Für die alten Germanen waren Bäume ein Sinnbild für die Unsterblichkeit und die Urahnen der Menschen. Sie glaubten, eine Esche und eine Ulme wären vom Meer angespült und von den Göttern beseelt worden. Noch heute haben Bäume die Kraft, uns ruhig zu machen – etwas, was sich die Japaner beim sogenannten „Waldbaden“ zunutze machen. Bäume verschönern also nicht nur unseren Garten, sie „erden“ uns auch. Und ein zusätzliches nicht unerhebliches Add-on: Sie verringern die CO2-Emissionen, sind also gut für unser Klima. Doch damit sie optimal gedeihen, muss einiges beachtet werden, zum Beispiel der Abstand beim Pflanzen (Krone und Wurzel brauchen Platz), der Grenzabstand, der passende Standort und Boden sowie natürlich der richtige Pflanzzeitpunkt.
Alles auf einen Blick:
- Bei der Baumpflanzung sollte je nach späterer Größe der Pflanze ein ausreichender Abstand eingehalten werden.
- Auch der Grenzabstand zum Nachbarn spielt eine Rolle, wenn Sie einen Baum pflanzen, damit überhängende Zweige später nicht zum Problem werden.
- Die Pflanzgrube muss groß genug sein, damit der gesamte Wurzelballen eingesetzt werden kann.
- In der ersten Zeit nachdem sie gepflanzt wurden, sollten Bäume, aber auch Hecken oder Sträucher, regelmäßig gewässert werden.
- Idealerweise pflanzen Sie neue Bäume im Frühjahr oder im Herbst ein.
- Der Gärtner rechnet in der Regel nach Anzahl der Pflanzen oder nach einem Stundenlohn ab.
Voraussetzungen für die Baumpflanzung
Um die Baumpflanzung optimal durchzuführen, beginnen Sie am besten mit einer gründlichen Planung. So sollten Sie beispielsweise vorher ermitteln, wie viele Pflanzen Sie setzen möchten und in welchen Abständen. Außerdem sollten Sie wissen, welche Abstände zur jeweiligen Grundstücksgrenze gelten. Man spricht hier vom Grenzabstand.
Auch der Standort ist wichtig – nicht zu nah an einem Gartenzaun, einer Mauer oder dem Haus und an einem für die Bedürfnisse der Baumart passenden Platz. So gibt es beispielsweise welche, die mehr Sonne oder Licht benötigen als andere. Oder es gibt welche, die starke Wurzeln in die Breite bilden. Dies alles ist schon vor der Pflanzung zu beachten. Lassen Sie sich am besten gut beraten, zum Beispiel in einer Baumschule oder bei einem Landschaftsgärtnerbetrieb.
Welcher Grenzabstand gilt bei Baumpflanzung? [Stand 2024]
Welcher Grenzabstand beim Pflanzen einzuhalten ist, richtet sich nach den Regelungen im jeweiligen Bundesland – nur in Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern sind im sogenannten Nachbarschaftsgesetz keine Regeln festgeschrieben. Um wirklich sicher zu gehen, fragen Sie vorher einfach kurz bei der Stadt oder der Gemeinde nach. So können Sie bereits im Vorfeld der Pflanzung Ärger mit dem Nachbarn vermeiden.
| Baumart | Grenzabstand mindestens |
| Bayern | |
| mehr als 2 Meter Höhe | 2 Meter |
| andere Gehölze | 0,5 Meter |
| Baden-Württemberg | |
| sehr große Nadelbäume und Waldbäume | 8 Meter |
| veredelte Obstbäume sowie mittelgroße Exemplare | 4 Meter |
| schwachwüchsige wie Stein- und Kernobst | 2 Meter |
| weniger als 1,8 Meter | 1 Meter |
| alle weiteren | 3 Meter |
| Berlin | |
| mit starkem Wuchs | 3 Meter |
| Obstbäume (ohne Hochstamm) | 1 Meter |
| alle weiteren Gehölze (auch Hecken und Sträucher) | 1,5 Meter |
| Brandenburg | |
| alle | mindestens ein Drittel der Wuchshöhe |
| speziell Obstbäume | 2 Meter |
| alle weiteren Gehölze | 4 Meter |
| Bremen | keine allgemeingültigen Regelungen, je nach Gemeinde unterschiedlich |
| Hamburg | keine allgemeingültigen Regelungen, je nach Gemeinde unterschiedlich |
| Hessen | |
| Walnussbäume, Pappeln, Linden und Eichen | 4 Meter |
| mit starkem Wuchs | 2 Meter |
| alle weiteren | 1,5 Meter |
| Kernobstbäume mit starkem Wuchs, veredelte Walnussbäume und Süßkirschen | 2 Meter |
| alle weiteren Obstbäume | 1,5 Meter |
| Mecklenburg-Vorpommern | keine allgemeingültigen Regelungen, je nach Gemeinde unterschiedlich |
| Niedersachsen | |
| mit einer Höhe über 15 Meter | 8 Meter |
| bis zu 15 Meter | 3 Meter |
| bis zu 5 Meter | 1,25 Meter |
| bis zu 3 Meter | 0,75 Meter |
| bis zu 2 Meter | 0,5 Meter |
| bis zu 1,2 Metern | 0,25 Meter |
| Nordrhein-Westfalen | |
| mit starkem Wuchs | 4 Meter |
| alle weiteren Ziergehölze | 2 Meter |
| Kernobstbäume mit starkem Wuchs, Esskastanien, Süßkirschen, Wallnussbäume | 2 Meter |
| Kernobstbäume (mittelstarker Wuchs), Steinobstbäume (ausgenommen Süßkirschen) | 1,5 Meter |
| Kernobstbäume mit schwachem Wuchs | 1 Meter |
| Rheinland-Pfalz | |
| über 15 Meter Höhe | 8 Meter |
| bis zu 15 Metern | 3 Meter |
| bis zu 5 Metern | 1,25 Meter |
| bis zu 3 Metern | 0,75 Meter |
| bis zu 2 Metern | 0,5 Meter |
| bis zu 1,2 Metern | 0,25 Meter |
| Saarland | |
| über 15 Meter | 8 Meter |
| bis zu einer Höhe von 15 Metern | 3 Meter |
| bis zu 5 Metern | 1,25 Meter |
| bis zu 3 Metern | 0,75 Meter |
| bis zu 2 Metern | 0,5 Meter |
| bis zu 1,2 Metern | 0,25 Meter |
| Sachsen | |
| unter 2 Metern | 0,5 Meter |
| mehr als 2 Meter Höhe | 2 Meter |
| Thüringen | |
| über 15 Meter | 8 Meter |
| bis zu einer Höhe von 15 Metern | 3 Meter |
| bis zu 5 Metern | 1,25 Meter |
| bis zu 3 Metern | 0,75 Meter |
| bis zu 2 Metern | 0,5 Meter |
| bis zu 1,2 Metern | 0,25 Meter |
| Sachsen-Anhalt | |
| mehr als 15 Meter | 6 Meter |
| bis zu einer Höhe von 15 Metern | 3 Meter |
| bis zu 5 Metern | 1,25 Meter |
| von bis zu 3 Metern | 1 Meter |
| bis zu 1,5 Metern | 0,5 Meter |
| Schleswig-Holstein | Mindestabstand ein Drittel der gesamten Höhe |
Pflanzzeit
Es gibt bestimmte Zeiten, die sich besonders gut eignen, um zum Beispiel einen Obstbaum zu pflanzen. Wichtig ist, dass die Pflanze die Möglichkeit bekommt, sich zu erholen. Denn immerhin wird der Wurzelballen teilweise gekappt. Die besten Pflanzzeiten sind daher Frühjahr oder Herbst.
Wann ist die beste Zeit um einen Baum zu pflanzen?
Im Frühjahr beginnen die Bäume zu wachsen. Auf diese Weise können sich die fehlenden Wurzeln schnell ausbilden und zum einen Stabilität bieten und zum anderen das Gewächs hervorragend mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgen. Im Herbst wiederum verliert der Baum Blätter, sodass die zur Verfügung stehenden Nährstoffe optimal verteilt werden können.
Im Sommer zu pflanzen ist nicht zu empfehlen, da Vertrocknungsgefahr besteht. Im Winter wiederum ist es oft zu kalt, sodass die Wurzeln kleiner Bäume erfrieren. Außerdem wird es zumindest bei Frost schwierig, ein Pflanzloch zu graben.
In welchem Abstand sollte ich am besten pflanzen?
Bäumchen, Sträucher und Hecken werden oft viel zu dicht aneinander gesetzt, möglicherweise stimmt dann auch der Grenzabstand nicht. Dies hat zum einen zur Folge, dass sich die einzelnen Pflanzen nicht gut ausbilden können, denn es fehlt ihnen aufgrund der dichten „Besiedelung“ an ausreichend Wasser und Nährstoffen. Und zum andern kann es Probleme mit dem Nachbarn geben. Sie sollten sich also auf jeden Fall erkundigen, welche Grenzabstände in Ihrer Stadt oder Gemeinde gelten und diese einhalten, nicht nur bei der Baumpflanzung, sondern auch bei Sträuchern und Hecken.
Wie groß der Abstand zwischen Bäumen, Sträuchern und Hecken sein muss, richtet sich vor allem danach, um welche Baumart es sich handelt und um welche Art von Wurzel. Lassen Sie grundsätzlich lieber zu viel als zu wenig Platz, denn hierdurch können alle gleichermaßen gut von der Sonnenstrahlung profitieren und sich nach der Pflanzung in Ihrem Garten richtig im Boden ausbreiten.
Wie pflanzt man einen Baum richtig? [Schritt für Schritt Anleitung]
- Pflanzgrube
Als erstes heben Sie am ausgewählten Standort die Pflanzgrube aus. Diese sollte mindestens doppelt so tief sein wie der Wurzelballen. Außerdem sollte der Durchmesser der Pflanzgrube circa doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Lockern Sie den Untergrund im Pflanzloch bestmöglich auf.
- Pfahl zur Stabilisierung
Damit der Baum sich später optimal im eigenen Garten entwickeln kann, ohne beispielsweise einem starken Wind zum Opfer zu fallen, sollten Sie ihn mit einem Pfahl stabilisieren. Welcher Pfahl benötigt wird, richtet sich nach der jeweiligen Baumart. Handelt es sich um eine mit einem schmalen Stamm, können Sie beispielsweise einen einzelnen Pfahl verwenden. Wird das Gehölze jedoch groß und dick, eignet sich ein sogenanntes Dreibein besser.
Um den Pfahl optimal zu positionieren, setzen Sie zunächst kurz die Pflanze ins Loch und markieren den Punkt, an dem der Pfahl eingeschlagen wird. Nehmen Sie jetzt das Gehölze wieder heraus und schlagen Sie den Pfahl entsprechend ein.
- Ins Loch setzen
Setzen Sie nun den Baum in das Pflanzloch im Boden und füllen Sie den Bereich um den Wurzelballen mit Erde auf. Es ist wichtig, regelmäßig leicht zu rütteln, damit sich die eingefüllte Erde besser verteilen kann. Der Baumstamm sollte so weit in der Erde sitzen, wie er es schon in der Baumschule tat. Dies erkennen Sie in der Regel daran, dass der Stamm bis zu einer bestimmten Stelle verfärbt ist. Jetzt Erde wieder gut festklopfen.

- Festbinden
Binden Sie den Stammumfang nun am Pfahl fest – am besten nicht zu hoch. Sie können hierfür fertige Ösen verwenden, die Sie im Baumarkt kaufen können. Alternativ empfiehlt sich eine Befestigung mit einem Hanfstrick.
- Wässern und düngen
Haben Sie den Baum in den Garten gepflanzt, beginnt bereits der erste Schritt der Baumpflege. Sie müssen den Boden um den Baum bzw. den Wurzelballen zunächst gründlich wässern. Dies bezeichnet man auch als „Einschlämmen“. Ziel ist es, überschüssige Luftlöcher in der Pflanzgrube zu versiegeln.
Es empfiehlt sich, den Baum mit einem für die jeweilige Art und den Boden geeigneten Dünger zu versorgen. Auf diese Weise ist er von Anfang an optimal mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Wobei man grundsätzlich sagen kann: Der Pflegebedarf eines Baumes ist allgemein nicht besonders hoch.
- Schnitt
In den ersten Jahren wächst der Stamm und die Neupflanzung entwickelt sich. Sie sollte in dieser Zeit optimal gepflegt werden. Ein- bis zweimal pro Jahr ist daher ein pflegender Pflanzenschnitt notwendig. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Bäume, sondern auch für alle anderen Gehölze, Sträucher oder Hecken, die Sie frisch pflanzen. Gerade beim Heckenschnitt oder auch dem Obstbaumschnitt gilt es einiges zu beachten, wenn es hinterher schön aussehen soll.
Kosten
Sie haben die Wahl, ob Sie einen neuen Baum oder gleich eine ganze Hecke selber pflanzen oder einen Experten hiermit beauftragen möchten. Grundsätzlich ist das Setzen nicht schwer. Fehlt Ihnen jedoch die Zeit oder die Lust oder trauen Sie es sich schlichtweg nicht zu, spricht selbstverständlich nichts dagegen, wenn Sie einen Profi engagieren. Dann aber müssen Sie natürlich mit höheren Kosten rechnen.
Welche Leistungen gehören zu einer professionellen Baumpflanzung?
Zur fachgerechten Baumpflanzung gehört eine umfangreiche Beratung dazu. So wird Ihnen der Gärtner beispielsweise erklären, welche Baumarten sich für Ihren Garten eignen, wo sie diese im Garten einpflanzen können und welchen Abstand zueinander und zu Nachbargrundstücken Sie einhalten sollten.
Der Gärtner wird die gewünschten Pflanzen besorgen und sie fachmännisch einpflanzen. Er kann sich zudem um die weitere Baumpflege kümmern, zum Beispiel einen Baum wie den Ahorn schneiden. Entscheiden Sie sich für die Hilfe eines Gärtners, müssen Sie mit entsprechenden Kosten rechnen. Doch auch, wenn Sie den Baum selbst pflanzen, fallen Kosten für die Anschaffung und eventuell für notwendige Werkzeuge und gute Erde an.
Was kostet eine professionelle Baumpflanzung?
Die Kosten für eine professionelle Baumpflanzung richten sich nach verschiedenen Faktoren. So spielt beispielsweise die Größe eine entscheidende Rolle. Wenn Sie einen kleinen Setzling verwenden, kostet dieser möglicherweise nur wenige Euro. Wünschen Sie jedoch einen voll ausgewachsenen Baum, vielleicht sogar etwas Außergewöhnliches wie eine Palme, dann kann das schnell Tausende von Euro kosten. Je größer, desto schwerer muss auch das Gerät sein, das der Gartenbauer verwendet. So kann für das Buddeln des Pflanzlochs eines besonders großen Exemplars beispielsweise ein Bagger notwendig werden, während bei einem kleinen lediglich ein Spaten benötigt wird.
Der Gärtner selbst rechnet seine Leistung entweder pro Baum oder nach einem Stundenlohn ab. Letzterer liegt in der Regel zwischen 30 bis 60 Euro.
Fazit
Wenn Sie neue Bäume in Ihren Garten pflanzen möchten, sollten Sie darauf achten, dass diese weit genug auseinander eingesetzt werden. Dies ist wichtig, damit sich jede einzelne Pflanze bestens entwickeln kann. Nach dem Einsetzen sollten die Pflanzen zudem ausreichend bewässert und gedüngt werden. Überlegen Sie sich gut vorher oder lassen Sie sich beraten, welcher Baum sich für Ihren Garten eignet und wann der richtige Zeitpunkt ist, ihn zu pflanzen. Obstbäume haben hier andere Anforderungen als Exemplare aus dem Wald, kleinere Gärten brauchen anderen Baumbestand als große. Auch immer wichtig: die Beschaffenheit des Bodens und der Grenzabstand. Was den Abstand angeht, gelten von Bundesland zu Bundesland andere Vorschriften, auch über die zulässige Höhe.