Bei dem komplexen Thema Rosenschnitt ist der Zeitpunkt ein entscheidender Faktor. Selbst unter Experten gehen die Meinungen auseinander, wie oft und wann Rosen geschnitten werden sollten. Gartenbau.org hat die Antworten!
Nach dem Einpflanzen sollte man junge Rosen zunächst zwei bis drei Jahre wachsen lassen und nur abgestorbene Triebe entfernen. Um ausgewachsene Rosen kräftig, gesund und schön zu halten, muss man an ihnen dann regelmäßig einen Schnitt vornehmen. Manche Rosengärtner schneiden ihre Pflanzen sowohl im Frühling, im Sommer als auch im Herbst, andere wiederum gar nicht. Um Rosen gesund und jung zu erhalten ist aber mindestens ein jährlicher Schnitt unbedingt erforderlich. Je nach Sorte und Wuchsart Ihrer Rosen können oder sollten diese auch mehrfach im Jahr beschnitten werden. Auch das Ausmaß ist davon abhängig, wann die Rosen geschnitten werden.
Wann sollte man Rosen am besten schneiden?
Der ideale Zeitpunkt für den Hauptschnitt von Rosen ist das Frühjahr. Dabei ist es empfehlenswert, sich nach dem Wuchs anderer Pflanzen zu richten: Viele Gärtner empfehlen einen Rosenschnitt vorzunehmen, wenn die Forsythien anfangen zu blühen, also Mitte bis Ende März.
Rosen blühen vor allem aus Jungtrieben. Deshalb wird bei dem entscheidenden Schnitt im Frühjahr sehr radikal vorgegangen: Alte, kranke und erfrorene Triebe werden komplett abgeschnitten, sowie schwache Triebe die wenige Rosenaugen aufweisen. Wie Sie Rosenaugen erkennen, verrät Ihnen dieser Artikel über das Beschneiden von Rosen. Gesunde Äste werden stark gekürzt: Schwachwachsende Triebe auf drei Rosenaugen; gut wachsende auf fünf bis sechs.
Wann soll man Rosen im Sommer schneiden?
Manche Rosenarten blühen zwei- oder mehrmals im Jahr, weshalb sie auch im Sommer geschnitten werden müssen. Dann sollten Sie verwelkte Blüten abschneiden, damit die Pflanze ihre Energie nicht auf die Bildung von Hagebutten aufwendet, sondern auf die Entwicklung neuer Blüten. Sie können die Rosen auch kurz vor dem Aufblühen schneiden, um sie als Zierde in Vasen und Sträußen zu verwenden. Besonders stark duftende Rosenblüten, die von Regen oder Hagel beschädigt wurden und nun fleckig sind, können noch als Potpourri verwendet werden. Die auf einen hübschen Teller gelegten Blütenblätter sorgen mit ihrem Duft für eine angenehme Atmosphäre im Innenraum.
Dann und wann schneidet man Rosen im Sommer auch, um ihre Form zu erhalten. Gerade bei Strauchrosen sollten zu weit herausragende Zweige geschnitten werden. Bei Kletterrosen können Sie sogar Jungtriebe schneiden, wenn sie das Erscheinungsbild beeinträchtigen!
Rosen im Herbst schneiden
Für einen Herbstschnitt muss man sich erst informieren, welche Rosen wann genau geschnitten werden sollten – und ob sie das überhaupt nötig haben. Manche Rosenarten blühen sehr lange in den Herbst hinein, weshalb der Begriff „Herbstschnitt“ etwas irreführend sein kann. Um seine Rosen vor dem Winter vorzubereiten, schneidet man sie am besten zurück, wenn es schon sehr kalt ist und keine neuen Blüten mehr wachsen. Beim Herbstschnitt werden die Menge des Laubs und die Länge der Zweige verringert, um die Rose vor Frost und Krankheiten zu schützen. Wenn Nässe oder Frost nämlich in den Wurzelstock eindringen, führt dies zu Bakterien und Pilzen. Die Rose kann davon faulen und absterben.
Manche Experten raten von einem Herbstschnitt ab, weil der Schnitt die Pflanze schwächen kann. Außerdem ist es möglich, dass die Rose zum Bilden neuer Treibe angeregt wird, die beim nächsten Frost absterben würden. Die Meinungen gehen auseinander und es gibt keinen klaren Konsens. Gehen Sie am besten nach Ihrem Gefühl und den Klimabedingungen Ihrer Region. Was Sie in keinem Winter vergessen sollten, ist das Anhäufeln. Dafür bedeckt man die sogenannte Veredelungsstelle mit Erde, also dort, wo oberhalb der Wurzel die Triebe beginnen. Die Veredelungsstelle ist sehr frostempfindlich, weshalb das Anhäufeln einen guten Winterschutz für Ihre Rosen bietet. Düngen Sie Ihre Rosen vor dem Winter aber nicht, weil sie sonst austreiben!