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Pflanzenwissen

Rosen überwintern: So klappt’s im Beet & im Kübel

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 21. März 2022
Lesedauer: 8 Minuten
© Astrid860 - istockphoto.com

Nur wenige Rosensorten sind frosthart. Damit Sie auch nach der Wintersaison noch Spaß an Ihren Rosen und deren wunderschönen Blüten haben, ist es wichtig, dass diese optimal überwintern können. Besonders die empfindliche Veredelungsstelle sowie die Triebbasis mit den schon angelegten Knospen sollten Sie vor der kalten Jahreszeit, aber auch vor den ersten Strahlen der Sonne schützen. Es gibt ein paar Schutzmaßnahmen, die Sie treffen können. Welche das sind, wie sie sich zum Beispiel bei Pflanzen im Kübel von Beetrosen unterscheiden und was Sie hinsichtlich der Überwinterung der „Rosa“ noch beachten sollten, darauf gehen wir in diesem Artikel ein.

Inhaltsverzeichnis
  1. Allgemein
  2. Überwintern
  3. Fazit

Alles auf einen Blick:

  • Besonders empfindliche Blumen wie die „Rosa“ sollten im Winter optimal geschützt werden, um die kalte Jahreszeit in Ihrem Garten ohne Probleme zu überstehen.
  • Vor allem die empfindliche Veredlungsstelle Ihrer Rosen darf nicht dem Frost ausgesetzt sein.
  • Bevor mit dem ersten Frost zu rechnen ist, ist der ideale Zeitpunkt, um Pflanzen winterfest zu machen und den Winterschutz anzubringen. Und zwar sowohl bei Pflanzen im Kübel als auch bei Kletterrosen oder Beetrosen.
  • Kletterrosen und andere Arten in Kübeln brauchen einen angepassten Winterschutz, um in Ihrem Garten oder auf dem Balkon gut überwintern zu können. Auch hier eignen sich Reisig und Stroh zum Schutz vor Kälte.


Allgemein

Wenn Sie von der Königin der Blumen auch im nächsten Jahr noch etwas haben möchten, dann genügt nicht nur die richtige Pflege. Sie müssen sie in Ihrem Garten auch winterfest machen, damit das Überwintern gut klappt. Nur so schützen Sie sie vor starken Frösten. Vorsicht: Gerade die besonders empfindlichen Veredelungsstellen jeder „Rosa“ brauchen besondere Aufmerksamkeit.

Warum sollten Rosen winterfest gemacht werden?

Rosenpflanzen benötigen ein warmes Klima, um optimal zu wachsen, zu gedeihen und junge Triebe beziehungsweise ihre schönen Blüten zu entwickeln. Der Sommer ist für diese Pflanzen die perfekte Jahreszeit, um sich zu entfalten. Im Winter sind sie hingegen kalten Temperaturen ausgesetzt und können hierdurch erfrieren. Aber auch die Wintersonne kann gefährlich werden für die Pflanzen, denn dadurch können sie irritiert sein und zu früh austreiben.

Ab wann wird es für gepflanzte Rosen zu kalt?

Temperaturen bis zum Gefrierpunkt stecken gepflanzte Rosen in der Regel sehr gut weg. Allein das Veredeln macht viele Sorten weniger empfindlich. Sinken die Temperaturen jedoch auf unter 0 Grad Celsius ab und das kann auch im Herbst schon mal der Fall sein, muss die „Rosa“ unbedingt geschützt werden.

Entfernen sollten Sie den Winterschutz erst dann, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist. Also im Frühling, Ende März oder Anfang April. Am besten lassen Sie aber den Winter nicht zu früh enden. Denn sonst könnte es zu neuen Trieben kommen, die dem Wetter nicht standhalten.

Wie schützen Sie Ihre Rosen bereits im Vorfeld?

Es reicht nicht aus, die Rosen lediglich mit einem Jutesack oder mit Wintervlies abzudecken. Wichtig ist es auch, die Pflanze frühzeitig auf den Winter vorzubereiten und die empfindlichen Veredelungsstellen besonders zu schützen.

Seien Sie gerade bei Rosen vorsichtig mit dem Düngen, damit sie nicht zu einer ungünstigen Zeit Triebe entwickeln, die dann nicht winterfest sind. Das letzte Mal gedüngt werden sollte ein Rosenstock spätestens Ende Juli. Auch der letzte Rosenschnitt, der Rückschnitt, sollte nicht nach dem Frühherbst erfolgen, um die Pflanze an den geschnittenen Stellen nicht anfällig für Frost zu machen.

Verwelkte Blüten sollten Sie genauso entfernen wie abgefallenes feuchtes Laub. So vermeiden Sie schwächende Pilze oder Schimmel.

Hände halten eine Heckenschere an einer Kletterrose zum Schneiden
© Lex20 / istockphoto.com

Sie sind unsicher, wo genau sie schneiden sollen? Haben Angst, die Pflanze zu verletzen? Dann fragen Sie einen Experten. Unsere Fachbetriebe helfen Ihnen gerne weiter.



Überwintern

Wenn Sie Rosen winterfest machen möchten, dann sollten Sie beim Überwintern nicht nur auf den idealen Zeitpunkt achten. Es macht auch einen Unterschied, ob Sie die Stauden im Garten eingepflanzt haben oder sie sich in einem Kübel befinden. Achten Sie darauf, Ihre Rosen nicht zu früh von ihrem Winterschutz zu befreien. Warten Sie die ersten frostfreien Tage lieber in Ruhe ab.

Ich möchte meine Rosen winterhart machen – was benötige ich für die Überwinterung?

Um die Pflanzen winterhart zu machen und sie dabei richtig zu pflegen, damit sie im nächsten Jahr wieder so wunderschön blühen, benötigen Sie

  • eine geeignete Rosenschere,
  • Tannenzweige und abgefallenes Laub, Reisig oder Stroh sowie
  • verschiedene Materialien für die Isolierung.

Styropor, Wintervlies und Jutesäcke schützen – vor allem in Kombination – optimal, wenn es kalt wird.

Unser Tipp:
Bei Kletterrosen sollten Sie beim Winterschutz das Spalier nicht vergessen. Ist dieses aus Metall, kann es sehr kalt werden und zu Erfrierungen bei der Pflanze führen. Decken Sie es also am besten ebenfalls mit einem Vlies ab.
Rosenstrauch mit Abdeckung zur Überwinterung
© Ludmila Kapustkina – istockphoto.com

Beetrosen überwintern

Rosen bzw. Kletterrosen, die in ein Beet gepflanzt sind, sind dem Frost am Boden und damit an der Wurzel unmittelbar ausgesetzt. Deshalb sollten Sie sie optimal schützen. Gehen Sie diesbezüglich folgendermaßen vor:

  • Entfernen Sie bereits im Herbst mit einer speziellen Rosenschere zunächst sämtliche Blätter, Blütenstände und alte Äste. Gerade bei besonderen Sorten wie Kletterrosen gibt es beim Schnitt zusätzlich einiges zu beachten.
  • Entfernen Sie das feuchte Laub, das sich im Bodenbereich um den Rosenstamm herum abgelagert hat. Das ist wichtig, damit der darunterliegende Boden gut atmen kann und es nicht zur Pilz- oder Schimmelbildung durch Staunässe kommt.
  • Häufeln Sie die Erde um die Rose herum circa 20 Zentimeter hoch an. Diese Schicht dient als zusätzlicher Schutz vor Bodenfrost. Sie können die Erde mit frischem Laub mischen. Oder auch Stroh beziehungsweise Reisig verwenden. Aus Umweltschutzgründen sollten Sie auf Torf verzichten.
  • Wenn Sie in Ihrem Garten Bäume wie Tannen haben, können Sie deren Zweige dazu verwenden, sie zwischen die oben noch sichtbaren Rosentriebe zu stecken. Dies dient als idealer Stammschutz für die kalte Jahreszeit.
Unser Tipp:
Bringen Sie den eigentlichen Winterschutz für die Beetrosen erst an, wenn der Frost unmittelbar bevorsteht. Umwickeln Sie dabei den Übergang vom Stamm zur Krone und dann die gesamte Krone mit atmungsaktivem Material wie Vlies oder Jute.

Rosen überwintern im Topf

Kübelpflanzen brauchen besonderen Schutz im Winter, da nur wenig Erde die Wurzel umgibt. Rosen im Topf sind sowohl am Stamm als auch in der Krone meist anfälliger als solche im Beet. Ein Wintergarten eignet sich hervorragend als Winterquartier. Sie können die Rosen aber auch im Keller oder in einem anderen Raum, in dem kühle Temperaturen herrschen, unterbringen. Folgendes sollten Sie zusätzlich bei der vorbereitenden Pflege beachten:

  • Kommt es nur gelegentlich zu Frost, kann die Rose auch draußen überwintern. Sie sollte dann jedoch an einem geschützten Platz untergebracht werden. Ein idealer Standort ist nah an der Hauswand beziehungsweise auf einem Balkon. Hier sind Kübelpflanzen auch vor kaltem Wind geschützt.
  • Ehe Sie die Rose richtig einwintern, sollten Sie zunächst alle Blüten und Blätter entfernen sowie abgestorbene Äste schneiden.
  • Häufeln Sie im Topf etwas Erde vermischt mit Laub als zusätzliche Schutzschicht vor der Kälte an.
  • Wie auch bei den Beet-Rosen können Sie nun Tannenzweige zwischen die Triebe stecken.
  • Um zu verhindern, dass zu viel Kälte in den Topf eindringt, umwickeln Sie diesen im nächsten Schritt mit einem Isolationsmaterial. Sie können beispielsweise Wintervlies oder einen Jutesack verwenden
  • Optimal ist es zudem, wenn Sie den Topf auf eine Styropormatte stellen. Auch dies dient der Isolation und sorgt dafür, dass die Rose von unten her vom Frost verschont bleibt.
Rosenstrauch mit schneebeckter Erde in einem Kübel
© franconiaphoto – istockphoto.com

Rosen selber vor Frost schützen oder einen Experten beauftragen?

Die richtige Vorbereitung auf den Winter ist nicht allzu schwer. Wenn Sie jedoch sehr viele Rosen oder zu wenig Zeit haben, können Sie selbstverständlich auch einen Experten beauftragen, der die Rosen und auch andere Pflanzen im Garten winterhart macht.

Vorteile, wenn Sie einen Profi beauftragen:

  • Fachkenntnisse auch bei speziellen, besonders empfindlichen Rosensorten
  • Alle benötigten geeigneten Materialien und Gartenwerkzeuge vorrätig
  • Sie müssen sich um nichts kümmern


Fazit

Wenn Sie langjährig Freude an Ihren Rosen haben möchten, sollten Sie diese rechtzeitig winterfest machen. Die Blumen lieben warmes Klima und müssen vor kalter Witterung geschützt werden. Sie sollten daher unbedingt schon vor dem ersten Frost handeln und dabei darauf achten, dass Kübelpflanzen noch mehr vorausschauende Pflege brauchen als Beetrosen. Außerdem: Vorsicht bei Tagen mit viel Sonne im Winter, die Pflanzen könnten sie mit den ersten Frühlingsstrahlen verwechseln und treiben.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.