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Gartengestaltung

Baggerarbeiten Kosten: Was kosten Baggerarbeiten pro Stunde?

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 01. März 2024
Lesedauer: 7 Minuten
© Yuriy Pozdnikov / istockphoto.com

Die Durchführung von Erdarbeiten mittels Bagger ist ein Kostenfaktor, der einen entscheidenden Einfluss auf die anfallenden Ausgaben Ihres Bauprojekts hat. Sind Erdarbeiten für Ihr Vorhaben notwendig, sollten Sie sich daher während der Planung mit den dafür verbundenen Kosten auseinandersetzen. Mit welchen Preisen Sie für einen Aushub rechnen müssen, hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel den Baggerstunden sowie der Bodenbeschaffenheit und der zu bearbeitenden Flächengröße.

Alles auf einen Blick:

  • Die Kosten für Baggerarbeiten setzen sich aus Miete, Arbeitskosten, Bodenbeschaffenheit, Transport sowie Entsorgung des Aushubs zusammen.
  • Die Mietkosten hängen in der Regel von der Baggergröße und der Mietdauer ab und können im Schnitt zwischen 50 und 150 Euro pro Baggerstunde liegen.
  • Zum Bagger können Sie einen qualifizierten Fahrer hinzubuchen.
  • Je länger der Mietzeitraum, desto niedriger fällt in der Regel die Mietgebühr aus. Es kann also günstiger sein, einen Bagger für einen ganzen Tag, statt für wenige Stunden auszuleihen.
  • Vergleichen Sie verschiedene Angebote miteinander, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihr Projekt zu erhalten.

Allgemeine Kostenfaktoren für Baggerarbeiten

KostenfaktorPreis in Euro
Mietkosten50 bis 150 Euro pro Stunde
Arbeitskosten30 bis 50 Euro pro Stunde
An- und Abtransport100 bis 150 Euro pro Stunde
Entsorgung15 bis 50 Euro pro Kubikmeter

Erdarbeiten Kosten: Welche Kostenfaktoren beeinflussen den Preis?

Planen Sie ein Haus zu bauen, Ihre Einfahrt zu pflastern oder eine Terrasse in Ihren Garten zu integrieren? Dann sind zuerst Baggerarbeiten notwendig. Eine gründliche Kalkulation während der Planung ist wichtig, um Ihr Budget für das Umbauprojekt einzuplanen. Zu den wesentlichen Kostenpunkte zählen

  • Bodenbeschaffenheit,
  • Mietbagger,
  • Transport,
  • Entsorgung sowie
  • Arbeitskosten.

Bodenbeschaffenheit

Mit welchem Aufwand die Baggerarbeiten verbunden sind, hängt vor allem vom Zustand des Bodens ab. Ein harter oder steiniger Boden lässt sich im Vergleich zu einem weichen, hummusartigen Untergrund schwerer ausheben. Für den Aushub von felsartigen Erdschichten werden oft noch zusätzliche Geräte benötigt. Die Bearbeitung kostet zudem auch mehr Zeit und das lässt wiederum die Arbeitskosten steigen. Es lässt sich sagen, je härter der Boden, umso höher die Kosten. Im Idealfall liegt ein leicht lösbarer Boden vor, der sich schnell und einfach ausgraben lässt. Es wird zwischen folgenden Bodenklassen unterschieden: 

BodenklasseBeschaffenheitPreis pro Kubikmeter (in Euro)
Bodenklasse 1 (oberste Schicht)locker, leicht, humusartig sollte wiederverwendet werden
Bodenklasse 2wässrig bis hin zu zähflüssig5 bis 15 
Bodenklasse 3leicht lösbar und einfach zu verdichten (z. B. Sand und Kies)5 bis 15
Bodenklasse 4mittelschwer lösbar 25 bis 60
Bodenklasse 5schwer lösbar (felsige Beschaffenheit)60 bis 95
Bodenklasse 6bröckelnde sowie verwitterte Gesteine85 bis 110
Bodenklasse 7festes Gestein 90 bis 120

Häufig liegt die Bodenbeschaffenheit zwischen der Klasse 2 und 3. Dieser Erdboden lässt sich mit einem Bagger relativ einfach ausheben. Wenn Sie herausfinden möchten, zu welcher Bodenklasse Ihr Grundstück zählt, können Sie sich an einen qualifizierten Bodengutachter wenden.



Minibagger/Bagger mieten

Entscheiden Sie sich, einen Bagger bei einem Verleih für Baumaschinen zu mieten, können die Kosten je nach Anbieter, Modell sowie Mietzeitraum stark variieren. Wie hoch der Preis für einen Bagger ausfällt, hängt von der Größe der Maschine ab. Je schwerer und größer der Bagger, desto mehr müssen Sie in der Regel zahlen. 

  •   Minibagger (unter 5 Tonnen): ab 50 Euro pro Stunde
  •   größere Bagger (bis zu 20 Tonnen): 100 Euro aufwärts pro Stunde

Teilweise bekommen Sie aber einen kleinen Bagger ohne Fahrer auch bereits für 80 Euro am Tag – hier gilt es sich gut zu informieren. Mieten Sie einen Bagger für einen längeren Zeitraum, zum Beispiel für eine gesamte Woche oder einen Monat, können die Kosten oft niedriger ausfallen als bei einer Tagesmiete. Viele Anbieter bieten nicht nur die Vermietung von Baggern und anderen schweren Geräten an, sondern stellen Ihnen auch einen Fahrer zur Seite. Die Kosten für das Mieten eines Baggers setzen sich folgendermaßen zusammen:

  • Mietkosten (pro Baggerstunde, Tag oder Woche)
  • Transport des Baggers durch Anbieter
  • Versicherung 
  • Kaution 
  • Baggerfahrer

Vergleichen Sie am besten mehrere Angebote von unterschiedlichen Anbietern, um den fairsten Preis für Ihr Projekt zu finden. Einen Fahrer zu buchen kann zu höheren Kosten führen, jedoch benötigt das Fahren eines Baggers auch ein gewisses Geschick und Know-how. Wenn Sie mit der Bedienung eines Baggers nicht vertraut sind, dann sollten Sie sich für professionelle Unterstützung entscheiden. Zudem benötigt ein Profi für Erdarbeiten weniger Zeit, wodurch Sie Ihr Projekt schnell fortsetzen können. 

Transport

Für den Transport des gemieteten Baggers kommen noch Kosten für den Transport zur Baustelle hinzu sowie für den Abtransport. Unternehmen können diesen Service für einen Pauschalsatz anbieten oder rechnen pro Stunde ab. Im Schnitt können die Transportkosten zwischen 100 und 150 Euro pro Stunde liegen.

Entsorgung

Neben der Erdarbeit sollten Sie auch die Kosten für den Abtransport und die Entsorgung des Erdaushubs einbeziehen. Bei einer tiefen Baugrube und einer großen Fläche sammelt sich entsprechend viel Aushub an, wodurch die Kosten steigen. Überlassen Sie einem Fachbetrieb den Abtransport der Erde von der Baustelle zur Deponie, dann kann der Preis zwischen 15 und 50 Euro pro Kubikmeter liegen. Wie viel Sie dann für das Entsorgen am Ende bezahlen müssen, hängt auch von den Gebühren der örtlichen Deponie ab. Je nach Region können die Entsorgungsgebühren unterschiedlich hoch ausfallen.

INFO:
Der fruchtbare Mutterboden ist laut Paragraf 202 des Baugesetzbuchs (BauGB) geschützt und darf nicht entsorgt, sondern muss wiederverwertet werden. Bei den Erdarbeiten können außerdem auch andere Materialien wie zum Beispiel Glas, Pflanzen, Wurzeln, Rohre oder Gestein zum Vorschein kommen. Die Erde sollte in der Regel ohne jegliche Verunreinigung entsorgt werden. Andernfalls müssen Sie mit einem Aufpreis oder bei unrechtmäßiger Entsorgung einem Bußgeld rechnen. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer örtlichen Deponie über die gültigen Vorgaben.

Arbeitskosten

Die Arbeitskosten sind ebenfalls Teil der Rechnung, wenn es um das Thema Baggerarbeiten geht. Führt für Sie ein professioneller Fahrer die Arbeiten mit dem Bagger durch, dann kann die erbrachte Leistung je nach Unternehmen entweder pro Stunde oder Flächengröße abgerechnet werden. Manche Betriebe bieten den Mietpreis auch inklusive eines Baggerfahrers an. Planen Sie hierfür circa einen Stundensatz von 30 bis 50 Euro ein. Verzichten Sie auf einen Fahrer und übernehmen das Ausheben der Baugrube mit dem Baggern selbst, dann können Sie sich die Arbeitskosten sparen. Ein Minibagger kann zwar mit Übung relativ einfach bedient werden, jedoch sollten aufwendige Baggerarbeiten nur dann eigenständig durchgeführt werden, wenn Sie sich das auch wirklich zutrauen. Mit einem ausgebildeten Fahrer gehen Sie sicher, dass die Arbeiten schnell und fachgerecht durchgeführt werden.

Wie viel kosten Baggerarbeiten? (Kostenbeispiel)

Egal ob Sie einen Bagger mieten oder die Erdarbeiten einem Fachbetrieb mit einem gut ausgerüsteten Fuhrpark an Baumaschinen überlassen – besonders die Baggergröße, Bodenklasse und die Mietzeit bestimmen den Preis. Aufgrund der vielen Kostenfaktoren ist eine pauschale Preisangabe schwer zu treffen, denn der Preis hängt am Ende ganz von Ihren Baumaßnahmen ab. Die folgende Beispielrechnung soll Ihnen jedoch als Orientierung dienen, in welchem Preisrahmen sich Baggerarbeiten durch einen Profi bewegen.

Kostenbeispiel

In diesem Beispiel sollen Erdarbeiten für einen Teichbau durchgeführt werden. Es sollten 3 Kubikmeter (3.000 Liter) ausgehoben werden. 

KostenpostenPreis in Euro
Bodenbeschaffenheit 345 bis 75 
Miete Minibagger, 2 Stunden100
Baggerarbeiten durch Fahrer90 bis 150
Transport (Pauschalpreis)130
Entsorgung45 bis 100
Gesamtkosten410 bis 555

Beachten Sie, dass die tatsächlichen Preise höher oder auch niedriger liegen können. Zudem können zu der Miete noch Kosten für Versicherung sowie Kaution hinzukommen. Am besten kontaktieren Sie einen Betrieb und lassen sich ein individuelles Angebot erstellen. So können Sie Ihre Ausgaben genau einschätzen.



Fazit

Wie hoch die Ausgaben für die Erdarbeiten ausfallen, hängt ganz vom Umfang Ihres Projekts ab. Wenn Sie einen Bagger mieten, dann setzen sich die Kosten aus den benötigten Baggerstunden und der Modellart zusammen. Zudem können Sie auch einen Baggerfahrer zusätzlich dazu buchen, der für Sie die Erdarbeiten durchführt. Zudem kommen zusätzliche Kosten hinzu, zum Beispiel um den Erdaushub zu entsorgen oder den Bagger zu Ihrer Baustelle zu transportieren. Vergleichen Sie verschiedene Anbieter und ihre Leistungen sowie Kosten miteinander und entscheiden Sie sich am Schluss für das beste Angebot.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.