Wenn Sie sich den Aufwand sparen möchten, ständig mit Gießkanne und Schlauch zu hantieren, kann eine gut durchdachte Gartenbewässerung eine große Hilfe darstellen. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, was für die Planung wichtig ist, welche Bewässerungssysteme es gibt und worin deren individuellen Vor- und Nachteile liegen. Außerdem benennen wir die Kosten für die Bewässerung Ihres Gartens und des Rasens.
Alles auf einen Blick
- Die Gartenbewässerung trägt dazu bei, dass sämtliche Pflanzen im Garten jederzeit mit ausreichend Wasser versorgt werden können – automatisch. Eine genaue Planung ist daher besonders wichtig.
- Es gibt verschiedene Arten automatischer Bewässerung. Ein Rasen hat andere Anforderungen als ein Hochbeet.
- Damit die Bewässerungsanlage funktioniert, sollten alle Komponenten vom selben Hersteller stammen.
- Idealerweise bewässern Sie mit Regenwasser.
- Smarte Bewässerungssysteme sind im Rahmen von Smart Home eine gute Ergänzung.
Planung
Damit die Gartenbewässerung später problemlos funktioniert und es gar nicht erst zu starker Trockenheit im Garten kommt, sollten Sie sich vorher Gedanken machen und genau planen, in welches Bewässerungssystem Sie investieren möchten.
Welche Punkte sollte ich vorher bedenken?
Welches Bewässerungssystem Sie nutzen, hängt nämlich ganz von den individuellen Anforderungen in Ihrem Garten ab. Optimal für die Versorgung der Pflanzen ist Regenwasser, da es eine für die Pflanzen angenehme Temperatur besitzt. Nicht nur aus diesem Grund sollten Sie so viel Niederschlag wie möglich auffangen und speichern. Bei speziellen Regentonnen haben Sie die Möglichkeit, einen Schlauch für die Beregnungsanlage direkt anzuschließen, um zum Beispiel Ihren Rasen mit Regenwasser zu bewässern.
Sie sollten die Gartenbewässerung so planen, dass Ihre Pflanzen abends, nachts oder in den frühen Morgenstunden mit Wasser versorgt werden. Zu diesen kühlen Tageszeiten geht kaum Wasser durch Verdunstung verloren. Es kann in die tieferen Erdschichten einsickern und so an die Stelle gelangen, an der es benötigt wird: an den Wurzeln! Möglicherweise müssen Sie nicht alle Bereiche des Gartens regelmäßig bewässern. Schaffen Sie sich daher zunächst einen Überblick, an welchen Stellen die Bewässerungssysteme installiert werden müssen und welche Variante für Sie infrage kommt. Es gibt automatische Bewässerungssysteme, die aufwendig installiert werden müssen, später aber die gesamte Arbeit allein verrichten. Andere wiederum benötigen keinerlei Installation, sind aber extrem zeitaufwendig.
Prüfen Sie außerdem:
- … ob die Leistung Ihrer Wasserstelle ausreichend hoch ist. Ein 10 Liter Eimer sollte bei vollem Aufdrehen des Hahns innerhalb von 30 Sekunden oder weniger gefüllt sein.
- … ob die Wasserqualität gut ist! Bei viel Kalk sollten Sie über die Verwendung von Regenwasser nachdenken. Es besteht die Möglichkeit, die Bewässerungsanlage an einen Regenwassertank anzuschließen. Ein positiver Nebeneffekt: Sie sparen bares Geld und schonen die Umwelt!
- … welche Pflanzen wie viel benötigen und berücksichtigen Sie das bei der Planung der Gartenbewässerung! Ermitteln Sie dementsprechend den Wasserbedarf, damit die Bewässerungsanlage optimal dimensioniert und ausgerichtet werden kann.
Welche automatische Gartenbewässerung eignet sich für den Balkon?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es kommt darauf an, ob sich auf dem Balkon größere Beete oder lediglich Blumentöpfe befinden. Topfpflanzen gießen Sie am besten mit dem Schlauch oder mit der Gießkanne. Verwenden Sie ein Balkonbewässerungssystem wie eine Tropfbewässerung, dann sind solche mit Solar eine gute Alternative. Das Wasser können Sie auf dem Balkon gut in einem Vorratsbehälter bereitstellen, der möglichst so groß ist, dass auch während eines Urlaubs der Wasserbedarf gedeckt ist.
Welche automatische Gartenbewässerung eignet sich für Hochbeete?
Hochbeete haben ihre ganz eigenen Anforderungen. Natürlich können Sie sie mit der Hand gießen, aber wenn Sie ein Wassersystem in Ihrem Garten für die Hochbeete installieren möchten, dann eignet sich dafür am besten eine Tröpfchenbewässerung mit einem Bewässerungsschlauch. Dieser gibt das Wasser direkt an die Wurzeln ab, sodass selbst empfindliche Pflanzen hiervon profitieren.
Richtig gießen braucht den richtigen Wasserdruck. Um beim Bewässern ausreichend Druck auf die Leitung zu bringen, können Sie auch ein sogenanntes Hauswasserwerk verwenden.
Systeme
Es gibt verschiedene Varianten, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind eine effektive Art, nicht nur viele Stunden, sondern auch Wasser zu sparen. Die Systemmöglichkeiten reichen von der Tropfbewässerung über die unterirdische Bewässerung bis hin zum vollautomatisierten Smart Garden. Je mehr Technik, desto mehr kann das Verteilen von Wasser an die Bedürfnisse einzelner Pflanzen angepasst werden. Voraussetzung ist ein Außenwasseranschluss.
Was ist ein Bewässerungssystem?
Es gibt Bewässerungssysteme, die direkt an den Gartenschlauch angeschlossen werden, wie zum Beispiel ein Kreisregner. Häufig wird ein Druckminderer mit Filter an den Wasserhahn, eine Regentonne oder eine Zisterne angeschlossen. Vom Verlegerohr aus führen kleinere Verteilerrohre direkt zum Grün. Es gibt die Möglichkeit, das Wasser gleichmäßig zu verteilen oder es einzeln zu regulieren.
Verfügt das System über einen integrierten Bewässerungscomputer, können Sie beispielsweise die Zeiten einstellen, zu denen sich der Rasensprenger selbstständig ein- oder ausschaltet. Ist auch noch ein Bodenfeuchtesensor enthalten, wird der Sprenger im Sommer bei Trockenheit automatisch gießen. Ist der Boden jedoch nass, erkennt der Sensor, dass kein Wasserbedarf besteht und schaltet sich entsprechend nicht ein. Dies ist eine sehr effiziente Methode, bei der Sie eventuell sogar nicht einmal mehr den Wasserhahn auf- oder zudrehen müssen. Das macht der meist bereits solarstrombetriebene Bewässerungscomputer.
Welche automatischen Bewässerungssysteme gibt es?
- Flächenregner
Geeignet für größere Flächen, die regelmäßig mit der gleichen Menge Wasser beregnet werden sollen - Versenkregner
Diese Regner versinken im Boden, sobald die Beregnung beendet wird - Tropfbewässerung beziehungsweise Bewässerungsschlauch
Besonders feines Verteilen von Wasser. Diese Form von Bewässerung eignet sich vor allem für Jungpflanzen, Stauden und Sträucher
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Was benötige ich für eine unterirdische Bewässerung?
- Bewässerungssteuerung
- Ventile und Anschlüsse
- Filter
- PE-Rohre
- Düsen / Versenkregner
- eventuell Sandfilter
Haben Sie sich für eine automatische Bewässerung entschlossen und möchten diese durch einen Fachmann installieren lassen, holen Sie am besten im Vorfeld verschiedene Kostenvoranschläge ein.

Vor- und Nachteile
Jedes Bewässerungssystem hat seine Vor- und Nachteile. Je nachdem, auf was Sie Wert legen, wie groß der Garten ist und wie viel Geld Sie investieren möchten.
Manuelle Gartenbewässerung
Das klassische Gießen mit Schlauch oder Gießkanne ist zeit- und kraftaufwendig, dafür aber kostengünstig. Das Aufstellen eines Rasensprengers gehört ebenfalls zu den manuellen Systemen.
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Unterirdische Gartenbewässerung mit Versenkregnern
Unterscheiden lassen sich die Bewässerungssysteme für den Garten zudem in ober- und unterirdische Varianten. Zur unterirdischen Gartenbewässerung gehören die Versenkregner.
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Unterirdische automatische Bewässerung mit Tröpfchenbewässerung
Die unterirdische Tropfbewässerung ist ebenfalls unsichtbar und es wird nur wenig Wasser verbraucht. Sie eignet sich im Gegensatz zu den Versenkregnern auch für empfindliche Pflanzen.
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Oberirdische Bewässerung mit Flächenregnern
Flächenregner eignen sich hervorragend für große Flächen. Sie werden daher beispielsweise auf Golf- oder Fußballplätzen verwendet. Die Regner und die dazugehörigen Schläuche werden manuell verlegt und müssen beispielsweise zum Rasenmähen entfernt werden.
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Gartenbewässerung Kosten
Die Kosten für eine automatische Gartenbewässerung lassen sich nicht konkret nennen. Sie sind abhängig davon, welches System von welchem Hersteller Sie benutzen, ob Sie sich einen Bewässerungscomputer anschaffen oder eher auf die einfache Variante zurückgreifen und wie groß die zu bewässernde Fläche ist.
Manuelle Gartenbewässerung
Die Kosten halten sich in Grenzen, da lediglich die Gießutensilien gebraucht werden. Klassische Hersteller sind hier Gardena, Hunter oder Kärcher. Mit hundert Euro können Sie sich bereits einen guten Regner zulegen.
Unterirdische Gartenbewässerung mit Versenkregnern
Pro Versenkregner müssen Sie mit 20 bis 90 Euro rechnen. Zu beachten sind die Kosten für die weitere Installation, die sich vor allem nach der Größe der zu bewässernden Fläche richten.
Unterirdische Gartenbewässerung mit Tröpfchenbewässerung
Die Kosten für dieses System richten sich vor allem nach der zu bewässernden Fläche und danach, ob Sie die Installation selbst vornehmen oder einen Profi beauftragen. Sie müssen mit mehreren tausend Euro rechnen. Teilweise müssen sogar Schächte zur Leitungsverlegung ausgebaggert werden. Über der Erde liegende Tröpfchenbewässerung ist deutlich günstiger, da die Schläuche einfach nur ausgelegt werden.
Oberirdische Bewässerung mit Flächenregnern
Da für die oberirdische Bewässerung im Garten keine Bagger- und Installationsarbeiten notwendig sind, fallen die Kosten erheblich geringer aus als bei unterirdischen Systemen. Für eine gute Lösung müssen Sie dennoch mit ca. 500 Euro rechnen. Je größer der Garten ist, desto teurer wird es, denn Sie müssen entsprechend mehr Schläuche verlegen und weitere Regner kaufen.
Fazit
Ehe Sie das neue Bewässerungssystem installieren, sollten Sie die Gartenbewässerung gut planen. Denn zum einen gibt es sehr unterschiedliche Bewässerungsanlagen, von ganz einfach bis hin zum Bewässerungscomputer und zum anderen hat auch nicht jeder Teil des Gartens die gleichen Anforderungen an optimale Bewässerung. In der Regel können Sie aber davon ausgehen, dass gerade bei „Smart Garden“ die hohen Anschaffungskosten bald wieder drin sind, da Sie mit einem optimalen Bewässerungssystem Wasserkosten einsparen können.