Wenn Sie neuen Schwung in den Garten bringen oder einen komplett neuen Garten anlegen möchten, haben Sie die Wahl, diese Arbeit selbst durchzuführen oder einen Gartenberater zu beauftragen, der sich um die Planung und Umsetzung kümmert. Der Profi aus dem Bereich Gartenbau und Landschaftsbau bringt Expertise, Ideen und Fachwissen ein, um Ihr „Außenzimmer“ in eine blühende Oase zu verwandeln.
Alles auf einen Blick:
- Ein professioneller Gartenberater beschäftigt sich im ersten Schritt mit der Gartenplanung, achtet darauf, dass die Pflanzen sich gut ergänzen. In einem zweiten möglichen Schritt überwacht oder kümmert er sich um die anschließende Umsetzung.
- Auch das Einkaufen der benötigten Pflanzen und Materialien kann in seinen Zuständigkeitsbereich fallen.
- Die individuelle Beratung sorgt dafür, dass alle Wünsche umgesetzt werden, aber kein Budget verschwendet wird.
- Bei der professionellen Gartenberatung werden Ihnen Alternativen genannt, wenn Ihre Wünsche nicht realisierbar sein sollten.
- Da die Kosten für die Gartenberatung unterschiedlich hoch ausfallen können, lohnt es sich, Angebote verschiedener Dienstleister einzuholen und gut zu vergleichen.
Was ist eine Gartenberatung?
Ziel einer Gartenberatung ist es, genau die Gartengestaltung zu finden, die am besten zu Ihnen passt. Dabei wird nicht nur auf die persönlichen Wünsche, sondern auch auf das zur Verfügung stehende Budget sowie die Bedingungen, die das Grundstück bietet, geachtet. Es geht zum einen um die Rahmenbedingungen wie die Aufteilung des Gartens, die Wege, die Terrassenflächen, eventuelle Wasserstellen und Sitzplätze und zum anderen darum, welche Pflanzen sich in den neuen Beeten am besten ergänzen.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Sie lassen sich den neuen Garten oder die Umgestaltung eines bereits vorhandenen planen und setzen die Arbeiten dann selbst um oder Sie geben alles komplett in eine Hand – was natürlich einiges mehr an Kosten nach sich zieht.

Ablauf – darauf sollten Sie achten
Wenn Sie das Rundum-Sorglos-Paket für Ihren Garten in Sachen Landschaftsbau möchten, dann kommen folgende Punkte zum Tragen:
- Konzept
- Entwurf
- Pflanzplan
- Gestaltung
- Pflege
Eine der Grundvoraussetzungen für eine solide Gartenberatung mit vielen nützlichen Tipps, die individuell auf Ihren Bedarf zugeschnitten sind, ist, dass der Gartenprofi sich zunächst einen Eindruck direkt vor Ort verschafft. Er muss sich im Garten umschauen, um entscheiden zu können, welche Ihrer Wünsche umgesetzt werden können und welche nicht beziehungsweise für wie viel Geld.
Haben Sie sich für einen Stil entschieden, wird sich der Dienstleister mit der Erstellung des Konzepts für die Umsetzung beschäftigen. Ob Sie dies selber machen oder ebenfalls machen lassen, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass Sie nicht nur einen zeitlichen Rahmen vorgeben, sondern auch das Budget von Anfang an eingrenzen, zum Beispiel auch dann, wenn Sie eine Mauer, einen Zaun oder eine Terrasse in Ihre Gartengestaltung einplanen.
August Forster – Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.
Sie haben einen grünen Daumen und möchten Ihren Garten selbst anlegen? Dann besteht auch die Möglichkeit, sich über mehrere Jahre von einem Gartenberater begleiten zu lassen – mit wertvollen Tipps und kompetenter Beratung rund um die Gartenplanung.
Welche Leistungen gehören zur Gartenberatung?
- persönliche Beratung unter Einbeziehung Ihrer Wünsche und mit Sinn für Raum, Form, Farbe und Material
- Bereitstellung aller notwendigen Informationen und Checklisten, die Sie für die Umsetzung benötigen (beispielsweise kostensparende Umsetzungen, Maßnahmen für den Pflanzenschutz etc.)
- Konzeptentwicklung und zeitliche Planung der Umsetzung
- Beschaffung der benötigten Materialien und Pflanzen für Ihren Garten
- Überwachung durch professionelle Gartenbauer oder auch Begleitung, wenn Sie selbst bauen möchten (teilweise auch über mehrere Jahre hinweg)
Welche Vorteile hat eine Gartenberatung?
- individuelle Beratung anhand der persönlichen Bedürfnisse und mit vielen guten Ideen für Ihren eigenen Garten
- Verwirklichung der Gartenträume unter Einbeziehung der tatsächlichen Möglichkeiten
- hohe Zeitersparnis beim Anlegen Ihres Gartens
- Kostenersparnis, da der Gartenberater viele Tipps zum Geldsparen geben kann
- professionelle Konzeptionierung sorgt für eine klare Strategie von Anfang an und trägt zu einer logischen Reihenfolge bei der Umsetzung bei
- Sie können sich bei allen aufkommenden Fragen an den Profi wenden
- besonderes Augenmerk auf die korrekte Ausführung bei der Gartengestaltung
Schöner Garten: Was muss ein professioneller Gartenberater mitbringen?
Es ist wichtig, dass Sie als Gartenbesitzer sich für die Gartenplanung nicht an den erstbesten Gartenberater wenden, sondern sich auf einen Profi mit Erfahrung und dem richtigen Maß an Phantasie und Ideen verlassen.

Bei der Auswahl eines professionellen Planers für Ihren Garten sollten Sie auf die folgenden Dinge achten:
Persönliche Beratung
Professionelle Berater verschaffen sich bei der Gartenberatung zunächst einen Eindruck über die Gesamtsituation vor Ort und arbeiten dann mit Fragebögen, um beispielsweise herauszufinden, welchen Stil Sie zum Beispiel beim Anlegen neuer Beete bevorzugen. Dies hilft Ihnen insbesondere dann bei der Gartenplanung, wenn Sie überhaupt keine Vorstellungen von Ihrem Traumgarten haben.
Fachwissen im Bereich Gartenbau
Ein professioneller Berater muss einen Garten gut einschätzen können, um das größte Potenzial zu erreichen. Das bedeutet, dass er sich mit Größen, Formen und auch Möglichkeiten im Gartenbau auskennen muss. Auch die Standortbedingungen sollten mit einbezogen werden. So muss ein Gartenberater beispielsweise wissen, welche Blumen und Sträucher in dem Garten unter den jeweiligen Standortbedingungen optimal wachsen oder wo der richtige Standort zum Beispiel für einen Gartenteich oder auch einen Naturpool wäre. Aber genauso wichtig bei der professionellen Gartengestaltung: das Einsetzen von Gartenbeleuchtung an der richtigen Stelle.
Bautechnische Kenntnisse
Alle Bauten, die integriert werden, müssen natürlich gewisse Anforderungen erfüllen. Ein Fachberater benötigt daher auch bautechnische Kenntnisse. Er muss beispielsweise wissen, welche Fundamente für ein Gartenhaus auf dem jeweiligen Untergrund notwendig sind, wo Gebäude errichtet werden dürfen und wie und mit welchen Materialien gearbeitet werden kann.
Pflanzenkenntnisse
Der Gartenberater sollte sich bei der Gartenplanung mit den verschiedenen Pflanzenfamilien und deren individuellen Bedürfnissen auskennen, damit Blumen, die viel Sonne benötigen am Ende nicht an einem schattigen Platz vor sich hin darben und viel Aufwand Ihrerseits einfordern. Zu diesem Pflanzenwissen gehören auch saisonale Kenntnisse und Erfahrung damit, wo diese Pflanzen möglichst kostengünstig bezogen werden können. Auch sollte er wissen, wie die jeweiligen Blumen, Sträucher und Bäume zu pflegen sind und – im Hinblick auf den Klimawandel – welche hitzeresistente Pflanzen integriert werden können. Sie als Kunde müssen sich bei einer professionellen Gartenplanung darauf verlassen können, dass am Ende Ihre Beete optimal zusammengesetzt werden – unter Berücksichtigung all Ihrer Wünsche.
Rechtskenntnisse
Nicht zuletzt sollte bei der Gartenplanung auch ein umfangreiches Rechtswissen vorhanden sein in Bezug auf den Gartenbau. So muss der Fachberater beispielsweise wissen, für welche baulichen Maßnahmen eine Genehmigung einzuholen ist und wo das Gartenhaus oder der Biopool errichtet werden dürfen.
Was kostet eine professionelle Gartenberatung?
Der erste Schritt zu einem schönen Garten ist bei der professionellen Gartenplanung die reine Beratung, die in der Regel ein bis zwei Stunden dauert. Allein dafür sollten Sie etwa 100 bis 200 Euro einplanen. Hinzu kommen Anfahrtskosten, für die inzwischen bis zu 80 Euro veranschlagt werden. Wird ein richtiges Konzept erstellt, mit Zeichnungen und einem auf Sie zugeschnittenen Aussaatkalender, dann wird es entsprechend dem Zeitaufwand teurer. Für einen kleinen Garten bis zu 200 Quadratmeter müssen Sie bereits mit rund 400 Euro rechnen. Bei einem Garten um die 1.000 Quadratmeter sind Sie auf jeden Fall mit einem Preis von 700 Euro und mehr dabei. Kommen konkrete Pflanzpläne dazu, wird es noch einmal teurer, je nach Aufwand. Denn oft muss mehrmals umgeplant werden, bis die endgültige Gartenplanung steht. Geht es an die Umsetzung, dann müssen Sie mit mindestens 50 Euro pro Stunde zuzüglich Anfahrtskosten rechnen. Sie erhalten dafür nach der Planungsphase ein gesondertes Angebot, das auch die Kosten für das Material beinhaltet. Die Kosten unterscheiden sich hier natürlich gewaltig – je nachdem, was Sie anlegen lassen möchten. Ein Pool mit Terrasse und Gartenaufteilung nach Feng Shui ist natürlich viel teurer als eine kleine Mauer und ein Weg. Pauschal lässt sich die Frage nach den Kosten hier also nicht beantworten.

Im Prinzip können Sie davon ausgehen, dass Sie als zukünftiger Gartenbesitzer für die Planung und Gestaltung des Grüns etwa 10 Prozent des Hauspreises rechnen müssen. Möchten Sie einen ganz besonderen Garten wie zum Beispiel nach japanischem Vorbild, dann kann das mehr als 50 Prozent Mehraufwand bedeuten. Zusätzlich macht es auch einen Unterschied, ob Sie einen Landschaftsarchitekten mit der Gartenplanung beauftragen oder einen versierten Landschaftsgärtner. Letzterer kann mit der richtigen Erfahrung Ihren Garten genauso schön planen und gestalten, kostet aber in der Summe etwas weniger, weil Landschaftsarchitekten beim Honorar nach der HOAI bezahlt werden, der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure.
Hinzu kommt: Wenn Sie einen Experten aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau beauftragen, dann erhalten Sie alles aus einer Hand. Manchmal ist die Planung sogar inklusive, wenn Sie den Auftrag an die Firma auch vergeben. Zudem kennt ein Gärtner die Bedürfnisse, die einzelne Pflanzengattungen haben, schon allein von Berufs wegen besser – was am Ende Zeit und Geld sparen kann.
Welche Eigenleistungen kann ich erbringen?
Wenn Sie als Gartenbesitzer etwas Zeit übrig haben und Geld sparen möchten, dann haben Sie natürlich die Möglichkeit, auch einzelne Schritte in Eigenleistung zu übernehmen. Dazu eignen sich besonders gut Arbeiten wie das Entfernen alten Wegpflasters oder das Abreißen einer nicht mehr gewünschten Gartenhütte. Auch das Anlegen des Fundamentes für ein Gartenhaus kann von Ihnen selbst gestaltet werden. Allerdings sollten Sie sich hier mit dem Garten- und Landschaftsbauer absprechen. Denn es kann sein, dass dieser dann eine Gewährleistung ausschließt. Denn sackt etwas ab, weil Sie zum Beispiel den Boden nicht richtig verdichtet haben, dann ist das nicht seine Schuld und er wird nicht dafür aufkommen. Übernehmen Sie solche Arbeiten also wirklich nur, wenn Sie sicher sind, wie es gemacht wird. Und sparen Sie hier nicht an der falschen Stelle.
Doch egal, ob Landschaftsarchitekt oder Profi aus dem Landschaftsbau, ob Eigenleistung oder alles aus Expertenhand – am besten besuchen Sie Gärten, die der Planungsexperte bereits umgesetzt hat. Denn jeder hat seine eigene Handschrift, die sich auch immer wieder ein bisschen durchsetzen wird. Darauf sollten Sie ein besonderes Augenmerk legen und sich zumindest Referenzfotos vorlegen lassen. Gerade, wenn es um neue Ideen geht, die von der gängigen Gartengestaltung abweichen.

Über unseren Experten
Unser Experte August Forster, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., ist Geschäftsführer der Forster Garten- und Landschaftsbau GmbH.
Fazit
Eine professionelle Gartenberatung durch einen Gärtner oder Landschaftsbauer kann Ihnen einen guten Überblick über die verschiedenen Gartenthemen und die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bieten. So erfahren Sie beispielsweise, welche Ihrer Wünsche sich problemlos umsetzen lassen und wo Anpassungsbedarf besteht. Der Gartenberater hilft Ihnen außerdem dabei, Kosten zu sparen, die für unnötige Arbeiten oder für zu teure Materialien anfallen würden. Für eine reine Beratungsleistung ohne Entwurf oder Konzept müssen Sie allerdings bereits mit etwa 100 bis 200 Euro zuzüglich Anfahrtskosten rechnen. Das komplette Planen und Anlegen eines Neubaugartens kann mehrere tausend Euro kosten – je nachdem, wie viel Eigenleistung Sie einbringen. Eine andauernde Pflege Ihres Gartens schlägt dann – ebenfalls je nach Aufwand – noch einmal jährlich zu Buche.