Seit Jahrhunderten nutzen Menschen Brunnen, um sich mit Grundwasser zu versorgen, sei es zur Gartenbewässerung, als Tränke für Nutztiere oder im Haushalt. Angesichts steigender Energiepreise und dem wachsenden Wunsch nach mehr Unabhängigkeit setzen immer mehr Haushalte auf eine eigene Wasserquelle im Garten. Der Schachtbrunnen gilt als eine der ursprünglichsten Formen der Wassergewinnung. Seine massive Bauweise aus Naturstein erinnert an historische Bauwerke und alte Märchenerzählungen. Heute wird er im privaten Bereich jedoch nur noch selten eingesetzt, obwohl es sich für Gärten mit einem besonders hohen Grundwasserspiegel auch lohnen kann auf einen Schachtbrunnen zu setzen.
- Was ist ein Schachtbrunnen?
- Wie ist ein Schachtbrunnen aufgebaut?
- Welche Vorteile und Nachteile hat ein Schachtbrunnen?
- Was unterscheidet einen Schachtbrunnen von Bohr- oder Rammbrunnen?
- Wie funktioniert die Wassergewinnung beim Schachtbrunnen?
- Wie läuft der Bau eines Schachtbrunnens ab?
- Welche Materialien kommen beim Bau zum Einsatz?
- Ist ein Schachtbrunnen für den Garten sinnvoll?
- Welche Genehmigungen und Vorschriften gelten für Schachtbrunnen?
- Brunnen bauen: regionale Unterschiede im Überblick
- Wann sollte ein Schachtbrunnen saniert werden?
- Wie läuft die Sanierung ab?
- Wie kann ein Schachtbrunnen vertieft werden?
- Was kostet ein Schachtbrunnen?
- Ist eine Wasseranalyse nötig?
- Kann ich einen Schachtbrunnen selbst bauen?
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
- Schachtbrunnen: Häufig gestellte Fragen
Alles auf einen Blick:
- Der Schachtbrunnen ist eine traditionelle Methode der Grundwassererschließung, die bis in die Antike zurückreicht.
- Charakteristisch ist der senkrechte, ausgehobene Schacht mit einem Durchmesser von bis zu 1,5 Metern.
- Früher wurden die Schachtwände aus Naturstein gemauert, heute kommen meist Brunnenringe aus Beton zum Einsatz.
- Geeignet ist diese Brunnenart vor allem in Regionen mit hohem Grundwasserspiegel und durchlässigem Boden.
- Der Wasserertrag ist in der Relation zu dem Arbeitsaufwand jedoch oft gering.
- In der Regel ist der Bau genehmigungs- oder anzeigepflichtig, wobei die genauen Vorgaben je nach Bundesland variieren.
Was ist ein Schachtbrunnen?
Ein Schachtbrunnen ist ein Brunnen, der durch Ausheben eines Lochs (Schachts) im Boden gebaut wird, bis man auf die Grundwasserschicht stößt. Er ist also nicht gebohrt, sondern gegraben. Diese Brunnenform besitzt in der Regel einen Durchmesser von bis zu eineinhalb Metern und wird mit Betonringen stabilisiert, die abschnittsweise während des Aushubs eingesetzt werden. Dieses Verfahren wird als Absenkungsbauweise bezeichnet. Ziel ist es, oberflächennahe Grundwasserschichten zu erschließen. Der Schachtbrunnen bietet eine weitgehend autarke und wartungsarme Möglichkeit der Wassergewinnung, allerdings nur dann, wenn die geologischen Bedingungen stimmen. Besonders in Regionen mit hohem Grundwasserstand und sandigem oder kiesigem Boden kann sich der Bau lohnen. Durch den vergleichsweise geringen Ertrag eignet sich ein Schachtbrunnen in erster Linie für den Einsatz im Garten oder für landwirtschaftliche Zwecke, weniger für die vollständige Trinkwasserversorgung eines Haushalts.
Was ist der Unterschied zwischen Schachtbrunnen und Regenwasserzisterne?
Schachtbrunnen und Zisternen unterscheiden sich grundsätzlich in der Art der Wasserquelle. Wenn Sie eine Regenwasserzisterne bauen, dann schaffen Sie ein System, das Regenwasser von Dächern oder befestigten Flächen sammelt. Ein Schachtbrunnen dagegen erschließt aktiv das Grundwasser. Diese Unterscheidung hat direkte Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit. Während Zisternen bei längeren Trockenperioden leer laufen können, bietet ein Schachtbrunnen eine kontinuierliche Wasserquelle. Die Nutzung ist deshalb weitgehend unabhängig von der Witterung.
Ist ein Schachtbrunnen ganzjährig nutzbar oder nur saisonal?
Ein korrekt gebauter Schachtbrunnen kann grundsätzlich das ganze Jahr über genutzt werden. Entscheidend ist jedoch, dass alle relevanten baulichen Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu zählt unter anderem die Verlegung der Wasserleitungen unterhalb der Frostgrenze, die in Deutschland zwischen 60 und 120 Zentimetern liegt. Alternativ kann der Brunnen vor Beginn der kalten Jahreszeit entleert und stillgelegt werden. Besonders wichtig ist der Schutz des Brunnenkopfs. Dieser sollte mit einem Brunnendach und zusätzlich mit einer wärmegedämmten und möglichst luftdichten Abdeckung versehen werden, um im Winter Frostschäden und Verunreinigungen zu vermeiden.
Wie ist ein Schachtbrunnen aufgebaut?
- Brunnenschacht: senkrecht ausgehobener Schacht mit circa 1 bis 1,5 Metern Durchmesser zur Aufnahme des Grundwassers
- Schacht-/Brunnenringe: Betonringe zur Stabilisierung und Sicherung der Schachtwände
- Filterzone: Kiesschicht oder Filtersand am Schachtboden, durch die das Grundwasser in den Brunnen gelangt
- Abdichtung: Mörtel, Bitumen oder Dichtbänder zwischen den Brunnenringen verhindern das Eindringen von Oberflächenwasser
- Lehmschicht: verdichtete Tonschicht im oberen Bereich als zusätzliche Barriere gegen Verschmutzung
- Brunnenkopf: abgedeckter, gesicherter Schachtabschluss zum Schutz vor Schmutz, Frost und Unfällen
- Revisionsschacht: optionaler Zugang zur Pumpe für Wartung und Reparaturen
- Pumpe: Tauch- oder Saugpumpe zur Wasserförderung aus dem Brunnenschacht
- Brunnenrohr: Leitung zur Entnahmestelle, z. B. Wasserhahn oder Bewässerungssystem
Welche Vorteile und Nachteile hat ein Schachtbrunnen?
Vorteile | Nachteile |
|
|
Was unterscheidet einen Schachtbrunnen von Bohr- oder Rammbrunnen?
Die Brunnenarten Schachtbrunnen, Bohrbrunnen und Rammbrunnen unterscheiden sich vor allem in ihrer Bauweise, Tiefe, Technik und Förderleistung. Während der Schachtbrunnen als ursprüngliche Form des Brunnenbaus gilt, ist er heute nur noch selten wirtschaftlich sinnvoll. Aufgrund der hohen Baukosten und der vergleichsweise geringen Wasserförderung ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in vielen Fällen ungünstig. Bohrbrunnen werden mit Spezialgerät tief in den Boden gebohrt und ermöglichen die Förderung von Wasser aus bis zu 50 Metern Tiefe oder mehr, wobei dieses Vorgehen bereits für Brunnen mit einer Tiefe mit mehr als sieben Metern benötigt wird. Sie eignen sich besonders für Regionen mit niedrigem Grundwasserspiegel und hohem Wasserbedarf, etwa für die Hauswasserversorgung oder landwirtschaftliche Nutzung. Die Bauweise ist technisch anspruchsvoll und kostenintensiv, bietet jedoch langfristig eine sehr ergiebige Wasserquelle. Beachten Sie zudem, dass tiefe Bohrung nur in Zusammenarbeit mit einem Fachbetrieb durchgeführt werden darf. Informieren Sie sich hierbei über die rechtlichen Rahmenbediengungen.
Rammbrunnen, auch Schlagbrunnen genannt, sind die einfachste und günstigste Brunnenvariante. Hierbei wird ein Brunnenrohr aus Stahl mit Filterspitze in weichen Boden eingeschlagen. Diese Methode ist ideal für geringe Tiefen bis etwa sieben Meter und wird vor allem für kleinere Gärten oder einzelne Entnahmestellen wie Regentonnen oder Gartenschläuche genutzt. Die Fördermenge ist begrenzt, die Lebensdauer kürzer, und eine regelmäßige Wartung ist oft schwierig.
Schachtbrunnen, Bohrbrunnen und Rammbrunnen im Vergleich
Brunnenart | Bauweise | Tiefe | Fördermenge | Wartung | Kosten |
Schachtbrunnen | gegraben, offen | bis zu 8 Meter | gering bis mittel | einfach | bis zu 200 Euro pro laufendem Meter |
Bohrbrunnen | Tiefbohrung, geschlossen | bei allem über 7 Meter | sehr hoch | aufwendig | bis zu 180 Euro pro laufendem Meter |
Rammbrunnen/Schlagbrunnen | in die Erde geschlagenes Brunnenrohr | maximal 8 Meter | gering | schwierig | 20 Euro pro laufendem Meter |
Lassen Sie sich vor dem Brunnenbau fachlich beraten, um herauszufinden, welche Brunnenart sich für Ihr Grundstück eignet. Neben dem Grundwasserspiegel und der Bodenbeschaffenheit spielen auch regionale Vorschriften eine wichtige Rolle. Soll der Brunnen als Trinkwasserquelle dienen, gelten besonders strenge hygienische Anforderungen und Genehmigungspflichten.
Wie funktioniert die Wassergewinnung beim Schachtbrunnen?
Die Wassergewinnung im Schachtbrunnen erfolgt durch das stetige Nachströmen des Grundwassers in den offenen Brunnenschacht. Anders als beim Bohrbrunnen fließt das Wasser nicht nur durch ein Filterrohr, sondern durch die Kiesschicht an der Sohle, also dem Boden des Brunnens, in den Schacht hinein. Bei modernen Schachtbrunnen wird das Wasser anschließend mithilfe einer einfachen Pumpe nach oben gefördert. Es gibt zudem eine Variante, bei der der Brunnenboden abgedichtet ist und das Wasser über die unteren Seitenwände eintritt. So entsteht eine großflächige Wasseraufnahme, die auch bei schwankendem Wasserspiegel effizient bleibt. Besonders bei sandigem Boden sorgt eine vorgelagerte Kiesschicht dafür, dass Trübungen gefiltert werden, bevor sie in den Nutzbereich gelangen. Zur Förderung kommen meist Tauchpumpen, Saugpumpen oder Hauswasserwerke zum Einsatz. Bei entsprechender Ausstattung ist auch ein automatisierter Betrieb möglich.

Wie erfolgt die Abdichtung eines Schachtbrunnens gegen Verunreinigungen?
Damit kein verunreinigtes Oberflächenwasser, Schmutz oder chemische Substanzen in den Brunnen gelangen, ist eine mehrschichtige Abdichtung unerlässlich. Besonders der obere Bereich des Brunnens muss bis mindestens zwei Meter unter der Oberfläche dicht ausgeführt sein. Zum Einsatz kommen verschiedene Techniken: Zwischen den Betonringen wird Dichtmörtel eingebracht, zusätzlich können Tonringe oder Bitumenabdichtungen an der Außenseite verwendet werden. Der Brunnenkopf sollte mit einem verschlossenen, wasserdichten und idealerweise abschließbaren Deckel versehen sein.
Wie läuft der Bau eines Schachtbrunnens ab?
- Standortanalyse und Vorprüfung durchführen: Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, ist eine gründliche Standortanalyse unerlässlich. Zunächst wird ermittelt, ob das Grundwasser in erreichbarer Tiefe ansteht und ob Altlasten, unterirdische Leitungen oder bauliche Hindernisse vorliegen. Ein einfacher Spaten-Test oder eine Probebohrung kann dabei helfen, die Bodenschichtung zu analysieren. In kritischen Fällen ist ein Bodengutachten durch einen Geologen empfehlenswert. Zusätzlich sollte frühzeitig geprüft werden, ob sich das Grundstück in einem Trinkwasserschutzgebiet befindet oder Altbrunnen im Kataster eingetragen sind. Diese Vorabklärungen vermeiden unnötige Verzögerungen bei der späteren Genehmigung.
- Aushub des Brunnenschachts: Wenn sich der Standort eignet und alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, kann mit dem Aushub des Lochs begonnen werden. Je nach Bodenbeschaffenheit erfolgt dieser per Hand, mit einem Minibagger oder mithilfe eines Schachtgreifers. Hierbei ist äußerste Sorgfalt erforderlich, denn schon geringfügige Fehlausrichtungen beim Einsetzen der Ringe können später zu Undichtigkeiten oder zur Versetzungen führen.
- Übergang in den Grundwasserbereich sorgfältig planen: Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Übergang vom Trockenschacht in den feuchten Bereich unterhalb des Grundwasserspiegels. Dieser Bauabschnitt entscheidet maßgeblich über die langfristige Stabilität und Funktionstüchtigkeit des Brunnens. Daher sollte hier nicht an fachlicher Expertise gespart werden.
- Schachtwände mit Beton- oder Kunststoffringen absichern: Mit zunehmender Tiefe werden die Schachtwände abschnittsweise mit Beton- oder Kunststoffringen stabilisiert. Diese Maßnahme schützt die Wände zuverlässig vor dem Einsturz und sorgt für eine dauerhafte Struktur.
- Filterzone mit Kies oder Filtersand einrichten: Sobald der Grundwasserspiegel erreicht ist, beginnt die Einrichtung der Filterzone an der Sohle des Brunnens. Dabei wird der untere Bereich des Schachtes mit gewaschenem Kies oder Filtersand ausgekleidet. Diese Schicht wirkt als natürliche Barriere gegen Schwebstoffe und sorgt für eine erste Reinigung des eindringenden Wassers.
- Brunnenkopf abdichten und vor Verunreinigung schützen: Nach Abschluss des Grabens wird der obere Bereich des Brunnens gegen das Eindringen von Oberflächenwasser abgedichtet. Dabei wird der obere Bereich mit undurchlässigem Material (z. B. Ton, Magerbeton) und/oder einer wasserdichten Abdeckung (z.B. Betonplatte) abgedichtet. Das verhindert, dass Schmutz und Oberflächenwasser in den Brunnen gelangen und das Wasser verunreinigen.
- Pumpe installieren und auf Nutzungsart abstimmen: Erst nachdem der Brunnenkopf fertiggestellt ist, wird die Pumpe installiert. Die Auswahl der passenden Pumpentechnik richtet sich nach der geplanten Nutzung sowie der Tiefe des Brunnens.
- Drainagering zur Effizienzsteigerung einbauen (optional): Zur Verbesserung der Wasseraufnahme kann zusätzlich ein Drainagering mit Kiesbett eingebaut werden. Besonders in sandigem Untergrund kann diese Maßnahme die Ergiebigkeit des Brunnens um bis zu 40 Prozent erhöhen.
Welche Rolle spielt die Bodenbeschaffenheit beim Bau eines Schachtbrunnens?
Bodenart | Bewertung für Schachtbrunnenbau |
Sand und Feinsand | sehr gut, da leicht zu graben und gut durchlässig |
Lehm | höherer Aufwand bei Aushub, bindet Wasser und filtert gut. Jedoch darf Lehmboden nicht zu feucht sein. (Hinweis: In Regionen mit hohem Lehmanteil ist eine geeignete Drainagelösung erforderlich, um übermäßige Feuchte zu vermeiden.) |
Kies | eingeschränkt geeignet, da rutschgefährdet |
fester, robuster Boden wie Fels | untauglich, und wenn überhaupt, dann nur mit Spezialtechnik |
verwurzeltes Erdreich | großer Arbeitsaufwand; verursacht Mehrkosten |
Wie wird ein neuer Schachtbrunnen an bestehende Leitungen angeschlossen?
Der Anschluss an bestehende Gartenleitungen oder Zapfstellen erfolgt über T-Stücke mit Absperrventilen und erfordert ein druckfestes Rohrsystem aus PE-HD oder PVC-U, das vom Brunnen zur Pumpe und weiter zur Entnahmestelle führt. Trinkwasserleitungen dürfen niemals direkt mit Brunnenleitungen verbunden werden, um eine Kontamination des Hausnetzes auszuschließen. Die Rohre werden entweder direkt verlegt oder durch Leerrohre geführt, um spätere Reparaturen zu erleichtern. Wichtig ist, dass die Leitungen in einer Tiefe von mindestens 80 Zentimetern verlegt werden, mit Gefälle vom Haus weg und mit einem Rückflussventil gegen Rückströmung gesichert sind. Je nach System (Hauswasserwerk oder Tauchpumpe) befindet sich die Drucksteuerung im Brunnen oder im Technikraum.
Wie lange dauert der Bau eines Schachtbrunnens?
Der eigentliche Bauprozess dauert in der Regel zwischen einen bis zu zwei Arbeitstage, sofern keine schwierigen Bodenverhältnisse oder Genehmigungsprobleme auftreten. Mehr Zeit sollten Sie jedoch für die Planung und die Terminvergabe einplanen. Die Nachfrage nach Brunnen steigt und entsprechend schwierig ist es, kurzfristige Termine für den Brunnenbau zu erhalten.
Welche Voraussetzungen müssen für einen Schachtbrunnen erfüllt sein?
Voraussetzung | Anforderung und Hinweis |
Grundwasserspiegel |
|
Bodenart |
|
Abstände |
|
Genehmigung |
|
Gutachten |
|
Wie tief sollte ein Schachtbrunnen sein?
Die optimale Tiefe eines Schachtbrunnens liegt bei bis zu 8 Metern. Je nach Bodenbeschaffenheit sind auch Tiefen bis 10 Meter technisch möglich. Anders als beim Bohrbrunnen handelt es sich hierbei um eine oberflächennahe Grundwassergewinnung. Tiefen über 12 Meter sollten nur in Ausnahmefällen angestrebt werden, da sonst statische Risiken und Pumpenausfälle zunehmen.
Welche Materialien kommen beim Bau zum Einsatz?
Am häufigsten werden Beton-Schachtringe mit Nut- und Federverbindung eingesetzt, da sie besonders stabil und langlebig sind. Sie haben in der Regel Durchmesser von 80 bis 120 Zentimetern und sind in verschiedenen Höhen erhältlich. Alternativ kommen leichtere Kunststoffringe zum Einsatz, etwa bei Sanierungen oder kleineren Anlagen. In Einzelfällen wird auch klassisches Mauerwerk genutzt, meist bei sehr flachen oder historischen Brunnen. Für die Filterzone werden gewaschener Rundkies, Filtersand und bei Bedarf Geotextilmatten verwendet. Diese Materialien reinigen das Grundwasser und verhindern das Eindringen von Sedimenten.
Schachtbrunnen bauen: Baumaterialien im Überblick
Material | Funktion und Besonderheiten |
Betonringe |
|
Kunststoffringe |
|
Kies/Filtersand |
|
Bitumen/Dichtmörtel |
|
Brunnenabdeckung |
|
Achten Sie beim Einkauf auf geprüfte Qualität nach DIN-Normen, um spätere Reparaturen oder Verunreinigungen zu vermeiden.
Welche Brunnenpumpe wird für den Schachtbrunnen benötigt?
Pumpentyp | Einsatzbereich und Besonderheiten | eingeschränkt geeignet bei |
Tauchpumpe |
|
|
Saugpumpe |
|
|
Achten Sie bei der Auswahl der Pumpe auf die Förderhöhe, die Druckleistung und eine geeignete Steuerung. Ein Rückschlagventil ist in jedem Fall notwendig, um Rückfluss zu verhindern.
Ist ein Schachtbrunnen für den Garten sinnvoll?
Ein Schachtbrunnen ist nur dann für den Garten sinnvoll, wenn ein ausreichend hoher Grundwasserspiegel vorhanden ist. Ist das der Fall, eignet sich diese Brunnenart in der Regel gut für die Gartenbewässerung. Möchten Sie einen neuen Brunnen bauen, sind jedoch oft andere Brunnenarten die bessere Wahl, da Schachtbrunnen im Vergleich geringere Wassermengen fördern können, wobei es für die Bewässerung eines Gartens ausreichen kann. Ein eigener Brunnen bietet langfristig erhebliche Einsparpotenziale bei den Wasserkosten. Darüber hinaus bleiben Sie unabhängig von öffentlichen Wasserversorgern. Auch der Umweltaspekt spielt eine Rolle: Es wird nurso viel Wasser entnommen, wie lokal nachfließt. Das ist ökologisch deutlich sinnvoller als Leitungswasser, das häufig über viele Kilometer transportiert wird.
Welche Fördermengen sind mit einem Schachtbrunnen möglich?
Die Fördermenge eines Schachtbrunnens hängt stark von den örtlichen Gegebenheiten ab, insbesondere vom Grundwasserstand, den Brunnenmaßen und der eingesetzten Pumpentechnik. Eine pauschale Angabe ist daher nicht möglich. Wichtig ist, dass der Brunnen nicht überlastet wird. Schachtbrunnen eignen sich eher für kurzfristige, höhere Entnahmen, weniger für eine dauerhafte, gleichmäßige Förderung wie bei Bohrbrunnen. Entnehmen Sie mehr Wasser als nachfließen kann, riskieren Sie strukturelle Schäden in der Filterzone.
Reicht ein Schachtbrunnen für Hauswasserwerke oder nur zur Bewässerung?
Ein Schachtbrunnen kann bei sorgfältiger Planung nicht nur zur Gartenbewässerung dienen, sondern auch an ein Hauswasserwerk angeschlossen werden. So lassen sich verschiedene Anwendungen mit Brauchwasser versorgen, zum Beispiel:
- WC-Spülung in Wochenendhaus oder Nebengebäude
- Waschmaschine
- Druckleitung für Werkstatt oder Stall
Entscheidend ist, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind: Die Pumpe muss ausreichend Druck liefern, die Rohrleitungen müssen frostsicher verlegt sein und sicherheitsrelevante Bauteile wie Rückschlagventile und Filter sind korrekt zu installieren. Wer den Brunnen auch für den Haushalt nutzen möchte, sollte zusätzlich auf hygienische Sicherungen und gesetzliche sowie auf technische Anforderungen achten.
Welche Genehmigungen und Vorschriften gelten für Schachtbrunnen?
- Meldepflicht laut Wasserhaushaltsgesetz (WHG): Jeder Eingriff in das Grundwasser ist meldepflichtig, auch bei geringen Tiefen oder rein privater Nutzung. Die Anzeige erfolgt bei der zuständigen Wasserbehörde oder unteren Wasserbehörde der Kommune.
- Genehmigungspflicht: Je nach Bundesland und Nutzung kann zusätzlich eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich sein. Diese ist insbesondere vorgeschrieben, wenn Wasser dauerhaft entnommen oder zu Trinkwasserzwecken genutzt wird.
- Trinkwassernutzung: Wer einen Schachtbrunnen als Trinkwasserquelle nutzen möchte, benötigt eine gesonderte Genehmigung durch das Gesundheitsamt. Regelmäßige Wasseranalysen nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung (§ 14 TrinkwV) sind Pflicht.
Die konkreten Regelungen variieren je nach Wohnort. Es empfiehlt sich, frühzeitig Kontakt zur zuständigen Behörde aufzunehmen. Fachbetriebe vor Ort können Sie zudem bei der fristgerechten Einreichung von Anträgen und Genehmigungen unterstützen. Auch wenn in den gesetzlichen Regelungen häufig von Erdaufschlüssen oder Bohrungen die Rede ist: Jeder Brunnen, der das Grundwasser erschließt, auch Schachtbrunnen, unterliegt diesen Vorgaben. Verstöße gegen Melde- oder Genehmigungspflichten können mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Besonders streng ist die Regelung in Wasserschutzgebieten oder landwirtschaftlich genutzten Zonen. In manchen Fällen droht sogar eine Rückbaupflicht.
Darf ich meinen Schachtbrunnen selbst anmelden oder muss das ein Fachbetrieb machen?
In den meisten Bundesländern kann der Grundstückseigentümer den Brunnen selbst anmelden. Die notwendigen Formulare stellt in der Regel die zuständige Wasserbehörde bereit. Mittlerweile ist nicht nur bei komplexeren Anlagen oder bei Lage in einem Schutzgebiet die Stellungnahme eines Brunnenbauers erforderlich, sondern so gut wie bei jedem Brunnenbauprojekt unabhängig vom Standort und der Brunnenart.
Brunnen bauen: regionale Unterschiede im Überblick
Bundesland | Anzeige gefordert | Genehmigung erforderlich (in der Regel bei Trinkwassernutzung) |
---|---|---|
Baden-Württemberg (WG) | ✓ | ✓ |
Bayern (BayWG) | ✓ | ✓ |
Berlin (BWG) | ✓ | ab einer Tiefe von 15 Metern oder bei besonderen Umständen |
Brandenburg (BbgWG) | ✓ | ✓ |
Bremen (BremWG) | ✓ | in Wasserschutzgebieten |
Hamburg (HWaG) | ✓ | ✓ |
Hessen (HWG) | ✓ | ✓ |
Mecklenburg-Vorpommern (LWaG M-V) | ✓ | ✓ |
Niedersachsen (NWG) | ✓ | ✓ |
Nordrhein-Westfalen (LWG NRW) | ✓ | ✓ |
Rheinland-Pfalz (LWG RLP) | ✓ | ✓ |
Saarland (SWG) | ✓ | ✓ |
Sachsen (SächsWG) | ✓ | ✓ |
Sachsen-Anhalt (WG LSA) | ✓ | ✓ |
Schleswig-Holstein (LWG SH) | ✓ | ✓ |
Thüringen (ThürWG) | ✓ | ✓ |
Was muss beim Bau in Trinkwasserschutzgebieten beachtet werden?
Der Bau eines Brunnens in einem Trinkwasserschutzgebiet ist in vielen Fällen nur mit ausdrücklicher Genehmigung zulässig oder gänzlich untersagt. Ziel dieser Vorgaben ist es, das empfindliche Grundwasser vor Schadstoffeinträgen und mikrobiologischer Verunreinigung zu schützen. In der Regel darf der Brunnenbau in Schutzgebieten ausschließlich durch Fachfirmen mit wasserrechtlicher Zulassung erfolgen. Auch die Planung muss im Vorfeld mit dem zuständigen Wasserwirtschaftsamt oder dem Umweltamt abgestimmt werden. Je nach Schutzgebietszone gelten unterschiedlich strenge Vorgaben. In Zone I und II sind Brunnenbohrungen in der Regel untersagt, in Zone III unter bestimmten Auflagen möglich.
Wann sollte ein Schachtbrunnen saniert werden?
Ein fachgerecht gebauter Schachtbrunnen kann über viele Jahrzehnte hinweg zuverlässig funktionieren. Doch selbst bei guter Wartung hinterlässt die Zeit Spuren: Ablagerungen, Materialermüdung oder bauliche Schäden können die Funktionstüchtigkeit beeinträchtigen. Zeigen sich Undichtigkeiten, Verfärbungen des Wassers, verminderte Fördermengen oder Einstürze einzelner Schachtringe, sollte die Sanierung nicht aufgeschoben werden. Denn aus kleinen Mängeln können schnell strukturelle Schäden entstehen, die eine aufwendige und teure Instandsetzung nach sich ziehen.
Sanierungsmaßnahmen Brunnen
Symptom | Ursache | empfohlene Sanierungsmaßnahme |
trübes oder sandiges Wasser |
|
|
nachlassende Förderleistung |
|
|
Rissbildung an den Schachtringen |
|
|
Wasser riecht faulig oder muffig |
|
|
sinkender Wasserstand trotz geringer Entnahme |
|
|
Pumpe fällt regelmäßig aus |
|
|
Korrosion oder Ablagerungen im Rohrsystem |
|
|
Wie läuft die Sanierung ab?
Je nach Schadensbild kann entweder eine Teil- oder eine Komplettsanierung erforderlich sein. Eine Teilsanierung empfiehlt sich, wenn lediglich einzelne Schachtringe beschädigt sind, die Filterbereiche verschlammt wurden oder Dichtungen undicht geworden sind. Komplettsanierungen werden notwendig, wenn strukturelle Schäden vorliegen, etwa Risse im Schacht, instabile Wände oder massive Undichtigkeiten. Der Sanierungsprozess beginnt mit dem Leerpumpen des Brunnens, damit eine visuelle Inspektion oder Kamerabefahrung erfolgen kann. Anschließend wird der Brunnen mechanisch gereinigt. Je nach Zustand ergänzt man diesen Schritt durch Hochdruckspülung, Schlammabsaugung oder den Austausch beschädigter Bauteile. Unter anderem können folgende Maßnahmen durchgeführt werden:
- Risse in den Wänden werden mit Dichtmörtel verschlossen.
- Beschädigte Schachtringe werden entweder ersetzt oder mit sogenannten Inlinern überzogen.
- Bei stark verschlammten Filterzonen erfolgt eine gründliche Freilegung und Wiederherstellung der Durchlässigkeit.
Welche Maßnahmen im Detail erforderlich sind, richtet sich stets nach dem konkreten Schadensbild.
Wie kann man einen verschlammten oder verfallenen Schachtbrunnen reaktivieren?
Nach der gründlichen Entleerung, muss der Brunnen vom Schlamm befreit werden. Hierfür bieten sich meist Vakuumpumpen oder bei sehr flachen Brunnen Eimer oder die Schöpftechnik an. Bei größeren Mengen empfiehlt sich eine spezielle Schachtabsaugung. Wurde der Brunnen über Jahre hinweg nicht genutzt, ist mit einem starken biologischen Bewuchs, Kalkablagerungen und eventuell eingedrungene Oberflächenwasser zu rechnen. In diesem Fall muss im Rahmen der Reinigung der Brunnen auch desinfiziert und die Abdichtungen überprüft werden. Entscheidend für eine erfolgreiche Reaktivierung ist zudem die fachgerechte Wiederherstellung der Filterzone: Sie muss durchlässig und gleichzeitig stabil gegen Einschlämmen sein.
Wie kann ein Schachtbrunnen vertieft werden?
Methode | Einsatzbereich | Besonderheiten |
manuelles Nachgraben | nur bei lockeren, nicht rutschgefährdeten Böden und geringer Tiefe |
|
Absenkverfahren | Standard bei intakten Schachtwänden und guter Zugänglichkeit |
|
Kernbohrung nach unten | bei tiefem Grundwasserspiegel oder hartem Untergrund |
|
Einsatz von Reparaturringen | Betonringe mit einem kleineren Durchmesser werden eingesetzt | gut geeignet bei sehr flachen Brunnen |
Wenn der Grundwasserspiegel dauerhaft sinkt oder die bisherige Förderleistung nicht mehr ausreicht, kann eine Vertiefung des bestehenden Schachtbrunnens notwendig werden. Ziel ist es, die Filterzone tiefer in die wasserführende Schicht zu verlagern, um die Nutzbarkeit des Brunnens langfristig zu sichern. Welche Methode sich am besten eignet, hängt vom Einzelfall und dem Zustand des Brunnens ab. Eine wichtige Voraussetzung ist hierfür natürlich, dass der vorhandene Schacht statisch intakt sein muss, zugänglich und ausreichend breit für das gewählte Verfahren sein. Eine Genehmigung durch die örtliche Wasserbehörde ist meist ebenfalls erforderlich. Zudem muss der Schacht gegen Einsturz gesichert sein und mit einem Gasdetektor, einer Luftzufuhr und Sicherungsausrüstung ausgestattet werden. Bei jeder Vertiefung sollte auch die Pumpentechnik angepasst werden, ältere Saugpumpen erreichen oft nicht die neue Tiefe. Tauchpumpen besitzen eine Förderhöhe von mehr als 15 Metern und können hierfür eine geeignete Wahl sein.
Wichtig ist, sich bei großen Eingriffen in die Baustruktur eines Brunnens sich stets an einen professionellen Betrieb zu wenden. Nur so können Sie sichergehen, dass sei es ob Reinigung, Wartung oder umfangreiche Sanierung, alle Brunnenarbeiten fachgerecht und gesetzeskonform durchgeführt werden.
Was kostet ein Schachtbrunnen?
Die Kosten für einen Schachtbrunnen hängen von mehreren Faktoren ab, insbesondere von Bodenbeschaffenheit, Brunnentiefe, gewählter Pumpentechnik und dem beauftragten Fachbetrieb. Die reinen Baukosten konnen dabei je nach Bohrstiefe und Durchmesser im Durchschnitt zwischen 5.000 und 9.000 Euro liegen, wobei die Kosten je nach Aufwand auch durchaus höher ausfallen können.
Wie oft muss ein Schachtbrunnen gewartet werden?
Es ist empfehlenswert, den Brunnen mindestens einmal pro Jahr zu kontrollieren und bei Bedarf zu reinigen. Dazu zählen Sichtprüfung der Schachtringe, Überprüfung der Pumpe, Spülung der Leitungen und Kontrolle der Filterzone. Alle zwei bis fünf Jahre sollte eine professionelle Inspektion durch einen Brunnenbauer erfolgen, insbesondere bei intensiver Nutzung oder Verdacht auf Schäden. Bei Anschluss an ein Hauswasserwerk kommen regelmäßige Tests von Druckbehälter und Rückschlagventil hinzu. Ein neu angelegter Brunnen sollte zumindest nach einem Jahr geprüft werden.
Brunnenwartung: empfohlener Intervall
Zeitraum | Wartungsmaßnahmen |
jährlich |
|
alle 2 Jahre | Wasseranalyse bei Brauchwasser |
alle 3 bis 5 Jahre | Reinigung der Kiesschicht und Schlammabsaugung |
Ist eine Wasseranalyse nötig?
Wird Ihr Schachtbrunnen ausschließlich zur Gartenbewässerung verwendet, besteht in der Regel keine gesetzliche Verpflichtung zur Analyse. Wird das Wasser hingegen für den Haushalt genutzt, ist eine regelmäßige Wasseranalyse unerlässlich und häufig sogar vorgeschrieben. Die Analyse umfasst mikrobiologische, chemische und physikalische Parameter. Getestet wird auf Keime, Eisen, pH-Wert, Leitfähigkeit und bei Nutzung als Trinkwasser auch Schwermetalle oder Pestizidrückstände. Die Erstanalyse muss vor der Inbetriebnahme erfolgen, danach alle ein bis zwei Jahre. Bei Abweichungen oder Auftreten von Geruch, Trübung oder Geschmack muss die Analyse sofort wiederholt werden.
Wer führt eine Wasseranalyse durch und was kostet sie?
Die Untersuchung darf nur durch akkreditierte Labore erfolgen. Entsprechende Institute gibt es in jeder Region, und viele bieten auch den Versand von Probensets an mit denen Sie selbst die Proben aus dem Brunnen entnehmen können. Die Kosten variieren je nach Umfang und Art der Analyse zwischen durchschnittlich 60 bis 150 Euro, können aber auch weit darüber liegen. Hinzukommen können noch die An- und Abfahrt sowie der Aufwand der Probenentnahme.
Kann ich einen Schachtbrunnen selbst bauen?
Grundsätzlich ist es möglich, dass Sie selbst Hand anlegen und Ihren Schachtbrunnen in Eigenleistung bauen. Da sich diese Brunnenart am besten an einem Standort mit hohem Grundwasserspiegel eignet, muss im Vergleich zu den anderen Brunnenarten nicht tief gegraben werden und der Bau gestaltet sich in der Theorie einfacher. Jedoch benötigen Sie für eine fachgerechte und sichere Umsetzung das technische Verständnis, Erfahrung im Erdaushub und die passende Ausrüstung. Wenn der Boden instabil ist oder Sie Ihren Brunnen auch als Wasserquelle für Ihren Haushalt nutzen möchten, ist es sicherer, diese Arbeit an einen Profi abzugeben. Der Bau eines Brunnens ist nicht zu unterschätzen. Mit einem Profi an Ihrer Seite erhalten Sie nicht nur Unterstützung beim Bauprozess, sondern auch bei der Planung und bei Beantragungen von Genehmigungen.
Welche Gefahren bestehen beim Eigenbau eines Schachtbrunnens?
Die gravierendsten Risiken betreffen die Statik, das Erdreich und mögliche Gase. Ein häufiger Fehler ist das Nachrutschen von Erdmaterial durch zu spätes oder unzureichendes Versetzen der Schachtringe. Dadurch kann es zu Einstürzen kommen, die lebensgefährlich sind. Ein weiteres Risiko ist das Eindringen giftiger oder explosionsfähiger Gase wie Methan oder Faulgase aus dem Boden. Ohne entsprechende Gasdetektoren und Schutzausrüstung bleibt dies oft unbemerkt.
Weitere typische Gefahrenquellen
- Abrutschen beim Einstieg ohne Sicherung
- Verletzungen durch schwere Ringe oder Werkzeuge
- Vergiftung bei Verwendung ungeeigneter Dichtstoffe
- rechtliche Konsequenzen bei nicht gemeldetem Bau
- fehlende Dichtung
Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Felsiger oder stark kieshaltiger Untergrund macht den Bau nicht nur schwierig, sondern oft auch wirtschaftlich unattraktiv.
- Oberflächenwasser, das ungefiltert in den Brunnen eindringt, kann zu massiven Verunreinigungen führen. Dichtmörtel, Bitumen oder Tonmaterialien sollten daher fachgerecht und mehrschichtig verarbeitet werden – vor allem im oberen Brunnenteil.
- Nicht nur die Funktion, sondern auch die Instandhaltung des Brunnens hängt von guter Zugänglichkeit ab. Ein Revisionsschacht, wartungsfreundliche Leitungsführung und sichere Einstiegsmöglichkeiten erleichtern spätere Arbeiten erheblich.
- Betrachten Sie den Schachtbrunnen nicht isoliert. Nur wenn Wasserbedarf, Technik, Nutzung und Genehmigung aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein stabiles, effizientes und nachhaltiges System, das auch auf lange Sicht überzeugt.
- Vermeiden Sie Überentnahme und kombinieren Sie den Brunnen bei Bedarf mit Regenwassernutzung. So sichern Sie langfristig die Funktionalität und tragen zum Umweltschutz bei.
Fazit
Die Stärke des Schachtbrunnens liegt in seiner einfachen Bauweise, der guten Zugänglichkeit und seiner Stabilität bei geeignetem Untergrund. Diese Bauart ist die Ursprungsform im Brunnenbau, wobei heute andere Brunnenarten im Vergleich oft effizienter für den Eigenverbauch sind. Jedoch kann ein Schachtbrunnen eine Option sein, wenn der Grundwasserspiegel hoch ist, da diese Bauart sich ideal für niederige Brunnen handelt. Bei Einhaltung der technischen, rechtlichen und hygienischen Standards kann ein solcher Brunnen mehrere Jahrzehnte zuverlässig Wasser liefern.
Schachtbrunnen: Häufig gestellte Fragen
Muss ein alter, nicht mehr genutzter Brunnen gemeldet oder stillgelegt werden?
Ungenutzte Brunnen stellen ein Risiko für das Grundwasser dar und müssen laut Wasserrecht gesichert oder zum Beispiel mit Ton, Sand oder Zement unter behördlicher Kontrolle befüllt werden. Die Stilllegung ist der zuständigen Wasserbehörde zu melden.
Wie erkennt man einen geeigneten Brunnenstandort auf dem eigenen Grundstück?
Gute Standorte befinden sich fernab von Abwasserleitungen, Güllebehältern oder Altlasten. Ein sandiger bis lehmiger Boden ist optimal. Eine Probebohrung oder Beratung durch einen Brunnenbauer bringt Klarheit über Wasserstand und Durchlässigkeit. Eine professionelle Bodenanalyse gibt hierfür die wichtigsten Informationen.
Wie lange hält eine Brunnenpumpe im Schachtbrunnen?
Je nach Qualität und Nutzung etwa 8 bis 16 Jahre. Edelstahlpumpen halten oft länger als Kunststoffmodelle. Regelmäßige Wartung, gute Wasserqualität und Trockenlaufschutz verlängern die Lebensdauer erheblich.
Welche Lebensdauer hat ein Schachtbrunnen?
Ein fachgerecht gebauter Schachtbrunnen kann eine Lebensdauer von weit aus mehr als 50 Jahren erreichen.
Wie kann ich die Wasserqualität dauerhaft hoch halten?
Durch konsequente Abdichtung, Filtereinsätze, regelmäßige Entnahmen zur Vermeidung von Stagnation, UV-Filteranlagen und Wasseranalysen alle 1 bis 2 Jahre, können Sie für eine gute Wasserqualität sorgen. Achten Sie auch auf die bauliche Trennung zu Regen- und Abwasserquellen.
Was tun, wenn der Schachtbrunnen im Sommer austrocknet?
Kurzfristig hilft das Senken der Entnahmemenge oder ein Umschalten auf Regenwassernutzung. Langfristig kann eine Vertiefung oder Verbesserung der Filterzone helfen. Wenden Sie sich hierfür an einen Profi. Wichtig ist, dass die Pumpe einen Sicherheitspuffer von mindestens einem Meter zur Wasseroberfläche einhält.