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Teichbau

Schwimmteich anlegen: Planung, Kosten & Bau

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 07. Februar 2023
Lesedauer: 12 Minuten
© Ralf Menache / istockphoto.com

Der Schwimmteich ist im Prinzip ein Mix aus Swimming Pool und Teich in Ihrem Garten – ein Naturpool, der zur Reinigung keine Chemie benötigt und entweder auf natürliche Weise durch Pflanzen oder durch eine spezielle Biofilteranlage gereinigt wird. Aufgrund der natürlichen, hautfreundlichen Art werden Schwimmteiche immer beliebter. Einen solchen speziellen Schwimmbereich im Garten können Sie relativ leicht anlegen. Der Preis für einen klassischen Schwimmteich ist auch abhängig davon, wie viel Eigenleistung Sie erbringen können.

Alles auf einen Blick:

  • Überlegen Sie als erstes, wie groß der Teich werden soll, in dessen Wasser Sie später richtig schwimmen möchten.
  • Naturpools können unter anderem gegossen oder mit einer Teichfolie angelegt werden. Es werden aber auch fertige Schalen angeboten, die lediglich in den Boden eingesetzt werden müssen.
  • Es handelt sich, durch die Abdichtung gegen den Untergrund, um ein abgeschlossenes künstliches Ökosystem, das Ihre Pflege braucht. Zweimal im Jahr sollten Sie gründlich reinigen.
  • Es gibt zwei verschiedene Arten von Schwimmteich. Die klassische Anlage mit der Wasseraufbereitung durch Pflanzen und den Biopool, bei dem mit Biofiltern, also mit Technik, gearbeitet wird.
  • Ein Naturpool kommt ohne Chemie aus und ist somit hautfreundlich und unbedenklich für Gesundheit und Natur.

Planung

Planen Sie im Vorfeld gründlich, damit Sie später an Ihrem Schwimmteich viel Freude haben. Es ist sinnvoll, sich gut beraten zu lassen und verschiedene Angebote einzuholen.

Wie gehe ich bei der Planung eines Schwimmteiches vor?

Wie Sie bei der Planung eines Gartenteichs im Einzelnen vorgehen sollten, erklären wir Ihnen nachfolgend. So müssen Sie beispielsweise als erstes einen passenden Platz finden und sich zudem für eine Größe entscheiden. 50 Quadratmeter sollten es bei einem eigenen Pool mindestens sein. Größere Teiche sind im Vergleich günstiger und haben eine dauerhaft bessere Wasserqualität.

Schon gewusst?
Der natürliche Teich unterscheidet sich vom klassischen Pool vor allem dadurch, dass keine Chemie verwendet wird. Es gibt zahlreiche Bezeichnungen für einen Schwimmteich: Badeteich, Naturpool, Bioteich, biologischer Pool und auch Freibad mit biologischer Wasseraufbereitung – so wie es zum Beispiel im fränkischen Pottenstein zu finden ist. Vom Prinzip her ist es immer der gleiche Schwimmteich Typ.
  • Den geeigneten Platz finden

    Einen passenden Ort für Ihren Schwimmteich zu finden, gestaltet sich manchmal schwerer als gedacht. So ist es beispielsweise wichtig, dass der Schwimmteich nicht unmittelbar an das Nachbargrundstück angrenzt. Am wichtigsten ist aber: Der Platz sollte halbschattig sein. Swimming Pools, die mit biologischer Filterung arbeiten, sollten nie der prallen Sonne ausgesetzt sein, um eine gute Wasserqualität zu erhalten, klares Wasser zu haben und relativ einfach ein biologisches Gleichgewicht zu erreichen. Zu viel Sonne fördert nämlich das Wachstum von Algen.

  • Größe und Form bestimmen

    Bei einem Teich, der sich zum Schwimmen eignet, haben Sie vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Haben Sie einen geeigneten Platz gefunden, dann legen Sie die gewünschte Größe und Form fest. Bedenken Sie: Je größer der Teich ist, desto größer müssen auch die Filteranlage beziehungsweise die Regenerationszonen sein. Sie benötigen zudem mehr Pflanzen.

    Aufbau eines Schwimmteiches mit unterschiedlichen Teichzonen

  • Art des Teiches festlegen

    Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Am einfachsten ist es sicherlich, den Teich auszuheben und ihn mit Teichfolie auszulegen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Teich zunächst mit Beton auszugießen, ehe Sie in den Betonteich die Folie hineinlegen. Außerdem können Sie eine fertige Teichwanne verwenden. Diese wird einfach in den Boden eingesetzt. Sie benötigen keine zusätzliche Folie. Die Wannen sind überaus robust und haben eine lange Lebensdauer. Allerdings sind sie teuer und vor allem für sehr große Teiche eignen sie sich nicht. Allein der Transport würde sich als echte Herausforderung erweisen.

    Die Schwimmteich Planung ist nicht mit der eines kleinen Gartenteichs zu vergleichen. Es kann also durchaus von Vorteil sein, professionelle Planung in Anspruch zu nehmen, sich an einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb zu wenden und dessen Know-how zu nutzen. Denn Fehler, die sich aufgrund von Unwissenheit einschleichen, können später hohe Kosten verursachen und Ihnen den Spaß an Ihrem Badeteich vermiesen.

Welche Voraussetzungen müssen für einen Badeteich gegeben sein?

Um einen Schwimmteich oder einen Swimmingpool anzulegen, benötigen Sie unter Umständen eine Baugenehmigung. Dies gilt in allen Bundesländern, wenn der Teich eine Größe von 100 Quadratmetern und mehr aufweist. Auch die Tiefe kann entscheidend sein.

Wichtig:
Bereits ab 50 Quadratmetern eignet sich ein Teich zum Schwimmen. Ab 100 Quadratmetern ist es optimal. Die Wassertiefe sollte allerdings mindestens 1,50 Meter betragen, besser noch, Sie geben einen Meter mehr dazu, damit sich der Schlamm gut absetzen kann und nicht immer aufgewirbelt wird. Aber auch hier sollten Sie sich gut informieren, denn die erlaubte Tiefe hängt auch vom Grundwasserspiegel ab.

Ach die Wassertiefe kann darüber entscheiden, ob Sie eine Genehmigung benötigen oder nicht. Da dies in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt ist, sollten Sie sich vor dem Schwimmteichbau bei der für Ihren Wohnsitz zuständigen Behörde informieren.

Eigenen Schwimmteich bauen: Wie kann ich Fehler vermeiden?

  • Baugenehmigung beantragen
  • richtige Pflanzenauswahl
  • Uferübergang schaffen
  • zu kalkhaltiges Wasser vermeiden
  • genügend Folienüberstand
  • geeignete Filteranlage

Der größte Fehler, den Sie begehen können, ist eine fehlerhafte Planung der Anlage. Das kann den gesamten Teichbau deutlich erschweren. Dies gilt auch für den Fall, dass Sie die Baugenehmigung vergessen haben und der Teich aus diesem Grund möglicherweise gar nicht errichtet werden darf oder sogar zurückgebaut werden muss.

Wenn Sie einen Folienteich anlegen, sollten Sie darauf achten, dass genügend Überstand vorhanden ist. Benötigt werden 50 bis 100 Zentimeter. Je größer der Teich ist, desto wichtiger ist das. Diesen Bereich können Sie gut mit Erde oder am besten noch großen Kieseln abdecken.

Auch bei der Auswahl der Pflanzen für den Naturpool im Garten sollten Sie darauf achten, dass deren Wurzeln nicht so tief und kräftig werden, dass sie die Teichfolie zerstören. Beratung vom Fachmann kann hier sinnvoll sein. Gleiches gilt für die Filteranlage beziehungsweise die Technik und deren Platzierung.

Das Ufer sollte in verschiedenen Stufen angelegt sein. Ein zu steil abfallendes Ufer kann nicht nur eine tödliche Falle für Tiere sein, es sieht auch sehr unnatürlich aus.

Die Wasserqualität kann entscheidend sein. Reines Leitungswasser ist oft zu kalkhaltig. Entweder reinigen Sie dieses zunächst oder Sie mischen es mit Regenwasser, das Sie vorher angesammelt haben.

Welche Verordnungen und Gesetze muss ich beachten?

  • Nachbarrechtsgesetz
  • Wasserhaushaltsgesetz des Bundes
  • evtl. Wassergesetz des jeweiligen Bundeslandes
  • „Allgemein anerkannte Regeln der Bautechnik“ (Konstruktionen und Abdichtungen)
  • evtl. Baumschutzverordnung
UNSER EXPERTE ERKLÄRT:
„Ein klassischer Pool wirkt ein bisschen wie ein Fremdkörper im Garten, allein schon von der Farbgebung her. Hinzu kommt, dass Sie ihn mit Chlor oder anderen chemischen Mitteln reinigen müssen. Bei einem Schwimmteich dagegen handelt es sich um eine natürliche Klärung. Wir arbeiten hier mit einer relativ großen Wasserpflanzenfläche und mit biologischen Filteranlagen, aber auch mit Mikroorganismen, die die Schmutzpartikel im Wasser zerstören.“
» Zum Profil von Teichbauer Axel Krämer

Schwimmteich bauen: Schritt-für-Schritt

Einen Schwimmteich im eigenen Garten zu errichten, ist ein Unterfangen, das gut geplant werden sollte und sich natürlich auch auf die restliche Gartengestaltung auswirkt. Folgende Schritte gehören zum Teichbau:

1. Aushub

Der erste Schritt ist zugleich einer der schwierigsten, vor allem, wenn Sie einen großen Schwimmteich bauen möchten. Mieten Sie am besten einen Bagger und heben Sie die für den Teich notwendige Grube hiermit aus. Wenn Sie selbst keinen Bagger bedienen können, besteht in der Regel die Möglichkeit, diese Arbeit von Profis ausführen zu lassen.

Unser Tipp:
Es macht Sinn, schon beim Ausheben der Garten Erde die verschiedenen Bereiche des Teiches grob vorzubereiten. Das spart Ihnen hinterher viel Arbeit. Denken Sie ebenso daran, dass der Aushub abtransportiert oder anderswo verteilt werden muss.

2. Teichfolie verlegen

Im nächsten Schritt verlegen Sie die Teichfolie für den Schwimmbereich. Je nachdem, um welche Art es sich handelt, werden die Übergänge entweder verklebt oder verschweißt. In den Randbereichen wird die Folie mit Kieseln fixiert, sodass sie nicht ins Wasser rutschen kann.

Ehepaar verlegt Teichfolie in einem Schwimmteich im Garten
© suravikin / istockphoto.com

3. Technik

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, natürliches Wasser in einem Naturpool im Garten sauber zu halten. Entweder mit Biofilteranlage mit Skimmer oder rein durch die Mitarbeit von Pflanzen. Auch Mischformen sind möglich.

Skimmer schwimmt auf der Wasseroberfläche und sammelt Blätter, Schmutz und andere Fremdkörper von der Wasseroberfläche
© Alexander Denisenko / istockphoto.com

Da alle Wasserbereiche in einem geschlossenen Kreislauf miteinander verbunden sind, kombinieren Sie am besten folgende Elemente, um zum Schwimmen geeignetes sauberes Wasser mit dem richtigen ph-Wert (circa 8) zu erhalten:

  • Wasserpflanzen
  • Pflanzenfilterbecken (Umwälzung des Wassers)
  • Regelmäßige Pflege der verschiedenen Zonen

Wenn Sie eine technische Ausstattung verwenden möchten, dann ist in diesem Schritt der richtige Zeitpunkt dafür.

4. Wasser einlassen sowie Pflanzen und Tiere einsetzen

Lassen Sie nun das Wasser in den Gartenteich. Da dies mit dem Gartenschlauch sehr lange dauert, besteht die Möglichkeit, bei der Gemeinde ein Standrohr mit Wasseruhr für den Hydraten zu beantragen. In diesem Fall kann das Wasser mit einem Feuerwehrschlauch in den Teich gepumpt werden, was sehr viel schneller geht.

Unterwasserbild von Kaulquappen in einem Schwimmteich
© Astrid860 / istockphoto.com

Danach setzen Sie die Pflanzen und wenn gewünscht auch Tiere ein. Molche, Frösche und Libellen werden es sich im Lauf der Zeit in dem auf natürliche Art sauberen Wasser von alleine gemütlich machen. Das Geld für diese Tiere können Sie sich also sparen. Wenn Sie allerdings Fische in Ihrem Naturpool haben möchten, dann müssen Sie noch einmal etwas Geld investieren.

Achtung!
Achten Sie bei Ihrem Gartenteich unbedingt auf die Sicherheit für Kinder und Haustiere. Das gilt übrigens auch für den kleinsten Schwimmteich und selbst für Zierteiche. Es kann sinnvoll sein, das Wasser einzuzäunen.

Materialien und Werkzeuge

Um einen Schwimmteich im eigenen Garten anlegen zu können und das kleine Ökosystem mit Schwimmbereich richtig zu pflegen, benötigen Sie verschiedene Materialien und Werkzeuge. Für den Teich selbst brauchen Sie Folie, Kiesel, Pflanzen sowie eventuell Tiere. Möglicherweise sind – je nach Aufbau des Gartenteichs – ein Filter und eine Pumpe notwendig.

Zum Ausheben der Erde beschaffen Sie sich am besten einen kleinen Bagger. Für später benötigen Sie noch die entsprechenden Teichwerkzeuge wie

  • Teichzange
  • eventuell Skimmer
  • Kescher
  • Algenbürste
  • Teichschere
  • Teichschlammsauger


Schwimmteich Kosten

Die Kosten für Schwimmteiche können unterschiedlich hoch ausfallen. Dies liegt vor allem daran, dass es verschiedene Formen von Schwimmteichen gibt. Auch die Größe und die Ausstattung des Pools sind entscheidend für die Bemessung der Preise, genau wie die Auswahl entsprechender Technik.

Wie teuer sind die Materialien für den Naturpool?

Die Materialkosten richten sich in erster Linie nach den verwendeten Produkten und nach der Ausstattung. Teichfolie erhalten Sie ab ca. 5 Euro pro Quadratmeter. Filter und Pumpe schlagen schnell mit mehreren Hundert Euro zu Buche. Im Lauf des Jahres müssen Sie zusätzlich an die Kosten für die Reinigung und die Gartenteich Pflege sowie die laufenden Kosten für Wasser denken.

Rohrkolben am Ufer eines Schwimmteichs
© krblokhin / istockphoto.com

Kleine Wasserpflanzen erhalten Sie bereits ab wenigen Euro. Allerdings sollten Sie bedenken, dass sich die Summen hier oft ganz schön aufsummieren. Manchmal bietet es sich an, zum Beispiel Pflanzentauschmärkte zu besuchen oder Nachbarschaftsnetzwerke zu nutzen. Nicht selten dünnen andere Ihre Teichpflanzen, die zu stark wuchern, aus und sind froh, wenn jemand Verwendung dafür hat.

Wovon sind die Kosten für einen Schwimmteich abhängig?

  • Teichgröße
  • Wasserqualität
  • Bepflanzung mit Wasserpflanzen und Uferpflanzen
  • Bodenbeschaffenheit
  • Zugänglichkeit für Bagger, LKW für Aushub etc.
  • Höhenunterschiede auf dem Grundstück
  • verwendete Pumpen und Filter
  • eventuell Unterwasserbeleuchtung
  • Holzsteg oder anderer Zugang
  • Natursteingestaltung der verschiedenen Zonen am Ufer (zum Beispiel Regenerationszone)
  • Eigenleistung

Wenn Sie sich entscheiden, einen Schwimmteich im heimischen Garten anlegen zu lassen, müssen Sie je nach Größe des Pools mit 150 bis 600 Euro pro Quadratmeter rechnen. Selbst beim kleinsten Schwimmteich kommen Sie auf mindestens 2.000 Euro plus Bepflanzung. Bei super exklusiven Varianten, die Sie komplett inklusive Umgebung gestalten lassen, können es auch 300.000 Euro sein. Es ist finanziell sicher kein Nachteil, wenn Sie sich ein paar Tage Zeit einplanen und so viel wie möglich Eigenleistung bei Ihrem Projekt erbringen.


Teichbau-Experte Axel Krämer

Über unseren Experten

Axel Krämer ist Teichbau-Experte in der 3. Generation. Er leitet heute das Unternehmen und führt die über Jahre erlangten Erfahrungen und Techniken weiter. Ob Gartenteiche, Bachläufe, Wasserfälle, Schwimmteiche oder Biodesign Pools, die Wassergärtner Krämer GmbH ist Ihr starker Partner rund um den Garten.

» Zum Profil von Teichbauer Axel Krämer


Fazit

Ein Schwimmteich im Garten erweist sich als hervorragende Alternative zu einem Pool. Da ein solches Swimmingpool Projekt ganz ohne chemische Zusätze auskommt, ist das kühle Nass nicht nur besser für Sie und Ihre Gesundheit, sondern auch für die Natur. Das ökologische Gleichgewicht wird gehalten, Lebensraum geschaffen. Damit sich im Schwimmteich keine Algen bilden, können Sie auf die Reinigungskraft von Pflanzen setzen oder aber eine hochwertige Filter- und Pumpenanlage verwenden. Am besten, Sie planen das Anlegen des Naturpools gründlich im Vorfeld. Möglicherweise sogar gemeinsam mit einem Profi, der den Aufwand besser einschätzen und Ihnen wertvolle Tipps zum Thema Schwimmteich geben kann.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.