Nützlinge sind Insekten, die für die Natur und auch den Menschen unerlässlich sind. Sie erfüllen auch in Ihrem Garten wichtige Aufgaben und können effektiv gegen Schädlinge eingesetzt werden. Erfahren Sie bei Gartenbau.org mehr über Nützlinge!
Fliegen, Käfer und andere Insekten haben einen schlechten Ruf – sie werden häufig als eklig angesehen. Nützlinge sind jedoch das beste Beispiel dafür, dass Insekten auch für den Menschen nützlich sein können: Im heimischen Garten werden diese Tiere von den Gartenbesitzern bewusst angelockt und manchmal sogar gekauft, um von ihren Vorteilen zu profitieren.
Was sind Nützlinge?
Der Begriff Nützlinge wird häufig in Verbindung mit dem Wort Schädlinge benutzt: Diese Insektengruppen sind Gegenspieler. Während die Schädlinge sich von Pflanzen ernähren, die sich zum Beispiel in Ihrem Garten befinden, dienen die Schädlinge den Nützlingen als Nahrung oder werden parasitär genutzt. Darüber hinaus gibt es Insekten wie Bienen, die zur Bestäubung von Blüten dienen – auch sie werden unter dem Begriff Nützlinge zusammengefasst. Neben Insekten gehören zu den Nützlingen auch Spinnentiere, denn Spinnen ernähren sich ebenfalls in erster Linie von Insekten. Durch die mit den hilfreichen Insekten einhergehenden Vorteile versuchen Gartenbesitzer nicht selten, diese durch die geeignete Bepflanzung anzulocken oder kaufen Nützlinge in Fachgeschäften, um sie im eigenen Garten auszusetzen.
Diese nützlichen Insekten wirken gegen Schädlinge im Garten
Der Begriff Nützlinge beschreibt zahlreiche verschiedene Insekten. Allerdings gibt es einige Tiere, die besonders häufig eingesetzt werden oder sich hierzulande in Gärten und Gartenanlagen finden.
Schlupfwespen
Schlupfwespen sind Parasiten, die für Pflanzen und Menschen allerdings völlig ungefährlich ist: Über einen Stachel legt dieser Nützling seine Eier in Käfern, Motten und Läusen ab. Damit ist sie für den Schädlingsbestand verheerend, denn die gelegten Eier schlüpfen nach einigen Tagen und töten den Wirt somit. Die meisten Arten der Schlupfwespe haben sich auf einen Wirt festgelegt: Sie wirken zum Beispiel effizient gegen Läuse, Motten, weiße Fliegen oder Fruchtfliegen. Damit sind diese Nützlinge auch im Haus einsetzbar.
Marienkäfer
Der Marienkäfer ist nicht nur hübsch anzusehen – dieser Nützling wirkt auch effektiv in Gärten. In Deutschland ist der 7-Punkt Marienkäfer heimisch. Diese Art ernährt sich von Blattläusen, die bei Gartenbesitzern besonders unbeliebt sind: Sie befallen die Blätter von Nutz- und Zierpflanzen. Schon die Larven von Marienkäfern fressen die Läuse – bis zu 150 Blattläuse am Tag werden so vernichtet. Hierzulande findet sich mittlerweile auch der asiatische Marienkäfer, der sich ebenfalls von Blattläusen ernährt.
Nematoden
Nematoden sind Fadenwürmer, die ebenfalls zu den Nützlingen gehören und ähnlich wie die Schlupfwespe als Parasiten leben. Einige Arten der Nematoden sind auch für Menschen, Tiere und Pflanzen gefährlich, für den Einsatz im Garten werden jedoch ausschließlich Arten verwendet, die sich gezielt gegen Schädlinge richten. Nematoden eignen sich vor allem gegen Dickmaulrüssler, Asseln und Schnecken. Sie werden in den Boden gegeben und dringen in die Larven der Schädlinge ein – dort vermehren sie sich immer weiter, bis die Larve abgetötet ist. Dann ziehen die Fadenwürmer weiter und befallen den nächsten Wirt. Für 10 Quadratmeter werden etwa 5 Millionen Nematoden benötigt.
Bienen und Hummeln
Bienen und Hummeln gehören zu den bekanntesten Nützlingen, denn sie erfüllen eine besondere Aufgabe: Sie bestäuben Blüten. Damit sind sie zwar gegen Schädlinge wirkungslos, sorgen jedoch stattdessen für viele Früchte und die natürliche Vermehrung der Pflanzen. Damit sind diese Nützlinge vor allem in naturnah gestalteten Gärten vertreten. Sowohl Wild- als auch Honigbienen stechen erst bei Bedrohung oder wenn sie eingefangen werden – die Angst vor ihnen ist also unbegründet. Darüber hinaus sind Bienen vom Aussterben bedroht, weshalb Gartenbesitzer mit der geeigneten Bepflanzung mehr Lebensraum für diese Insekten schaffen sollten.
So finden mehr Nützlinge den Weg in Ihren Garten
Nützlinge kaufen
Nützlinge für den Garten werden mittlerweile in zahlreichen Shops angeboten. Diese werden entweder als Eier, Larven oder voll entwickelte Insekten geliefert. In der Regel finden Sie hier eine breite Auswahl verschiedener Nützlinge und Informationen über deren Einsatzgebiete. Auch in Baumärkten und Gartencentern finden Sie die Nützlinge in verschiedenen Stadien als Produkte. Die Insekten sollten Sie direkt an den befallen Pflanzen aussetzen, um eine möglichst große Wirkung zu erreichen.
Insekten anlocken
Günstiger ist es, die Nützlinge durch die richtige Gartenbepflanzung auf natürlichem Wege anzulocken. So entsteht der passende Lebensraum für die Insekten.
In der Regel wird dies durch die richtige Bepflanzung erreicht. Bienen werden zum Beispiel durch einreihige Blüten angelockt, da diese über Staubblätter verfügen, die die Bienen als Nahrungsquelle nutzen. Marienkäfer werden vor allem von Klatschmohn, Kamille, Dill oder Schafgarben angelockt – also von eher natürlichen Gärten. Schlupfwespen nutzen Doldenblütler, Korbblütler oder Buchweizen als Nahrungsquellen: Um diesen Nützlingen Ihren Garten attraktiver zu machen, sollten Sie also beispielsweise wilde Möhren oder Schafgarben anbauen.
Wichtiger sind häufig allerdings Möglichkeiten zum Überwintern: Nützlinge wie der Marienkäfer benötigen geschützte Orte, an denen sie den Winter überbringen können. Für gewöhnlich eignen sich Laubhaufen, aufgehäufte Äste oder Steine. Auch Insektenhotels können gebaut werden.