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Teichbau

Gartenteich reinigen: So reinigen Sie Ihren Teich

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 21. Januar 2022
Lesedauer: 9 Minuten
© purple_queue / istockphoto.com

Wenn Sie einen Gartenteich haben, sollten Sie diesen regelmäßig reinigen, um die Wasserqualität nicht zu gefährden. Dabei gibt es einiges zu beachten.

Alles auf einen Blick

  • Damit das Wasser dauerhaft sauber bleibt und sich zum Beispiel keine Fadenalgen bilden, müssen Sie den Teich reinigen.
  • Dringend notwendig ist das Beseitigen von Faulschlamm.
  • Empfehlenswert ist eine Grundreinigung mindestens einmal im Jahr.
  • Zudem sollten Sie das Wasser im Sommer frei von Algen und im ganzen restlichen Jahr zusätzlich frei von Blättern halten.
  • Ein Teichnetz, das Sie zum Beispiel auch zum Schutz kleiner Kinder benutzen können, schützt zusätzlich Fische und andere Tiere vor zu starker Verschmutzung des Wassers durch herabfallendes Laub.
  • Sie müssen das Teichwasser bei der Reinigung nicht unbedingt ablassen.

Gartenteich reinigen

Klares Teichwasser ist wichtig für die darin lebenden Tiere und Pflanzen. Eine regelmäßige Teichreinigung sollte daher selbstverständlich sein.

Warum ist eine Reinigung notwendig?

Ein Gartenteich ist die Heimat zahlreicher Tiere und Pflanzen. Das müssen nicht nur Fische sein. In Ihrem Gartenteich sammeln sich auch zum Beispiel Molche und Libellenlarven. All diese Lebewesen brauchen ein Umfeld ohne Algen und Schmutz, um gut leben zu können. Da aber immer wieder Blätter, Blütenstaub und anderes in den Teich geweht wird oder sich bei hoher Sonneneinstrahlung oder durch einen falschen Nährstoffgehalt im Wasser Algen bilden, sind Sie gefragt. Denn nur Sie können verhindern, dass aus Ihrem Gartenteich ein reines Schlammloch ohne Leben wird.

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen der allgemeinen Reinigung, die vorsorglich durchgeführt wird und einer notfallmäßigen Reinigung, wenn das Wasser zu kippen droht. Hier kann es auch notwendig werden, den Teich wieder mit vielen Litern Teichwasser neu zu befüllen.

Schon gewusst?
in Zuviel an Teichschlamm kann für die im Gartenteich lebenden Tiere gefährlich werden. Fault der Schlamm bereits, ist es dringend notwendig, ihn zu entfernen. Dabei sollten Sie sehr vorsichtig vorgehen, um Molche und Co nicht zu gefährden. Den Schlamm können Sie übrigens in Ihre Beete geben – er ist ein guter Dünger. Sie können ihn aber auch trocknen lassen und dann in der Biotonne entsorgen. Bei sehr großen Gartenteichen mit der entsprechenden Schlammmenge bietet es sich an, einen professionellen Teichreiniger zu beauftragen.


Wie oft sollte ein Gartenteich gereinigt werden?

Grundsätzlich muss der Teich mehrmals pro Jahr gereinigt werden. Während Sie ihn im Frühling auf die Sommersaison vorbereiten, neue Pflanzen einsetzen und die Fische, die möglicherweise im Aquarium überwintert haben, wieder in den Teich setzen, geht es im Herbst in erster Linie darum, den Teich winterfest zu machen und dabei gründlich zu säubern. In den Sommermonaten wiederum sorgen Sie dafür, dass sich am Boden keine Schlammschicht sammelt und dass das Algenwachstum verhindert bzw. deutlich minimiert wird. So erhalten Sie das biologische Gleichgewicht und schonen Tiere sowie empfindliche Pflanzen.

Wie kann ich den Teich reinigen ohne das Wasser abzulassen?

Wenn Sie bei der Teichreinigung das Wasser nicht ablassen möchten, dann verwenden Sie am besten einen Teichschlammentferner beziehungsweise Schlammsauger. Die Benutzung des Teichschlammsaugers ist sehr einfach, da dieser wie ein Staubsauger funktioniert. Er besteht aus einem Saugrohr, einem Filterbehälter und einer Pumpeinheit. Schmutziges Teichwasser wird über die integrierte Schmutzwasserpumpe und das Rohr eingesaugt und über einen Filter gereinigt zurück in den Teich geleitet.

Was gehört zur Gartenteichreinigung?

  • Teich richtig anlegen
  • Teichpflanzen zurückschneiden
  • Teichwasser reinigen und Schlamm entfernen
  • Fadenalgen entfernen
  • Technik reinigen
  • Wasserwerte überprüfen

Die Aufgaben im Detail

  • Teich richtig anlegen
    Die Pflege beginnt nicht erst, wenn der Teich bereits genutzt wird, sondern schon beim Anlegen des Gartenteichs. Suchen Sie einen halbschattigen Platz aus, der dafür sorgt, dass das Wasser auch im Sommer nicht zu schnell „umschlägt“. Die Fische und Pflanzen benötigen Licht, das Teichwasser selbst sollte jedoch nicht den ganzen Tag über der prallen Sonne ausgesetzt sein, denn dies fördert die Algenbildung. Ebenso sollten Sie darauf achten, dass sich in unmittelbarer Nähe zum neuen Teich keine Bäume befinden, deren Laub und Nadeln das Wasser verschmutzen könnten. Wenn kein anderer Standort möglich ist, verwenden Sie am besten ein Teichnetz. Dieses verhindert, dass Laub in den Teich fällt, sodass sich der Teich deutlich einfacher säubern lässt.
Netz zur Abdeckung eines Gartenteichs
© elfgradost / istockphoto.com
  • Teichpflanzen zurückschneiden
    So schön Teichpflanzen auch sind: Sie müssen regelmäßig geschnitten werden, da sie dem Wasser ansonsten wichtige Nährstoffe wie Phosphat oder Stickstoff entziehen. Wann immer Sie ein gelbes Blatt oder abgestorbenes Gehölz entdecken, sollte dieses sofort entfernt werden. Grundsätzlich empfiehlt sich das Zurückschneiden der Teichpflanzen im Herbst oder im Frühjahr. Achten Sie nicht nur auf die Pflanzen oberhalb der Wasseroberfläche, sondern stellen Sie sicher, dass auch unterhalb der Wasseroberfläche alles gesund ist.
Unser Tipp:
Wenn Sie Schilf abschneiden, können Sie dieses im Garten deponieren, sodass sich Insekten im Winter darin einnisten können.
  • Teichwasser reinigen und entschlammen
    Selbst, wenn Sie alle Pflanzen regelmäßig zurückschneiden und das Teichnetz Ihnen gute Dienste erweist, wird sich früher oder später Schlamm bilden. Mit einem Teichschlammsauger bekommen Sie das Problem jedoch schnell wieder in den Griff. Gehen Sie mit dem Teichschlammentferner direkt am Teichboden lang, um alle Rückstände zu erwischen. Bei sehr kleinen Teichen oder Miniteichen können Sie den Schlamm auch einfach mit einem Eimer und einer Schaufel vorsichtig herausholen.
  • Fadenalgen entfernen
    Durch die wärmeren Temperaturen im Sommer bilden sich im Wasser sogenannte Fadenalgen. Diese sollten Sie regelmäßig entfernen. Verwenden Sie hierfür am besten eine sogenannte Algenbürste sowie einen Kescher.
  • Technik reinigen
    Nicht nur auf dem Teichboden setzen sich Verschmutzungen ab, sondern auch an der Filteranlage , der Pumpe und weiteren technischen Geräten. Dieser Schmutz entsteht unter anderem durch Kot und Futter von Fischen. Damit die Technik jedoch dauerhaft gut arbeitet, sollten Sie auch die Geräte immer in Schuss halten.
  • Wasserwerte überprüfen
    Messen Sie bereits im Frühjahr täglich den pH-Wert des Wassers sowie die Karbonathärte. Nur wenn beide Werte stimmen, behält das Wasser dauerhaft eine gute Qualität. Der pH-Wert sollte zwischen 7 und 8,5 liegen und der KH-Wert zwischen 5 und 14 °dH. Zum Messen können Sie spezielle Teststreifen, aber auch digitale Wassertester verwenden.
Was ist der KH-Wert?
Es handelt sich hierbei um die sogenannte Karbonathärte, ein Maß für die Wasserhärte. Ist diese niedriger als 5 °dH ist die Gesundheit der Fische gefährdet, bei Werten über 14 °dH reagiert das Wasser alkalisch und auch dann sind Flora und Fauna in Gefahr. Doch nicht nur das, auch die Teichtechnik leidet, weil sie verkalkt.

Gartenteich reinigen – wann ist der richtige Zeitpunkt?

Der Teich im Garten muss das ganze Jahr sauber gehalten werden. Im Frühjahr und Sommer sollten Sie immer darauf achten und täglich Schmutz zum Beispiel mit einem kleinen Kescher abfischen, kurz vor dem Winter kommt dann die Generalreinigung. Wann immer Sie vermehrt Algen und zu viel Schlamm feststellen, sollten diese unverzüglich entfernt werden. Halten Sie zudem die Wasseroberfläche immer sauber, indem Sie regelmäßig Laub entfernen und achten Sie unter anderem auf den pH-Wert und auf die sogenannte Karbonathärte.

Welche Aufgaben stehen beim Gartenteich im Frühjahr an?

Nach dem Winter sollte der Teich auf die Saison vorbereitet werden. Das bedeutet:

  • Teichpflanzen kontrollieren,
  • abgestorbene Pflanzenteile entfernen und
  • neue Teichpflanzen setzen.

Ebenso können die Fische, die im Winter im Aquarium gehalten wurden, wieder in den Teich gesetzt werden. Vorher sollten Sie jedoch überprüfen, ob die gesamte Technik noch einwandfrei funktioniert, ob die Teichfolie oder das Becken möglicherweise ein Leck haben und ob ausreichend Wasser vorhanden ist. Zudem sollten die Wasserwerte gemessen werden.

Welche Aufgaben erwarten mich bei der Reinigung des Gartenteiches im Sommer?

In der heißen Jahreszeit darf alles wachsen und gedeihen. Die Libellenlarven und der Nachwuchs von Fischen und Molchen sollte so wenig wie möglich gestört werden. Aber natürlich ist es trotzdem wichtig, eine regelmäßige Reinigung sowie eine Überprüfung der Wasserwerte durchzuführen. Herabfallende Blätter müssen entfernt werden. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass sich keine Algen bilden. Gerade bei hoher Trockenheit im Garten und hoher Verdunstung muss sauberes Wasser zugeführt werden, um das biologische Gleichgewicht zu erhalten. Am besten verwenden Sie hier Regenwasser, das Sie zuvor in einem Regenwassertank gesammelt haben.

Was muss bei meinem Teich im Herbst und Winter getan werden?

Im Herbst ist es die richtige Zeit, den Gartenteich für den Winter vorzubereiten. Sie sollten jetzt abgestorbene Pflanzenteile entfernen und frostempfindliche Teichpflanzen schützen. Wenn in Ihrem Gartenteich Fische leben, dann kommt es darauf an, ob es Sorten sind, die im Wasser überwintern können oder solche, die Sie abfischen müssen. Diese geben Sie über den Winter in ein Aquarium und versorgen sie dort. Wenn der Teich leer ist, ist auch der optimale Zeitpunkt, um den Teichboden gründlich zu entschlammen. Die anderen Fische, wie die Kois zum Beispiel, füttern Sie ab 15 Grad weniger und ab 10 Grad gar nicht mehr. Die Tiere gehen dann in die Winterruhe und leben von Reserven. Ist der Teich ausreichend tief und das sollte er sein, wenn Sie Fische darin halten, dann gibt es dort in der Regel Zonen, in denen das Wasser nicht unter vier Grad sinkt. Ist der Teich allerdings nicht so tief oder ist der Winter extrem kalt und droht ein Zufrieren, dann ist eine Teichheizung notwendig. Sie schont nicht nur die Technik, sondern sichert auch das Überleben der Fische. Sie sollte allerdings so eingestellt werden, dass fünf Grad nicht überschritten werden. Zudem sollte eine geschlossene Eisdecke immer verhindert werden. Das gelingt mit einem Eisfreihalter. Am besten lassen Sie sich von einem Profi unterstützen – ein Teichbauer kennt sich aus und hilft Ihnen weiter.



Fazit

Um dauerhaft von einem natürlichen und gepflegten Gartenteich zu profitieren, sollten Sie eine regelmäßige Reinigung durchführen. Im Frühling ist ein Teich besonders pflegeaufwendig. Sie müssen dann unter anderem Schlamm entfernen. In der Mitte des Jahres, wenn es draußen sehr warm ist, sollten Sie täglich die Wasserwerte kontrollieren und eventuell Frischwasser zuführen. Und anders als Sie vielleicht denken, stehen auch im späten Herbst und Winter einige Arbeiten rund um die Teichreinigung an. Mit regelmäßiger Pflege sieht Ihr Gartenteich nicht nur schön aus, auch die Tiere werden ihnen für einen sauberen Teich dankbar sein.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.