Der Wald ist der Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Der etwas größere Teil der hiesigen Wälder besteht aus Nadelbäumen und besonders häufig aus Fichten und Kiefern. Unter den Laubbäumen sind Buchen und Eichen in Deutschland besonders breitflächig vertreten. Die baumbestandenen Grünflächen leisten einen wichtigen Beitrag für das Klima, damit werden CO2-Emissionen gelindert. Knapp ein Drittel der deutschen Fläche ist bewaldet mit insgesamt 11,4 Millionen Hektar. Die häufigsten Baumarten in Deutschland sind die Nadelbäume Fichte und Kiefer, gefolgt von den Laubbäumen Buche und Eiche. Wir gehören zu den waldreichsten Ländern in der gesamten Europäischen Union – neben Österreich, Frankreich und der Schweiz. Waldschutz ist bei uns ein wichtiges Thema und zahlreiche ehrenamtliche Organisationen, aber auch private Waldbesitzer, kümmern sich mit viel Verantwortungsgefühl, Hingabe und den richtigen Maßnahmen darum, dass der deutsche Wald als Lebensraum auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Doch prinzipiell kann jeder von uns seinen Beitrag dazu leisten.
Alles auf einen Blick:
- Es ist Aufgabe des Menschen, den Wald und seine Bewohner zu schützen und die Vielfalt zu bewahren.
- Die Zuwendung lohnt sich – unser Wald ist seit dem Waldsterben in den Achtzigern gewachsen.
- Die Klimakrise und ihre Auswirkungen stellen den Wald vor neue Herausforderungen. Die Dürre der letzten Jahre macht ihm sehr zu schaffen.
- Waldschutz darf nicht vernachlässigt werden. Die „grüne Lunge“ ist Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten und auch für den Menschen unerlässlich.
- Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Gute Waldpflege und Maßnahmen zu seinem Schutz sind daher notwendig.
So steht es um unseren Wald
Organisationen wie der Word Wide Fund for Nature (WWF) widmen sich seit vielen Jahren unter anderem auch dem Waldschutz. Das Ziel: den Wald als Lebensraum für zukünftige Generationen zu erhalten. Was schon einmal auf der Kippe stand: In den Achtzigern hat durch Luftverschmutzung entstandener „saurer Regen“ zahlreiche Bäume absterben lassen. Ganze Waldstriche sahen aus wie schwarze Gerippe, viele Menschen gingen auf die Straße, um ein Umdenken zu bewirken – der Wald konnte gerettet werden. Und steht jetzt wieder vor einem Problem: Denn auch, wenn es bei uns nicht zu sinnlosen und gefährlichen Abholzungen kommt wie im Amazonas-Regenwald, so leidet der deutsche Wald doch ziemlich unter der durch die Klimakrise entstandenen Dürre. Da es im Jahr 2022 erneut viel zu trocken war, konnte das Wasserdefizit nicht kompensiert werden. Die Schäden befinden sich laut Waldschadensbericht immer noch auf einem sehr hohen Niveau, bisher – Stand 2023 – konnten keine deutlichen Verbesserungen des Waldzustands erreicht werden. Die langfristigen Maßnahmen zum Waldschutz greifen noch nicht richtig, der Schaden – auch am Holz – ist noch nicht mal abzusehen. Umso wichtiger, dass weitere Waldschutzmaßnahmen ergriffen werden, die den Lebensraum Wald retten.
Die Bedeutung des Waldes für Mensch und Tier
- Klimaschutz
- Lebensraum für zahlreiche Pflanzen, Tiere und andere Organismen
- Rohstofflieferant (Holz)
- Nahrungsquelle
- Erholungsort
Unser Wald in Zahlen
- in Deutschland gibt es 11,4 Millionen Hektar Wald
- wir haben 77 Baumarten
- 90 Milliarden Bäume wachsen hier
- der älteste Baum Deutschlands ist 1.200 Jahre alt. Das ist jung im Vergleich zum ältesten der Welt, denn der hat es schon auf über 9.500 Jahre gebracht
- der höchste Baum Deutschlands ist über 66 Meter hoch
- fast die Hälfe des deutschen Waldes ist in Privateigentum

Anteil der bewaldeten Fläche an der Bodenfläche in Prozent [Stand 2024]1
Bundesland | Bodenfläche in % |
Bayern | 35 |
Hessen | 40 |
Nordrhein-Westfalen | 25 |
Rheinland-Pfalz | 41 |
Saarland | 34 |
Baden-Württemberg | 38 |
Brandenburg | 35 |
Berlin | 18 |
Thüringen | 33 |
Sachsen | 27 |
Sachsen-Anhalt | 23 |
Hamburg | 6 |
Bremen | 1 |
Schleswig-Holstein | 10 |
Niedersachsen | 22 |
Waldschutz
Wir sprechen nicht umsonst beim Wald von unserer „grünen Lunge“. Der Ausdruck zeigt bereits, wie schützenswert dieser Teil unserer Welt ist und wie wichtig es ist, Maßnahmen zum Schutz zu veranlassen. Illegaler Holzeinschlag oder anderer Schaden muss unbedingt verhindert werden. Hier greift das Bundeswaldgesetz. Es schützt unseren Wald vor unsachgerechter Behandlung und Rodung, jede kahle Fläche muss zum Beispiel wieder aufgeforstet werden. Bereits in den letzten vierzig Jahren ist die deutsche Waldfläche auf diese Weise um fast eine Million Hektar gewachsen. Die Waldschutzmaßnahmen greifen also. Auch die Produktion von Holz, einem unserer wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe, wird im Rahmen der Waldschutzmaßnahmen geregelt. Durch deutsche Schutzmaßnahmen erhalten auch andere Wälder auf der Welt Schutz und es ist so möglich, Schaden von ihnen abzuwenden.
Im Jahre 2004 wurde die erste Bundeswaldinventur durchgeführt, die den Baumbestand auf dem Gebiet der gesamten Bundesrepublik erfasste. Grundsätzlich sieht die Bundesregierung regelmäßige Waldinventuren im Abstand von zehn Jahren vor. Die Ergebnisse der Zählungen fließen in neue Verordnungen im Rahmen des Klimaschutzes, des Naturschutzes und der Energiepolitik mit ein.

Was macht ein Forstwirt?
Als Forstwirt oder Forstwirtin gehört es zu Ihren Aufgaben, die Natur zu pflegen und dafür zu sorgen, dass uns diese erhalten bleibt.
©jacoblund – istockphoto.com
Was verursacht Waldschäden?
Der Wald ist weltweit zahlreichen Belastungen ausgesetzt, die immer wieder zu Waldschäden bis hin zum Waldsterben führen. Besonders schwerwiegend machen sich die folgenden Belastungen bemerkbar:
- extreme Umwelteinflüsse wie Trockenperioden, starke Regenfälle oder Frost
- Sturmschäden
- Abholzen ohne Wiederaufforstung
- Schädlingsbefall
- Stickoxide, die vor allem in Bodennähe angereichert werden
- Ozon, das vor allem in Bodennähe angereichert wird
- saurer Regen und andere Auswirkungen der zunehmenden Umweltverschmutzung
- die Freisetzung von Schwermetallen, die sich im Grundwasser anreichern
- Strukturprobleme im forstwirtschaftlichen Bereich
- der Treibhauseffekt durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe
- die globale Erwärmung im Rahmen des Klimawandels
- Waldbrände
- Baumschäden durch Wildverbiss
- mangelnde Baumpflege
Im Jahr 2021 wiesen 35 Prozent der Baumkronen bei uns bereits einen deutlich sichtbaren Schaden auf. Das ist ein Zuwachs von rund zehn Prozent in zehn Jahren. Wobei der Norden besser wegkommt: Im Vergleich zu Thüringen mit 55 Prozent sind es in Niedersachsen „nur“ 23 Prozent. Eine Alarmstufe, die wir trotzdem nicht übersehen dürfen.
Welche Waldschutzmaßnahmen helfen uns den Wald zu schützen?
Damit der Wald langfristig ein gesunder und vielfältiger Lebensraum bleibt, ist es erforderlich, diesen Gefahren gezielt entgegenzuwirken. Die Bundesregierung richtet ihre Politik im Bereich des Klimaschutzes, des Naturschutzes und der Energiewende zunehmend auf die Belange zum Schutz des deutschen Forstes aus und zahlreiche Organisationen haben es sich zur Aufgabe gemacht, mithilfe von Projekten aktiv am Waldschutz zu arbeiten und gleichzeitig auch das Bewusstsein der breiten Bevölkerung für ein korrektes Verhalten im Wald zu schärfen.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ist bereits seit 1947 im Bereich Wald- und Baumschutz aktiv. Verschiedene Projekte des Verbandes werden bereits seit Jahren sehr erfolgreich umgesetzt und haben zum Ziel, den Menschen und die Natur einander näher zu bringen, damit jeder in der Lage ist, im Alltag einen kleinen Beitrag zum Erhalt gesunder Wälder zu leisten.
Mit diesen Maßnahmen können wir uns unter anderem engagieren, um den Wald zu schützen:
- Müll vermeiden
- Spenden für Waldschutz-Organisationen
- Baumpflanzungen unterstützen
- Hilfe bei Naturschutzorganisationen oder vor Ort beim Förster anbieten
Es ist allerdings sinnvoll, sich vorher eingehend über die Möglichkeiten vor Ort zu informieren und nicht eigenmächtig und unüberlegt zu handeln. Viele Ortsverbände oder gemeinnützige Organisationen freuen sich über Unterstützung in finanzieller oder tatkräftiger Form. So können Schulen und Kindergärten sich beispielsweise vielerorts an Baumpflanzungen beteiligen und damit nicht nur dabei helfen, den Wald zu schützen, ihn wachsen und gedeihen zu lassen. Die Kinder können auf diese Weise auch wichtige und interessante Informationen über den Wald als Lebensraum lernen. Je früher dieses Wissen vorhanden ist, je eher die Kleinen wissen, mit welchen Maßnahmen der Wald gerettet werden kann, umso eher beeinflusst es das spätere Verhalten. Interessant ist in diesem Zusammenhang das allgemein gewachsene Bewusstsein für das Thema Wald. Allein die Zahl der Waldkindergärten steigt stetig.
Zum Waldschutz gehört auch die professionelle und geschulte Beobachtung des Schädlingsbefalls einzelner Bäume. Wird der Befall zu stark, müssen die Tiere bekämpft werden, damit sie den Baum nicht zu heftig schädigen und gegebenenfalls sogar töten. Ein Forstwirt und/oder Waldbesitzer, meist ein Landwirt, weiß, wie mögliche Schäden aussehen, wann die Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist und welche Maßnahmen jetzt durchgeführt werden müssen, um beim Thema Waldschutz nachhaltig zu handeln. Aber auch spenden ist eine gute Maßnahme zum Waldschutz und damit zum Erhalt des Ökosystems Wald.
Fazit
Waldschutz ist eine sehr vielschichtige und komplexe Angelegenheit und sollte immer unter sachkundiger Anleitung erfolgen. Wer sich hier engagieren möchte, hat die Möglichkeit, sich zum Beispiel an den Bund Naturschutz zu wenden und Mithilfe bei einzelnen Projekten anzubieten.
Quellen
¹Statistisches Bundesamt: Flächengröße des Waldes nach Bundesländern; URL: https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Wald-Holz/Tabellen/waldflaeche-bundeslaender.html (06.12.2024).