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Rasenpflege

Rasen lüften: Wann, wie und womit der Rasen aerifiziert wird

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 08. Mai 2025
Lesedauer: 6 Minuten
© NinaMalyna / istockphoto.com

Ein dichter und gesunder Rasen ist der Traum vieler Gartenbesitzer, aber dahinter steht viel Geduld und Arbeit. Doch oft machen verdichtete Böden, Staunässe oder Moosbewuchs diesem Ziel einen Strich durch die Rechnung. Genau hier kommt das Aerifizieren ins Spiel. Diese Technik sorgt dafür, dass die Graswurzeln wieder durchatmen können – im wahrsten Sinne des Wortes. Der richtige Zeitpunkt und das fachgerechte Vorgehenen sind dabei ausschlaggebend.

Alles auf einen Blick:

  • Das Rasen belüften (Aerifizieren) verbessert die Durchlüftung sowie die Wasser- und Nährstoffaufnahme des Bodens.
  • Die Begriffe Lüften (Striegeln) und Aerifizieren (Belüftung) werden häufig synonym verwendet, bezeichnen jedoch unterschiedliche Pflegemethoden.
  • Ursprünglich kommt das Aerifizieren vor allem bei großen Rasen wie Sportplätzen zum Einsatz – auch in Hausgärten mit verdichtetem oder lehmigem Boden kann es jedoch sinnvoll sein.
  • Der beste Zeitpunkt für das Aerifizieren ist im Frühjahr oder Herbst, idealerweise nach dem Vertikutieren.
  • Die Belüftung erfolgt je nach Grasfläche und Bedarf mit Handgeräten, motorisierten Maschinen oder Nagelschuhen.

Was versteht man unter Rasen aerifizieren? 

Beim Aerifizieren wird der Rasenboden gezielt durchbohrt, um die Durchlüftung zu verbessern. Dabei wird die Grasnarbe mit speziellen Geräten durchbohrt, um die Durchlässigkeit der obersten Bodenschicht zu verbessern. Zum Einsatz kommen entweder Hohlstacheln (Hohlspoons), die kleine Erdzylinder entnehmen, oder massive Stacheln, die Löcher in die Erde drücken. Dieses Durchlöchern ermöglicht es, dass Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe besser an die Graswurzeln gelangen. Dadurch wird das Wurzelwachstum angeregt und die Vitalität des Rasens langfristig gefördert.

GUT ZU WISSEN:
Es gibt neben dem Aerifizieren auch noch das Lüften des Rasens. Insbesondere die Begriffe Lüften und Aerifizieren werden als Synonyme verwendet, beschreiben aber unterschiedliche Pflegemaßnahmen. Beim Aerifizieren wird die Erde mit Stacheln gelocht, um ihn tiefgründig zu belüften. Das Rasenlüften, auch Striegeln genannt, ist eine oberflächliche Methode, bei der die Grasnarbe durchgekämmt wird, um Moos und Rasenfilz zu entfernen. Das Lüften ist also die sanfteste Variante und eignet sich vor allem zur regelmäßigen Pflege von Hausgärten, während das Aerifizieren eher für große Rasenanlagen, wie Fußball- oder Golfplätze, notwendig ist.

Worin liegt der Unterschied zwischen Rasen aerifitzieren und vertikutieren? 

Beim Aerifizieren wird der Boden durchstochen, um die Durchlüftung und Wasseraufnahme zu verbessern. Wenn Sie Ihren Rasen vertikutieren wird die Rasenoberfläche angeritzt, um unerwünschte Ablagerungen zu beseitigen. Beide Maßnahmen ergänzen sich sinnvoll. Für eine ideale Rasenpflege kann der Boden erst aerifiziert und dann vertikutiert werden.

  • Aerifizieren: Das Ziel hierbei ist die Auflockerung und die Belüftung des Bodens, indem in die Erde gestochen wird. Die Maßnahme wirkt direkt im Boden und hilft insbesondere bei verdichteten Rasenböden, Staunässe zu vermeiden und die Vitalität zu fördern.
  • Vertikutieren: Hierbei wird die Bodenoberfläche mit rotierenden Messern Grasnarben leicht eingeritzt, sodass Grasnarben entstehen. Damit sollen Rasenfilz, Moos und abgestorbene Pflanzenteile entfernt werden. Bei diesem Vorgang wird zusätzlich auch die Licht- und Luftzufuhr optimiert und das fördert das gesundes Rasenwachstum zusätzlich.

Was bringt das Rasen lüften konkret für die Gesundheit des Rasens?

  • bessere Versorgung mit Sauerstoff für die Wurzeln
  • effizientere Wasser- und Nährstoffaufnahme
  • tieferes Wurzelwachstum
  • Reduktion von Moos-, Unkraut- und Krankheitsbefall

Ein gut belüfteter Boden ist die Grundlage für einen gesunden Rasen. Durch das Aerifizieren entstehen Kanäle, die wie ein Belüftungssystem für den Untergrund wirken. Wasser versickert schneller und die Wurzeln wachsen tiefer. Dies sorgt für eine dichte, widerstandsfähige Grasnarbe. Das Lüften schafft zudem ideale Bedingungen für Bodenorganismen wie Regenwürmer, Bakterien und Pilze. Diese Organismen fördern die Zersetzung von Rasenfilz, verbessern die Nährstoffverfügbarkeit und tragen zur Bildung von Humus bei. Ein aerifizierter Boden zeigt langfristig mehr Aktivität, eine höhere Bodenfruchtbarkeit und eine bessere Struktur.



Rasen aerfizieren: Vor- und Nachteile im Überblick

VorteileNachteile
verbessert die Bodenstruktur und stärkt die Wurzeln durch Lockerung und Belüftungunsachgemäße Ausführung oder zu häufige Anwendung beschädigt die Wurzeln
Rasen wächst kräftiger nach, da Nährstoffe besser aufgenommen werdenfalsche Tiefeneinstellung stört das Bodenleben
Regenwasser kann besser versickernerhöhter Zeit- und Arbeitsaufwand, besonders bei großen Flächen
stärkt die Rasenfläche gegenüber Trockenheit, Unkraut und KrankheitenRisiko von Schäden bei unpassendem Zeitpunkt (zum Beispiel bei Nässe)
sorgt für eine intensivere Grünfärbung und gleichmäßige Rasenoberflächemögliche zusätzliche Kosten durch Gerätemiete oder -anschaffung
Rasen regeneriert schneller nach Belastung (Hitze, Frost, Nutzung)zu häufiges Lüften kann die Grasnarbe schwächen
höhere Belastbarkeit bei Spielbetrieb oder Nutzung durch GartenmöbelNachsaat für eine lückenlose Rasenfläche möglicherweise notwendig

Wann ist der ideale Zeitpunkt, um den Rasen zu belüften?

Die Rasenpflege sollte im Garten im Frühling (April bis Mai) oder im Frühherbst (September bis Oktober) stattfinden. In dieser Zeit sind die Temnperaturen moderat und der Rasen befindet sich in einer Phase aktiven Wachstums. Hitze und extreme Kälte belasten den Rasen, wodurch eine zusätzliche Oberflächenbehandlung mehr Schaden anrichtet, als Ihrem Gartenrasen gut zutun. Im Frühjahr oder am Herbstanfang können die Narben die beim Lüften entstehen, besser ausgeglichen werden und es bleibt genug Zeit für eine vollständige Regeneration vor der Sommerhitze oder dem Winterfrost. 

Wie oft sollte man den Rasen aerifizieren?

Die Häufigkeit richtet sich nach Bodentyp, Nutzung und Zustand des Rasens. Ein übertriebener Einsatz von Aerifiziergeräten kann den Boden instabil machen. In der Regel genügt es, den Rasen mindestens einmal im Jahr zu aerifizieren. Auf stark beanspruchten Flächen, etwa Spielrasen oder Gartenwegen, kann auch bis zu dreimal im Jahr empfehlenswert sein. Bei sehr stark verdichteten Böden kann es sogar sinnvoll sein, das Aerifizieren in zwei Etappen im Abstand von drei Wochen durchzuführen. So wird der Boden schrittweise gelockert, ohne die Grasnarbe zu stark zu belasten.

Woran erkenne ich, dass ich den Rasen lüften muss?

Ein vitaler Rasen ist locker im Wuchs und besitzt eine satte, gleichmäßige Färbung. Folgende Symptome sind typische Anzeichen für einen stark verdichteten Boden und damit auch für die Notwendigkeit einer Aerifizierung:

  • Wasser bleibt auf der Oberfläche stehen und versickert nur langsam oder gar nicht
  • Erde fühlt sich hart oder steinig an, wenn Sie mit dem Spaten hineinstechen
  • Moos breitet sich großflächig aus, da es feuchte, schlecht belüftete Bedingungen liebt
  • Gräser wirken schlaff, wachsen unregelmäßig oder vergilben
  • Rasenfilz entsteht
TIPP:

Womit belüfte ich den Rasen?

  • Nagelschuhe: Dabei handelt es sich um spezielle Schuhe mit stiftartigen Dornen an den Sohlen. Beim Begehen der Rasenfläche stanzen diese Löcher in den Boden. Nagelschuhe sind eine kostengünstige, platzsparende Lösung und besonders für kleinere Flächen geeignet.
  • Hand-Aerifizierer: Dieses manuelle Werkzeug erinnert in seiner Form an eine Schaufel, besitzt jedoch statt eines Schaufelblatts eine Art Gabel mit bis zu 15 Zentimeter langen, hohlen Stahlzinken. Beim Eindrücken in den Boden werden kleine Erdzylinder, beziehungsweise Hohlspoons, ausgestochen. Einige Modelle sind zudem mit einem Auffangbehälter für den Aushub ausgestattet. Hand-Aerifizierer sind ideal für Gärten mit kleiner bis mittelgroßer Fläche. Alternativ kann aber auch eine einfache Grabgabel genutzt werden.
Person mit grünen Gummistiefeln belüftet den Rasen mithilfe einer Grabegabel, indem sie die Zinken in die Grasnarbe tritt – klassische Methode zur Bodenlockerung im Garten.
Eine herkömmliche Grabgabel kann ebenfalls für das manuelle Aerfizieren genutzt werden  © PaulMaguire / istockphoto.com
  • motorbetriebene Aerifizierer: Für größere Flächen empfiehlt sich der Einsatz motorisierter Geräte. Es gibt handgeführte Modelle, die wie ein Rasenmäher funktionieren, sowie größere, fahrbare Ausführungen für den professionellen Einsatz in der Landwirtschaft oder auf Sportplätzen.
  • Vertikutierer mit Lüfterwalze: Diese Kombigeräte vereinen Vertikutiermesser mit einer Lüfterwalze, die durch Krallen kleine Löcher in den Boden stößt. So lassen sich leicht verdichtete Böden gleichzeitig vertikutieren und lüften – eine praktische Lösung für moderate Bodenpflege.

Kann ich Rasenlüfter oder Aerifizierer auch mieten?

Wer den Rasen regelmäßig aerifizieren oder lüften möchten, kann über den Kauf eines hochwertigen Handgeräts nachdenken. Bei gelegentlichem Einsatz ist es jedoch oft sinnvoller, ein entsprechendes Gerät zu mieten. In der Regel muss ein herkömmlicher Hausgarten, außer der Boden ist sehr verdichtet und beansprucht, nicht aerifiziert werden. Hier kann ein regelmäßiges Rasenlüften vollkommen ausreichen. Viele Baumärkte, Gartencenter und Verleihfirmen bieten geeignete Geräte stunden- oder tageweise an. Die Mietkosten variieren je nach Gerätetyp, Größe, Mietdauer und Region. Vergleichen Sie daher Ihre Anforderungen sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis genau. 

Welches Werkzeug eignet sich für kleine Gärten?

Sie sind kostengünstig, platzsparend und ermöglichen präzises Arbeiten, auch in schwer zugänglichen Bereichen. Besonders empfehlenswert sind Schuhe mit Hohlstacheln, die kleine Erdkerne aus dem Boden entnehmen. Diese Technik verhindert, dass der Boden zusätzlich verdichtet wird, wie es bei Geräten mit festen Dornen der Fall sein kann. Auch Handwalzen mit Lüfterfunktion bieten eine gute Lösung für kleine Gärten. Wichtig ist, dass die Stacheln ausreichend lang und das Gerät insgesamt robust verarbeitet sind.

Kann ich den Rasen auch ohne Gerät aerifizieren?

Auch ohne spezielles Werkzeug lässt sich der Rasen lüften, etwa mit einem Spaten, einer Gartenhacke mit Zinken oder einer Grabgabel. Arbeiten Sie dabei ebenfalls in gleichmäßigen Bahnen, um die Fläche möglichst vollständig zu behandeln. Diese Methode ist zwar körperlich anstrengender, eignet sich aber gut für kleinere oder stark beanspruchte Rasenbereiche, wie etwa entlang viel begangener Gartenwege oder in verdichteten Ecken.



Welche Unterschiede gibt es zwischen Rasenlüfter, Vertikutierer und Aerifizierer?

GerätetypHauptfunktionEinsatzbereich
Rasenlüfter
  • entfernt oberflächlichen Filz und lockert leicht
  • ideal für regelmäßige Bodenpflege Ihres Hausgartens
  • zur Pflege für leicht verdichtete Flächen
Vertikutierer
  • reißt tief sitzenden Rasenfilz mechanisch heraus
  • Frühjahrs- und Herbstkur
Aerifizierer
  • sticht Löcher zur Belüftung
  • intensive Bodenlockerung
  • Drainage große Rasenflächen
Traktor mit angebautem Rasenbelüfter bei der mechanischen Aerifizierung eines Fußball- oder Sportplatzes, zur Verbesserung der Bodenbelüftung und Drainage.
Aerifizieren ist auf Sportrasen eine notwendige Pflegemaßnahme, während es sich in Hausgärten bei dichten, lehmigen Böden empfiehlt © Dziurek / istockphoto.com

Wie belüfte ich den Rasen? [Schritt-für-Schritt-Anleitung] 

  1. Rasen mähen: Kürzen Sie den Rasen vor dem Aerifizieren auf etwa drei bis vier Zentimeter. Ein kurzer Schnitt erleichtert das Eindringen der Aerifiziergeräte oder Nagelschuhe in den Boden und schont gleichzeitig die Gräser während des Lüftungsvorgangs. Zudem wird so eine gleichmäßige Bearbeitung der gesamten Fläche gewährleistet. Im Anschluss sollten Laub, Äste, Steine und sonstige Fremdkörper gründlich entfernt werden, damit die Rasenfläche vollständig frei ist.
  2. Boden anfeuchten: Der Untergrund sollte leicht feucht, aber nicht nass sein. Ein angefeuchteter Boden erleichtert das Einstechen der Werkzeuge und verhindert, dass die Grasnarbe unnötig beschädigt wird. Zu nasser Boden würde dagegen verkleben und das Ergebnis verschlechtern.
  3. Aerifizieren: Mit passendem Werkzeug (Nagelschuhe oder Aerifiziergerät) Löcher einstechen. Beim Aerifizieren sollten die Löcher gleichmäßig verteilt und tief genug sein, um eine effektive Bodenbelüftung zu gewährleisten. Die ausgestanzten Erdstücke können Sie im Anschluss mit einem Rechen entfernen. Besonders beanspruchte Flächen können in mehreren Durchgängen gelüftet werden, um die Verdichtung optimal zu lösen. Pro Quadratmeter sollten idealerweise bis zu 200 Löcher gesetzt werden – mit einem Abstand von etwa zehn Zentimetern zwischen den Einstichen.
  4. Erdlöcher auffüllen: Um eine gute Drainage zu fördern und zu verhinden, das der Erdboden austrocknet, können Sie die Löcher mit trockenem Sand auffüllen. Informieren Sie sich im Vorfeld, welcher Sand sich hierbei am besten eignet. Im Regelfall ist gewaschener Quarzsand ohne Kalkgehalt empfehlenswert.
  5. Pflegepause und Nachsäen: Nach dem Aerifizieren benötigt der Rasen Zeit zur Regeneration. Um Flecken im Rasen vorzubeugen, können Sie die betroffenen Stellen auch nachsäen.

Wie tief sollten die Löcher beim Aerifizieren sein? 

Die optimale Tiefe liegt bei etwa sechs bis zehn Zentimeter, ganz abhängig vom verwendeten Gerät und der Bodenart. In dieser Tiefe breiten sich in der Regel die Hauptwurzeln aus, wodurch eine hohe Bodenverdichtung herrscht. Dabei gilt, je tiefer die Wurzeln wachsen können, desto stabiler und resistenter wird der Rasen. In sandigen Böden genügen vier bis sechs Zentimeter, während schwere Lehmböden mit mehr als zehn Zentimetern Tiefe bearbeitet werden sollten.

Richtwerte je nach Gerät

Welche Ausrüstung sich am besten eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von

  • der Flächengröße,
  • dem vorhandenen Budget und 
  • der Beschaffenheit des Bodens.

Die Wahl des Geräts sowie die Länge der eingesetzten Stacheln bestimmen maßgeblich die Eindringtiefe in den Boden. Bei Nagelschuhen und einfachen Handgeräten liegt diese in der Regel zwischen vier und sechs Zentimetern. Hohlstachelgeräte oder motorisierte Aerifizierer erreichen meist eine Tiefe von sieben bis zehn Zentimetern. 

Wie tief muss ich den Sand einarbeiten nach dem Aerifizieren?

Der Sand sollte oberflächlich eingekehrt werden, etwa ein bis zwei Zentimeter tief. Er sickert mit der Zeit in die Aerifizierlöcher und sorgt für besseren Wasserabfluss.

Wie kombiniere ich das Rasenlüften mit Düngen, Nachsäen oder Vertikutieren?

Die Kombination dieser Pflegemaßnahmen unterstützt die Regeneration des Rasens gezielt und nachhaltig. Sie verbessert nicht nur das optische Erscheinungsbild, sondern stärkt auch die Wurzelgesundheit. So entsteht ein ganzheitlicher Pflegezyklus, der dem Rasen langfristig Kraft verleiht:

  1. Vertikutieren: Entfernen Sie zunächst Moos, Rasenfilz und abgestorbenes Pflanzenmaterial, um die Rasenfläche zu entlasten und zu öffnen.
  2. Mähen: Schneiden Sie den Rasen anschließend auf eine optimale Länge von etwa drei bis vier Zentimetern zurück, um die weitere Bearbeitung zu erleichtern.
  3. Düngen und Nachsäen: Versorgen Sie den Rasen mit Nährstoffen und füllen Sie kahle Stellen durch gezieltes Nachsäen auf.
  4. Lüften (Aerifizieren): Lockern Sie den Boden, indem Sie ihn mit Hohlspoons oder Stacheln durchlöchern. So verbessern Sie die Durchlüftung und Wasseraufnahme.
  5. Sand einbringen: Streuen Sie Rasensand aus, um die Bodenstruktur zu verbessern und eine bessere Drainage zu ermöglichen.
  6. Bewässern: Wässern Sie die Fläche gründlich, damit Dünger, Samen und Sand optimal in den Boden eindringen und wirken können.

Was passiert, wenn ich den Rasen nicht lüfte? 

Je länger Sie das Lüften hinauszögern, desto schwieriger wird die Wiederherstellung der Bodenqualität und die gesamte Pflanzenentwicklung leidet. In besonders verdichteten Böden entstehen kahle Stellen und die Bodenstruktur verschlechtert sich dauerhaft. In schweren Fällen helfen dann nur noch tiefgreifende Sanierungsmaßnahmen wie Bodenaustausch oder mechanische Tiefenlockerung. Sind Sie sich bei dem richtigen Vorgehen unsicher, sollten Sie sich für eine sorgfältige Rasenpflege am besten an einen Profi wenden. 



Ist Rasen belüften bei Regen sinnvoll oder schädlich?

Der Boden sollte trocken bis leicht feucht, aber keinesfalls nass sein. Bei leichtem Regen am Vortag kann der Boden aufgelockert sein und sich gut bearbeiten lassen. Es ist jedoch davon abzuraten, dass Sie bei starken Regen Ihren Rasen lüften. Warten Sie, bis der Boden nur noch leicht feucht ist, dann ist er griffig genug, um das Aerifizieren effektiv zu machen. Bei einem zu nassen Boden verdichten sich die Einstichlöcher schnell wieder oder das Gerät verursacht durch Verschmieren und Abdrücken sogar zusätzliche Schäden.

Kann ich direkt nach dem Mähen den Rasen lüften?

Für das Aerifizieren Ihres Rasens ist der ideale Zeitpunkt, wenn er vorher gemäht wurde, weil die Lüfterstacheln oder -walzen somit direkten Kontakt zum Boden bekommen. Andernfalls, wenn das Gras zu lang ist, können die Lüfterwerkzeuge die Halme abknicken oder zerdrücken, ohne den Boden richtig zu erreichen. Dadurch wird die Belüftung des Rasens deutlich weniger effektiv und das gewünschte Ergebnis bleibt aus. Außerdem kann das zu lange Gras das Eindringen von Wasser, Luft und Nährstoffen behindern.

TIPP:
Lassen Sie den Rasen nach dem Mähen einen Tag ruhen, bevor Sie ihn betreten oder lüften, insbesondere bei großer Hitze oder Trockenheit. So kann sich das Schnittbild stabilisieren und das Lüften schädigt den Rasen nicht unnötig.

Sollte ich vorher düngen oder danach?

Düngen Sie nach dem Lüften. Denn durch die frischen Belüftungslöcher gelangen die Nährstoffe besser zu den Wurzeln, wo sie ihre volle Wirkung entfalten können. Das gilt besonders für Langzeitdünger, die sich langsam im Boden verteilen. Der aerifizierte Boden ist wie ein Nährstoff-Booster für den Rasen.

Was kostet das Rasen aerifizieren beim Profi?

Die Kosten für eine professionelle Rasenbelüftung hängen von folgenden Faktoren ab: 

  • Flächengröße,
  • Region,
  • Rasenart,
  • Zustand des Rasens und
  • dem Anbieter

Im Durchschnitt können Sie bei dieser Art der Rasenpflege mit Kosten zwischen einem und drei Euro pro Quadratmeter rechnen. In der Regel beinhaltet der Preis meist auch die Nachsaat, Düngung oder den Sandauftrag. Informieren Sie sich darüber am besten im Vorfeld und lassen Sie sich die Kostenposten transparent vom Profi auflisten. Außerdem berechnen die meisten Betriebe auch zusätzliche Anfahrtskosten. 

Gibt es Förderprogramme für Maßnahmen zur Bodenverbesserung im privaten Garten?

Für Privatgärten gibt es in der Regel keine staatlichen Förderungen speziell für das Aerifizieren. Allerdings bieten einige Kommunen Zuschüsse im Rahmen von Begrünungsmaßnahmen, Regenwassermanagement oder klimafreundlicher Gartenpflege an.

Diese beinhalten teilweise:

  • Förderung für Bodenverbesserung
  • Zuschuss für Entsiegelung oder Wasserspeicherung
  • Bonusprogramme für ökologische Gartenpflege

Erkundigen Sie sich bei Ihrer Stadtverwaltung oder im Umweltamt, ob es in Ihrer Region solche Programme gibt. Auch Beratungsstellen für naturnahe Gärten oder lokale Klimaschutzinitiativen können Ansprechpartner sein.



Fazit

Das Rasen belüften – oder Aerifizieren – ist eine einfach umsetzbare, aber enorm wirkungsvolle Maßnahme, um die Bodenqualität im Garten zu verbessern und dem Rasen mehr Kraft und Vitalität zu verleihen. Besonders bei schwerem, verdichtetem Lehmboden und in schattigen oder feuchten Lagen zahlt sich das regelmäßige Lüften aus. Wer auf den richtigen Zeitpunkt, passendes Werkzeug und eine durchdachte Durchführung achtet, wird mit einem dichten, sattgrünen und gesunden Rasen belohnt, der auch Trockenphasen und Belastungen gut übersteht.

Rasen lüften: Häufig gestellte Fragen

Wie unterscheidet sich das Aerifizieren vom einfachen Umgraben?

Beim Aerifizieren wird der Boden gezielt punktuell durchstochen, um die Bodenverdichtung aufzulockern. Das Umgraben hingegen wendet die gesamte Bodenschicht, wobei die Grasnarbe zerstört wird. Dieses Vorgehen wird vor allem bei der Neuanlage eines Rasens angewendet.

Ist Rasenlüften auch auf Hanglagen möglich?

Ja, die Gartenpflege sowie die Gartengestaltung in Hanglage sollten ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Denn auch auf leicht geneigten Flächen kann und sollte der Rasen belüftet werden. Wichtig ist dabei, dass das Gerät sicher geführt werden kann und nicht wegrutscht. Auf steileren Hängen empfiehlt sich der Einsatz von leichten Handgeräten oder Nagelschuhen, um die Gefahr des Abrutschens zu vermeiden und die Grasnarbe gezielt zu bearbeiten.

Wie erkenne ich, ob mein Boden eher sandig oder lehmig ist?

Ein einfacher Test hilft: Nehmen Sie eine Handvoll angefeuchtete Erde und formen Sie eine Kugel. Fällt sie sofort auseinander, ist der Boden sandig. Bleibt sie stabil oder lässt sich zu einer Rolle formen, handelt es sich um einen Lehmboden. Diese Unterscheidung ist wichtig, da lehmiger Boden tiefer aerifiziert werden sollte als sandiger.

Kann das Aerifizieren bei frisch angelegtem Rasen durchgeführt werden?

Ein frisch gesäter oder verlegter Rasen sollte mindestens eine ganze Vegetationsperiode gewachsen sein, bevor er belüftet wird. Zu frühes Aerifizieren kann die noch nicht ausreichend verankerten Wurzeln beschädigen und das Rasenwachstum beeinträchtigen. Frühestens nach sechs bis neun Monaten ist der erste Einsatz notwendig.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.