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Rasenpflege

Rollrasen Untergrund: Welche Untergrundbeschaffenheit braucht Rollrasen?

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 29. August 2025
Lesedauer: 19 Minuten
© Liudmila Chernetska / istockphoto.com

Wer träumt nicht von einem sattgrünen, dichten Rasen, der sich anfühlt wie ein Teppich unter den Füßen und das am liebsten sofort? Rollrasen macht genau das möglich: Er verwandelt kahle Flächen über Nacht in perfekte Grünzonen. Doch was auf den ersten Blick einfach wirkt, hat seine Tücken. Denn ob der neue Rasen, den man in Bahnen geliefert bekommt, wirklich anwächst, dauerhaft gesund bleibt und der Belastung standhält, entscheidet sich nicht an der Oberfläche, sondern im Boden darunter. Wie muss der Untergrund beschaffen sein? Welche Rolle spielen Bodenarten, Verdichtung und Nährstoffgehalt? Und was können Sie tun, um ideale Bedingungen zu schaffen? Wer hier vorbereitet ist, legt nicht nur Rollrasen aus, sondern auch den Grundstein für langanhaltende Freude an der neuen Grünfläche.

Alles auf einen Blick:

  • Die Bodenbeschaffenheit entscheidet über das Leben des Rasens, vom Anwachsen bis zur Lebensdauer. Aber auch die Art des Rasens ist wichtig: Für den einen eignet sich Spielrasen, für den anderen Schattenrasen oder Zierrasen. 
  • Optimal ist ein lockerer, strukturstabiler, humusreicher und wasserdurchlässiger Untergrund ohne Steine, Altwurzeln oder Verdichtungen.
  • Je nach Rasentyp gelten spezielle Anforderungen an Nährstoffgehalt, Struktur und Feuchtigkeit. Mit Rasendünger sollten Sie allerdings anfangs vorsichtig sein. 
  • Sandige, tonige oder verdichtete Böden lassen sich mit organischem Material, Sand oder Bodenaktivatoren gezielt verbessern.
  • Eine ebene, gut belüftete Fläche, die Sie mit der Harke aufgelockert haben, erleichtert nicht nur die Verlegung, sondern beugt auch späteren Pflegeproblemen vor.

Warum ist die richtige Untergrundvorbereitung so wichtig für Rollrasen? 

Ein fachgerecht vorbereiteter Boden versorgt den Rasen nicht nur mit Wasser und Nährstoffen, sondern gibt ihm auch Halt und verhindert typische Probleme wie Staunässe oder ungleichmäßiges Wachstum. Das Ziel ist es, einen Untergrund zu schaffen, der dem Rasen nicht nur kurzfristig Stabilität bietet, sondern langfristig gesunde Wurzeln, aktives Bodenleben und gute Wasserführung unterstützt. Dies erfordert gezielte Maßnahmen wie das Entfernen von Altbewuchs, das Tiefenlockern verdichteter Zonen und das Anpassen der Bodenstruktur an die Rasensorte. In der Folge können die Wurzeln tiefer eindringen, wodurch der Rasen Trockenzeiten einfacher übersteht und mechanischer Belastung besser standhält. Auch die Unkrautanfälligkeit sinkt deutlich, wenn die Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit von Beginn an stimmt.

Welche Folgen hat ein ungeeigneter Untergrund? 

Typische Anzeichen für einen ungeeigneten Rasenuntergrund sind Lücken, gelbe Stellen, ungleichmäßiges Wachstum oder Moosbildung. Diese Symptome werden oft von schlechter Wasseraufnahme, Schädlingsbefall und ungenügender Durchwurzelung begleitet. Auch falsches Düngen kann hier der Fehler sein. Am Ende stirbt Ihr Rasen ab und Sie müssen einen neuen verlegen.

Erste Warnzeichen für Bodenprobleme

  • Blässe
  • unregelmäßiges Wachsen
  • leichtes Ablösen möglich
  • unangenehmer Geruch
  • Wasseransammlungen

Welche Anforderungen stellt Rollrasen an den Untergrund?

Zunächst muss die Fläche vollständig von Altbewuchs, Unkraut, Steinen, Wurzeln und Bauschutt befreit werden. Ein unkrautfreier, lockerer Boden verbessert nicht nur das Anwurzeln des Rasens, sondern verhindert auch Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe. Zudem sollte der Untergrund eben, gut drainiert und tragfähig sein. Eine ausreichende Wasserabführung ist ebenfalls von großer Bedeutung, da Staunässe zu Fäulnis und Pilzbefall führen kann. Das Gelände wird idealerweise mit einer Walze oder einem Rechen eingeebnet, um Unebenheiten zu vermeiden. Vor dem Verlegen empfiehlt es sich, den Boden leicht anzufeuchten, damit der Rollrasen direkten Kontakt zur Erde bekommt. Dies begünstigt die Wurzelbildung in den ersten Tagen nach dem Auslegen. 

Ausgerollter Rollrasen auf frisch geharktem Boden, bereit zur Verlegung in einem Garten.
© erikreis / istockphoto.com

Welche Eigenschaften sollte der Boden für Rollrasen aufweisen?

Ein geeigneter Boden für Rollrasen sollte locker, humusreich und gut durchlüftet sein. Ideal ist eine sogenannte „sandig-lehmige“ Bodenmischung, denn sie vereint eine gute Wasserspeicherung mit ausreichender Durchlässigkeit. Zu schwere Böden wie reiner Lehm müssen durch die Zugabe von Sand aufgelockert werden, während sehr sandige Böden durch Kompost oder Mutterboden verbessert werden sollten, um mehr Nährstoffe zu halten. Achten Sie dabei auf einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Er gilt als optimal, da dieser Bereich die Aufnahme von Nährstoffen fördert. 

Selbsttest zur Bodenbewertung

Vor dem Auslegen kann eine Bodenanalyse sinnvoll sein, um die genaue Bodenbeschaffenheit und eventuelle Nährstoffdefizite zu ermitteln. Basierend auf dem Ergebnis können Sie gezielt Düngemittel oder Bodenverbesserer einsetzen. Einen einfachen Bodentest können Sie selbst durchführen: Feuchten Sie eine Handvoll Erde an und formen Sie daraus eine Kugel. Zerfällt diese sofort, ist der Boden zu sandig. Klebt sie fest, ist er zu lehmig. Bleibt sie krümelig-stabil, ist die Struktur geeignet. Alternativ empfehlen sich ein professioneller pH-Test und eine Bodenanalyse.

GUT ZU WISSEN:
Oft ist die Bodenbeschaffenheit auf einem Grundstück nicht einheitlich. Führen Sie daher an verschiedenen Stellen einfache Tests zu Bodenart und Verdichtung durch, um punktuelle Aufbereitungen vorzunehmen.


Wie unterscheiden sich die Anforderungen je nach Rasentyp?

Je nach Rollrasensorte variieren Pflegeaufwand, Standortansprüche und Nutzungsmöglichkeiten. Die folgende Übersicht zeigt, welche Bedingungen die einzelnen Rasentypen optimal erfüllen sollten:

RasentypBodenartLichtverhältnisseNährstoffbedarfbesondere Anforderungen
Spielrasen
  • sandig-lehmig
  • sonnig bis halbschattig
  • mittel
  • trittfest
  • gleichmäßige Oberfläche
  • regelmäßige Düngung
Sportrasen
  • gut drainiert
  • tragfähig
  • sonnig
  • hoch
  • extrem belastbar
  • hohe Nährstoffzufuhr
  • ebene Fläche
Schattenrasen
  • locker
  • humusreich
  • schattig bis halbschattig
  • mittel bis hoch
  • gute Durchlüftung
  • gegebenenfalls Kalkung
  • langsames Wachstum
Zierrasen
  • fein-krümelig
  • nährstoffreich
  • sonnig
  • hoch
  • sehr glatte Oberfläche
  • intensive Pflege
  • niedrige Belastung
Trockenrasen
  • leicht
  • sandig
  • sonnig
  • trocken
  • niedrig bis mittel
  • gute Drainage
  • geringe Bewässerung
  • wenig Stickstoff
Blumenrasen
  • nährstoffarm
  • durchlässig
  • sonnig
  • gering
  • magere Böden
  • keine Düngung
  • seltenes Mähen

Welcher Boden ist ideal für Rollrasen?

Als perfekte Grundlage für Rollrasen gilt ein leichter Lehm-Sand-Boden mit einem hohen Humusanteil. Diese Bodenart bietet die perfekte Balance zwischen Wasserhaltevermögen und Drainage, sodass der Rasen weder austrocknet noch unter Staunässe leidet. Zudem lässt sich ein solcher Boden gut bearbeiten und zeichnet sich durch eine stabile Krümelstruktur aus, die ein aktives Bodenleben fördert. Optimal ist ein Boden mit mittlerer Korngröße und einem Humusgehalt von etwa fünf bis zehn Prozent. So wird sowohl die Nährstoffbindung verbessert als auch eine gute Durchlüftung gewährleistet, was eine gleichmäßige Durchwurzelung des Rasens ermöglicht. Diese Kombination schafft beste Voraussetzungen für ein gesundes, widerstandsfähiges und dichtes Grün.

Seitlicher Querschnitt eines Rasens mit Wurzeln und dunkler Erde vor blauem Himmel mit Wolken.
Der grüne Rasen ist nur die Oberfläche – damit er gut wachsen kann, braucht er einen gesunden Boden mit zahlreichen Mikroorgansimen © fotoslaz / istockphoto.com

So erkennen Sie einen optimalen Boden 

  • Wenn Sie die Erde zwischen den Fingern zerkrümeln, dann fühlt sie sich krümelig und ein bisschen federnd an. 
  • Wasser versickert zügig, aber nicht sofort.
  • Bei Regen bildet sich keine Staunässe, aber die Oberfläche trocknet auch nicht zu schnell aus.

Welche Böden müssen vor dem Verlegen von Rollrasen aufbereitet werden?

Insbesondere reine Sandböden, stark lehmige oder tonige Flächen sowie Verdichtungen durch Bauarbeiten oder alte Nutzung müssen gezielt verbessert werden. Die Herausforderung liegt darin, diesen Böden eine Struktur zu verleihen, sodass sie sowohl Wasser speichern als auch abgeben können und zwar ohne Fäulnis oder Austrocknung. Auch Böden mit starkem Unkrautbewuchs, hohem Steingehalt oder solche, die versetzt sind mit altem Bauschutt benötigen eine gründliche Aufbereitung. Oft werden dabei zusätzliche Arbeitsschritte notwendig, etwa das Durchsieben oder die Zugabe strukturverändernder Stoffe.

SCHON GEWUSST?
Wenn man es genau nimmt, dann gibt es kein „Unkraut“. Eigentlich handelt es sich hier nämlich laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. um Bei- oder Wildkräuter, die oft eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln sind. Wenn Sie in Ihrem Garten Rollrasen verlegen, dann sollten Sie also darauf achten, dass an den Seiten noch genügen Futtermöglichkeiten für die heimischen Insekten bleiben.

Untergrund bei Rollrasen: Wie kann ich problematische Böden verbessern? 

  • Kompost: verbessert Struktur, Nährstoffgehalt und Bodenleben
  • Bentonit (Tonmineralmehl): speichert Wasser, besonders für sandige Böden geeignet
  • Sand oder Splitt: sorgt für bessere Durchlüftung in dichten Böden
  • Bodenaktivator: bringt Mikroorganismen ein, regt Humusbildung 
  • Mykorrhiza-Pilze: optimieren die Nährstoffaufnahme 

Oft macht es Sinn, das Aufbereiten des Bodens einem Profi zu überlassen. Er weiß nicht nur, welcher Boden welche Vorgehensweise erfordert und sorgt dafür, dass Sie den perfekten Untergrund für Ihren Rollrasen haben, sondern verlegt Ihnen die Bahnen auch professionell. 



Tabelle: Bodenübersicht: Bodenarten und empfohlene Maßnahmen

BodenartMaßnahmen zur Verbesserung
Sandboden
  • Kompost
  • Bentonit
  • Humus
Lehmboden
  • Sand
  • Kompost
  • tiefgründig lockern
Tonboden
  • tiefgründig lockern
  • Sand oder Lavasplitt einarbeiten
humusreicher Boden
  • meist keine Maßnahmen nötig (solange keine anderen Probleme wie Staunässe vorliegen
verdichteter Boden
  • tiefgründiges Fräsen
  • Bodenaktivator
Bau- oder Schuttboden
  • durchmischen
  • pH-Wert testen
  • Altmaterialien entfernen

Untergrund für Rollrasen vorbereiten [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

  1. Entfernen Sie Altrasen, Unkraut, Wurzeln, Steine und Bauschutt.
  2. Anschließend graben Sie den Boden 20 bis 30 Zentimeter tief um oder fräsen Sie ihn entsprechend tief, erst längs und dann quer, um eine gleichmäßige Lockerung zu erzielen.
  3. Führen Sie eine Bodenanalyse durch und bestimmen Sie den pH-Wert und den Nährstoffgehalt.
  4. Je nach Analyseergebnissen arbeiten Sie organische Substanzen, Sand oder Bentonit in den Boden ein.
  5. Mit Rechen und Richtlatte gleichen Sie nun Unebenheiten des Untergrunds aus.
  6. Um die Fläche zu setzen, nehmen Sie eine Walze oder Trittbretter zur Hilfe.
  7. Verwenden Sie einen Feinrechen, um die Bodenoberfläche gleichmäßig zu glätten.
  8. Zwei Tage vor der Verlegung bewässern Sie die Rasenfläche intensiv.
  9. Lassen Sie  den Boden mindestens 24 Stunden ruhen. Noch besser sind 48 Stunden.

Wie bereite ich Untergründe auf Hanglagen für die Rasenfläche vor?

Weil Hanglagen anfällig für Erosion, Wasserauswaschung und Bodenbewegung sind, muss hier zusätzlich die Hangstabilität gesichert werden. Andernfalls kann es schon bei kleinsten Gefällen zum Abrutschen oder ungleichmäßiger Wasserverteilung kommen. Hierfür eignet sich am besten das Anlegen kleiner Stufen, um das Gefälle zu brechen. Zusätzlich können Querrillen, Rasenkanten, Mulchmatten, Kokosnetze oder Erosionsschutzmatten helfen.

Rollrasen: Welche Besonderheiten gelten bei schattigen Flächen oder feuchten Böden?

  • feuchte Böden: Drainageschicht mit Splitt oder Kies anlegen, eventuell Drainagerohre einbauen
  • schattige Flächen: pH-Wert kontrollieren (ideal bei 6,0 bis 6,5), Laub regelmäßig entfernen, gezielt mit schattenverträglichen Sorten arbeiten

Am besten erkundigen Sie sich in der Rasenschule, welchen Untergrund der von Ihnen gewünschte Rollrasen benötigt und wie Sie diesen am besten vorbereiten.

Was ist eine Rasenschule?
Eine Rasenschule ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, in dem Rasengräser gezielt angebaut und gepflegt werden, um sie später als fertigen Rollrasen zu verwenden. Auf großen, ebenen Flächen wird der Rasen über einen längeren Zeitraum hinweg sorgfältig gemäht, gedüngt und bewässert, bis er eine dichte, belastbare Struktur entwickelt hat. Anschließend kann er maschinell geerntet und für Gärten, Parks oder Sportanlagen genutzt werden. Manche Rasenschulen widmen sich außerdem der Züchtung neuer Grassorten oder der Saatgutvermehrung.

So vermeiden Sie Fehler bei der Rollrasen-Untergrundvorbereitung

Trotz aller guten Absichten schleichen sich bei der Bodenvorbereitung häufig typische Fehler ein, die nicht nur ärgerlich sind, sondern auch viel Aufwand verursachen können.

Übersicht: Häufige Fehler und vorbeugende Maßnahmen für verschiedenen Bodenarten

Fehlervorbeugende Maßnahmen
Untergrund nicht von Unkraut und Wurzeln befreit
  • Fläche gründlich abtragen
  • gegebenenfalls Unkrautvlies vor dem Verlegen einsetzen
Boden ist uneben oder nicht ausreichend verdichtet
  • Boden mit Harke und Walze glätten und verdichten
  • gegebenenfalls in mehreren Arbeitsschritten
Staunässe durch fehlende Drainage
  • bei schweren Böden Sand einarbeiten
  • Drainageschicht einplanen
Verwendung von ungeeignetem oder zu nährstoffarmem Boden
  • sandig-lehmigen Boden mit Humus anreichern
  • Bodenanalyse durchführen
keine Kontrolle des pH-Werts oder Nährstoffgehalts
  • Bodenprobe entnehmen
  • bei Bedarf kalken oder gezielt düngen
Boden zu trocken oder zu nass beim Verlegen
  • leicht feuchten Boden vor dem Verlegen herstellen
  • keine Verlegung bei Nässe
Rollrasen wird nicht direkt nach Lieferung verlegt
  • Rollrasen kühl und schattig lagern (maximal 24 Stunden)
Unebenheiten im Boden nicht beseitigt
  • Feinrechen einsetzen, um die Oberfläche exakt auszugleichen
Untergrund zu locker
  • Boden leicht auflockern
  • danach gleichmäßig mit einer Rasenwalze rückverdichten
Verzicht auf Starterdünger oder Bodenaktivator
  • bei der Bodenvorbereitung gleichmäßig geeigneten Dünger einarbeiten, sofern der Rollrasen nicht vorgedüngt ist

Wann ist der Untergrund fertig für die Verlegung?

Der Untergrund ist dann bereit für die Verlegung des Rasens, sobald der Boden locker, leicht verdichtet, eben und fein-krümelig ist. Zudem darf er nicht matschig sein und muss frei von Pflanzenresten, Steinen oder zu trockenen Stellen sein. Zusätzlich sollte bei Wasserzugabe eine gleichmäßige Versickerung sichtbar sein. 

So testen Sie den Untergrund:
Gehen Sie über die Fläche. Wenn Sie keine tiefen Abdrücke sehen, dann ist der Boden tragfähig. 

Wie oft sollte der Boden vor der Verlegung bewässert werden?

Das Erdreich unter einem Rollrasen sollte bis auf eine Tiefe von 15 bis 20 Zentimetern gut durchfeuchtet sein. Bereits zwei bis drei Tage vor der Verlegung sollten Sie die Fläche daher täglich bewässern. So werden Mikroorganismen aktiviert, Staubbindung gefördert und die spätere Verwurzelung erleichtert. Achten Sie dabei darauf, nicht zu übergießen, denn Staunässe ist genauso schädlich wie Trockenheit. 

Garten mit grünem Rollrasen wird durch Sprinkleranlage gleichmäßig bewässert, umgeben von Kies und Sträuchern.
Rollrasen braucht vor der Verlegung und direkt danach viel Feuchtigkeit; bei besonders leichten Böden sollten Sie sogar zweimal täglich wässern © MariuszBlach / istockphoto.com

Wie lange sollte der vorbereitete Boden ruhen, bevor der Rollrasen verlegt wird?

Der vorbereitete Untergrund sollte mindestens 24, besser 48 bis 72 Stunden ruhen, bevor Rollrasen darauf verlegt wird. In dieser Zeit setzen sich feine Bodenpartikel ab, Verdichtungen werden sichtbar und die Fläche kann bei Bedarf nachjustiert werden. Die Ruhezeit dient auch der Stabilisierung der Bodenstruktur und verringert das Risiko späterer Senkungen oder Unebenheiten. Wer sofort nach dem Fräsen oder Einebnen verlegt, riskiert spätere Wellen oder Vertiefungen, weil der Boden sich erst mit der Zeit gleichmäßig verdichtet.

Wann ist die beste Zeit zum Rollrasen verlegen?

Die besten Monate für das Verlegen von Rollrasen sind April bis Mai sowie September bis Oktober. In diesen Zeiträumen ist das Klima mild, der Boden frostfrei, und es fällt meist genügend Niederschlag, um das Anwachsen zu unterstützen. Sommer und Winter sind grundsätzlich möglich, bringen aber höhere Anforderungen mit sich. Im Sommer muss sehr intensiv bewässert werden. Im Winter ruht das Wachstum und der Rasen kann sich nicht aktiv mit dem Boden verbinden. Übrigens: Rollrasen sollte nicht bei starkem Regen oder während einer Hitzeperiode verlegt werden. Ideal sind trockene, milde Tage mit gemäßigten Temperaturen und bewölktem Himmel, da so sowohl Überhitzung als auch Staunässe vermieden werden.

JahreszeitEignung für Rollrasen
Frühjahrideales Wachstum, optimale Temperaturen, weniger Stress für Pflanzen
Sommernur mit automatischer Bewässerung sinnvoll
Herbstoptimal, da Boden noch feucht und warm
Winternur in milden Regionen und mit Erfahrung zu empfehlen

Wie pflege ich den Rasen in den ersten Wochen nach dem Verlegen? 

Die ersten zwei bis vier Wochen nach der Verlegung entscheiden über das Gelingen. In dieser Phase müssen Sie täglich Ihren Rollrasen wässern und sollten ihn möglichst nicht betreten, weil die Wurzeln sich festsetzen wollen und jede Belastung diesen Prozess verzögert. Auch das Düngen ist zu Beginn nicht erforderlich, der Rollrasen ist in der Regel vorgedüngt. Erkundigen Sie sich bei der Rasenschule, wann ein Starterdünger notwendig ist. Dabei handelt es sich um einen speziellen Dünger beziehungsweise Bodenaktivator.

VORSICHT:
Bei einer Überdüngung – besonders mit stickstoffreichen Düngern – steigt die Salzkonzentration im Boden stark an. Das Wasser wird den Pflanzenzellen entzogen, was zu Trockenschäden, braunen Flecken oder „verbrannten“ Stellen führt. Der Rasen sieht dann aus, als wäre er vertrocknet, obwohl er eigentlich zu viel bekommen hat. Meist ist er in diesem Stadium nicht mehr zu retten. 

Der erste Schnitt erfolgt übrigens frühestens nach rund zwei Wochen, wenn die Halme sechs bis acht Zentimeter lang sind. Dabei sollte beim Mähen maximal ein Drittel der Wuchshöhe entfernt werden.

Welche Bodenpflege ist nach dem Anwachsen besonders wichtig?

Sobald der Rollrasen erfolgreich angewachsen ist, beginnt die eigentliche Pflegephase. Jetzt liegt der Fokus darauf, das Bodenleben zu fördern und optimale Wachstumsbedingungen zu erhalten. Dazu eignen sich spezielle Bodenaktivatoren mit Mikroorganismen, die die Bodenbiologie anregen und gleichzeitig der Verdichtung vorbeugen. Zusätzlich empfiehlt es sich, zweimal jährlich den Rasen zu lüften, um die Bodenporen offen zu halten und der Moosbildung entgegenzuwirken. Ab der ahcten bis zehnten Woche nach dem Verlegen sollte der Rasen regelmäßig gedüngt werden, idealerweise mit einem Langzeitdünger, der die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum gleichmäßig freisetzt. Im Frühjahr hilft das Vertikutieren des Rasens dabei, angesammelten Rasenfilz zu entfernen und die Grasnarbe zu regenerieren. Ergänzend sorgt auch jetzt wieder regelmäßiges Lüften mit Nagelwalzen oder Aerifizierern dafür, dass Luft, Wasser und Nährstoffe wieder ungehindert in den Boden gelangen.

Die genannten Arbeiten sollten immer gut aufeinander abgestimmt werden. In manchen Fällen kann es daher sinnvoll sein, einen Profi zu engagieren, damit der Rollrasen auch wirklich gut anwächst und Ihnen lange Freude macht. 

Was kostet die Rasen-Untergrundvorbereitung?

Möchten Sie die Untergrundvorbereitung durch einen Fachbetrieb durchführen lassen, sollten Sie bis zu 20 Euro pro Quadratmeter einplanen. Häufig bieten Fachfirmen nicht nur eine Leistung an, sondern ein Paket, zu dem auch das Verlegen gehört. Weitere Kostenfaktoren, die noch dazu kommen, sind der Rasen selbst, die An- und Abfahrt, Bodenanalysen und weitere Arbeits- und Materialkosten.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Wenn der Rasen stark beansprucht wird (zum Beispiel durch spielende Kinder oder Haustiere), ist ein robuster Spiel- oder Sportrasen sinnvoller als ein empfindlicher Zierrasen.
  2. Beeteinfassungen, Rasenkantensteine oder Mähkanten erleichtern später die Pflege des Rasens erheblich. Sie verhindern das Ausfransen der Kanten und ermöglichen saubere Mäharbeiten entlang von Wegen und Beeten.
  3. Bei der Vorbereitung des Untergrunds fällt oft viel überschüssiges Material an, insbesondere bei verdichteten oder steinigen Böden. Klären Sie vorab, wie und wo Sie diesen Aushub fachgerecht entsorgen können. Möglicherweise können Sie ihn auch auf Ihrem eigenen Grundstück nutzen, zum Beispiel für einen Wasserfall am Teich.
  4. Für einen dauerhaft schönen Rollrasen ist die richtige Vorbereitung des Untergrunds entscheidend. Die Beschaffenheit des Bodens sollte locker, gut durchlässig und frei von Unkraut oder Steinen sein. Eine ebene Fläche erleichtert das Verlegen und reduziert späteren Verschnitt. Besonders an Übergängen, etwa zur Terrasse oder Beeten, sollte auf eine saubere Rasenkante geachtet werden, damit der Rasen stabil abschließt und ein gepflegtes Gesamtbild entsteht.
  5. Falls bereits ein automatisches Bewässerungssystem im Garten vorhanden ist oder geplant wird, sollten die Leitungen vor dem Verlegen des Rollrasens genau positioniert und getestet werden, um spätere Erdarbeiten für das Bewässern zu vermeiden.


Fazit

Ein dauerhaft gesunder und belastbarer Rollrasen entsteht nicht allein durch hochwertiges Saatgut oder präzises Verlegen. Er beginnt im wahrsten Sinne des Wortes im Untergrund. Ein gut vorbereiteter Boden, der locker, nährstoffreich, eben und durchlässig ist, bildet die unverzichtbare Basis für nachhaltiges Rasenwachstum. Wer sich im Vorfeld mit dem Standort, dem Bodentyp und den spezifischen Anforderungen des Rasens auseinandersetzt und gezielte Maßnahmen wie Bodenverbesserung, Tiefenlockerung oder das Einarbeiten organischer Substanzen ergreift, schafft ideale Voraussetzungen. Der Aufwand zu Beginn zahlt sich mehrfach aus: Der Rasen wächst schneller an, bleibt vitaler, ist widerstandsfähiger gegenüber Belastungen und reduziert langfristig den Pflege- und Reparaturaufwand. So wird aus einem einfachen Stück Rollrasen eine grüne Fläche, die dauerhaft Freude bereitet.

Rollrasen Untergrund: Häufig gestellte Fragen 

Kann ich Rollrasen direkt auf altem Rasen verlegen?

Nein. Altrasen muss vollständig entfernt werden, da er die Verwurzelung des neuen Rasens verhindert und Fäulnis begünstigen kann. 

Wie kann ich testen, ob der Boden verdichtet ist?

Sie testen die Verdichtung des Bodens mit der sogenannten Spatenprobe: Wenn der Spaten kaum eindringt oder eine glatte Bruchkante entsteht, ist der Boden verdichtet. Auch stehendes Wasser ist ein Hinweis. 

Wie lange dauert die komplette Vorbereitung inklusive Ruhezeit?

Die Untergrundvorbereitung dauert rund eine Woche –  jeweils zwei Tage Bearbeitung und Ruhen, anschließend ein bis zwei Tage Nachbesserung und Bewässerung. 

Was mache ich, wenn nach der Verlegung Senken entstehen?

Wenn Sie nach der Verlegung Ihres Rollrasens Senken oder Unebenheiten feststellen, können Sie diese mit einem Rasenerde-Sand-Gemisch ausgleichen. Tragen Sie das Gemisch in dünnen Schichten auf die betroffenen Stellen auf und arbeiten Sie es leicht in die Grasnarbe ein. Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf, bis die Fläche eben ist – zu dicke Schichten auf einmal sollten vermieden werden, um das Gras nicht zu ersticken.

Welches Werkzeug ist für die Untergrundvorbereitung wirklich sinnvoll?

Neben Spaten und Rechen sind ein Erdbohrer für punktuelles Auflockern, eine Motorfräse für größere Flächen und eine Rasenwalze hilfreich. Wünschen Sie eine besonders glatte Oberfläche, können Sie eine Abziehlatte oder ein Richtbrett verwenden.

Ist es sinnvoll, unter Rollrasen ein Maulwurfgitter zu verlegen?

Ein Maulwurfgitter kann bei der Vorbereitung des Untergrunds für Rollrasen hilfreich sein. Es wird etwa fünf Zentimeter unterhalb der Bodenoberfläche ausgelegt und verhindert, dass Maulwürfe den frisch verlegten Rasen unterwühlen. Wichtig ist, das Gitter vor der Rasenverlegung vollständig spannungsfrei und überlappend auszulegen, um Lücken zu vermeiden.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.