Wer sich gerne im Halbschatten aufhält, dabei ein Dach aus lebendigem Grün über sich haben möchte, der wird eine Pergola lieben. Pergolen werden nicht nur als raumaufteilende Gänge in parkähnlichen Grundstücken errichtet, sondern dienen auch als Carport-Ersatz oder Balkonüberdachung. Auf Gartenbau.org erfahren Sie alles Wissenswertes zum Thema!
„Pergola“ ist eine italienische Entlehnung des lateinischen Begriffs „pergula“, der mit Vor- oder Anbau übersetzt wird. In der Antike diente eine klassische Pergola der Beschattung eines Fußweges. Sie war als ein nach oben halb offener, optisch ansprechender Säulengang konzipiert, den sich wohlhabende Zeitgenossen auf dem eigenen Villengrundstück haben anlegen lassen. Das „Dach“ bestand allein aus Pflanzen, die ein Gitter oder einen Querbalken, der die Säulen verband, als Rankhilfe benutzten.
Grundsätzliches zum Bau einer Pergola
Ungeachtet dessen, dass es auch heute Grundstücksbesitzer mit Sinn für klassische Gartenarchitektur gibt, die sich eine Pergola nach antikem Vorbild als architektonisches Highlight ihres Gartens bauen lassen, wird der Begriff „Pergola“ mittlerweile weiter verwendet. Die beliebte Balkonpergola oder die Verbindung zwischen Haus und Garage mit begrüntem Abschluss nach oben wird heute ebenso als Pergola bezeichnet wie entsprechend begrünte Stellplätze für Fahrzeuge oder Terrassen. Gängig ist auch die Verwendung einer Pergola als Sichtschutz zu den Nachbarn.
Die Preise für Pergolen sinken, sobald beim Bau auf Säulen aus Marmor oder Stein verzichtet wird. Sich einen Pflanzengerüst bauen und bepflanzen zu lassen ist durchaus üblich und erschwinglich. Denn heute werden meist leichtere und billigere Materialien wie Eisen oder Holz verwendet. Das Material des Rankgerüsts sollte gründlich ausgewählt und dem Wachstumsverhalten der künftigen Begrünung angepasst sein. Mit den Pfeilern und Verbindungsstreben wird Pflanzen der notwendige Halt und die Richtung vorgegeben. Sind die Verstrebungen sehr filigran, verschwinden sie oft hinter dem dichten Blattwerk.
Wichtiger als solche ästhetische Detailfragen, die allein vom Geschmack des Grundstücksinhabers abhängen, ist eine gute Verankerung der Pergola im Boden. Rundum bewachsen ist sie dem Wind direkt ausgesetzt und muss die gleichen Kräfte wie eine Segel aushalten. Die tragenden Pfeiler der Überdachung sollten deshalb fest im Boden einbetoniert werden. Diese Option erscheint vielleicht auf den ersten Blick nicht günstig, zahlt sich aber schon beim ersten Unwetter aus. Auch sollte das Baumaterial mit der Architektur und der Größe des Hauses harmonieren. Kompetente Beratung hierzu erhalten Sie am besten bei einem professionellen Gartenbau-Betrieb in Ihrer Nähe, den Sie hier auf unserem Fachportal bequem von zu Hause finden.
Welche Materialien sind für Pergolas geeignet?
Nur die wenigen werden die Fläche und das notwendige Kleingeld zur Verfügung haben, auf ihrem Privatgrundstück einen steinernen Säulengang nach antikem Vorbild zu errichten. Leichter als Stein, wesentlich weniger wuchtig und vor allem preiswerter – das sind zusammengefasst die Vorzüge von Holz als Baumaterial für die rustikale Pergola. Derart erbaute Pergolen sind heute auf privaten Terrassen oder in öffentlichen Biergärten gängig. Als organischer Stoff unterliegt eine Pergola aus Holz stärker Witterungseinflüssen als andere Materialien, sollte deshalb nur dampfdruckimprägniert verbaut und regelmäßig nachgestrichen werden. Als besonders geeignete Holzsorte zu Pergolenbau wird Lärche angesehen.
Weniger anfällig für Witterungseinflüsse ist die robuste Pergola aus Metall. Der Profi aus dem Gartenbau weiß genau, dass das Material mehrere Vorteile vereint: Durch seine Formbarkeit und vielen Verarbeitungsmöglichkeiten ist eine hohe Vielfalt an Varianten gegeben, welche von einem einfachen Rankgerüst aus Stahl bis hin zu schmiedeeisernen „Kunstwerken“ reichen. Eine stählerne Pergola kann zugleich feingliedrig wirken und eine höhere Stabilität als Holz aufweisen. Wie die Pergola aus Holz nicht ohne Imprägnierung auskommt, so ist bei einer Pergola aus Eisen auf einen geeigneten Rostschutz zu achten. Als rostfreie Option bietet sich auch Aluminium als Baumaterial an.
Bleibt noch die Stoffvariante: Sie ist nur der Funktion nach eine Pergola, aber eine schöne und praktische Alternative, welche deshalb hier nicht unerwähnt bleiben soll. Diese Sonnendächer aus Stoff, sogenannte Pergolamarkisen, werden über Aluminiumgestelle gespannt, die wiederum am Gebäude befestigt werden müssen.
Pergola: Preise, Selbstbau, Bauvorschriften
Pauschal Preise anzugeben, erscheint schwierig. Je nach verwendetem Material und dem ausgewählten Bewuchs werden die anfallenden Kosten unterschiedlich hoch ausfallen. Nicht unerheblich ist natürlich auch, ob Sie die Pergola selbst bauen oder von einem Fachmann gestalten lassen. Hier müssen zusätzlich zu den Materialkosten die anfallenden Arbeitskosten, aber auch die eigene Zeitersparnis verrechnet werden. Konkreter beziffern lassen sich die notwendigen Aufwendungen für eine qualitativ hochwertige Pergolamarkise. Sie liegen etwa bei 3000 Euro ohne Installationskosten. Die Pergola auf der Terrasse oder an einer anderen Stelle selbst zu errichten, stellt selbsternannte Bauherren regelmäßig vor größere Probleme. Insbesondere eine fachmännisch, nicht sachgerechte Verankerung der Stützpfeiler kann zu unschönen Überraschungen beim ersten größeren Windstoß führen.
Besteht das gewählte Baumaterial für die Pergola aus Eisen, sollten anfallende größere Schweißarbeiten, nur von einem professionellen Handwerker erledigt werden, wenn Sie in der Technik und Vorgehensweise nicht absolut sicher sind. Vielen, die ihre Pergola nicht von einem Fachmann planen lassen, ist oftmals unbekannt, dass es unter bestimmten Voraussetzungen unzulässig sein kann, eine Pergola ohne Baugenehmigung zu errichten. Hierbei gilt es lokale Gegebenheiten genau zu beachten, sich gegebenenfalls beim Bauamt zu informieren. So muss beispielsweise die Errichtung einer Pergola mit „richtigem“, also durchgehendem Dach immer angemeldet und genehmigt werden. Daneben sind vorgeschriebene Abstände zu Grundstücksgrenzen durch den ambitionierten Gartenbauer stets einzuhalten, selbst beim Schattenwurf auf das Nachbargrundstück ist bei Bauvorhaben im eigenen Garten Rücksicht zu nehmen.