Mit einem Regenwassertank im Garten können Sie nicht nur den Garten bewässern, sondern das Wasser teilweise auch im Haushalt nutzen. Sparen Sie Trinkwasser und Geld, indem Sie Regenwasser sammeln.
Alles auf einen Blick:
- Regenwassernutzung kann kostbares Leitungswasser ersetzen, gerade bei der Gartenbewässerung.
- Man unterscheidet zwischen oberirdischen und unterirdischen Varianten der Regenwassernutzung. Es gibt die entsprechenden Behälter in verschiedenen Größen.
- Erdtanks werden in der Nähe des Hauses vergraben und können aufgrund ihres Fassungsvermögens auch den Haushalt mit Regenwasser versorgen – zum Beispiel zum Waschen.
- Die Zisternen sind lebensmittelecht, das Regenwasser darf aber trotzdem nicht als Trinkwasser verwendet werden.
Was ist eine Regenwasserzisterne?
Es handelt sich um einen großen Behälter, der oft auch als Zisterne bezeichnet wird. In diesem Behälter wird Regenwasser gesammelt und zwar durch eine Verbindung mit dem Fallrohr der Dachrinne, sodass das Regenwasser direkt in den Tank hineinlaufen kann. Sie gewinnen auf diese Weise wertvolles Nass für die Gartenbewässerung, das in der Regel über einen Hahn oder über eine Pumpe gefördert werden kann. Doch die Regentonne kann mehr: Ist die Wasserqualität gut, kann das Wasser sogar im Haushalt verwendet werden.
Welche Arten von Regenspeichern gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen oberirdischen und unterirdischen Regenspeichern. Die meisten Zisternen bestehen heute aus hochwertigem und witterungsbeständigem Kunststoff. Sie können jedoch auch beispielsweise eine alte Grube zum Regenwassertank umrüsten oder bei einem Erdtank mit Beton arbeiten, etwa unter einer Einfahrt. Bei Beton sollten Sie allerdings mögliche Nachteile für die Natur bedenken.
Welche Materialien werden verwendet?
Die klassische Regentonne ist aus Plastik, es gibt sie allerdings auch aus Edelstahl oder Holz. Geht es um den Einbau von Erdtanks, dann kommt neben Plastik oft auch Beton zum Einsatz.
Vorteil Beton Zisterne
- sehr stabil
- besonders belastbar (befahrbar)
- lange Lebensdauer (50 Jahre und mehr)
- besonders geeignet bei hohem Grundwasser
- bedingt recyclebar
- winterfest und absolut frostsicher
- viele tausend Liter Fassungsvermögen
Vorteil Plastik Zisterne
- leicht und flexibel einsetzbar
- geringeres Gewicht
- auch in sehr flacher Form erhältlich
- Lebensdauer relativ lang (25 Jahre und mehr)
- gut recyclebar
- winterfest
- geringere Tiefe beim Einbau
- die Systeme zur Regenwassernutzung sind in der Regel erweiterbar
Was kostet ein Regenwasserspeicher?
Bei den oberirdischen Varianten können Sie schon ab rund 50 Euro einsteigen, es gibt hier sogar faltbare Varianten, die Sie im Winter im Gartenhaus verstauen können. Aber natürlich können Sie hier auch deutlich mehr Geld ausgeben, das beginnt bei der Holz- oder Steinoptik und endet bei einer geräumigen Zisterne, die Sie in einem besonders großen Garten integrieren können. Hier sind Preise zwischen 200 und 1.000 Euro anzusetzen.
Unterirdische Regenwassertanks liegen in der Regel bei 1.500 Euro aufwärts – mit Zubehör, aber ohne Einbau. Für diesen müssen Sie die entsprechende Arbeitszeit eines Gartenbauers rechnen. Lassen Sie sich hier am besten mehrere unverbindliche Angebote machen. Und nicht vergessen: Gesammeltes Regenwasser spart Geld, denn Ihr Wasserverbrauch allgemein sinkt dadurch. Es kann sich also durchaus lohnen, eine passende Zisterne in der Nähe Ihres Hauses einbauen zu lassen.
Unterschiede zwischen unterirdischen und oberirdischen Regenwassertanks
Oberirdischer Regenwassertank
Für die oberirdische Anwendung kennen Sie wahrscheinlich vor allem die klassische Regentonne, die – je nach Größe – bis zu mehreren hundert Litern Wasser fassen kann. Sie ist in der Regel mit einem praktischen Deckel oder einem Gitter ausgestattet, in dem sich ein Loch befindet, durch das das Fallrohr geleitet wird.
Auch das klassische Regenfass wird als oberirdische Variante angeboten. Es kann mehrere tausend Liter fassen und ist in der Regel mit einem Hahn ausgestattet, an dem das Wasser abgezapft werden kann.

Unterirdischer Wasserspeicher
Unterirdische Erdtanks können zwischen 500 und 65.000 Liter fassen. Sie sollten sich vor dem Einbau gut überlegen, für welchen Zweck Sie das Wasser verwenden möchten. Für den Einbau benötigen Sie in der Regel einen Fachmann mit dem entsprechenden Equipment.

Große Regenwasserzisterne
Solche Regenwasser-Erdtanks können bis zu mehreren tausend Liter Wasser fassen. Gerade für große Gärten, in denen viel bewässert werden muss und für Haushalte, die das Wasser zusätzlich nutzen möchten, bietet sich diese Varianten an. Allerdings muss für den Einbau eines dafür passenden Tanks ein sehr großes Loch ausgehoben werden. Große Regenwassertanks bestehen beispielsweise aus Kunststoff oder aus Beton. Da Kunststoff nicht zu 100 Prozent frostsicher ist, empfiehlt sich vor allem für Gegenden, in denen es im Winter sehr kalt werden kann, eher die Variante aus Beton.
Kleine Flachtanks
Flachtanks, die in der Regel aus Kunststoff bestehen und daher auch als „Kunststoffflachtanks“ bezeichnet werden, können bei kleinen Grundstücken als Regenwasserspeicher verwendet werden. Sie werden zwar ebenfalls in die Erde eingegraben. Dies ist jedoch weniger aufwendig, da die Tanks klein und flach sind. Das Fassungsvermögen eines solchen Flachtanks ist trotzdem sehenswert, in der Regel sind es zwischen 4.000 und 8.000 Liter. Wenn weniger Platz vorhanden ist, geht es aber natürlich auch kleiner.
Welche Vorteile haben Zisternen im Garten?
Zisternen bieten grundsätzlich den Vorteil, dass das Regenwasser nicht verschwendet, sondern gespeichert wird. Vor allem im Sommer, wenn das Grundwasser aufgrund langer Trockenphasen knapp wird, kann sich das Regewasser als gute Alternative zur Gartenbewässerung erweisen.
Unterirdische haben gegenüber den oberirdischen Varianten vor allem den Vorteil, dass sie unsichtbar sind und keinen Platz benötigen. Sie lassen sich also unauffällig in den Garten integrieren.
So sparen Sie mit dem Regenwasserspeicher
Gesammelte Regentropfen haben grundsätzlich zwar keine Trinkwasserqualität und sollten daher nicht als solches genutzt werden. Die Qualität der in einer Zisterne gesammelten Flüssigkeit reicht aber dennoch für verschiedene Bereiche im Haushalt vollkommen aus.
Sie können also Geld sparen, indem Sie statt des teuren Leitungswassers, das Sie von der Wasserwirtschaft beziehen, Regenwasser für die folgenden Dinge verwenden:
- für die Toilettenspülung
- zum Betrieb der Waschmaschine
- zum Gießen der Pflanzen im Haus
- für den Hausputz
Sie können das Regenwasser, das Sie im Haushalt benutzen möchten, natürlich nur bedingt mit der Gießkanne verwenden. Daher empfiehlt es sich, ein komplettes Leitungssystem inklusive Filter zu installieren. Auf diese Weise kann das Regenwasser beispielsweise von der Waschmaschine direkt aus der Leitung gezogen werden. Reicht es nicht aus, gibt es normalerweise einen Hahn, der einfach umgestellt werden muss, damit alle Geräte, die normalerweise Regenwasser beziehen würden, mit normalem Leitungswasser versorgt werden.
Abwassergebühren sparen – ist das möglich?
Wenn Sie einen Regenwassertank im Garten benutzen, können Sie nicht nur Wassergebühren, sondern auch Abwassergebühren sparen.

Angenommen, Sie entnehmen mit einer Gießkanne Wasser zum Gießen Ihrer Gartenpflanzen aus der normalen Hauswasserleitung, dann bezahlen Sie, obwohl Sie Ihre Blumen im Garten versorgen und nichts von dem kostbaren Nass in den Ausguss gießen, eine entsprechende Abwassergebühr. Diese fällt hingegen nicht an, wenn Sie Regenwasser verwenden. In diesem Zusammenhang kommt auch die gesplittete Abwassergebühr zum Tragen. Bei Regenwassernutzung als Brauchwasser im Haus sollten Sie sich mit Ihrem Wasserversorger in Verbindung setzen und die Sachlage besprechen, um am Ende optimal zu sparen.
Regenwassertank einbauen und anschließen
Der Neubau eines Regenwassertanks inklusive Überlauf klingt schwieriger, als er eigentlich ist. Die größte Hürde, wenn Sie eine unterirdische Zisterne mit einem Fassungsvermögen vieler Liter verwenden möchten, ist die umfangreiche Planung im Vorfeld der Regenwassernutzung.
Planung
Finden Sie heraus, an welcher Stelle der Regenwassertank integriert werden soll. Natürlich eignet sich ein Aufstellort in der Nähe des Fallrohres. Ermitteln Sie vor dem Bau zudem, wie groß der Tank sein muss. Wie viel Regenwasser benötigen Sie beispielsweise zum Gießen Ihrer Pflanzen? Wollen Sie mit dem gesammelten Wasser auch die Waschmaschine oder die Toilette betreiben? Stellen Sie außerdem sicher, dass in dem Bereich, in dem der Tank eingesetzt werden soll, keine Leitungen oder Kabel liegen.
Danach sollte das Loch für den Wassertank ausgehoben werden. Hierfür können Sie sich am besten einen Minibagger leihen, denn damit gelingt das Ausheben sehr viel einfacher als mit der Schaufel. Gerade, wenn Sie sich für eine runde Variante entscheiden, müssen Sie tief graben. Organisieren Sie im Vorfeld auch eine Entsorgungsmöglichkeit für den Aushub, den Sie später zum Verfüllen nicht mehr benötigen. Sie können aber natürlich den Erdaushub wieder in ihren Garten integrieren, zum Beispiel für einen Wasserfall beim Teichbau. Denken Sie auch daran, dass Sie für die Wassernutzung entsprechendes Zubehör wie zum Beispiel eine Pumpe, Filter oder einen Auslass benötigen.
Einbau
Für den unterirdischen Wassertank brauchen Sie ein entsprechend großes Loch. Hierfür können Sie sich am besten einen Minibagger leihen, denn damit gelingt das Ausheben sehr viel einfacher als mit der Schaufel. Gerade, wenn Sie sich für eine runde Variante entscheiden, müssen Sie tief graben. Wenn es sich um einen Neubau handelt, kann es Sinn machen, den Tank unter der Terrasse oder der Einfahrt zu platzieren. Hier kann es durchaus Sinn machen, einen Fachmann zu beauftragen.
Schritt für Schritt Anleitung
Nachdem Sie die Grube ausgehoben haben, fahren Sie mit den folgenden Schritten fort:
- Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Der Regenwassertank sollte gerade eingebaut werden. Deshalb sollten Sie zunächst den Untergrund entsprechend vorbereiten. Ebnen Sie die Fläche und füllen Sie eine Schicht Kies hinein.
- Schritt 2: Tank einsetzen
Setzen Sie den Tank in das Loch und verwenden Sie eine Wasserwaage, um ihn exakt auszurichten. Es kann helfen, den Tank mit etwas Wasser zu befüllen, da er hierdurch stabiler steht. - Schritt 3: Regenwassertank anschließen
Im nächsten Schritt muss das Fallrohr mit dem Verbindungsrohr gekoppelt werden, sodass das Wasser störungsfrei vom Fallrohr in den Tank fließen kann. - Schritt 4: Loch verfüllen
Danach muss das Loch wieder verschlossen werden. Wenn Sie einen Kunststofftank verwenden, achten Sie darauf, dass sich in dem Erdboden, den Sie zum Verfüllen verwenden, keine spitzen Steine oder andere harte Gegenstände befinden. Füllen Sie die Erde schichtweise ein und verdichten Sie diese. Später können Sie Rasen auf dem Tank einsäen oder beispielsweise eine Kieselfläche anlegen.
Regenwasser-Erdtank alleine einbauen und anschließen oder einen Experten beauftragen?
Ob Sie den Regenwassertank im Garten allein einbauen oder einen Profi hiermit beauftragen möchten, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. In der Regel macht es aber Sinn, einen Profi mit dem Einbau eines unterirdischen Wassertanks zu beauftragen. Er verfügt nicht nur über die Erfahrung und das richtige Werkzeug, sondern haftet auch.
Fazit
Mit einem Regenwassertank im Garten nutzen Sie Regentropfen kostenfrei. Sie gießen damit jedoch nicht nur Ihre Pflanzen, sondern können das Regenwasser teilweise sogar im Haushalt verwenden, beispielsweise für die Toilettenspülung oder die Waschmaschine. Außerdem lässt sich bei den Wassergebühren gutes Geld sparen. Sie haben eine große Auswahl zwischen oberirdischen und unterirdischen Regenwassertanks, wobei diese den Vorteil haben, dass die meist unschönen Behälter nicht Teil Ihres Gartens sind.