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Rasenpflege

Moos im Rasen dauerhaft entfernen – was hilft?

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 11. November 2021
Lesedauer: 8 Minuten
© Lukassek / istockphoto.com

Ist Moos ein Unkraut?

Moos gehört zu den blütenlosen Sporenpflanzen und stellt als Teil der Bodenschicht ein wichtiges Glied des Ökosystems dar. Moos kann als Unkraut bezeichnet werden, denn es ist häufig von Gärtnern unerwünscht und wird nicht gezielt angebaut. Dennoch ist Moos nützlich, da es Wasser und Nährstoffe filtert und speichert.

Ein kräftiger und gesunder grüner Rasen ist das A und O für leidenschaftliche Gärtner. Umso ärgerlicher ist es, wenn das Gras des Rasens immer mehr von Moos verdrängt wird. Es schadet durch seine geringere Strapazierfähigkeit der Optik des Rasens: Erst können Sie Ihre Fußabdrücke im Rasen erkennen und dann entstehen ganze unschöne Lücken in der Grasnarbe. Spätestens jetzt sollten Sie gegen das hohe Moos-Aufkommen vorgehen. Erfahren Sie auf Gartenbau.org, welche Maßnahmen sich zum Entfernen und zur Vorbeugung gegen Moos im Rasen bewährt haben.

Ist Moos im Rasen generell schädlich?

Ein Rasen voller Moos ist für jeden Gärtner ein Graus. Es ist daher im Rasen auch als Sparriger Runzelbruder bekannt. Grundsätzlich ist das Moos im Rasen jedoch nicht schädlich oder gefährlich. Kann man also das Moos im Rasen belassen?

Man kann schon, aber das Endergebnis wird Ihnen nicht gefallen: Das Moos konkurriert mit den Gräsern um Nährstoffe und Lebensraum, so dass Sie nach einiger Zeit vielleicht nur noch Moos statt Rasen im Garten haben und die Fläche nicht mehr gepflegt und einheitlich aussieht. Es wird daher bei einem zunehmenden Moosaufkommen empfohlen, dieses effizient zu beseitigen.

Ist Moos giftig?

Es gibt viele verschiedene Moosarten, die sich in Ihrem Rasen breit machen können. Keine Moosart ist jedoch giftig für Mensch oder Tier. Dennoch wird empfohlen, die Bodendecker nicht zu verzehren, da die Pflanze Schadstoffe und Abgase aus der Luft aufnimmt. Über die Verdauung könnten diese in den Organismus gelangen.

Was passiert, wenn das Moos nicht aus dem Rasen entfernt wird?

Wird der Rasen nicht von Moos befreit, müssen Sie mit verheerenden Folgen für die Optik Ihres Rasens rechnen: Da Moos kaum strapazierfähig und trittfest ist, können unschöne Druckstellen stellen. Moos ist außerdem nicht in der Erde verwurzelt. Nach einem starken Regenguss, können sich ganze Moosstücke schon bei geringer Belastung lösen und somit große Lücken in Ihrem Rasen zurücklassen.

Ursachen: Warum entsteht Moos im Rasen?

Moos ist eine Sporenpflanze, die sich also mittels Sporen vermehrt. Durch diese Art der Reproduktion fällt es den Pflanzen schon einmal sehr leicht, sich schnell weit zu verbreiten. Die Ausbreitung von Moos in Ihrem heimischen Garten ist daher fast unausweichlich. Allerdings muss Ihr Rasen einige Eigenschaften erfüllen, um einen starken Moosbefall zu erlauben:

Ursachen für die Entstehung von Moos im Rasen
  • ein Nährstoffmangel Ihres Rasens
  • zu tiefes oder seltenes Mähen Ihrerseits
  • eine schattige Lage der betroffenen Rasenfläche
  • ein zu feuchter oder zu saurer Boden
  • eine ungeeignete Saatgutmischung

Was hilft gegen Moos im Rasen?

Moos kann sich im Garten überall ausbreiten und verheerende Folgen mit sich bringen. Nicht nur auf dem Rasen, auch auf Pflanzen, der Terrasse, dem Gartenzaun oder den Pflastersteinen kann Moos sich ausbreiten. Für jede betroffene Stellen gibt es verschiedene Maßnahmen, um das Moos sicher zu entfernen. Ein Moosbefall auf dem Rasen kann mechanisch, biologisch und chemisch bekämpft werden. Lesen Sie im Folgenden, was gegen Moos im Rasen hilft.

Wie kann man Moos im Rasen biologisch entfernen?

Leidet Ihr Rasen unter einem Moosbefall, bieten sich Ihnen einige biologische und schonende Methoden zur Moosbefreiung an:

  • In erster Linie können Sie Moos mechanisch aus dem Rasen entfernen, mittels Eisenharke oder Vertikutiergerät. Durch Aerifizieren oder Umgraben der Rasenflächen mit Sand lockern Sie den Boden auf und versorgen die Graswurzeln mit genügend Sauerstoff. Das Aerifizieren eignet sich bei dichten, lehmigen Böden mit häufiger Staunässe. Hierbei werden in regelmäßigen Abständen linealtiefe Löcher gebohrt und diese mit Quarzsand aufgefüllt.
  • Auch das jährliche Auftragen einer circa zwei Zentimeter hohen Sandschicht auf die Rasenfläche wirkt wahre Wunder im Kampf gegen Moos.
  • Das Kalken von Rasenflächen soll einen zu sauren pH-Wert des Rasens neutralisieren.
  • Ein häufiger Grund für die Moosausbreitung ist der vorhandene Nährstoffmangel. Diesem kann durch organische Dünger bestens entgegen gewirkt werden. Organische Dünger bewirken ein breites Wachstum der Gräser und belasten die Umgebung weniger mit Schwermetallen als ein Mineraldünger.

Bekannte Hausmittel gegen Moos sind beispielsweise Holzasche oder Essig und Salz. Von Letzteren ist allerdings abzuraten: Das Gemisch schadet nicht nur Moos, sondern auch allen anderen Pflanzen auf dem Rasen! Holzasche agiert ähnlich wie Kalk und Dünger, da sie den Boden neutralisiert und viel Kalium enthält. Hier sei jedoch zu beachten, dass es auch zu einer Überdüngung kommen kann oder Schwermetalle in den Boden geraten können.

Kann man Moos im Rasen dauerhaft mit Chemie entfernen?

Es gibt einige chemische Unkrautvernichter, die zur dauerhaften Beseitigung von Moos im Rasen empfohlen werden, zum Bespiel Eisendünger oder Herbizide. Auch Mittel mit Eisen-II-Sulfat und Moosentferner mit dem Wirkstoff Quinoclamin gelten als wirksam. Bei der Nutzung solcher chemischen Mittel ist jedoch mit Vorsicht zu arbeiten! Eisendünger sind beispielweise giftig und gesundheitsschädlich für Mensch und Tier. Außerdem soll dieser Dünger den Boden sauer machen, so dass das Mooswachstum eigentlich begünstigt wird. Quinoclamin unterbricht den Stoffwechsel von Moos und verhindert so dessen Vermehrung und weiteres Wachstum. Die meisten chemischen Unkrautvernichter bekämpfen nur das vorhandene Moos, entfernen es aber nicht dauerhaft. Grundsätzlich sollten Sie immer eine Ursachenforschung betreiben und versuchen dort die Moosbekämpfung anzusetzen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich immer von einem Fachmann beraten lassen.

Ist Moosentferner schädlich für den Rasen?

Moosentferner ist speziell für das Abtöten von Moos entwickelt worden. Es sollte den Gräsern des Rasens daher nicht schaden. Dennoch ist auf die Art des Moosentferners zu achten, um das Grundwasser nicht unnötig zu belasten. Wählen Sie einen Unkrautentferner, der biologisch abbaubar und frei von Säuren und Chlor ist. Achten Sie auch auf Ihre eigene Gesundheit, denn einige Moosentferner stellen ein Gesundheitsrisiko dar!



Wie also kann man Moos im Rasen vorbeugen?

Nahaufnahme eines Rasenmähers beim Mähen einer frisch geschnittenen, grünen Rasenfläche an einem sonnigen Tag.
Regelmäßiges und richtiges Mähen hilft, dem Mooswuchs im Rasen vorzubeugen. © bigtunaonline / istockphoto.com

Um einem Moosbefall vorzubeugen und sich Maßnahmen der Moosvernichtung zu ersparen, sollten Sie die Standortgegebenheiten Ihrer geplanten Rasenfläche begutachten und dementsprechend die passende Saatgutmischung zusammenstellen. Sie können Ihren Rasen vorbeugend entsprechend Düngen und regelmäßig mit der richtigen Einstellung Mähen: Von März bis November sollten Sie die Rasenfläche einmal pro Woche mähen und während der heißen Sommermonate auf eine ausreichende Bewässerung achten. Versorgen Sie die Gräser mit genügend Nährstoffen und machen Sie sie konkurrenzstark. Die richtige Pflege Ihres Rasens wird bei der Vorbeugung von Moos helfen. Je robuster und gesünder ihr Gras ist, desto weniger Chancen hat das Moos, sich auszubreiten.

Wie legt man einen Rasen richtig an?

Betrachten Sie die Standortfaktoren Ihrer geplanten Rasenflächen und wählen Sie danach Ihre Saatgutmischung aus. Hierbei sollten Sie zwischen einem schattigen oder sonnigen Standort unterscheiden. Auch die Bodenqualität, dessen pH-Wert und die vorhanden Nährstoffe sind relevant. Wenn Sie die Umgebungsfaktoren analysiert haben, können Sie sich die passende Saatgutmischung zusammenstellen. Hier kann Ihnen auch ein Fachmann helfend zur Seite stehen. Bei schattigen Standorten sollten Sie Gräser wählen, die auch bei geringer Sonneneinstrahlung gut wachsen können, um somit dem Moosbefall vorzubeugen. Die unzähligen Gräserarten haben verschiedene Eigenschaften, welche Sie sich zur Moosvorbeugung zu Nutze machen können. Mit der passenden Saatgutmischung können Sie dann Ihren Rasen anlegen.

Wann sollte man den Rasen vertikutieren und düngen?

Ist Ihr Rasen unter anderem durch viel Moos, Unkraut und Graswurzeln stark verfilzt, dann sollten Sie ihn vertikutieren. Beim Vertikutieren wird der Rasen eingeschnitten, so dass dieser wieder besser atmen kann und wasserdurchlässiger wird. Gleichzeitig werden Moos und Unkraut ausgezupft. Der Rasen ist dann moosfrei und kann sich mithilfe von Dünger wieder erholen. Sie sollten nur bei einem ganzheitlichen Moosbefall und starker Verfilzung zum Vertikutiergerät greifen. Auch wenn sich Regenwasser auf Ihrem Rasen durch einen Moosbefall staut, müssen Sie vertikutieren. Sind nur kleinere Flächen betroffen, dann hilft auch schon die Bearbeitung des Rasens mit einer Eisenharke. Private Gärten benötigen nur selten das Vertikutieren der Rasenflächen.

Fazit

Ein Moosbefall auf dem heimischen Rasen ist zwar nicht gefährlich, aber dennoch sehr unerfreulich. Durch die richtige Saatgutmischung und Rasenpflege kann die Ausbreitung von Moos effizient vorgebeugt werden. Doch auch bei einem schon vorhandenen Befall bieten sich einige bewährte Hausmittel und Methoden an, um das Moos zu beseitigen. Bei starker Verfilzung und Staunässe auf dem Rasen, hilft dann allerdings nur noch das Vertikutieren.

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