade nach oben.
Wenn Sie lange etwas von ihre Kletterrosen haben möchten, dann achten Sie auf das Siegel der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung (ARD-Siegel). Es zeichnet besonders robuste, widerstandsfähige und blühfreudige Pflanzen aus. Inzwischen sind es mehr als 200 Sorten, die dieses Siegel verdient haben.
Es kann sich auch lohnen, darauf zu achten, sogenannte alte Rosen zu pflanzen. Es handelt sich dabei um Sorten, die sich bereits sehr lange bewährt haben und die ebenfalls als besonders robust gelten.
Der richtige Schnitt
Es ist wichtig, den Kletterrosen öfter einen Pflegeschnitt zu verpassen und abgestorbene Triebe zu entfernen. Allerdings sollten Sie beachten, dass sich der Schnitt von einmal blühenden und mehrmals blühenden Sorten unterscheidet.
Warum sollte man kletternde Rosen regelmäßig schneiden?
Schneiden Sie kletternde Rosen regelmäßig zurück, dann verhindern Sie, dass sich Krankheitserreger ausbreiten. Außerdem fördert der Schnitt zum richtigen Zeitpunkt die Blüte, indem die Bildung neuer starker Triebe und damit neuer Knospen angeregt wird.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt?
Damit die Kletterrosen immer schön und vor allem gesund bleiben, sollten sie regelmäßig geschnitten werden. Der ideale Zeitpunkt für einen Rückschnitt einer mehrmals blühenden Rose ist im Frühjahr. Und zwar dann, wenn nicht mehr mit einem Frost zu rechnen ist. Das Ziel dieses Verjüngungsschnitts ist der neue Austrieb. Dabei werden zurückgefrorene alte Triebe und vertrocknete Äste entfernt, genau wie schwache Triebe ohne Augen. Einmalblühende Sorten sollten Sie im Frühjahr nicht schneiden, da es ihnen sonst an der nötigen Energie fehlt, um stark auszutreiben.
Nach der Hauptblüte im Sommer ist der beste Zeitpunkt, um beide Rosensorten zurückzuschneiden. Verblühte Rosen und mit ihnen der Trieb werden mit einer scharfen Rosenschere entfernt und bis auf drei, vier Augen gekürzt.
Im Herbst sollten Sie übrigens besser auf einen Schnitt verzichten, weil es die Rosen leicht frostempfindlicher macht. Lassen Sie sie über den Winter, wie sie sind und reagieren Sie frühestens im Frühjahr auf mögliche Schäden an den neu wachsenden Trieben.
Vermeidbare Fehler
Der größte Fehler ist, die Schere im Sommer überhaupt nicht an die Rosen zu setzen und abgestorbene alte Triebe nicht zu entfernen. Der richtige Schnitt ist nämlich gar nicht so schwer und beschert Ihnen nicht nur die schönsten Kletterrosen, sondern auch noch öfter viele neue Blüten im Frühjahr und Sommer.
Schneide ich meine Kletterrosen richtig?
Um zu vermeiden, dass Sie genau die Äste entfernen, an denen sich erste Blüten gebildet hätten, ist es wichtig zu wissen, dass einmalblühende Rosen an den Trieben des Vorjahres blühen, wohingegen öfterblühende Kletterrosen an mehrjährigem Holz blühen. Der Schnitt ist wichtig, damit die Pflanze gesund bleibt und keine Schädlinge anzieht. So gehen Sie ganz allgemein vor:
- Krankes Holz und alte Zweige entfernen.
- Verwelkte Blüten dicht über dem ersten Blatt abschneiden.
- Abgestorbene oder zu dünne Triebe entfernen.
- Junge, besonders lange Triebe nur entfernen, wenn sie zu schwach sind oder zu dicht wachsen. Am besten ungeschnitten in einem flachen Winkel durch die Rankhilfe ziehen.
- Immer über den Augen schneiden.
- Rosentriebe grundsätzlich schräg abschneiden.
- Ältere Austriebe direkt am Boden abschneiden und herausziehen.
- Rückschnitt im Herbst oder Winter vermeiden.
Welche Rolle spielt das Werkzeug beim Schnitt von Climber- und Rambler-Rosen?
Der eigentliche Rückschnitt ist eine Sache, aber wenn Sie Kletterrosen zurückschneiden, sollten Sie auch auf das richtige Werkzeug achten. Verwenden Sie am besten eine spezielle und vor allem scharfe Rosenschere. Sonst kann es passieren, dass Sie die jungen Triebe und frisch wachsenden Äste verletzen und anfällig machen. Bedenken Sie, dass jede Schnittstelle sozusagen eine „Wunde“ ist, durch die für die Pflanze schädliche Krankheitserreger eindringen können. Besonders nach dem Entfernen von kranken Trieben sollten Sie die Schere reinigen, am besten sogar das Werkzeug desinfizieren, damit keine Keime weitergetragen werden.
Fazit
Kletterrosen können aus nahezu jedem Garten ein kleines Paradies zaubern, wenn man sie richtig platziert und die Triebe entsprechend behandelt. Dazu ist es in erster Linie wichtig zu wissen, ob Sie es mit einer einmalblühenden Kletterrose oder mit einem mehrmals blühenden Exemplar zu tun haben. Denn danach richtet sich neben dem optimalen Standort auch der Rückschnitt-Zeitpunkt.
Richtig geschnitten, bilden sowohl Climber- als auch Rambler-Rosen kräftigere Triebe aus und das wiederum stärkt die Blütenbildung. Verwenden Sie zum Zurückschneiden eine hochwertige Rosenschere und setzen Sie diese immer schräg an.
Eines gilt aber für beide Arten: Ab dem Herbst sollten Sie auf einen Schnitt besser verzichten.