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Brunnenbau & Gartenbewässerung

Bewässerungsschlauch im Garten: Perl-, Tropf- und Sprühschlauch

Judith Müller
Verfasst von Judith Müller
Zuletzt aktualisiert: 11. August 2022
Lesedauer: 13 Minuten
Tropfschläuche haben in festen Abständen, meist 30 oder 50 Zentimetern, Tropflöcher. Damit jede Pflanze genug Wasser abbekommt, muss der Pflanzabstand mit dem Lochabstand zusammenpassen. © sbayram / istockphoto.com

Wer einen großen Garten mit vielen Beeten, Sträuchern und Kübelpflanzen hat, weiß, wie zeitaufwendig das Gießen per Hand im Sommer werden kann. Wer sich die vielen Wege mit der Gießkanne zum Wasserhahn sparen möchte, greift dann oft zum Gartenschlauch mit der Handbrause. Aber selbst das kann viel Zeit kosten, und der harte Strahl kann junge oder zarte Triebe beschädigen. Mit einem Perl-, Tropf- oder Sprühschlauch sparen Sie sich eine Menge Zeit, bewässern Ihre Pflanzen schonend und können sogar Ihren Wasserverbrauch stark reduzieren.

Alles auf einen Blick:

  • Perlschläuche und Tropfschläuche geben Wasser tropfenförmig durch Poren oder durch Tropflöcher ab. Damit versorgen Sie Gartenpflanzen langsam, aber kontinuierlich mit Flüssigkeit.
  • Sprühschläuche spritzen das Gießwasser durch Sprühlöcher in gleichmäßigen Abständen in einer Fontäne nach oben.
  • Wer einen dieser Schläuche im Garten verlegt und zusätzlich eine Zeitschaltuhr integriert, braucht sich in Zukunft nicht mehr selbst ums Gießen kümmern.
  • Die beste Zeit für die Bewässerung liegt zwischen den späten Abendstunden und den frühen Morgenstunden.

Bewässerungssysteme

Bei Bewässerungsschläuchen handelt es sich um dauerhaft verlegte Gartenschläuche, die Ihre Pflanzen optimal mit Feuchtigkeit versorgen.

Was sind Bewässerungsschläuche?

Damit jede Pflanze ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden kann, tritt Wasser kontrolliert in Tropfenform oder als Sprühregen aus. Dafür sind die Schläuche entsprechend präpariert. Denn ein gewöhnlicher Gartenschlauch soll ja eben kein Wasser verlieren – im Gegensatz zu einem Bewässerungsschlauch.

Gängige Bewässerungsschläuche sind:

  • der Perlschlauch
  • der Tropfschlauch
  • der Sprühschlauch
Bewässerungsschläuche: Perlschlauch, Tropfschlauch und Sprühschlauch
© Gartenbau.org

Die Bewässerung funktioniert automatisch. Jetzt müssen Sie nur noch den Wasserhahn auf- und zudrehen. Falls Sie eine Zeitschaltuhr installieren, sparen Sie sich sogar das.

Wer ein solches Bewässerungssystem optimal nutzt, spart beim Gießen eine Menge Gießwasser. Im besten Fall können Sie Ihren Wasserverbrauch im Garten sogar um 70 Prozent reduzieren. Dazu ist es aber nötig:

  • den richtigen Zeitpunkt für die Bewässerung zu wählen
  • einen ausreichend langen Bewässerungsschlauch im Beet zu verlegen
  • den passenden Bewässerungsschlauch zu wählen
  • den Bewässerungsschlauch ordnungsgemäß zu verlegen

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Bewässerung?

Beim Garten gießen geht oft eine Menge Wasser aus zwei Gründen verloren. Entweder das Wasser landet zu weit weg von der Pflanze und versickert ungenutzt im Boden. Oder es verdunstet, bevor es die Wurzeln überhaupt aufnehmen können.

Der Bewässerungsschlauch sorgt schon einmal dafür, dass das Wasser genau dort ankommt, wo es gebraucht wird. Denn er wird genau so verlegt, dass das Gießwasser direkt bei den Pflanzen austritt. Dort darf es nun nicht verdunsten. Entscheidend ist, dass Sie den Wasserhahn zur richtigen Tageszeit aufdrehen. In den warmen Monaten ist der späte Abend, die Nacht und der frühe Morgen die beste Zeit zum Gießen. Erde und Luft sind dann noch nicht von der Sonne aufgewärmt.

Dadurch, dass das Gießen mit einem tropfenden Bewässerungsschlauch sehr unauffällig ist, wird das Abdrehen des Hahns jedoch oft vergessen. Dann sickert das Gießwasser womöglich die ganze Nacht ins Erdreich. Am sinnvollsten ist es, eine Zeitschaltuhr zu montieren, welche die Bewässerung von alleine regelt.

Welche Länge sollte der Schlauch haben?

Eine Faustregel besagt, dass Sie in etwa so viele Meter an Gartenschlauch benötigen, wie die jeweilige Fläche Quadratmeter hat. Ist die Fläche beispielsweise 30 Quadratmeter groß, sollte der Schlauch 30 Meter lang sein.

Wichtiger als eine Zahl ist aber, dass jede Pflanze optimal versorgt wird. In breiten oder besonders vollen Beeten kann es dann nötig sein, den Bewässerungsschlauch in Schlangenlinien mit mehreren Wendungen zu verlegen. Planen Sie also den späteren Verlauf möglichst genau.

Im Zweifelsfall nehmen Sie lieber einen längeren Schlauch. Kürzen können Sie ihn jederzeit.

ACHTUNG!
Eine nachträgliche Verlängerung ist nicht bei jedem Schlauch möglich. Hinzu kommt, dass der Wasserdruck mit der Schlauchlänge steigen muss, damit auch bei der letzten Pflanze noch genügend Wasser ankommt. Ist der Gartenschlauch nicht auf den dafür nötigen Druck ausgelegt, wird er früher oder später aufplatzen. Perlschläuche sind dafür besonders anfällig.


Perlschlauch & Tropfschlauch

Perl- und Tropfschläuche geben Wasser in Tropfenform ab und können sowohl oberirisch als auch unterirdisch verlegt sein. Während sich erstere vor allem in heimischen Gärten finden, kommen Tropfschläuche oft in der Landwirtschaft oder in Grünanlagen zum Einsatz.

Was ist ein Perlschlauch?

Bei einem Perlschlauch tritt das Wasser tropfenförmig an der gesamten Oberfläche des Schlauchs aus. Das Material hat unzählige Poren, durch die Flüssigkeiten oder Gase gleichmäßig austreten können. Dieser Vorgang wird als Ausschwitzen bezeichnet, daher stammt auch die gelegentliche Bezeichnung Schwitzschlauch.

Perlschlauch aus dem überall Wassertropfen austreten bewässert kleine Pflanze
Bei einem Perlschlauch treten Wassertropfen an der gesamten Oberfläche des Schlauches aus. Es ist also unwichtig, wie weit Ihre Gartenpflanzen voneinander entfernt sind: Mit diesem Schlauch bekommt jede Pflanze genügend Wasser ab. © kasim1 / istockphoto.com

Die Wasserabgabe geschieht sehr langsam und kontinuierlich. Dadurch können Erde und Wurzeln die Feuchtigkeit gut aufnehmen und es findet so gut wie kein Wasserverlust statt. Ein Perlschlauch kann sowohl oberirdisch als auch unterirdisch in bis zu 50 Zentimetern Tiefe verlegt werden. Damit sich oberirdische Schläuche möglichst unauffällig durchs Beet schlängeln, sind sie meist in schwarz, dunkelgrün oder dunkelbraun gehalten.

TIPP:
Das Prinzip lässt sich übrigens auch umkehren: Perlschläuche können in einem Teich oder einem Aquarium mit Sauerstoff durchströmt werden. So lässt sich der Sauerstoffgehalt im Wasser verbessern.

Sonderform: Tropfschläuche

Ein Tropfschlauch ist dem Perlschlauch ähnlich. Auch hier tritt das Wasser tropfenförmig aus, allerdings nicht überall, sondern nur an den dafür vorgesehenen Tropflöchern. Dabei variiert es von Produkt zu Produkt, welchen Abstand die Löcher zueinander haben und wie viel Wasser pro Loch austritt. Tropfschläuche kommen weniger in heimischen Gärten, aber umso häufiger in der Landwirtschaft zum Einsatz. Denn dort sind Pflanzen meist in Reihe und in gleichmäßigen Abständen angebaut.

Welche Vorteile und Nachteile haben Tropf- und Perlschläuche?

Vorteil Nachteil
verbraucht wenig Wasser (kein Versickern) kann bei feinkörnigem Boden und kalkhaltigem Wasser verstopfen
Bewässerung ist schonend & gleichmäßig kostet mehr als gewöhnliche Gartenschläuche
hält den Boden dauerhaft feucht Zudrehen des Wasserhahns kann wegen unauffälliger Bewässerung vergessen werden
eignet sich für junge, empfindliche Pflanzen
unkompliziert im Gebrauch
arbeitet mit geringem Wasserdruck
können oberirdisch und unterirdisch verlegt werden

Worauf sollten Sie bei der Nutzung achten?

Damit Tropf- und Perlschläuche zuverlässig bewässern, sollten Sie ein paar wichtige Dinge bei der Nutzung berücksichtigen:

  • Perlschläuche arbeiten mit sehr wenig Wasserdruck. Ansonsten kann das Material Schaden nehmen und aufreißen. Den maximalen Druck gibt der Hersteller vor.
  • Sobald Sie den Wasserhahn zudrehen, entleert sich der Perlschlauch von selbst. Daher frieren eingegrabene Schläuche kaum ein.
  • Achten Sie bei Gartenarbeiten darauf, den Bewässerungsschlauch nicht mit Spaten, Harke und Co. zu beschädigen. Tritt aufgrund eines Defekts zu viel Wasser aus, kann das zu faulenden Wurzeln führen.
  • Kalkhaltiges Wasser verstopft die Poren und Tropflöcher. Im Idealfall nutzen Sie Regenwasser oder einen Entkalker zwischen Wasserhahn und Bewässerungsschlauch.
  • Eingegrabene Perlschläuche funktionieren auch ohne Pumpe. Der Wasserdruck eines Wasserbehälters, der höher als der Schlauch liegt, ist ausreichend.

Worauf müssen Sie bei der Verlegung achten?

Die Verlegung von Tropf- und Perlschläuchen ist kein Hexenwerk. Achten Sie lediglich darauf, dass der Schlauch nah genug an jede Pflanze im Beet heran kommt. Bei Tropfschläuchen sollte sich an jeder Pflanze ein Tropfloch befinden.

Ob Sie den Gartenschlauch eingraben oder auf der Erde liegen lassen, ist Ihnen selbst überlassen. Oberirdische Bewässerungsschläuche können Sie beispielsweise mit Rindenmulch bedecken. So ist die Verlegung sehr schnell erledigt und der Bewässerungsschlauch gleichzeitig gut versteckt.

Einen unterirdischen Bewässerungsschlauch graben Sie 10 bis 50 Zentimeter tief im Boden ein. Passen Sie beim Furche ziehen auf, dass Sie die Wurzeln der Pflanzen nicht verletzen. Testen Sie am besten auch den Wasseraustritt, bevor Sie die Furche wieder mit Erde, Humus oder Rindenmulch füllen.

TIPP:
Ist Ihr Boden besonders feinkörnig oder kalkhaltig, sollten Sie den Bewässerungsschlauch lieber nicht eingraben. Denn Sand und Kalk werden die Poren und Tropflöcher mit großer Wahrscheinlichkeit verstopfen. Das Reinigen ist dann mit viel Aufwand verbunden.

Wie viel kosten tropfende Bewässerungsschläuche?

Die Kosten fallen, je nach Hersteller und Marke, sehr unterschiedlich aus. Außerdem sinkt der Meterpreis oft mit der Länge des Schlauchs. Das bedeutet, Sie profitieren bei einigen Anbietern von einem Mengenrabatt.

Es muss zwar nicht immer das teuerste Markenprodukt sein. Falls Sie aber über auffallend niedrige Preise stolpern, sehen Sie sich das jeweilige Produkt ganz genau an. Womöglich handelt es sich um minderwertige Qualität oder fehlerhaftes Material und Sie müssen es schon bald nach dem Kauf austauchen.

Besonders bei Tropfschläuchen ist es nicht leicht, Kurzlängen zu finden. Hinzu kommt die enorme Preisspanne. Die Mehrheit der Angebote ist entweder verdächtig günstig oder so hochpreisig, dass es sich um Profi-Ausstattung handelt.

7,5 m

15 m

25 m

50 m

100 m

Perlschlauch

6 – 8 €

8 – 20 €

20 – 30 €

23 – 40 €

35 – 65 €

Tropfschlauch

12 – 27 €

30 – 75 €

60 – 130 €

Die gängigsten Längen reichen bis 100 Meter. Es gibt jedoch auch XXL-Schläuche, die bis zu 400 Meter lang sein können.



Sprühschlauch

Sprühschläuche sind Alternativen zum Tropf- oder Perlschlauch, sollten aber nur oberirdisch verlegt werden. Sie eignen sich besonders gut für die Bewässerung des Rasens.

Was ist ein Sprühschlauch?

Wie der Name andeutet, wird bei einem solchen Bewässerungssystem das Wasser in die Luft gesprüht. Dadurch entsteht, je nach Einstellung, ein feiner Nebel oder eine Art Sprühregen.

Darüber freuen sich besonders Rasen, Gemüsebeet und Blumen. Abhängig davon, wie weit Sie den Wasserhahn aufdrehen, erreicht der Regen einen Umkreis von bis zu eineinhalb Metern. Sofern Sie Ihren Sprühschlauch am Leitungswasser angeschlossen haben, sollten Sie ihn jedoch nicht auf großblättrige Pflanzen richten. Denn das kalkhaltige Wasser aus der Trinkwasserleitung würde dort unschöne, weiße Flecken hinterlassen.

Andere Bezeichnungen sind Schlauchregner, Sprinkler oder Beregnungsschlauch.

Sprühschlauch bewässert Rasen im Sommer
Ein Sprühschlauch eignet sich hervorragend zur Bewässerung des Rasens. Damit Sie nicht über den dauerhaft verlegten Schlauch stolpern oder er Ihnen optisch ein Dorn im Auge ist, können Sie ihn zum Beispiel entlang einer Beetumrandung verlegen. © Evgenii Mitroshin / istockphoto.com

Welche Vorteile und Nachteile hat ein Beregnungsschlauch?

Vorteil Nachteil

erreicht auch schwer zugängliche Orte im Garten

nur oberirdisches Verlegen möglich

Bewässerung ist schonend und gleichmäßig

Material oft zu steif für enge Kurven

bricht keine jungen Triebe ab, wie es manchmal beim manuellen Gießen passieren kann

hinterlässt mit Leitungswasser Kalkflecken auf Blättern

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Bewässern?

Generell ist die beste Zeit zum Gießen immer dann, wenn am wenigsten Wasser verdunstet: in der Abend- und Morgendämmerung sowie in der Nacht. Das ist bei Tropf- und Perlschläuchen zwar nicht anders, allerdings ist dieser Faktor bei Schlauchregnern noch wichtiger. Denn dadurch, dass das Wasser erst einmal in die Luft gespritzt wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Großteil verdunstet, bevor die Feuchtigkeit von der Pflanze aufgenommen wird. Generell sollten Sie den Sprühschlauch im Sommer mindestens eine halbe Stunde am Stück laufen lassen, damit Ihre Pflanzen genügend Flüssigkeit abbekommen.

Am bequemsten haben Sie es, wenn Sie den Beregnungsschlauch mit einer Zeitschaltuhr verbinden.

Wie verlegen Sie einen Sprühschlauch?

Ein Sprühschlauch muss immer oberirdisch verlegt werden. Sie sollten auch nicht versuchen, ihn unter Humus oder Rindenmulch zu versteckt. Die Sprühöffnungen müssen frei bleiben.

Um diesen Bewässerungsschlauch für Ihren Rasen zu nutzen, ist es am sinnvollsten, ihn entlang eines Beetes, einer Hecke oder des Gartenzauns zu verlegen. Quer durch den Garten kann er sonst zur Stolperfalle werden.

Wie viel kostet ein Schlauchregner?

Beregnungsschläuche sind, genau wie tropfende Bewässerungsschläuche, in verschiedenen Längen erhältlich und können auf jede beliebige Länge gekürzt werden. Allerdings benötigen sie genügend Wasserdruck. Je länger der Schlauch ist, desto höher muss auch der Druck aus dem Wasserhahn sein. Daher sind die meisten Schlauchregner oft nur 100 Meter lang.

7,5 m 15 m 25 m 100 m
Sprühschlauch

10 € – 20 €

15 € – 30 €

16 € – 35 €

170 € – 200 €

Einen Sprühschlauch mit einer Länge von 50 Metern zu finden, stellt sich als Herausforderung dar. Allerdings ist es bei Schlauchregnern kein Problem, zwei Schläuche miteinander zu verbinden und so um die nötige Strecke zu verlängern.



Fazit

Es gibt verschiedene Bewässerungssysteme, die das Gießen in Ihrem Garten vollständig für Sie übernehmen können. Diese heißen, je nachdem wie sie funktionieren, Perlschlauch, Tropfschlauch oder Sprühschlauch. Das Wasser tritt dabei entweder tropfenmäßig aus oder wird als Fontäne zuerst nach oben gespritzt – ähnlich wie ein Rasensprenger. Der Unterschied ist aber, dass die Schläuche nicht nach jedem Gießen wieder weggeräumt werden, sondern einmal verlegt werden und dann dauerhaft liegen bleiben. Wer zusätzlich eine Zeitschaltuhr anschließt, darf sich über eine vollständig automatische Bewässerung seines Gartens freuen und spart sich vor allem in den heißen Monaten viel Zeit, die er sonst fürs Gießen brauchen würde.

Über unsere*n Autor*in
Judith Müller
Judith studierte Technikjournalismus und Technik-PR. Während ihres Studiums lernte sie beim Radio, bei der Zeitung und in der Kommunikationsabteilung eines Automobilzulieferers. Im Anschluss volontierte sie beim Immobilienportal Immowelt und schrieb dort unter anderem auch für den Hausbau-Ratgeber bauen.de.