Gartenbau.org Icon
Tiere im Garten

Waschbären im Garten: So vertreiben Sie den kleinen Räuber

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 30. Oktober 2024
Lesedauer: 15 Minuten
© Gartenbau.org

Der Waschbär ist – auch, wenn er putzig anzusehen ist – ein echtes Raubtier. Und wenn man bedenkt, dass schätzungsweise bereits mehrere Hunderttausend dieser kleinen Bären bei uns in Deutschland leben, dann wird klar, warum sie sich auch immer öfter in den Städten zeigen. Wenn Sie einen Waschbären im Garten haben, sollten Sie auf einige wichtige Punkte achten, um Schäden zu vermeiden und die Allesfresser davon abzuhalten, sich dauerhaft bei Ihnen niederzulassen.

Alles auf einen Blick:

  • Dass der Waschbär als invasive Art gilt, hat er dem Menschen zu verdanken. Die Ursprünge der heutigen Population stammen aus Pelztierfarmen. 
  • Ein Waschbär im Garten kann einiges an Schaden anrichten. Das Beste ist, von vornherein Maßnahmen zu ergreifen, um die kleinen Raubtiere fernzuhalten, wie zum Beispiel das Anbringen von speziellen Blechmanschetten an den Abflußrohren oder den Bäumen.
  • Verschließen Sie vor allem alle Schlupflöcher und achten Sie darauf, kein Fallobst liegen zu lassen. 
  • Sie dürfen einen Waschbären weder fangen noch jagen und schon gar nicht töten. Maßnahmen dieser Art sind ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und Sie können zudem der Wilderei angeklagt werden. Nur vertreiben ist erlaubt.
  • Es ist korrekt, dass Waschbären Krankheiten übertragen können, die Wahrscheinlichkeit ist aber ziemlich gering. Den Kot der Kleinbären allerdings sollten Sie verbrennen, sobald Sie ihn entdecken.

Was ist ein Waschbär?

Die Waschbären gehören zur Familie der Kleinbären und im Prinzip haben wir uns das Problem einst selbst ins Land geholt. Denn ursprünglich lebten die Waschbären in den USA. Der nordamerikanische Waschbär wurde aber laut Umweltbundesamt seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Pelzzucht eingebürgert. Die Tiere, die sich jetzt also bei uns ausbreiten, wurden ursprünglich ausgesetzt oder konnten aus der Zucht entkommen. Waschbären leben in Kleingruppen, werden bis zu 70 Zentimeter groß plus dem buschigen geringelten Schwanz mit weiteren 20 bis 40 Zentimeter. Auf die Waage bringen sie in etwa zehn Kilogramm. Besonders auffällig ist die Gesichtszeichnung, die aussieht wie eine schwarze Räubermaske über den Augen. Die Weibchen, die einmal im Jahr bis zu fünf Junge auf die Welt bringen können, sind dafür bekannt, sich besonders liebevoll um ihren Nachwuchs zu kümmern. Die außergewöhnlich intelligenten Kleinbären sind tolle Kletterer, haben ein sehr gutes Gedächtnis und einen ausgeprägten Tastsinn. Früher haben sich die Waschbären in den Wald verzogen, aber inzwischen erobern sie die Städte und damit auch unsere Gärten. 

Kann ein Waschbär Krankheiten übertragen? 

Zum einen besteht wie bei anderen Kleinsäugern auch die Gefahr, dass durch Flöhe, Zecken oder Läuse Krankheitserreger auf den Menschen oder auch unsere Hunde und Katzen übertragen werden. Zum anderen gilt der Waschbär als Verbreiter von Krankheiten wie Tollwut oder Staupe. Besonders heikel sind ihre „Toiletten“. Da die Tiere sehr sauber sind, nutzen sie, wenn sie sich im Schuppen, der Scheune, dem Gewächshaus oder dem Dachboden eingenistet haben, gemeinsam eine Ecke. Im Kot können Spulwurm-Eier sein, die vor allem für Kinder und ungeimpfte Haustiere gefährlich werden können. Finden Sie einen solchen Kothaufen, dann sollten Sie ihn verbrennen.  Im Normalfall geht von den Tieren aber keine gesundheitliche Gefahr aus. 

Welche Schäden kann ein Waschbär anrichten? 

Waschbären sind neugierig und geschickt, was allerdings auch dazu führt, dass sie einigen Schaden anrichten können. Da sie Allesfresser sind und ihr Speiseplan zu 40 Prozent aus Pflanzen besteht, verwundert es nicht, dass sie gerne Obstbäume und Gemüsebeete plündern und auch mal die eine oder andere Zierblume probieren. Bei ihrer Suche nach Unterschlupf und Essen kann es passieren, dass sie etwa kleine Löcher in einer Wand durch Graben vergrößern oder Müll im Garten beziehungsweise auf dem Grundstück verteilen. 

Ein Waschbär auf dem Dach einer Gartenlaube.
Über Beschädigungen am Dach können Waschbären auch in die Wohnräume eindringen © Gartenbau.org

Um die Wahrscheinlichkeit solcher Schäden zu minimieren, ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen, wie das Sichern von Mülltonnen und das Verschließen von Schlupflöchern, zum Beispiel, indem Sie die Terrasse abdichten oder das Fundament des Gartenhauses überprüfen.

Waschbären können auch Schäden am Dach oder im Keller verursachen

Wenn es nachts auf dem Dachboden rumpelt und poltert, ist oft ein Waschbär am Werk. Die dämmerungs- und nachtaktiven Kleinbären sind hervorragende Kletterer und suchen in Städten häufig Unterschlupf nicht nur in Schuppen oder Gewächshäusern, sondern auch in Dachböden und Kellern. Besonders im Winter oder zur Aufzucht ihrer Jungen gelangen sie über Schornsteine oder Dachfenster ins Haus. Doch der vermeintlich harmlose Gast kann erhebliche Schäden verursachen, wie zum Beispiel:

  • Zerstörung der Dachdämmung
  • Verschieben der Dachziegel
  • Knabbern von Öffnungen, um ins Innere zu gelangen
  • Durchbeißen von Kabeln
  • Schäden an Photovoltaikanlagen

Solche Schäden können schnell mehrere Tausend Euro kosten und zu unangenehmen Folgeschäden wie Schimmelbefall führen. Es macht also durchaus Sinn, die Kleinbären mit geeigneten Mitteln wie Geräuschen oder Gerüchen zu vertreiben.



Ist in meinem Garten ein Waschbär? 

Die kleinen braunen Bären mit den goldigen Gesichtern bekommt man nur selten zu sehen. Sie sind nachtaktiv und sehr geschickt darin, sich unsichtbar zu machen. Trotzdem werden Sie schnell merken, wenn ein Waschbär Ihren Garten erwählt hat. Denn in der Regel benimmt er sich ziemlich daneben und wirft Müllbehälter um, macht Löcher in Markisen, gräbt den Rasen um und hinterlässt große, feste Häufchen, in denen häufig Obstkerne zu sehen sind. Ein solcher „fruchtdurchsetzter Kot“, wie die Biologen ihn nennen, ist das offensichtlichste Zeichen dafür, dass ein Waschbär Ihren Garten attraktiv findet. 

Darum ist der Waschbär ein Problem für Ihren Garten

Die scheuen Waschbären sind immer hungrig, vor allem, wenn es auf den Winter zugeht. Denn dann futtert sich das Bärchen rund 2,5 Kilogramm zusätzlich für den Winterschlaf an. Auf ihrem Speiseplan stehen Vogeleier, Insekten, Weichtiere, Krebse, Kleinsäuger und die in Deutschland vom Aussterben bedrohten Flussperlmuscheln, aber auch Obst und andere Leckereien, die in unserer Küche so abfallen. Und nicht zuletzt: Ratten. Natürliche Feinde haben sie kaum  – abgesehen von Uhu oder Wolf und einigen Viren und Bakterien, die immer wieder ganze Populationen auslöschen. Bei ihrer intensiven Suche nach Nahrung durchwühlen Waschbären nicht nur Beete und Komposthaufen oder offene Mülltonnen, sondern versuchen auch, in Gartenhäuser oder Schuppen zu gelangen. Wo sie, wenn es ihnen gelingt, meistens einigen Schaden anrichten. Sie werfen Gegenstände um, knabbern Kabel an und durchstöbern Vorräte. 

Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auch auf Ihr Dach und Ihre Dämmung haben, wenn bei Ihnen ein Waschbär wohnt. Denn wenn sich die Tierchen neue Wege erschließen, beschädigen Sie das Material, dadurch kann Feuchtigkeit eindringen und im schlimmsten Fall Schimmel verursachen. 

Was kann ich tun, wenn ich Waschbären von meinem Grundstück fernhalten möchte? 

  • Bewegungsmelder und andere Lichtquellen: Waschbären sind dämmerungs- und nachtaktiv und mögen kein Licht. Es gibt sogar spezielle Bewegungsmelder, die Wasser versprühen, sobald sich unerlaubte tierische Besucher nähern.
  • Gerüche: Manche Gerüche sind für Waschbärnasen gar nicht lecker. Dazu gehören: Essig, Lavendel oder Pfefferminze. Gut im Garten verteilt, kann das die Kleinbären von weiteren Besuchen abhalten. Das gilt übrigens auch für Hundehaare. Gerade von langhaarigen Hunden lässt sich das Fell nach dem Kämmen gut zusammenknüllen. Solche Hundehaarbälle im Garten verteilt und immer mal wieder aufgefrischt, können ziemlich abschreckend wirken.
  • Geräuschquellen: Waschbären mögen wie alle Wildtiere keinen Krach. Schon ein laufendes Radio kann da wahre Wunder bewirken.
  • keine Essensreste herumliegen lassen: Am besten sorgen Sie dafür, dass Essensreste immer gut verwahrt sind und nicht offen oder leicht zugänglich herumliegen. Da genügt es schon, eine übervolle Mülltonne nicht richtig zu schließen, um die Allesfresser auf ihr Grundstück zu locken.

Hilfe, ich habe einen Waschbären im Haus – was tun? 

Wenn Sie einen Waschbären im Haus oder im Wintergarten haben, dann gilt es in erster Linie Ruhe zu bewahren und das Tier beim Vertreiben nicht anzufassen oder zu provozieren. Es handelt sich zwar um ein Raubtier, aber es hegt keinerlei Ambitionen, sich mit Ihnen anzulegen – außer es ist völlig verängstigt und vom Menschen in die Enge getrieben. Daher ist es wichtig, dem Tier Fluchtmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Öffnen Sie die Fenster und Türen des Hauses oder des Schuppens und bieten Sie dem Waschbären so die Möglichkeit, eigenständig nach außen zu kommen. Funktioniert das nicht sofort, sollten Sie es mit Geräuschen versuchen, vor denen das Tier versucht zu fliehen. Können Sie das Problem nicht selbst lösen, dann wenden Sie sich an eine Waschbären- oder Wildtierhilfe.



Waschbären aus dem Garten vertreiben: Tipps und Tricks

Hat das Tierchen erst einmal Ihren Garten als guten Lebensraum entdeckt, wird es schwieriger, es wieder loszuwerden. Aber manchmal lässt sich der Waschbär  – oder meistens sind es mehrere – mit relativ einfachen und vor allem tierfreundlichen Mitteln verscheuchen:

Schlupflöcher verschließen: Waschbären suchen gerne nach ruhigen, versteckten Plätzen, um sich niederzulassen, insbesondere unter Gartenhütten, Schuppen oder in kleinen Nischen. Verschließen Sie daher alle potenziellen Schlupflöcher. Besonders unterhalb von Schuppen, wo Hohlräume als Versteck dienen könnten, sollten Sie Zugänge blockieren. Verwenden Sie stabile Materialien wie Drahtgitter oder Steinplatten, um sicherzustellen, dass der Waschbär keinen Unterschlupf finden kann.

Sichern Sie Ihre Katzenklappe: Waschbären sind sehr neugierig und schaffen es manchmal, durch gewöhnliche Katzenklappen in Häuser einzudringen. Dies kann zu erheblichen Schäden führen, da sie gerne alles erkunden und dabei nicht selten einiges verwüsten. Nutzen Sie daher eine Katzenklappe mit Chipsteuerung, die nur für Ihre Katze geöffnet wird, oder verschließen Sie die Klappe komplett, wenn sie nicht benötigt wird.

Entfernen Sie Fallobst: Waschbären lieben Obst, und Fallobst auf dem Boden ist für sie ein wahres Festmahl. Um sie nicht anzulocken, sollten Sie regelmäßig das vom Baum gefallene Obst aufsammeln und entsorgen. Wenn die Bäume Früchte tragen, achten Sie darauf, diese rechtzeitig zu pflücken, bevor sie den Waschbären zum Naschen einladen. Sie können auch mit Blechmanschetten an den Stämmen arbeiten, das hindert die Kleinbären am Hochklettern.

Kein Futter draußen stehen lassen: Lassen Sie kein Hundefutter oder Katzenfutter draußen stehen. Das lockt nicht nur Waschbären, sondern auch andere Wildtiere an. Füttern Sie Haustiere drinnen oder räumen Sie die Reste sofort weg.

Nicht füttern: So niedlich Waschbären auch wirken – füttern Sie sie auf keinen Fall! Ein Waschbär, der regelmäßig Futter findet, kehrt immer wieder zurück und wird sich schwer vertreiben lassen. Halten Sie sich von den Tieren fern und machen Sie sie nicht von Ihrem Garten abhängig.

Vogelhäuschen sichern: Waschbären klettern hervorragend und bedienen sich gerne an Nestern und Vogelhäuschen. Hängen Sie Vogelhäuser mindestens 3,50 Meter hoch auf und bringen Sie darunter Metallmanschetten an den Pfosten an, damit der Waschbär abrutscht und nicht ans Futter gelangen kann. 

Metallgitter auf dem Schornstein anbringen: Letztendlich geht es darum, dem Bärchen jedes Hineinkommen in Häuser, Schuppen oder Scheunen zu erschweren. 

Äste kürzen: Äste, die sehr nah ans Dach grenzen, sollten Sie kürzen, um den Tieren den Zugang zu Ihrem Dach zu erschweren. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Dacheindeckung eines Gartenhauses.

Kompost absichern: Waschbären haben einen guten Geruchssinn und suchen gerne nach Nahrung auf dem Kompost. Sie sollten daher vermeiden, tierische Lebensmittel oder Knochen auf den Kompost zu werfen, da deren Geruch die Tiere anzieht. Selbst Fallobst ist problematisch. Ein einfacher Deckel reicht nicht aus, da geschickte Waschbären ihn öffnen können. Verwenden Sie verschließbare Kompostbehälter mit fest sitzenden Deckeln, die idealerweise sogar verriegelt werden können.

Hinter diesen Tipps steht das Ziel, die Kleinbären weder zu gefährden noch zu vertreiben, sondern ihnen den Zugang zu attraktiven Nahrungsquellen und Unterschlüpfen zu erschweren, damit sie sich aus städtischen Gebieten und der Nähe des Menschen wieder zurückziehen. Machen Sie es dem Bärchen in Ihrem Garten und auf Ihrem Grundstück einfach so ungemütlich wie irgend möglich.

Ein Waschbär in einer Garten-Abfalltonne.
Offene Mülltonnen und Komposthaufen sind willkommene Festtafeln für Wildtiere wie den Waschbären © Gartenbau.org

Kann ich einen Waschbären zähmen?

In Deutschland ist es illegal, Wildtiere wie Waschbären als Haustiere zu halten. Es gibt strenge Gesetze, die den Fang, Besitz und die Haltung von Wildtieren ohne spezielle Genehmigungen verbieten. Verstöße gegen diese Gesetze können zu hohen Strafen führen. Aber mal davon abgesehen: Auch, wenn die Bärchen sehr niedlich aussehen und sehr gelehrig sein können, sie gehören nicht ins Haus. Waschbären sind Wildtiere und keine domestizierten Tiere wie Hunde oder Katzen. Selbst wenn sie jung aufgezogen werden, behalten sie viele ihrer natürlichen Instinkte und Verhaltensweisen bei. Sie können unberechenbar sein, aggressiv werden oder plötzlich zubeißen oder kratzen, besonders wenn sie sich bedroht oder gestresst fühlen. Es ist sehr schwierig, ihr Verhalten vollständig zu kontrollieren oder zu verändern. Auch ist es so gut wie nicht  möglich, dem bewegungsfreudigen Tier genug Anreiz zu bieten. Das kann zu Verhaltensstörungen und Aggressivität führen.

Welche gesetzlichen Vorschriften gibt es bei der Waschbärenjagd? 

Waschbären stehen bei uns nicht unter Naturschutz. In der Europäischen Union gelten die kleinen Bären als invasive gebietsfremde Art, was bedeutet, dass Maßnahmen zur Kontrolle und Eindämmung ergriffen werden sollen, da das Tier durch das Plündern von Nestern und das Zerstören von Lebensräumen eine Gefahr für unsere hier ansässige Tierwelt und damit fürs Ökosystem darstellen soll. Tierschutzorganisationen wie PETA widersprechen dieser Ansicht. Sie verweisen auf Studien, die zeigen, dass die Tiere keine Bedrohung für den Artenschutz darstellen.

Was ist eine invasive Tierart?
Dabei handelt es sich um eine nicht heimische oder gebietsfremde Tierart, die sich in einem neuen Ökosystem ausbreitet und negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Diese Tierarten gelangen oft durch menschliche Aktivitäten in fremde Gebiete, entweder absichtlich oder unabsichtlich, und können dort erhebliche Schäden verursachen. Invasive Arten breiten sich oft schneller aus als einheimische Arten, weil sie in ihrer neuen Umgebung keine natürlichen Feinde haben oder besonders anpassungsfähig sind.

Darf ich einen Waschbären töten? 

Nein, das dürfen Sie auf keinen Fall. Es müssen immer und ohne Ausnahme die Regeln des Tierschutzes beachtet werden. Die Tiere dürfen nicht leiden. Der Einsatz von Gift etwa oder anderen schmerzhaften Methoden ist absolut verboten. Die Jagd darf auch nur von ausgebildeten Personen durchgeführt werden, die über einen gültigen Jagdschein verfügen und in einem bestimmten Revier jagdberechtigt sind. Einige Orte setzen auch bereits auf Kastration und Sterilisation. 

Darf ich einen Waschbären fangen? 

Es wirkt wie eine humane Maßnahme, einen Waschbären, der es sich im eigenen Garten oder auf dem Grundstück gemütlich gemacht hat, einfach mit einer Lebendfalle zu fangen und irgendwo auszusetzen. Aber auch das Fangen und Umsiedeln ist verboten. Denn dabei wird das Tier oft in ein Gebiet gebracht, in dem bereits Waschbären oder andere Tiere leben. Das kann Revierkämpfe zur Folge haben, die für das umgesiedelte Tier gefährlich sein können. Zudem kann es dazu führen, dass bisher unbesiedelte Gebiete dadurch neu besiedelt werden und sich das Problem so vergrößert. In Deutschland sind Waschbären Wildtiere, die dem Jagdrecht unterliegen. Das Fangen und Umsiedeln ohne Genehmigung verstößt gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Es ist nur in sehr spezifischen Fällen erlaubt, und das muss durch Fachbehörden geregelt werden. Übrigens: Auch Ihren Hund sollten Sie auf keinen Fall auf den Waschbären loslassen. Die Tiere sind nicht zu unterschätzen, wenn Sie in Angst geraten und der Kampf geht meist zu Ungunsten des Hundes aus. Zudem ist es ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Wer sich an all das nicht hält, macht sich der Wilderei und Tierquälerei strafbar.



Fazit

Waschbären im eigenen Garten können eine herausfordernde Begegnung sein und es macht daher Sinn, sie so schnell wie möglich wieder zu vertreiben. Die cleveren Tiere haben sich in vielen Gegenden Deutschlands erfolgreich angesiedelt und suchen immer häufiger auch in Wohngebieten nach Nahrung und Unterschlupf. Da sie bisweilen Probleme verursachen können, zum Beispiel, indem sie den Müll durchwühlen oder Schäden an Gebäuden oder in Beeten verursachen, ist der eine oder andere Gartenbesitzer ziemlich wütend über die kleinen Bären. Aber: Es ist verboten, die Tiere zu fangen oder zu töten. Was Sie allerdings machen können ist, auf Abschreckungsmethoden wie Gerüche oder Geräusche zu setzen. Indem Sie es dem Wachbären so ungemütlich wie möglich in Ihrem Garten und am Haus machen, können Sie ihn erfolgreich und vor allem friedlich vertreiben.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.