Ein sattgrüner, dichter Rasen ist der Stolz vieler Gartenliebhaber. Um einen solchen perfekten Traumrasen zu erhalten, bedarf es jedoch einiger Pflege und Aufmerksamkeit. Dazu gehört nicht nur das regelmäßige Mähen und Düngen, dazu gehört auch das Vertikutieren. Es ist eine der wesentlichen Maßnahmen, die zur Gesunderhaltung und Schönheit des grünen Teppichs beitragen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, warum ist das Vertikutieren für Ihren Rasen so wichtig und ist vertikutieren das Gleiche wie lüften? Wir verraten Ihnen die Unterschiede und bieten Ihnen wichtige Rasen-Tipps rund um ein sattes Grün.
Alles auf einen Blick:
- Das Vertikutieren sorgt für eine leichte, schnelle und optimale Belüftung des Rasens, sodass dieser besser und dichter wachsen kann. Die Rasengesundheit wird verbessert, das Graswachstum gefördert und die Luft- und Wasserzirkulation erhöht.
- Damit das Vertikutieren perfekt gelingt, sollten Sie Ihren Rasen im Garten vorher vollständig trocknen lassen.
- Rasen vertikutieren und lüften ist nicht exakt das Gleiche. Wenn Sie die Rasenfläche in Ihrem Garten lüften, dann verbessern Sie die Bodenbelüftung, das Vertikutieren zielt zusätzlich darauf ab, verfilztes altes Pflanzenmaterial aus dem Rasen zu entfernen.
- Vor dem Vertikutieren des Grases, sollten Sie es mähen. Zusätzlich muss der Vertikutierer auf die richtige Tiefe eingestellt werden.
- Gesundes Wachstum für Ihren Rasen: Empfehlenswert ist das Vertikutieren ein- bis zweimal pro Jahr.
- Nach dem Vertikutieren ist es notwendig, den Rasen schnell zu wässern und wenn nötig auch zu düngen.
Was bedeutet Rasen vertikutieren?
Durch das Vertikutieren werden Schlitze in die Rasenfläche gefräst. Hierdurch können Pflanzen, die das Wachstum des Grases stören, entfernt werden und Sie können Ihren Rasen lüften, also Luft in den Boden bringen. Das reine Lüften nennt man auch aerifizieren. Es ist notwendig, damit der Rasen schön dicht wird und keine kahlen Stellen bildet. Übrigens: Auch, wenn Sie Rollrasen verlegen, sollte dieser mindestens einmal im Jahr vertikutiert werden. Spätestens, wenn sich Moos gebildet hat, sollten Sie handeln. Je nach Klima und Rasenart kann der beste Zeitpunkt unterschiedlich sein.
Der Vertikutierer, der für das Lüften und „Entfilzen“ verwendet wird, ist ein spezielles Gartengerät, das mit rotierenden scharfen Messern oder Zinken ausgestattet ist. Diese durchdringen perfekt die Grasnarbe und heben das unerwünschte Material an die Oberfläche. Ein Gerät, das ausschließlich den Rasen belüftet, aber kein Unkraut entfernt, ist ein sogenannter Rasenbelüfter.

Das Vertikutieren ist ein ganzheitlicher Arbeitsablauf, der sowohl Moos, Unkraut und Reste von abgestorbenem Rasen entfernt als auch den Boden belüftet. Im Gegensatz dazu wird beim alleinige Lüften auf das Beseitigen von Moos und Unkraut verzichtet.
Idealerweise sollten Sie den Rasen im Frühjahr und im Herbst lüften. Oft reicht das Rasen lüften auch einmal im Jahr, also entweder im Frühjahr oder im Herbst, damit der Rasen robust und widerstandsfähig wird.
Wie funktioniert ein Vertikutierer?
An der Unterseite des Vertikutierers befinden sich Zacken. Diese graben sich beim Vertikutieren in den Boden ein und lösen auf diese Weise abgestorbenes Unkraut und Rasenpartikel. Gleichzeitig dienen die durch die Zacken entstehenden Kanälchen der Belüftung des Rasens. Die Luft, die durch das Belüften in den Boden gelangt, sorgt dafür, dass das Gras optimal wachsen und gedeihen kann.
Sie können diese Arbeit mit einem speziellen Rechen oder einem richtigen Vertikutierer durchführen. Es gibt Akku-Vertikutierer, Strom-Vertikutierer, Benzin-Vertikutierer. Im Prinzip sind alle Geräte gleich gut geeignet. Entscheidend wird in den meisten Fällen die Größe der zu bearbeitenden Fläche sein. Ein Hand-Vertikutierer eignet sich kaum für größere Rasenflächen. Auch bei sehr lehmigen Böden oder schweren Böden sollten Sie sich für die motorisierte Variante entscheiden.
Kann ich einen Vertikutierer mieten?
Bei den größeren Baumarktketten können Sie sich auch eine Vertikutiermaschine mieten. Das kostet Sie pro Tag etwa 30 Euro, pro Wochenende etwa 50 Euro. Vorgeschrieben sind in der Regel Sicherheitsschuhe, Augenschutz und Gehörschutz.
Welche Vorteile hat das Vertikutieren?
- Entfernung von unliebsamen Pflanzen wie Moos
- Belüftung des Bodens
- bessere Wasserdurchlässigkeit
- Stimulation des Rasenwachstums
- Verbesserung der Rasengesundheit
- Verjüngung des Rasens
- erhöhte Widerstandsfähigkeit
- ästhetische Verbesserung
Entfernung von Moos und Unkraut: Das Vertikutieren entfernt effektiv Moos, Unkraut und abgestorbenes Pflanzenmaterial aus der Grasnarbe.
Belüftung des Bodens: Das Vertikutieren schafft kleine Vertiefungen im Boden, die die Belüftung verbessern. Das fördert die Sauerstoffzufuhr zu den Wurzeln und ermöglicht es die Mikroorganismen im Boden, besser zu arbeiten.
bessere Wasserdurchlässigkeit: Durch das Entfernen von Filz und Moos wird die Wasserdurchlässigkeit des Bodens erhöht. Regenwasser kann leichter in den Boden eindringen, was bei Starkregen oder Bewässerung wichtig ist.
Stimulieren des Rasenwachstums: Nach dem Vertikutieren können die Graswurzeln besser Nährstoffe und Wasser aufnehmen. Das fördert das Wachstum des Rasens und die Bildung von dichtem, gesundem Gras.
Verbesserung der Rasengesundheit: Das Entfernen von krankem oder abgestorbenem Material reduziert das Risiko von Pilzerkrankungen und Schädlingen im Rasen.
Verjüngung des Rasens: Diese Arbeit verleiht älteren und abgenutzten Rasenflächen oft ein frisches Gesicht. Der Rasen kann sich erholen und wieder kräftig wachsen.
erhöhte Widerstandskraft: Der Rasen ist dann in der Regel widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit und extremen Wetterbedingungen.
ästhetische Verbesserung: Ein vertikutierter Rasen sieht oft gleichmäßiger, grüner und gesünder aus, was auch die ästhetische Qualität Ihres Gartens steigert.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Vertikutierer?
Der richtige Zeitpunkt für das Vertikutieren des Rasens ist das Frühjahr oder der Herbst. Am besten eigenen sich die Monate April und Oktober. Zu diesen Zeiten ist das Gras nämlich am aktivsten und erholungsfähigsten. Wenn Sie den Rasen nur einmal pro Jahr vertikutieren möchten, sollten Sie dies im April, also nach dem Winter machen.
Vermeiden Sie diese Arbeit aber unbedingt in den heißen Sommermonaten, da der Rasen dann gestresst ist. Auch, wenn er feucht ist, ist es nicht gut.
Wie oft muss man den Rasen vertikutieren?
Die Häufigkeit hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie dem Rasenzustand. Im Allgemeinen können Sie davon ausgehen, dass einmal jährlich genügt. Es kann aber auch notwendig werden, den Rasen öfter zu vertikutieren, nämlich dann, wenn er sehr vermoost ist oder es sehr starke Schattenbereiche gibt.
Zu häufiges Vertikutieren sollten Sie allerdings vermeiden, weil Sie Ihren Rasen sonst stressen und schädigen. Denn es handelt sich immer um einen Eingriff in die Rasenfläche. Wenn Sie unsicher sind, dann fragen Sie besser einen Fachmann um Rat.
Rasen sanden
Rasenprofis kennen das Verfahren des Topdressings. Das ist das Aufbringen von Sand in Verbindung mit dem Vertikutieren. Das hat neben der Rasenverdichtung noch mehrere weitere Vorteile:
Bodenbelüftung: Der Sand durchdringt den Rasen und lockert den Boden, was wiederum Luft einbringt und die Entwässerung verbessert. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie Lehmboden in Ihrem Garten haben.
Verbesserung der Bodenstruktur: Sand lockert die Bodenstruktur und fördert das Wachstum gesunder Graswurzeln.
ebene Oberfläche: Das Aufbringen von Sand kann dazu beitragen, Unebenheiten im Rasen auszugleichen und eine glattere Rasenoberfläche zu schaffen.
Am besten verbinden Sie das Topdressing mit anderen Rasenpflegemaßnahmen wie Düngen oder Bewässern. Eventuell müssen Sie bei kahlen Stellen auch noch etwas nachsäen, um Lücken zu schließen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie vertikutiert man richtig?
Bevor Sie Moos und Rasenfilz durch das Vertikutieren entfernen und den Rasen belüften können, sollten Sie das Arbeitsgerät optimal einstellen. Die Messer müssen so in der Höhe angepasst werden, dass sie die Rasenfläche nur oberflächlich bis zu einer Tiefe von maximal drei Millimetern berühren, sie aber nicht aufschlitzen. Andernfalls können die Wurzeln des Rasens beschädigt werden.

So gehen Sie beim Beseitigen des Rasenfilzes vor, achten Sie auf jeden Fall auf die richtige Reihenfolge, um schnell zu einem satten, grünen, gesunden Rasen zu kommen:
- Düngen und Laub entfernen: Drei Wochen vor den Arbeiten sollten Sie das Gras düngen und kurz davor Laub von der Rasenfläche entfernen.
- Rasen kürzen: Vor dem Vertikutieren – und nur dann – sollten Sie den Rasen auf wenige Millimeter herunterkürzen.
- Rasen vertikutieren: Vertikutieren Sie nur Rasen, der komplett trocken ist und stellen Sie das Gerät vorher auf die korrekte Arbeitshöhe ein. Als erstes arbeiten Sie die Rasenfläche in Längsrichtung und danach noch einmal in Querrichtung ab. Wichtig ist, dass der Vertikutierer stets in Bewegung ist, denn bleibt er zu lange an einer Stelle, können die Rasenwurzeln beschädigt werden. Dabei ist wichtig: Wenn Sie die Richtung wechseln, sollten die Messer oben sein.
- Abharken: Rasenfilz, Moos im Rasen und Unkräuter sollten direkt nach dem Vertikutieren mit einem Rechen entfernt werden.
- Sand aufbringen: Wenn es sich um eine stark bemooste Rasenfläche handelt, können Sie davon ausgehen, dass der Rasen zu feucht ist. Dies liegt meistens an einem zu schweren, undurchlässigen Boden. Sand wirkt dem entgegen. Pro Quadratmeter sind etwa zwei bis drei Kilo Rasensand notwendig.
- Nachsaat: Stellen, die nach dem Vertikutieren kahl erscheinen, sollten direkt mit Rasensamen nachbehandelt werden, damit der Rasen wieder perfekt wird.
- Düngen: Für eine ideale Rasenpflege sollten Sie jetzt viel Wasser einbringen. Eventuell kann es notwendig werden, noch einmal zu düngen. Dazu sollten Sie aber vorher den pH-Wert messen. Gras braucht für ein gesundes Wachstum einen pH-Wert von 5,5 bis 7,0 – abhängig von der Beschaffenheit des Bodens.
- Kompostieren: Das Vertikutiergut eignet sich gut zum Kompostieren, gerade bei kleinen Flächen.

Rasen kann gerade in heißen Sommern einiges an Schäden davontragen. Dann ist der Herbst die richtige Zeit, um Maßnahmen zur Rasenreparatur zu ergreifen.
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Fazit
Beim Vertikutieren des Rasens handelt es sich um eine wichtige Pflegemaßnahme, die nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch die Gesundheit des Rasens verbessert. Durch das Entfernen von Moosfilz und das Einbringen von Luft wird das Graswachstum angeregt. Die Häufigkeit und der Zeitpunkt hängen unter anderem von den klimatischen Bedingungen ab, einmal im Jahr ist in der Regel aber sinnvoll. Dabei ist es entscheidend, die richtige Technik sowie das entsprechende Werkzeug zu verwenden, um den Rasen nicht zu schädigen. Durch das Vertikutieren kräftigen Sie Ihren Rasen und machen ihn widerstandsfähig. Gemeinsam mit dem Mähen, dem Düngen und dem Wässern gehört das Vertikutieren zu den regelmäßigen Aufgaben der Rasenpflege.
FAQs
Warum sollte ich meinen Rasen vertikutieren?
Durch diese Art der Rasenpflege werden Moos, Unkraut und abgestorbenes, verfilztes Gras aus dem Rasen entfernt und die Belüftung wird verbessert. Das führt zu einem gesünderen Grün.
Wann sollte man das erste Mal vertikutieren?
Das erste Mal sollte die Grasnarbe mit dem Vertikutiergerät bearbeitet werden, wenn sie fest angewachsen ist. Dies ist nach etwa einem Jahr der Fall.
Wie erkenne ich, dass der Rasen vertikutiert werden muss?
Deutliche Anzeichen dafür, dass der Rasen vertikutiert werden muss, sind ein starker Moosbefall, viel Unkraut sowie kahle Stellen, die dadurch auftreten, dass die Wurzeln nicht ausreichend belüftet werden.
Rasen vertikutieren – wie oft ist das notwendig?
Es reicht aus, wenn Sie den Rasen ein- bis zweimal pro Jahr vertikutieren. Am besten machen Sie das im April.
Wie tief sollte ich gehen?
In der Regel um die zwei, drei Millimeter tief, damit die Graswurzeln nicht beschädigt werden.
Kann ich die Rasenfläche danach sofort wieder betreten?
Es ist ratsam, die Fläche ein paar Tage zu schonen, bis sie sich erholt hat.