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Baumpflege

So legen Sie Ihren eigenen Obstgarten an

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 14. Juni 2021
Lesedauer: 5 Minuten

Obwohl das Anlegen von Obstbäumen und -sträucher im Vergleich zu beispielsweise Gemüsebeeten relativ viel Platz benötigt, finden sie sich in fast jedem deutschen Garten. Wieso Obstgärten so beliebt sind und wie auch Sie einen Obstgarten anlegen oder anlegen lassen können, erfahren Sie bei Gartenbau.org!

Der größte Vorteil eines eigens angelegten Obstgartens liegt auf der Hand: Die Ernte von gesundem, unbelastetem Frischobst aus eigenem Anbau wird heutzutage immer attraktiver. Doch der Besitz von Obstbäumen bietet nicht nur den Vorteil der teilweisen Selbstversorgung, auch optisch sind diese Gewächse ein Hingucker: Üppige Blüten schmücken den Garten im Frühling, rot gefärbtes Laub gestaltet den Garten im Herbst.

Die Bepflanzung eines Obstgartens

Beim Anlegen eines Obstgartens haben Sie die Auswahl zwischen Steinobst, Kernobst und Beerenobst. Steinobst ist gekennzeichnet durch einen verholzten Stein als Kern. Typische Vertreter sind Kirschen, Pflaumen, Mirabellen, Pfirsiche und Aprikosen. Kernobst besitzt, wie der Name schon sagt, anstelle des Steins ein Kerngehäuse. Zu den beliebtesten Kernobstsorten gehören Äpfel, aber auch Birnen und Quitten finden sich häufig in Obstgärten. Zum Beerenobst zählen kleine Früchte an Sträuchern wie zum Beispiel Johannisbeeren, Stachelbeeren oder Brombeeren.

UNSER TIPP:
Auch mit einem kleinen Garten müssen Sie nicht auf die Vorzüge eines Obstgartens verzichten – legen Sie in Ihrem Garten Spalierobst an! Spalierobst ist eine tolle Alternative, die auch auf kleinem Raum beziehungsweise direkt an Hauswänden funktioniert. Besonders Äpfel und Birnen sind als Spalierobst geeignet.

Einen Obstgarten anlegen und pflegen

Der Anbau eines Obstgartens

Bei dem Anbau von Obst sollten Sie zunächst auf den richtigen Standort achten: Obstbäume brauchen ausreichend Sonneneinstrahlung und ausreichend Platz. Dazu eignet sich am besten ein Garten in Süd-Ost-Lage, für das Anpflanzen eines Obstbaums, zum Beispiel eines Apfelbaums, sollten Sie etwa 20 bis 25 Quadratmeter einberechnen. Auch der richtige Boden und geeignete Temperaturen sind ausschlaggebend für die Gesundheit und den Ertrag der Gewächse. Generell sind regionale Obstsorten weniger anspruchsvoll, da sie an die hiesige Witterung gewöhnt sind.

Obstbäume werden in der Regel im Herbst im Garten angelegt, da sie so vor dem Winter noch Wurzeln ausbilden können. Das Loch, in das der Baum gesetzt wird, sollte etwa doppelt so groß sein wie sein Wurzelballen. Nach dem Einsetzen wird ein Stützpfahl in etwa 10 Zentimetern Abstand zum Stamm angebracht, um den Obstbaum vor Schäden durch Wind zu schützen. Das Loch wird mit Erde aufgefüllt und der Obstbaum am Stützpfahl festgebunden. Danach kann der Baum ausreichend gegossen werden.

Wie wird der angelegte Obstgarten gepflegt?

Einheimische Obstsorten sind auch weniger pflegeintensiv – im Gegensatz zu beispielsweise Pfirsichen. Grundsätzlich sollten Sie bei Ihren Obstbäumen allerdings nicht auf den jährlichen Baumschnitt verzichten, bei dem Sie zwischen November und Februar die abgestorbenen Äste abschneiden und so das Wachstum des Baums fördern. Auch beim Winterschutz ist minimaler Aufwand nötig: Sind im Garten mit Hecken angelegt, tragen diese bereits einen Teil zum Winterschutz bei, denn sie schützen die Bäume und Sträucher vor Frost. Dies können Sie unterstützen, indem Sie Ihre Bäume vor dem ersten Frost mit Bast- oder Schilfmatten bedecken. Vor allem junge und neu angelegte Obstbäume bedürfen Schutz vor der Kälte – durch Temperaturschwankungen besteht die Gefahr der Frostrisse. Diesen können Sie vorbeugen, indem Sie einen Weißanstrich anbringen, denn dieser schützt die empfindliche Rinde vor Sonneneinstrahlung, indem er die Strahlen reflektiert. Das Düngen eines Obstgartens ist nur alle zwei Jahre nötig. Dabei sollten Sie darauf achten, welche Nährstoffe die Gewächse benötigen, um Überdüngen und somit zu viel Stickstoff zu vermeiden. Letzteres ist besonders schädlich, da es zu erhöhter Frostempfindlichkeit führt und die Anfälligkeit für Schädlinge steigt. Sind Sie sich nicht sicher, welche Nährstoffe Ihre Obstbäume und -sträucher benötigen, können Sie unverbindlich und kostenlos einen unserer professionellen Gartenbauer kontaktieren und sich individuell beraten und bei der Anlegung Ihres Obstgartens beraten lassen.

Wie viel kostet ein Obstgarten?

Vor dem Anlegen des Obstgartens sollten Sie auch Ihre Ausgaben berechnen. Die Kosten für einen Obstgarten halten sich in Grenzen und sind im Vergleich zu beispielsweise einem Kräutergarten vor allem hinsichtlich des Kosten-Nutzen-Faktors eher niedrig. Apfelbäume erhalten Sie bereits für etwa 10 € pro Stück, der nötige Dünger wird in Baumärkten zwischen 8 und 20 € pro Liter verkauft. Auch der im Winter benötigte Weißanstrich kann fertig gekauft werden: Mit etwa 10€ pro Kilogramm ist auch dieser sehr günstig.

Fazit

Das Anlegen eines Obstgartens ist im Vergleich zu anderen Gartenstilen wie zum Beispiel dem Bauerngarten in kleinen wie in großen Gärten relativ einfach und unkompliziert. Mit verschiedenen, kostengünstigen Obstsorten können auch Sie von den Vorzügen von selbst angebautem Obst profitieren. Ein Obstgarten ist pflegeleicht und dazu noch nützlich – perfekt zum Naschen von Obst aus eigenem Anbau ist dieser Garten zurecht einer der beliebtesten Stile hierzulande. Kontaktieren Sie noch heute einen Profi in Ihrer Nähe zur Durchführung Ihrer Gartenarbeiten.

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
Gartenbau.org ist das Branchenverzeichnis für Garten- und Landschaftsbauer. Die Redaktion von Gartenbau.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihren Garten betreffen: von der Baumpflege über Gartenbeleuchtung bis hin zum Bau von Teichen und Swimmingpools.