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Brunnenbau & Gartenbewässerung

Warmwasser im Garten: Lösungen für warmes Wasser im Garten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 13. August 2025
Lesedauer: 16 Minuten
© Mariakray / istockphoto.com

Wer schon einmal im Herbst nach der Gartenarbeit die Hände unter eiskaltem Wasser waschen musste, der weiß: Warmes Wasser im Außenbereich ist ein echter Gewinn. Das zahlt sich nicht nur beim Spülen von Grillgeschirr in der Outdoorküche oder beim Reinigen von Gartengeräten aus, sondern zum Beispiel auch beim Abwaschen des Hundes nach einem matschigen Spaziergang. So bleibt der Dreck gleich draußen. Auch so manche empfindliche Pflanze profitiert davon, denn mit temperiertem Wasser lässt sich viel schonender gießen. Mit einer Warmwasser-Installation erweitern Sie Ihren Garten also umn eine praktischen, vielseitigen und das ganze Jahr nutzbaren kleinen Luxus.

Alles auf einen Blick:

  • Warmwasser im Garten erhöht den Komfort bei verschiedenen Tätigkeiten und kann mit unterschiedlichen Technologien bereitgestellt werden.
  • Beliebte Lösungen sind
  • sche Durchlauferhitzer, die Wasser bei Bedarf erhitzen, Solarthermieanlagen, die Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung nutzen und Photovoltaikanlagen in Kombination mit elektrischen Heizern. Für den Durchlauferhitzer brauchen Sie aber zunächst einen Kaltwasseranschluss und möglichst eine Außensteckdose. 
  • Mobile hochwertige Solargeräte oder Solarduschen bieten eine flexible und kostengünstige Option für kleine Wassermengen.
  • Die Wahl des Systems hängt von Faktoren wie dem Warmwasserbedarf, vorhandener Infrastruktur und gewünschten Kosten sowie Umweltaspekten ab. 
  • Gartenduschen mit Warmwasser sind meist aus Edelstahl und verfügen über eine Mischbatterie sowie eine flexible Handbrause.

Wozu braucht man Warmwasser im Garten? 

Unsere Sommer werden nachweisbar immer wärmer. [1] Und das heiße Wetter hat zur Folge, dass wir unser Leben in dieser Jahreszeit mehr nach außen verlagern. Warmwasser im Garten ist dabei ein Komfortfeature, das dieses Leben im Freien deutlich angenehmer macht. Sei es beim Gießen, bei der Gartendusche mit einem Duschkopf, der warme Regenwasser nachahmt oder bei der Nutzung von Gartenhäusern und Außenküchen. Die Frage, wie man in einem Garten zuverlässig und effizient warmes Wasser bereitstellt, wird daher für viele Gartenbesitzer immer wichtiger. 

Welche Vorteile hat warmes Wasser im Garten? 

Warmwasser im Außenbereich ist weit mehr als nur ein kleiner Luxus. Es macht viele Alltagssituationen leichter und angenehmer. Nach der Gartenarbeit beispielsweise lassen sich Hände gründlich und ohne Frösteln reinigen. Bei Reinigungsarbeiten an Gartengeräten, Werkzeugen oder Terrassenflächen wirkt es besonders effektiv, da Wärme Fett und Schmutz schneller löst. Selbst empfindliche Pflanzen profitieren von temperiertem Wasser zum Beispiel aus einer Handbrause, weil es Temperaturschocks vermeidet und das Wachstum unterstützt.

SCHON GEWUSST?
Pflanzen, die wärmeres Wasser zum Gießen bevorzugen, sind vor allem solche, die aus wärmeren Regionen stammen oder empfindlich auf Kälteschocks reagieren. Beispiele hierfür sind das Usambaraveilchen und die Drehfrucht, die bei kaltem Wasser Symptome zeigen können und Palmen, vor allem in der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer. Ebenso können Schlangengurken empfindlich auf sehr kaltes Gießwasser reagieren. [2]

Wer einen Gartenpool besitzt, der profitiert sogar doppelt. Eine warme Gartendusche vor und nach dem Baden sorgt für Sauberkeit und erspart den Kälteschock, während sich der Pool bei Bedarf schnell auf eine angenehme Temperatur bringen lässt, was perfekt ist für die Verlängerung der Badesaison. Auch bei der Tierpflege ist Warmwasser ein echter Vorteil: Pfoten und Fell sind nach einem Spaziergang im Nu wieder sauber, ohne dass Ihr Vierbeiner frieren muss.

Zwei Kinder waschen bei sommerlichem Wetter im Garten einen Hund mit einem Wasserschlauch. Während das stehende Kind Wasser spritzt, hält das sitzende Kind den Hund fest. Im Vordergrund stehen ein roter Eimer, ein Schwamm und eine Flasche Shampoo. Um sie herum fliegen Wasserspritzer durch die Luft.
Warmes Wasser im Garten eignet sich auch für das ganzjährige Waschen des Hundes nach dem Spaziergang © FamVeld / istockphoto.com

Kann ich das warme Wasser auch an kalten Tagen nutzen?

Warmwasser im Garten sorgt nicht nur an heißen Tagen für Komfort, sondern ist auch bei kühlerem Wetter ein echter Vorteil. Selbst wenn die Temperaturen im Winter unter den Gefrierpunkt fallen, kann eine fachgerecht montierte und gegen Frost geschützte Installation das Einfrieren der Leitungen verhindern. Entscheidend sind dabei Maßnahmen wie eine tiefe, frostsichere Verlegung der Wasserleitungen, eine gute Isolierung sowie Entleerungsventile, mit denen Restwasser vor längeren Frostperioden abgelassen werden kann. ErgänzendesZubehör wie isolierte Armaturen, Heizbänder oder spezielle frostsichere Wasserhähne erhöht zusätzlich die Betriebssicherheit. So bleibt die Anlage ausreichend geschützt und jederzeit einsatzbereit.



Die Vorteile einer Gartendusche mit Warmwasser

Die Möglichkeiten im Bereich Gartendusche sind vielfältig und es ist für jeden Anspruch etwas dabei. Es gibt einfache Solarduschen, die in einem Baum hängend das Kaltwasser mithilfe der Sonne erwärmen, aber auch luxuriöse Warmwasserduschen für die kurze Erfrischung zwischendurch. Sie sind oft aus Edelstahl, weil dieses Material korrosionsbeständig ist. Edelstahl gibt es glatt oder gebürstet. Auf der glatten Oberfläche sehen Sie allerdings jeden Wassertropfen, die gebürstete Oberfläche dagegen verzeiht auch mal einen Kratzer. Besonders praktisch und angenehm ist ein Duschkopf mit Regendusche, der mit einer flexiblen Handbrause kombiniert ist. Wer einen Pool oder auch einen Schwimmteich anlegen möchte, der wird auch eine Pooldusche installieren wollen: Sie sorgt dafür, dass man sich vor dem Schwimmen kurz abspülen oder nach dem Baden den Chlorgeruch bequem loswerden kann. Eine rutschfeste Bodenplatte aus WPC sorgt dabei für sicheren Stand, während ein integrierter Wasserhahn das schnelle Befüllen von Gießkannen mit warmem Wasser oder auch den Anschluss eines Gartenschlauchs ermöglicht. Trotz des Komforts arbeiten viele Modelle sparsam und verbrauchen nur wenige Liter Wasser pro Minute.

Wie lässt sich Warmwasser im Garten erzeugen? 

Nachhaltig lässt sich Warmwasser im Garten auf verschiedene Weise erzeugen. Eine Photovoltaikanlage kann über einen elektrischen Durchlauferhitzer oder eine Wärmepumpe nachhaltig den nötigen Strom liefern, während Solarthermieanlagen die Sonnenenergie direkt zur Wassererwärmung nutzen. Für kleinere Anwendungen, wie eine Außendusche oder das schnelle Händewaschen, gibt es kompakte, mobile Solargeräte mit integriertem Speicher, die unabhängig vom Stromnetz funktionieren. So verbinden Sie Komfort mit Umweltfreundlichkeit, nutzen vorhandene Dachflächen oder Freiflächen optimal und können die Technik flexibel in bestehende Garteninstallationen einbinden.

Solarboiler mit gewölbtem, dunklem Wassertank in einem Garten auf einer Metallhalterung bei Sonnenschein auf einer Rasenfläche vor einer dichten Hecke platziert.
Es gibt auch die Möglichkeit, einen Solarboiler als autarkes System zu nutzen © Gartenbau.org

Warmwasserleitung aus dem Haus

Am einfachsten ist es, die Warmwasserversorgung für den Außenbereich gleich beim Neubau oder bei einer Renovierung mit einzuplanen. Führen Sie dazu eine Warmwasserleitung vom Haus nach draußen und achten Sie auf eine gute Isolierung sowie ein Entwässerungsventil für die Wintermonate. Wird die Leitung erst nachträglich verlegt, ist in der Regel eine Kernbohrung durch die Hauswand nötig. Für Außenduschen mit Frostschutz empfiehlt es sich außerdem, die Zuleitungen mit einer Begleitheizung zu versehen oder sie in frostsicheren Bereichen zu verlegen.

Warmwasser im Garten in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage

Mit einer Photovoltaikanlage lässt sich Warmwasser im Garten nachhaltig und kostensparend erzeugen. Die auf dem Dach oder einer Freifläche installierten Solarmodule wandeln Sonnenlicht in Strom um, der anschließend für die Erwärmung von Wasser genutzt wird, zum Beispiel über einen Boiler oder einen elektrischen Durchlauferhitzer. 

Hand eines Elektrikers montiert eine wetterfeste Außensteckdose, die an einem Holzpfosten im Garten befestigt ist. Im Hintergrund sind dichter Efeubewuchs und frische grüne Triebe zu sehen.
Für elektrische Arbeiten im Garten ist es notwendig, dass der Gartenbauer mit einem Elektriker zusammenarbeitet © Nickbeer / istockphoto.com

Boiler

Boiler sind eine praktische und zuverlässige Lösung, um Warmwasser im Garten bereitzustellen. Sie werden direkt an das Stromnetz angeschlossen und arbeiten mit elektrischer Energie. Sie lassen sich relativ unauffällig in einem Gartenhaus installieren. Aber auch hier ist es wichtig, das Gerät selbst sowie alle Zu- und Ableitungen im Winter zuverlässig vor Frost zu schützen, um Schäden zu vermeiden.

Durchlauferhitzer

Ein elektrischer Durchlauferhitzer erwärmt das Wasser genau in dem Moment, in dem es gebraucht wird. Ohne großen Speicher und ohne Bereitschaftsverluste. Im Garten ist das besonders praktisch für Anwendungen, die nur zeitweise Warmwasser benötigen, wie das Befüllen kleiner Becken. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann der Durchlauferhitzer direkt mit Solarstrom betrieben werden, was die Betriebskosten erheblich senkt und den ökologischen Fußabdruck minimiert. Durch die kompakte Bauweise lässt er sich leicht an Außenwasserleitungen oder sogar mobilen Installationen anschließen.

SCHON GEWUSST?
Es gibt auch Propangas-Durchlauferhitzer für den Garten. Dabei handelt es sich um ein mobiles Gerät, das Wasser sofort beim Durchfließen mit einem Gasbrenner erwärmt. Ein solcher Durchlauferhitzer liefert schnell warmes Wasser für Außenduschen, Spülen oder Gartenhäuser und funktioniert unabhängig vom Stromnetz mit Gasflaschen.

Solarthermieanlage

Eine Solarthermieanlage nutzt die Energie der Sonne nicht zur Stromerzeugung, sondern direkt zur Wassererwärmung. Über Sonnenkollektoren wird Wärme aufgenommen und über einen Wärmetauscher an einen Warmwasserspeicher abgegeben. Diese Technik eignet sich hervorragend, um im Garten kontinuierlich warmes Wasser bereitzustellen. Da Solarthermie sehr effizient arbeitet, kann sie bei guter Sonneneinstrahlung einen Großteil des Warmwasserbedarfs auch im Außenbereich decken. Sie ist zudem eine ideale Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen oder Photovoltaikanlagen, um die Sonnenenergie doppelt zu nutzen.

Mobile Solargeräte

Mobile Solargeräte wie eine Solardusche mit integriertem Wassertank und Solarkollektoren sind eine flexible und einfache Möglichkeit, Warmwasser im Garten zu erzeugen, ganz ohne feste Installation. Sie eignen sich besonders für kleinere Anwendungen wie Campingduschen, das Reinigen von Werkzeugen oder das Händewaschen nach der Gartenarbeit. Manche Modelle können sogar über kleine Photovoltaikmodule mit Strom versorgt werden, um eine Pumpe oder Heizspirale zu betreiben. Der große Vorteil liegt in der Mobilität: Die Geräte lassen sich genau dort aufstellen, wo sie gebraucht werden, und bei Nichtgebrauch einfach verstauen. Für saisonale oder temporäre Lösungen im Garten sind sie eine kostengünstige und umweltfreundliche Option.

Schwarzer Solarduschsack hängt an einem gebogenen Gestänge im Garten. Warmes Wasser strömt in feinem Strahl aus dem unteren Auslass, im Hintergrund dichte grüne Vegetation.
Eine Solardusche, wie sie auch fürs Campen verwendet wird, ist die einfachste und kostengünstigste Lösung © Gartenbau.org


Welche Faktoren bestimmen die Wahl des Warmwassersystems im Garten?

Bei der Entscheidung für ein Warmwassersystem im Garten spielen mehrere Faktoren eine zentrale Rolle. Der individuelle Warmwasserbedarf ist ganz besonders wichtig. Wenn Sie nur gelegentlich eine kleine Menge benötigen, dann können Sie gut mit einem mobilen Solarsystem oder einem kleinen Durchlauferhitzer auskommen, während für einen hohen und regelmäßigen Verbrauch eher eine fest installierte Solarthermie- oder Photovoltaikanlage infrage kommt. Die vorhandene Infrastruktur beeinflusst die Auswahl stark. Gibt es bereits Wasserleitungen, Stromanschlüsse oder gar eine bestehende Solaranlage, kann das gewählte System unkomplizierter und günstiger integriert werden. Wichtig sind zudem die Investitions- und die laufenden Kosten. Schließlich spielen auch Umweltaspekte eine Rolle: Systeme, die mit Solarenergie arbeiten, sind besonders nachhaltig und helfen, CO₂-Emissionen zu reduzieren, während rein elektrisch betriebene Geräte meist einen höheren Energiebedarf aus dem Netz haben.

Wie wählt man die passende Technik für den eigenen Garten aus?

Die passende Technik für Warmwasser im Garten wählen Sie am besten, indem Sie drei zentrale Punkte miteinander abgleichen:

  • Nutzungszweck,
  • Rahmenbedingungen und
  • Budget.

Zuerst sollten Sie sich klar machen, wofür und wie oft Sie das Warmwasser einsetzen möchten und ob sich der Aufwand für Sie wirklich lohnt. Für eine gelegentliche Außendusche oder das Händewaschen reicht oft ein kleiner elektrischer Durchlauferhitzer oder ein mobiles Solargerät. Möchten Sie dagegen regelmäßig den Pool erwärmen, planen Sie eine Outdoor-Küche  oder wollen Sie ganzjährig warmes Wasser in Ihrem Gartenhaus nutzen, sind leistungsstärkere Systeme wie eine Photovoltaikanlage mit Speicher oder eine Solarthermieanlage sinnvoll. Der zweite Faktor sind die baulichen und technischen Gegebenheiten. Haben Sie ein geeignetes Dach oder eine freie Fläche für PV-Module oder Kollektoren? Gibt es bereits einen Strom- oder Wasseranschluss im Garten? Muss das System fest installiert werden oder soll es mobil und flexibel bleiben? Und drittens spielt das Budget eine Rolle, nicht nur bei den Anschaffungskosten, sondern auch bei den laufenden Ausgaben. Solarthermie und Photovoltaik haben höhere Investitionskosten, sind aber langfristig günstiger im Betrieb und eignen sich auch für den Naturpool. Mobile Lösungen oder Durchlauferhitzer sind günstiger in der Anschaffung, können jedoch höhere Betriebskosten verursachen.

Warmwasser im Garten: Die Möglichkeiten in der Übersicht

Technikideal fürVorteileNachteileKosten (ca.)Betriebskosten
Photovoltaikanlage plus Erwärmungssystem
  • regelmäßige und vielseitige Nutzung
  • (Pool, Dusche, Outdoor-Küche, Gartenhaus)
  • nachhaltig & CO₂-arm
  • Strom kann auch für andere Geräte genutzt werden
  • lange Lebensdauer
  • hohe Anfangsinvestition
  • benötigt geeignete Dach- oder Freifläche
8.000 bis 15.000 Euro
(je nach Größe & Speicher)
sehr gering (Sonnenstrom)
elektrischer Durchlauferhitzer
  • gelegentliche Nutzung
  • (Dusche, Händewaschen, Geräte-Reinigung)
  • günstige Anschaffung
  • kompakt & platzsparend
  • kein Speicher nötig
  • hoher Stromverbrauch
  • abhängig vom Netzstrom
150 bis 500 Eurohoch bei Netzstrom / gering bei PV
Solarthermieanlage
  • kontinuierliche Warmwasserversorgung
  • (Pool, Dusche, Bewässerung)
  • sehr effizient bei Sonnenschein
  • langlebig
  • relativ wartungsarm
  • abhängig von Sonneneinstrahlung
  • nur für Warmwasser nutzbar
4.000 bis 8.000 Eurosehr gering
mobile Solargeräte
  • flexible, saisonale Nutzung
  • (Campingdusche, kleine Reinigung)
  • mobil & flexibel
  • keine Installation nötig
  • günstig
  • für große Mengen ungeeignet

Warmwasser im Garten: Gibt es Förderungen?

Es gibt durchaus Fördermöglichkeiten für Warmwasserlösungen im Garten, speziell dann, wenn sie auf nachhaltigen Lösungen basieren. Zudem sind, wenn die Arbeiten von einem Gartenbaubetrieb ausgeführt werden, auch steuerliche Vergünstigungen möglich. Es lohnt sich, sich hier je nach gewählter Lösung gut zu erkundigen, nicht nur auf den Seiten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), sondern auch was regionale Fördertöpfe angeht.

Wer installiert Warmwasserlösungen im Garten fachgerecht?

Für die fachgerechte Installation von Warmwasser im Garten kommen je nach System und Anwendungszweck verschiedene Gewerke infrage:

  1. Garten- und Landschaftsbauer mit Wassertechnik-Erfahrung: können die Leitungen im Außenbereich verlegen, frostsicher einbauen und optisch unauffällig integrieren; oft in Kombination mit Outdoorküchen, Gartenpools oder Saunabereichen 
  2. Pool- und Wellnessbauer: zuständig, wenn Warmwasser direkt für einen Pool, Whirlpool oder eine Außendusche installiert wird; häufig bieten sie Komplettlösungen inklusive Technik, Anschluss und Verrohrung an
  3. Sanitär- und Heizungsinstallateure: wenn Warmwasser aus der Hausinstallation abgezweigt werden soll
  4. Elektriker (bei elektrischen Warmwasserbereitern): notwendig, wenn ein strombetriebener Durchlauferhitzer installiert werden soll


Wie finde ich den richtigen Betrieb für mein Warmwassersystem im Garten?

Viele Gartenbaubetriebe arbeiten direkt mit anderen Gewerken zusammen und können Ihnen oft auch ein Komplettangebot anbieten. Erkundigen Sie sich hier im Vorfeld gut und achten Sie bei der Auswhal des ausführenden Betriebes auf folgende Fragen: 

  • fachliche Qualifikation

          Besteht bereits Erfahrung mit dem geplanten System?

          Kennt sich der Betrieb mit frostsicherer Leitungsverlegung und den geeigneten Materialien aus?

  • Referenzen

         Kann der Betrieb Ihnen Fotos ähnlicher Projekte zeigen?

         Gibt es positive Kundenbewertungen?

  • Planung & Beratung

          Vereinbart der Fachbetrieb mit Ihnen eine Besichtigung vor Ort?

          Zeigt er verschiedene Lösungswege auf? 

  • technische Umsetzung

          Arbeitet der Betrieb mit einem Elektriker zusammen?

          Gibt es leicht zugängliche Wartungspunkte? 

  • Kosten & Garantie

          Erhalten Sie ein schriftliches Angebot mit getrennt aufgelisteten Material- und Arbeitskosten?

          Welche Garantien gelten? 

          Sind Wartung oder Wintercheck optional buchbar? 

Warmwasser im Garten: Wie viel kosten die unterschiedlichen Systeme?

SystemBeschreibungPreisrahmen
einfache Warmwassergeräte (Campingbedarf)Kleingeräte, meist solar- oder akkubetrieben, erhitzen schnell kleine Mengen Wasser80 bis 300 Euro
erweiterte WarmwassergeräteMit Pumpe, größerem Tank, teils professioneller Einsatzbis ca. 1.500 Euro
Photovoltaikanlage (Einfamilienhaus)Warmwasser außen nur Nebenfunktion, wenn Anlage ohnehin installiert wird6.000 bis 15.000 Euro (zzgl. Montagesystem, Gerüst, Netzanschluss etc.)
SolarthermieanlageFalls bereits vorhanden, nutzbar; sonst zusätzliche Installationskostenabhängig vom Bestand
Verlegung Warmwasserleitung Kosten abhängig von Entfernung, Material, Isolierung, Erdverlegung600 bis 2.000 Euro
Durchlauferhitzererhitzt Wasser bedarfsgerecht und benötigt dafür einen Kaltwasser- und einen Stromanschluss mit FI-Schutz; ideal für punktuelle Nutzung100 bis 900 Euro (autarke Gasvarianten liegen um die 200 Euro)
Boilerspeichert und erhitzt Wasser; ideal für konstant verfügbare Warmwassermenge200 bis 600 Euro
separater Warmwasserspeicher im GartenErgänzung für autarke Versorgung400 bis 900 Euro
ZusatzkomponentenArmaturen, Absperrventile, Steuer-/Umschalteinheit100 bis 400 Euro
Montage & Anschluss (Fachbetrieb)Installation aller Komponenten600 bis 1.500 Euro
laufende Wartungskostenregelmäßige Wartung bestehender Anlage50 bis 150 Euro/Jahr

Eine weitere Variante ist ein kleines Balkonkraftwerk. Für 500 Euro bekommen Sie hier durchaus schon ein akzeptables Modell, mit dessen Hilfe sie für die Erzeugung von warmem Wasser keinen Strom mehr bezahlen müssen. Wenn das Balkonkraftwerk über eine Einspeiseleistung von bis zu 800 Watt verfügt, dann brauchen Sie sogar weder für die Installation noch für den Anschluss einen Fachbetrieb. Aber Sie brauchen natürlich auch hier ein Gerät, das Ihnen das Wasser erwärmt.

Fazit

Mit einer fachgerecht installierten, frostsicheren Anlage steht Ihnen warmes Wasser das ganze Jahr über direkt im Garten zur Verfügung. So können Sie im Hochsommer eine spontane Dusche genießen, im Herbst die Poolzeit noch etwas verlängern oder im Winter Pflanzen schonend gießen und Geräte reinigen sowie winterfest machen. Auf diese Weise sparen Sie sich nicht nur unnötige Wege ins Haus, sondern genießen Komfort genau dort, wo Sie ihn brauchen.



Warmwasser im Garten: Häufig gestellte Fragen

Lässt sich Regen- oder Grauwasser sicher für die Außendusche nutzen?

Sowohl Regen- als auch Grauwasser können für eine Außendusche genutzt werden, erfordern aber eine unterschiedliche Aufbereitung. Gefiltertes Regenwasser aus einer sauberen Dachfläche ist am einfachsten und hygienisch meist unproblematisch. Grauwasser muss wegen Seifen- und Schmutzresten aufwendig gefiltert und schnell verbraucht werden, sonst steigt die Keimbelastung. In beiden Fällen ist in Deutschland eine klare Trennung vom Trinkwassernetz vorgeschrieben.

Wie schütze ich Außenduschen und die dazugehörigen Armaturen vor Frostsprengung?

Vor dem Winter sollten Sie die Wasserzufuhr absperren, alle Leitungen entleeren und bewegliche Teile ins Haus holen. Wenn die Dusche auch im Winter genutzt wird, schützen frostsichere Armaturen sowie gedämmte oder beheizte Leitungen zuverlässig vor Schäden.

Zählt eine Garten-Warmwasserversorgung als bauliche Veränderung?

In den meisten Fällen gilt eine fest installierte Garten-Warmwasserversorgung als bauliche Veränderung, da sie dauerhaft mit dem Gebäude oder den Leitungen verbunden wird. In Miet- oder Gemeinschaftsanlagen ist dafür in der Regel die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft erforderlich.

Was verlangt die Gebäudeversicherung?

Die Gebäudeversicherung verlangt in der Regel, dass eine Garten-Warmwasserversorgung fachgerecht installiert und im Winter ausreichend gegen Frost geschützt wird. Schäden durch unsachgemäße Montage oder mangelnden Frostschutz können sonst vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sein.

Quellen

[1] „Klimawandel verursacht mehr Wetterextreme im Sommer in Europa“. MPI fuer Meteorologie Hamburg, 19. Juni 2025, https://mpimet.mpg.de/kommunikation/detailansicht-news-startseite/klimawandel-verursacht-mehr-wetterextreme-im-sommer-in-europa.

[2] „Nicht mit kaltem Wasser gießen“. Industrieverband Agrar, https://www.iva.de/iva-magazin/haus-garten/nicht-mit-kaltem-wasser-giessen. Zugegriffen 11. August 2025.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.