Der Garten ist ein kleines Biotop, dass von außen betrachtet relativ ruhig ist. Erst bei näherem Hinsehen sind die vielen Insekten und Kleinstlebewesen erkennbar. Doch welches Tierchen krabbelt hier gerade über den Stein und welches Insekt macht sich an meiner Pflanze zu schaffen? Was Sie bei der Käferbestimmung beachten müssen, erfahren Sie auf Gartenbau.org.

In Deutschland gibt es etwa 7.000 verschiedene Käferarten. Käfer, oder in der Fachsprache auch Coleoptera genannt, sind für den heimischen Garten teilweise nützlich, können aber auch schädlich sein. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig zu wissen, welches Tier Sie gerade vor sich haben. So können Sie Ihren Pflanzen – und sich selbst – einen besonderen Schutz bieten.
Warum Käfer bestimmen – und wie?
Da es insgesamt über 350.000 Arten gibt, ist es teilweise sehr schwer, den gewünschten Käfer richtig zu bestimmen. Hier helfen selbst geschossene Foto, das Einfangen des kleinen Kerls sowie bestimmte Käfer-Lexika mit Bildern oder Fotos oder das Naturkundemuseum beziehungsweise Zoos oder andere öffentliche Einrichtungen.
Doch wieso ist die richtige Identifizierung von Insekten überhaupt so wichtig?
Es gibt besonders für Gartenbesitzer einen wichtigen Faktoren, weshalb Sie wissen sollten, was in Ihrem Garten lebt: Bei Gartenschädlingen können Sie so frühzeitig gegen die kleinen unerwünschten Gäste tun, bei Nützlingen können Sie durch besondere Maßnahmen wie ein Insektenhotel, ihre Verbreitung im Garten und somit ihre Unterstützung bei der Gartenarbeit weiterhin auskosten.
Zur richtigen Bestimmung sind folgende Merkmale wichtig
– Körpergröße
– Farbe
– Kopf
o Fühler/Augen
o Mundwerkzeug
– Körperbau
o Flügel
o Beine
– Lebensraum (Wasser, Erdreich, auf Pflanzen)
– Verhalten (Einzelgänger oder Schwarm)
Notieren Sie diese Punkte und ziehen Sie sie bei der Bestimmung online oder beim Experten mit ein. Je mehr Informationen Sie über das Insekt erhalten, desto genauer kann es bestimmt werden. Auch ein Gartenbaufachbetrieb kann Ihnen hierbei helfen und entsprechende Maßnahmen gegen schädliche beziehungsweise für nützliche Insekten liefern.
Mittlerweile gibt es auch Online-Suchmaschinen zur Käferbestimmung. Hier können Sie mit Hilfe Ihrer Aufzeichnung, Käfer einfach bestimmen.
Schädlinge bestimmen
Um die Gesundheit Ihrer Pflanzen zu erhalten, müssen Sie diese entsprechend pflegen. Nur so erhalten Sie einen gesunden und gepflegten Garten. Hierzu zählt auch, dass Sie mögliche Schädlinge früh genug erkennen und bekämpfen.
Zu den am Häufigsten zu findenden Pflanzenschädlingen zählen die Blattlaus, die Ameise, die Schildlaus aber auch die Raupe sowie die Larven des Lilienhähnchens. Sie lassen sich oftmals mit bloßem Auge erkennen und treten in Schwärmen auf.
Weiterhin schädlich sind natürlich Spinnenmilbe, die Minierfliege sowie Thripse. Diese Schädlinge sind allerdings sehr klein und nur schwer mit dem bloßen Auge zu erkennen. Sie saugen besonders gerne den Saft der Pflanze aus ihren Blättern und Stängeln.
Sind Blätter oder Stängel klebrig, wird es sich bei den unerwünschten Gästen um Läuse handeln. Ein Spinnenmilbenbefall liegt hingegen vor, wenn das Blattwerk gelb weiß bis silbrig erscheint.
Entdecken Sie derartige Ungeziefer, sollten Sie umgehend handeln – je eher Sie vorgehen, desto weniger Schaden erleiden Ihre Pflanzen und können nach einer kurzen Genesungsphase wieder im vollen Grün erstrahlen. Wichtig ist, dass Schädlingsbekämpfungsmittel korrekt eingesetzt werden. Denn nur das richtige Mittel bekämpft den entsprechenden Schädling. Hierbei spielt es dann keine Rolle, ob Sie hier lieber auf biologische, chemische oder mechanische Bekämpfung setzen. Achten Sie jedoch darauf, dass viele Mittel negative Auswirkungen auf die Umwelt sowie auf Menschen haben kann. Wir raten daher lieber zur biologischen Variante.
Im Zweifelsfall sollten Sie hier einen Fachmann zu Rate ziehen. Er kann Ihnen ein geeignetes Pflanzenschutzmittel empfehlen.
Sind die schädlichen Käfer bestimmt und bekämpft, sollten Sie entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen, um Ihre Gartenpflanzen weiter zu schützen. Denn viele Insekten kommen wieder, auch wenn Sie scheinbar durch die eingesetzten Mittel kurzzeitig vertrieben wurden.
Nützlinge helfen gegen Schädlinge
Aber auch gegen die Schädlinge hat die Natur ein Mittel: Andere Insekten und Tiere! Daher ist es wichtig, die Käfer zu bestimmen. So saugen beispielsweise Marienkäfer Blattläuse aus und fungieren so als natürliche Schädlingsbekämpfung. Vor allem die Larven des Marienkäfers sind sehr begeistert von den Blattläusen. So hält dieser Nützling die Population der Blattläuse klein und schützt Ihre Pflanzen im Garten.
Gegen Schnecken, Raupen und andere Würmer helfen oftmals Vögel, Maulwürfe und Echsenarten. Sie sollten daher darauf achten, dass sich diese Tiere bei Ihnen im Garten besonders wohl fühlen – anstatt sie zu verscheuchen. Denn oftmals hat jeder Schädling auch seinen Fressfeind.