Die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels lassen sich nicht mehr leugnen. Die globale Erwärmung hat Auswirkungen auf ganz viele Bereiche und zeigt sich mit vielen Gesichtern. Starkregen und Überschwemmungen sind die eine Seite, Dürre und Trockenheit eine andere. Gerade im Sommer kommen wir in Zeiten des Klimawandels mit der Bewässerung in unseren Gärten gar nicht mehr nach, von den Bäumen im Wald oder den Folgen auf die Landwirtschaft gar nicht zu reden. Die Frage ist also, was können wir tun, um die Natur zu unterstützen?
Alles auf einen Blick:
- Sammeln Sie Regenwasser, um Dürre und Trockenheit auszugleichen und dabei kein Wasser zu verschwenden.
- Achten Sie beim Gießen darauf, dass Sie die Erde gießen und nicht die Pflanzen. Nur so kommt die Feuchtigkeit an die Wurzeln.
- Arbeiten Sie mit heimischen Pflanzensorten.
- Kübelpflanzen brauchen besondere Pflege. Übergießen allerdings kann zu Schäden führen.
- Rasen sollten Sie nicht so häufig mähen und vermeintliches Unkraut stehen lassen.
Der richtige Umgang mit Wasser bei Trockenheit und Hitze
Sie sind nicht hilflos, wenn es darum geht, die durch den Klimawandelt entstandene Dürre und Trockenheit in Ihrem Garten zu bekämpfen – ohne beim Bewässern zu viel der wertvollen Ressource Wasser zu verschwenden. Wir haben ein paar praktische Dürre-Tipps für Sie zusammengestellt.
Wie kann ich Regenwasser sammeln?
Auch, wenn es uns so vorkommt, es regnet nicht weniger, die Verteilung ist nur eine andere. Umso wichtiger ist es, dann, wenn es regnet, Regenwasser zu sammeln. Am besten stellen Sie Regentonnen oder andere Auffangbehälter wie einen Regenwassertank im Garten auf. Dann können Sie das so gewonnene Regenwasser wieder verwenden, um es dem Garten zukommen zu lassen und die Folgen des extremen Klimas zu mildern. Wenn Sie nicht zu viele Mückenlarven züchten wollen, dann decken Sie das Regenwasser ab – ansonsten sehen Sie die Mücken einfach als Zusatzfutter für Vögel, Wespen und Fledermäuse – alle ebenfalls wichtig für unser Ökosystem und das Klima.
Wie gieße ich richtig?
Richtig gießen ist gar nicht so einfach. Lange Zeit hieß es, man sollte bei hohen Temperaturen grundsätzlich nur am frühen Morgen und abends gießen, weil die Tropfen auf den Pflanzen und Stauden wie Brenngläser wirken. Bei einer starken Hitze, bei der Dürre in Ihrem Garten droht, kann es aber auch notwendig sein, tagsüber die Gartenbewässerung durchzuführen. Achten Sie dabei einfach darauf, nur die Erde zu gießen. Bei Frischgepflanztem und empfindlicheren Stauden können Sie die Erde etwas aufhäufeln, so können Sie sicher sein, dass die Pflanze mehr Feuchtigkeit abbekommt, diese aber nur langsam in die Wurzeln dringt.
Allgemein können Sie davon ausgehen, dass Sie zwei große Gießkannen Wasser (20 Liter) für einen Quadratmeter Beet brauchen. Den Rasensprenger sollten Sie bei Beeten besser nicht benutzen, denn das dauernde Bewässern von oben kann zum Beispiel bei Rosen zu Pilzbefall führen. Manchmal ist auch ein Bewässerungsschlauch im Garten die richtige Wahl, vor allem, wenn der Garten sehr groß ist. So garantieren Sie, dass das Wasser wirklich da ankommt, wo es hinsoll.
Wenn Sie richtig und ausgiebig gießen, sodass das Wasser wirklich bis zu den Wurzeln vordringt, dann brauchen Sie – mal abgesehen von den Zeiten, in denen es fast 40 Grad Celsius hat – nicht täglich mit dem Gartenschlauch ewig im Garten stehen. Pflanzen, die besonders viel brauchen, können Sie zusätzlich unterstützen, indem Sie daneben einen einfachen Tontopf eingraben und diesen mit Wasser füllen. Durch das Loch im Boden gibt der Topf direkt Flüssigkeit an die Wurzeln ab.
Weitere Tipps gegen Dürre
Die durch den Klimawandel entstandene langanhaltende Hitze macht nicht nur uns, sondern auch Flora und Fauna ganz schön zu schaffen. Aber Sie können die Natur bei außergewöhnlicher Dürre ein bisschen unterstützen.
Die richtigen Pflanzen wählen
Pflanzen aus unserer Region haben nicht nur den Vorteil, dass sie die beste Nahrungsquelle für unsere Insekten sind, sie sind oft auch eher mit Klima und Boden im Reinen. Gerade exotische Pflanzen haben oft besonders hohe Ansprüche im Vergleich zu den heimischen Sorten. Wählen Sie Pflanzen, die Schatten spenden, das hat bei hoher Trockenheit Vorteile. Wenn Sie nicht gerade ein Gartenhaus fürs Leben oder eine Gartensauna planen, hat Beton in einem Garten nichts verloren. Auch zu viele Steine oder Schotter sollten tabu sein. Übrigens: Es gibt Pflanzen, die im Überwintern immer besser werden und daher auch immer häufiger aus südlichen Gärten in unsere umziehen. Die trockenheitsverträgliche Palme ist da das beste Beispiel. Immer öfter wachsen in unseren Gärten auch Sukkulentenarten wie die Aloe Vera, die in der Lage sind, pralle Sonne auszuhalten und für trockene Zeiten Wasser zu speichern. Wissenschaftler arbeiten übrigens bereits an Lösungen für das Problem Trockenheit durch Klimawandel. Ein Beispiel: wasserspeicherndes Granulat für trockene Phasen während großer Hitze.
Den Tieren helfen
Nicht nur die Pflanzen, sondern auch unsere Tiere leiden unter den Folgen des Klimawandels: steigende Temperaturen, langanhaltende Hitzeperioden und Dürre. Oft finden die Tiere kein Wasser mehr, weil in der Umgebung jeder Bach und Tümpel ausgetrocknet ist. Umso wichtiger sind Wasserstellen in Ihrem Garten. Dazu braucht es nicht unbedingt einen Teichbau. Es genügen bereits ein paar – am besten katzensicher – aufgestellte Schalen mit Wasser an weniger sonnigen Standorten. Wenn Sie noch mehr für die Natur tun wollen, dann können Sie mit ein paar einfachen Mitteln auch einen menschengemachten Bienengarten anlegen.
Den Boden regelmäßig auflockern
Wenn Sie den trockenen Boden in Ihren Beeten und bei den Stauden immer wieder auflockern, auch tiefere Bodenschichten, dann gelingt es der Erde besser, Wasser zu speichern. Denn ist er durch die Dürre zu trocken, hat es das Gießwasser schwer, sich im Boden zu halten. Auch Mulchen, also das Abdecken zum Beispiel mit Rasenschnitt, kann den Effekt verstärken. So bleibt der Boden feucht und erhält noch mehr Nährstoffe.
Aufs Rasenmähen im Sommer verzichten
Ein kurzer englischer Rasen verbrennt schneller als ein länger nicht gemähter Rasen, der nicht nur aus Grashalmen besteht, sondern auch aus Wildblumen. Auch für eine Wiese gilt: Zu kurze Bewässerung dringt nicht zu den Wurzeln durch, somit ist das feuchte Nass fast schon verschwendet und der Rasen kann nicht wachsen. Lieber mal einen Tag auslassen und an einem anderen ausführlich gießen – dann kann trotz Hitze die Wiese gut wachsen, auch in Regionen, die besonders trocken sind.
Kübelpflanzen am besten zweimal täglich versorgen
An sehr heißen Tagen und wenn seit Wochen schon kein Regen mehr gefallen ist, brauchen Pflanzen in Kübeln eine besonders intensive Pflege, um trotz Trockenheit gut zu wachsen. Sie haben nicht die Möglichkeit, richtig tief zu wurzeln und benötigen daher noch mehr Feuchtigkeit. Zu viel zu gießen wäre aber auch nicht richtig, überschüssiges Wasser muss immer abgegossen werden. Ein guter Trick: Topfpflanzen, die bei anhaltender Trockenheit schlapp zu machen drohen, am besten mitsamt Topf (der immer ein Loch im Boden haben sollte) in einen Eimer mit Wasser stellen. Wenn keine Luftblasen mehr kommen, ist die Erde vollgesogen.
Unter sehr großen Pflanzen ist es oft trocken
Gerade bei speziellen Baumarten oder anderen Pflanzen, die stark Schatten spenden, kann die Erde in einem trockenen Jahr ohne Niederschlag sehr hart werden. Achten Sie hier auf genügend Bodenfeuchte, damit zum Beispiel auch Bodendecker genug Feuchtigkeit abbekommen. Viele kleine Pflanzen kommen wieder, wenn Sie sie nach dem Vertrocknen zurückschneiden. Auch Rasen regeneriert sich nach ein paar Regentagen wieder ganz gut. Ist ein Baum aber mal vertrocknet, dann ist es zu spät. Jeder Baum braucht während einer Hitzewelle zwei Eimer Wasser pro Tag, damit es ihm gutgeht. Wenn Sie zum Beispiel bei einem Obstbaum eine Ernte möchten, müssen Sie auf jeden Fall zusätzlich gut wässern, denn der Baum wirft sonst bei Wasserstress seine Früchte ab. Inzwischen gibt es Geräte, die elektrisch messen können, wann ein Baum Wasser braucht. Würden solche Systeme deutschlandweit eingesetzt, könnten trockene Böden auch in der Landwirtschaft sehr effizient gegossen werden. Man würde viele Liter Wasser sparen und gleichzeitig guten Ertrag haben.
Fazit
Wissenschaftler haben es seit Jahrzehnten prophezeit, jetzt ist er da, der Klimawandel. Mit all seinen negativen Auswirkungen. Um extremer Dürre im eigenen Garten gar keine Chance zu geben, heißt es: wässern. Das alleine aber reicht nicht. Zum einen gilt es, das Wasser nicht nur richtig im Garten zu verteilen, sondern auch effektiv einzusetzen, um es nicht zu unnötig zu verschwenden. Und zum anderen sollten Sie auf die richtigen Pflanzenauswahl setzen. Gerade heimische Pflanzen sind oft widerstandsfähiger und bieten zudem Insekten und Vögeln deutlich mehr gesunde Nahrung und viel Schutz, wie das zum Beispiel bei einem lebenden Zaun der Fall ist. Denn auch die Tiere bevorzugen einen schönen grünen Schattenplatz, wenn es mal wieder extrem heiß draußen ist.