Ein schöner Gartenteich lädt zum Verweilen ein und bietet den darin lebenden Tieren und Pflanzen ein natürliches Zuhause. Bilden sich allerdings, zum Beispiel durch eine direkte Sonneneinstrahlung, zu viele Algen, dann sieht das nicht nur nicht schön aus, sondern gefährdet auch Flora und Faun. Sie sollten also unbedingt etwas dagegen unternehmen!
Alles auf einen Blick:
- Es gibt zahlreiche Algenarten, die sich unterschiedlich auf die Qualität des Teichwassers auswirken.
- Um Algen zu bekämpfen, ist keine chemische Keule notwendig. Sie können das entweder mechanisch machen, mit Hausmitteln gegen die Algen angehen oder auf biologisches Bekämpfen, etwa mit Teichpflanzen, setzen.
- Mit Maßnahmen wie der Kontrolle des ph-Werts lässt sich der Algenbildung im Gewässer vorbeugen.
- Bei einem Teich ist eine gute Wasserqualität besonders wichtig. Deswegen sollten Sie die Ursache schnellen Algenwachstums auf jeden Fall im Blick haben.
Algenarten
Im Gartenteich können sich unterschiedliche Algenarten bilden, die sich in den verschiedenen Bereichen niederlassen.
Was sind Fadenalgen?
Fadenalgen (Zygnema) sind in der Regel länglich und sehen, wie der Name schon sagt, aus wie kleine Fäden. Sie sind hellgrün, gehören zu den Grünalgen und setzen sich daher sehr gut von den meisten anderen Algenarten ab. Die grünen Algen bilden sich beispielsweise am Grund oder an Steinen, können aber auch an den Teichpflanzen entstehen.
Was sind Schwebealgen?
Schwebealgen bilden sich vor allem im Frühjahr und im Sommer und gehören wie die Fadenalgen zu den häufigsten Algen im Teich. Schwebealgen sind dunkelgrün und färben das Wasser entsprechend ein. Damit trüben sie die Sicht erheblich. Wenn das Wasser also richtig grün wird und Sie kaum noch auf den Boden sehen können, handelt es sich ziemlich sicher um Schwebealgen. Diese Sorte lässt sich leider besonders schwer entfernen, da sie aus winzig kleinen Partikeln besteht.
Was sind Bartalgen?
Bartalgen (Compsopogon sp.) lassen sich an ihrer Farbe eindeutig erkennen. Sie sind rötlich und färben das Wasser entsprechend ein. Abgesehen davon sehen sie aus wie ein Bart, woran sie ebenfalls sehr gut zu erkennen sind. Bartalgen bilden sich, wenn im Teich zu wenig CO2 vorhanden ist. Es hilft, den Teich zu beschatten, denn Bartalgen bilden sich vor allem, wenn das Wasser permanent mit Sonnenlicht bestrahlt wird.
Was sind Braunalgen?
Braunalgen (Phaeophyceae) weisen eine braune Farbe auf und haften vor allem an den Teichwänden. Sie können sich jedoch auch um Steine und Pflanzen schlingen. Braunalgen bilden sich ebenfalls, wenn zu wenig CO2 im Teich vorhanden ist. Allerdings werden sie kaum durch Sonnenlicht beeinflusst. Da sie zudem kaum Nahrung benötigen, bilden sie sich leider nicht nur an der Wasseroberfläche, sondern auch an den tiefen Stellen des Teiches und sind entsprechend schwierig zu bekämpfen.
Was sind Blaualgen?
Blaualgen, die auch Schmieralgen genannt werden, sind eigentlich gar keine Algen (Cyanobakterien), werden aber dennoch als solche bezeichnet. Die Beläge, die sie bilden, sind blau-schwarz oder dunkelgrün. Außerdem sondern sie Schleim ab und können gelegentlich stinken. Zu erkennen sind Schmieralgen, die sich beispielsweise an Steinen oder an Pflanzen absetzen, an dem öligen Film, den sie an der Wasseroberfläche hinterlassen.
Blaualgen kommen zwar nur selten in Gartenteichen vor, wenn sie jedoch auftreten, kann ihr Wachstum sehr gefährlich werden, denn sie können Toxine bilden. Diese Giftstoffe können sowohl Fische als auch Wasserpflanzen töten. Besonders häufig bilden sich Schmieralgen, wenn im Teich ein Nährstoffüberschuss herrscht.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, um welche Algenart es sich bei Ihnen handelt. fragen Sie am besten einen Fachbetrieb um Rat.
So entfernen Sie Algen aus dem Teich
Beim Thema Algen werden Teichbesitzer schnell nervös. Aber: Eine leichte Trübung des Wassers ist völlig normal. Damit das Teichwasser aber auch dauerhaft eine hohe Qualität aufweist, sollten Sie gegen eine vermehrte Algenbildung vorgehen, sobald Sie diese bemerken. Chemische Mittel sind dafür nicht notwendig. Manchmal genügen schon andere Lebewesen im Teich.
Welche Algen müssen aus dem Teich entfernt werden und warum?
Grundsätzlich sollten Sie alle Algen im Teich im Blick behalten, damit das Wasser im Gartenteich den Fischen und Pflanzen – oder auch Ihnen, wenn es sich um einen Schwimmteich handelt – nicht schadet. Wie Sie hierbei vorgehen sollten, hängt jedoch von der Art der Alge ab und davon, wie stark das Algenwachstum ist. So können Sie Fadenalgen im Teich beispielsweise einfacher entfernen als Schwebealgen.
Wie kann ich der Algenbildung vorbeugen?
Algen sind lebensnotwendig für die die Ernährung von Kleinstlebewesen. Stimmt allerdings das Gleichgewicht im Gewässer nicht, dann kommt es zu vermehrtem Algenwachstum, das Sie bekämpfen sollten. Besonders effektiv ist Vorbeugung, damit es gar nicht erst zu einer starken Vermehrung im Teich kommt. Folgende Methoden sollten am besten miteinander kombiniert werden:
- pH-Wert kontrollieren
Um den im Teich lebenden Tierchen und Pflanzen den optimalen Lebensraum zu bieten und gleichzeitig eine Algenbildung zu verhindern, sollten Sie den pH-Wert des Wassers ständig im Auge behalten. Hierfür können Sie ein Test-Kit verwenden, das neben dem pH-Wert auch noch weitere wichtige Wasserwerte anzeigt und Ihnen signalisiert, welche Nährstoffe zu viel oder zu wenig vorhanden sind. Der pH-Wert sollte zwischen 6,8 bis 8,2 liegen. Alle darüberliegenden Werte sind eindeutig zu hoch und begünstigen eine Algenbildung.
Stellen Sie fest, dass der pH-Wert zu hoch ist, können Sie verschiedene Gegenmaßnahmen einleiten. Eine effektive Möglichkeit ist, die Verwendung eines pH-Minus-Präparats. Alternativ können Sie jedoch auch einen Wasseraustausch vornehmen, indem Sie etwa 10 bis 20 Prozent des Wassers entfernen und neues Grund- oder Leitungswasser hinzugeben. Ebenso effektiv ist es, Rindenmulch in den Teich zu geben, denn auch das kann den pH-Wert neutralisieren. Dazu legen Sie ein Netz mit Rindenmulch für ein paar Tage in den Teich und kontrollieren den Wert dann erneut.
- Sauerstoffmangel vermeiden
Eines der größten Probleme, das zur Algenbildung und damit auch zu trübem Wasser führt, ist ein Sauerstoffmangel im Teich. Dieser sorgt dafür, dass sich die Algenblüte ungehindert fortsetzen kann.
Sie sollten daher stets auf ausreichend Sauerstoff in Ihrem Gartenteich achten. Das gelingt am einfachsten durch die Verwendung einer leistungsstarken Pumpen- und Filteranlage. Und natürlich durch die Zugabe von frischem Wasser, am besten aus einem Regenwassertank. Davon profitieren auch die Tiere und die anderen Teichpflanzen.
- Schattigen Standort wählen
Schon bei der Planung des Teiches sollten Sie clever vorgehen und nach einem geeigneten Platz suchen. Idealerweise liegt der Teich im Halbschatten, denn eine starke Sonneneinstrahlung sorgt für steigende Wassertemperaturen. Dies wiederum trägt dazu bei, dass sich Mikroorganismen wie Algen im Handumdrehen in Ihrem Teich ungehindert ausbreiten können – und ist, nebenbei gesagt – vor allem bei einem Fischteich nicht gut für die Tiere.
- Abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernen
Teichpflanzen sind sehr nützlich, denn sie halten das Wasser sauber. Abgestorbene Pflanzenteile, die im Wasser herumtreiben, können jedoch das Gegenteil bewirken und die Algenbildung fördern. Das gilt auch für andere Pflanzen: Sie sollten in den Teich gefallenes Laub daher regelmäßig entfernen und den Teich reinigen.
- Phosphatgehalt sehr niedrig halten
Selbst Regenwasser kann Phosphat enthalten. In geringen Mengen profitieren Ihre Teichpflanzen davon, aber wie immer: Zu viel ist schädlich und fördert die Algenbildung. Mit einem Teichfilter lässt sich das Phosphat übrigens nicht beseitigen. Aber es kann gebunden und in Mineralsalz umgewandelt werden. Und damit wird es für die Algen uninteressant.
Algen aus dem Gartenteich entfernen
Um Gartenteichalgen loszuwerden und unter anderem die anderen Teichpflanzen zu schützen, können Sie Folgendes unternehmen:
Hausmittel gegen Algen im Gartenteich
Essig
Essig ist eines der besten Hausmittel, um den Algen den Kampf anzusagen. Er besteht aus Säure, die in der Lage ist, unterschiedliche Algenarten zuverlässig abzutöten. Schließlich verändert der Essig den pH-Wert des Wassers.
Zitronensäure
Als Alternative zum Essig können Sie Zitronensäure verwenden. Diese ist ebenso effektiv, jedoch deutlich milder, sodass Pflanzen und Fische nicht zu sehr darunter leiden. Wenden Sie jedoch auch die Zitronensäure nur sehr sparsam an.
Milch
Es gibt einige Quellen, die auch Milch als Mittel zur Algenbekämpfung empfehlen. Allerdings besteht die Milch aus vielen Nährstoffen, die bei gezielter Anwendung die Algenbildung zwar minimieren, sie in den meisten Fällen jedoch noch beschleunigen können. Milch sollte daher keinesfalls die erste Wahl der Hausmittel sein.
Mechanische Hilfsmittel gegen Algen im Teich
Algenkescher
Eine der einfachsten und günstigsten Möglichkeiten, um Algen zu entfernen und wieder klares Wasser zu haben, ist die Verwendung eines Keschers. Bereits ab Mitte April sollten Sie den Teich regelmäßig mit einem Kescher bearbeiten, um lose Algen abzufischen und gar nicht erst große Mengen aufkommen zu lassen. Praktischerweise lassen sich mit dem Algenkescher auch gleich Blätter und andere Verschmutzungen aus dem Teich entfernen.
Der Algenkescher eignet sich vor allem dann, wenn im Teich zahlreiche Wasserpflanzen vorhanden sind, die nicht beschädigt werden dürfen.
Algensauger
Etwas teurer, gleichzeitig aber sehr effektiv für das Reinigen des Teichbodens und der Wände ist die Verwendung eines Algensaugers. Mit diesem lassen sich beispielsweise auch lästige Braunalgen entfernen. Zudem können Fadenalgen kinderleicht aus dem Wasser gefischt werden. Wichtig ist jedoch, dass Sie beim Absaugen darauf achten, keine Fische oder Schwimmpflanzen zu verletzen oder gar mit einzusaugen. Auch, wenn Sie Ihren Teich mit Teichfolie ausgelegt haben, sollten Sie besonders vorsichtig sein.
Filter und Pumpe
Die ultimative Waffe gegen die meisten Algenarten ist eine leistungsstarke Filterpumpe, die selbst kleine Partikel aus dem Wasser holt. Sie beugt zudem einer Wasserverschmutzung vor, da dieses ständig umgewälzt wird. Verwenden Sie jedoch eine Filterpumpe, die sich an der Größe des Teiches orientiert. Je größer dieser ist, desto mehr Leistung muss die Pumpe erbringen. Filter haben zudem den Vorteil, das Wasser mit ausreichend Sauerstoff anzureichern, sodass Fische, Pflanzen und gute Mikroorganismen den bestmöglichen Lebensraum erhalten.
Teichpflanzen gegen Algen im Gartenteich
Eine natürliche und sehr einfache Möglichkeit, um einer Algenbildung Herr zu werden, ist die Verwendung von anderen Teichpflanzen. Damit diese einen guten Dienst erweisen, sollten sie jedoch optimal und in der richtigen Menge zusammengestellt werden.
Bei der Verwendung der Wasserpflanzen sollten Sie nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ vorgehen. Schließlich können zu viele Wasserpflanzen den Nährstoffgehalt im Wasser erhöhen und gleichzeitig den Sauerstoffgehalt senken. Beides verstärkt das Risiko der übermäßigen Algenbildung. Bilden sich also trotz Pflanzen Algen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie zu viele oder schlichtweg die falschen Pflanzen verwenden. Um den Nährstoffgehalt zu senken, setzen Sie in diesem Fall Wasserpflanzen ein, die sehr viele Nährstoffe verbrauchen. Hierzu gehören verschiedene, teils winterharte Pflanzen wie beispielsweise:
- Seerose (Nymphaea]
- Wasserstern (Callitriche palustris)
- Wasserfreund (Hygrophilia)
- Dickblättrige Wasserpest (Egeria densa)
- Quellmoos (Fontinalis antipyretica)
- Froschkraut (Luronium natans)
- Sumpffreund (Limnophilia)
- Wasserfeder (Hottonia palustris)
Algenfresser gegen Algen im Gartenteich
Es gibt zudem einige Tiere, die die Algen fressen und somit auf ganz natürliche Weise für das Gleichgewicht im Teich sorgen können. Hierzu gehören unter anderem Wasserschnecken und Garnelen. Wann immer Sie Tiere in den Teich setzen möchten, achten Sie darauf, dass diese sich vorwiegend von Fadenalgen und Trübalgen ernähren.
Der richtige Zeitpunkt zum Entfernen der Teichalgen
Mit der Entfernung der Algen müssen Sie bereits etwa Mitte April beginnen, sobald die Temperaturen langsam ansteigen. Es reicht dann aus, etwa alle zwei bis drei Tage aktiv gegen die Algen vorzugehen oder die Pumpe einzuschalten. Führen Sie die Reinigung den gesamten Sommer über bis in den Herbst hinein fort, um das Wasser dauerhaft sauber zu halten. Oder lassen Sie sich helfen beim Gartenteich pflegen – von einem Fachbetrieb.
Fazit
Um das Teichwasser sauber und Algen fernzuhalten, sollten Sie auf den pH-Wert achten. Sorgen Sie zudem dafür, dass das Teichwasser mit ausreichend Sauerstoff angereichert ist und dass kein Überangebot an Nährstoffen besteht. Außerdem sollte der Teich stets sauber gehalten werden. Dies verhindert eine übermäßige Algenbildung. Es gibt verschiedene natürliche Möglichkeiten, um die Algen vom Gartenteich fernzuhalten. Dazu gehören auch bestimmte Wasserschneckenarten. Denn das beste Mittel ist immer ein natürliches Mittel.