Was ist ein Betonteich?
Der Betonteich gilt als Klassiker unter den Teichformen. Nach dem Aushub der Teichgrube werden die Wände des Teichs betoniert, verschalt und mit einem speziellen Betonanstrich abgedichtet. Was Größe, Form und individuelle Gestaltungsideen angeht, haben Sie bei der Planung eines Betonteichs völlig freie Hand.
Wer einen Gartenteich plant, hat zahlreiche Möglichkeiten: von Lehm-Teichen, über Komplettsysteme bis hin zu Betonteichen. Diese sind sehr robust und langlebig und bieten eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Andererseits ist das Anlegen eines Betonteichs sehr aufwendig und kostenintensiv. Mehr Vor- und Nachteile sowie Tipps zu Planung und Bau eines Betonteichs finden Sie hier auf Gartenbau.org.
Welche Vorteile bietet ein Betonteich?
Die Vorteile eines betonierten Teichs liegen klar auf der Hand: Im Gegensatz zu anderen Teichformen sind Sie an keine Größenvorgaben oder Formen gebunden. Das bedeutet, dass Sie Ihren Betonteich ganz individuell an Ihren Garten anpassen und so mit einer geeigneten Bepflanzung ein sehr natürliches Gesamtbild erreichen können.
Zudem überzeugen Betonteiche durch ihre Stabilität und lange Haltbarkeit. Das nahezu unverwüstliche Material Beton sorgt dafür, dass der Betonteich weder durch Witterung noch durch Tiere beschädigt werden kann, wie zum Beispiel durch Hunde, die in den Gartenteich rein und wieder herausspringen.
Welche Nachteile bringt ein Betonteich mit sich?
Das Anlegen eines Betonteichs erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch einen hohen Zeit- und Materialauwand. Nach einer sehr aufwendigen Untergrundvorbereitung muss ein Betonteich verschalt, armiert und abgedichtet werden. Je nach Größe kann die Errichtung eines betonierten Gartenteichs entsprechend teuer werden. Außerdem sollte der Beton durch einen entsprechenden Betonanstrich geschützt werden. Bei manchen Farben ist eine Erneuerung des Anstrichs nach einigen Jahren notwendig. Hierfür muss jedoch der gesamte Teich entleert werden.
Darüber hinaus sind nachträgliche bauliche Veränderungen so gut wie unmöglich. Daher sollte man sich für die Planung eines Betonteichs ausreichend Zeit nehmen.
Was ist bei der Planung eines Betonteichs zu beachten?
Bei der Detailplanung Ihres Betonteichs sollten Sie sich für ein optimales ökologisches Gleichgewicht an natürlichen Gewässern orientieren und drei verschiedene Tiefenzonen anlegen: Sumpfzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone.

Die Sumpfzone hat eine Tiefe von 10 bis 20 cm und leitet zum Teichufer über. In dieser Zone, die etwa 1/3 der Teichoberfläche ausmachen sollte, eignen sich Sumpfpflanzen besonders gut. Böschungen und der Rand sollten nicht zu steil sein, da sich in bewachsenen Uferzonen gerne auch Vögel und Frösche aufhalten.
Getrennt durch Kies oder Steine schließt sich in einer Tiefe von 20 bis 60 cm die Flachwasserzone an. Dieser 30 bis maximal 50 cm breiten Zone kommt eine besondere Rolle zu, da hier viele Teichpflanzen wachsen, die Nährstoffe aus Boden und Wasser aufnehmen und das Wachstum von Algen beeinflussen.
Ab einer Tiefe von etwa 60 cm beginnt die Tiefwasserzone, in der Seerosen wachsen und Fische überwintern können. Bei Fischteichen ist jedoch eine Tiefe von 90 cm bis 120 cm notwendig, damit die Fische das Aufheizen des Wassers im Sommer beziehungsweise das Zufrieren im Winter in der Tiefe unbeschadet überstehen können.
Wo sollte man einen Betonteich anlegen?
Bei der Standortwahl sollten Sie verschiedene Aspekte bedenken. Zunächst hängt der Standort natürlich vom vorhandenen Platz und der geplanten Größe des Teichs ab. Ihr Gartenteich sollte von allen Seiten aus leicht zugänglich sein, damit Sie die erforderlichen Arbeiten problemlos erledigen können. Außerdem sollte der Teich gut einsehbar sein, vor allem wenn sich spielende Kinder in der Nähe aufhalten.
So romantisch es vielleicht auch anmuten mag – ein Standort direkt unter Bäumen ist für einen Betonteich nicht ideal. Herabfallendes Laub verschmutzt den Teich und zur optimalen Entwicklung des Pflanzenwachstums benötigt ein Gartenteich mindestens fünf bis sechs Stunden Sonneneinstrahlung pro Tag.
Falls Sie in Ihrem Betonteich jedoch Fische halten möchten, sollten Sie darauf achten, dass der Teich zumindest teilweise im Schatten liegt. Ansonsten heizt sich das Wasser an heißen Sommertagen für Fische zu sehr auf. Für die Fischhaltung ist das Ausheben einer Teichgrube von mindestens 1,50 Meter Tiefe nötig. Besonders im Winter ist dies sehr wichtig, da Teiche mit niedrigem Wasserstand schneller vereisen.
Wozu braucht man eine Kapillarsperre am Teich?
In der Sumpfzone empfiehlt sich eine Kapillarsperre, um einen sauberen Übergang zwischen Gewässer und Uferzone mit der jeweiligen Bepflanzung sicherzustellen.

Durch den sogenannten „Kapillareffekt“ wird verhindert, dass das Teichwasser sich am Teichrand ausbreitet. Zudem können Uferpflanzen ohne Kapillarsperre in den Teich hineinwachsen und Wasser herausziehen.
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Was braucht man, um einen Betonteich anzulegen?
Wenn Sie Ihren Betonteich selbst anlegen möchten, benötigen Sie Einiges an Werkzeug und Material. Alles was Sie für die vorbereitenden Erdarbeiten brauchen, ist in jedem Baumarkt erhältlich. Für Verschalung, Betonierung und Abdichten sind hingegen spezielle Materialien erforderlich.
Vor dem Aushub der Grube sollten Sie die Größe Ihres zukünftigen Gartenteichs abstecken und hierfür Holzpflöcke, eine Schnur oder einen Gartenschlauch zur Markierung von Größe und Form verwenden.
Wenn Sie einen kleinen Betonteich planen, können Sie den Erdaushub mit Spaten und Schaufel problemlos selbst bewerkstelligen. Bei harten Böden mit vielen Steinen ist für den Aushub eine Spitzhacke notwendig. Für einen größeren Teich sollten Sie sich einen Bagger kommen lassen, der den aufwendigen Erdaushub übernimmt.
Beim Betonieren Ihres neuen Gartenteichs sollten Sie keine Kompromisse hinsichtlich der Qualität machen. Im Fachhandel (Betonhersteller) gibt es Spezialbeton, der ein besonderes Dichtungsmittel für den Teichbau enthält. Dank spezieller Verzögerer härtet dieser WU- oder Stahlfaserbeton nicht so schnell aus, lässt sich länger verarbeiten und ist durch eine besondere Einlage aus Stahl, Glasfaser- oder Kunstfasergewebe weniger anfällig für Rissbildung. Mischen Sie den Beton nicht selbst an, sondern überlassen Sie dies am besten dem Experten.
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Anschließend sollte zur Versiegelung in mehreren Schichten ein Dichtungsschlamm aufgetragen werden. Hierfür eignet sich ein spezieller Dichtungsschlamm für Schwimmteiche. Dieser sollte giftstofffrei sein, also keine schädlichen Inhaltsstoffe an das Teichwasser abgeben.
Produktbeispiele:
- Dichtungsschlämme von MEM für 1,32 Euro pro kg
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Nach der ersten Schicht sollten Sie kleine Ecken und Ritzen mit Dichtbändern abdichten.
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- Dichtungsband von Lugato für 4,95 Euro pro Meter
- Dichtungsband von GEKA ist für 1,45 Euro erhältlich.
Zum Schluss folgt der Betonanstrich mit einer Spezialfarbe, die wasserfest, frostbeständig und ungiftig sein sollte. Als Alternative zum Anstrich empfiehlt sich das Anbringen einer Teichfolie oder der Anstrich mit einer sogenannten Flüssigfolie. Sowohl vor dem Anstrich mit der Spezialfarbe als auch mit der Flüssigfolie sollte der Beton grundiert werden.
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- Tripond flüssige Teichfolie für 21,95 Euro pro Liter
Nicht sparen sollte man hingegen am Material. Gerade bei widerstandsfähigen und langlebigen Baumaterialien lohnen sich die etwas höheren Anschaffungskosten auf jeden Fall! So haben Sie für lange Zeit Freude an Ihrem Betonteich.
Wie legt man einen Betonteich an?
Das Anlegen eines Betonteichs ist ein aufwendiges Gartenbauprojekt, das nicht nur viel Zeit und Material, sondern auch ein gewisses handwerkliches Geschick erfordert. Für Unterstützung bei Planung und Durchführung wenden Sie sich am besten an einen Teichbauexperten in Ihrem Gartenbaufachbetrieb.
Folgende Schritte sind beim Bau eines Betonteichs zu beachten:
Der Aushub
Nach Abstecken von Größe und Form des Gartenteichs mit Hilfe von Holzpflöcken und Schnur erfolgt der Erdaushub. Während bei kleineren Teichen hierfür Spaten und Schaufel reichen, sollte für größere Teiche ein kleiner Bagger eingesetzt werden. Hierbei ist zu beachten, dass aufgrund der Stärke des Betons die Teichgrube etwa 20 cm tiefer sein sollte als die eigentliche Teichtiefe. Anschließend müssen Boden und Seitenwände des Lochs festgeklopft werden, damit sich keine lose Erde mit dem flüssigen Beton vermischt.
Betonieren und Verschalen
Je nach Gefälle der Seitenwände kann das Loch entweder direkt mit Beton ausgegossen werden bzw. bei steil abfallenden Wänden sollten diese verschalt werden. Auch bei sanft abfallenden Seitenwänden bietet sich ein zusätzlicher Schutz des Betons durch das Auslegen von Teichfolie an. Grundsätzlich sollte das Gefälle der Teichwände aufgrund der Baustatik nicht mehr als 30 Prozent betragen.
Obwohl mit Hilfe einer Verschalung auch senkrechte Teichwände möglich sind, ist hiervon dringend abzuraten. Das sich im Winter bildende Eis könnte so großen Druck auf die Betonwände ausüben und diese zum Bersten bringen. Daher empfiehlt sich das Betonieren schräger Wände, damit sich das Eis besser ausbreiten kann. Die Verschalung eines Betonteichs sorgt durch eine Stahlarmierung für eine lange Haltbarkeit der Teichwände. Wichtig ist hierbei, dass die Betondicke der Verschalung mindestens 10 bis 15 cm beträgt, damit die Seitenwände im Laufe der Jahre nicht porös werden. Die Verschalung darf erst dann entfernt werden, wenn der Beton vollständig ausgehärtet ist. Dies ist in der Regel erst nach 14 Tagen der Fall, wobei der Beton in der Zwischenzeit immer wieder angefeuchtet werden und vor Sonne geschützt werden sollte.
Abdichten durch Betonanstrich oder Teichfolie
Da der Beton während des Aushärtens und kurz danach Kalk absondert, sollten die Teichwände vor dem Einsetzen von Fischen und Pflanzen zunächst versiegelt werden. Dies ist durch einen Betonanstrich mit Spezialfarbe, Dichtschlämmen oder flüssiger Teichfolie möglich. Der Anstrich sollte mehrfach und sehr akribisch erfolgen, da undichte Stellen später nur schwer zu reparieren sind. Der Betonanstrich sollte frei von Giftstoffen sein, um ein stabiles Ökosystem für Wasserpflanzen und Fische zu gewährleisten.

Über unseren Experten
Axel Krämer ist Teichbau-Experte in der 3. Generation. Er leitet heute das Unternehmen und führt die über Jahre erlangten Erfahrungen und Techniken weiter. Ob Gartenteiche, Bachläufe, Wasserfälle, Schwimmteiche oder Biodesign Pools, die Wassergärtner Krämer GmbH ist Ihr starker Partner rund um den Garten.