Insekten verbinden viele Gartenbesitzer nur mit Schädlingen, die Pflanzen zerstören und als lästig empfunden werden. Jedoch gibt es auch nützliche Insekten, die eine bedeutende Rolle in verschiedenen Ökosystemen einnehmen und somit für die Natur unerlässlich sind. Erfahren Sie bei Gartenbau.org mehr über Insekten!
Insekten erfreuen sich bei den meisten Menschen keiner großen Beliebtheit: Viele finden die kleinen Tiere eklig oder fürchten sich gar vor ihnen. Diese besonderen Tiere sind allerdings vor allem im eigenen Garten sehr nützlich: Insekten übernehmen einige wichtige Aufgaben bei den vorhandenen Pflanzen und Bäumen, die für Gartenbesitzer von Vorteil sein können. Damit liegt es auch in Ihrem Interesse, den Käfern und Schmetterlingen einen Lebensraum zu bieten.
Bedeutung von Insekten für Mensch und Umwelt
Insekten nehmen als Klasse den größten Teil im Reich der Tiere ein: Ungefähr zwei Drittel der bisher bekannten Tiere sind Insekten. Diese Tiere sind auf allen Kontinenten zu finden und können sowohl in der Arktis als auch in tropischen Gebieten überleben. Sie stellen einen wichtigen Teil in zahlreichen Ökosystemen dar, da sie zum einen für viele Tiere als Nahrung dienen und zum anderen Materialien wie Tierkadaver oder totes Holz verarbeiten und dem Boden als Nährstoffe zurückführen. Auch vom Menschen werden Insekten aktiv genutzt: Bienen liefern beispielsweise Honig, während andere Insekten für die medizinische und wissenschaftliche Forschung verwendet werden.
Auch für kleine Gärten sind diese Tiere von Bedeutung, da sie in Form von Bienen beispielsweise für die Bestäubung von Blüten zuständig sind oder als Spinnen gegen Schädlinge vorgehen.
Insekten im heimischen Garten
Bei Insekten in angelegten Gärten wird in der Regel zwischen Nützlingen und Schädlingen unterschieden.
Nützlinge
Nützlinge übernehmen in Ihrem Garten eine Reihe von Aufgaben, die für das biologische Gleichgewicht wichtig sind: Sie sind unter anderem dafür zuständig, Schädlinge zu beseitigen. Sie nutzen die Schädlinge als Futter für sich oder ihre Nachkommen. Damit verhindern diese Insekten einen enormen Schaden an den gepflanzten Blumen und Sträuchern im Garten, die andernfalls von den Schädlingen vernichtet werden würden. Außerdem wird so die Anzahl der Schädlinge dezimiert. Unter dem Begriff „biologische Schädlingsbekämpfung“ kann so gegen Insekten vorgegangen werden, die den Pflanzen schaden – ohne den Einsatz von Pestiziden oder anderen chemischen Mitteln, die für die Umwelt schädlich sind.
Zu den bekanntesten Nützlingen zählen Bienen und Hummeln, die für die Bestäubung von Pflanzen unerlässlich sind. Außerdem sind auch Marienkäfer sehr nützlich, denn zu deren bevorzugter Nahrung gehören in erster Linie Blattläuse: Ein asiatischer Marienkäfer kann an einem Tag über 250 Blattläuse fressen und trägt somit erheblich zu deren Dezimierung im Garten bei. Ein weiteres Beispiel für ein nützliches Insekt im Garten ist die Schlupfwespe, die effektiv gegen Schädlinge einsetzbar ist: Die Schlupfwespe verspeist verschiedene Käfer und Läuse. Die verschiedenen Unterfamilien der Schlupfwespe beziehen sich bei der Nahrungsaufnahme beispielsweise vorrangig auf Fruchtfliegen oder Schildläuse.
Schädlinge
Schädlinge stellen den Gegenspieler der Nützlinge dar und dienen diesen als Nahrung. Diese Insekten befallen verschiedene Blumen, Sträucher und Pflanzen, indem sie dort ihre Nachkommen heranziehen oder sie als Nahrung nutzen. Viele Gartenbesitzer suchen daher nach Mitteln und Wegen, die Anzahl der Schädlinge zu dezimieren – in der Regel kann dies nachhaltig und langfristig aber nur durch die Förderung von Nützlingen erreicht werden.
Zu den bekanntesten und hierzulande am meisten verbreiteten Gartenschädlingen gehören Blattläuse, die sich besonders schnell vermehren und damit schon in kürzester Zeit den gesamten Garten befallen können – die Blattläuse schnell zu bemerken und zu bekämpfen ist daher sehr wichtig. Weitere Insekten wie der Dickmaulrüssler ernähren sich von Trieben und Blättern, während deren Larven die Wurzeln der Pflanzen beschädigen. Auch hier gilt allerdings: Auf chemische Gegenmittel sollte verzichtet werden, um den umliegenden Pflanzen und auch den Nützlingen nicht unnötig zu schaden.
Mit diesen Methoden locken Sie Nützlinge an
Aufgrund ihrer wirksamen Eigenschaften liegt es vielen Gartenbesitzern am Herzen, diese nützlichen Insekten in den eigenen Garten zu locken. Dies kann zum einen durch die passende Bepflanzung, zum anderen auch durch die passende Gartengestaltung erreicht werden.
Passende Bepflanzung
Die richtige Bepflanzung ist ein ausschlaggebender Faktor, wenn es darum geht, nützliche Insekten in den eigenen Garten zu locken. Dazu gehört allerdings etwas Hintergrundwissen zu den Insekten und ihren Vorlieben.
Bienen ernähren sich, ebenso wie Hummeln, von den Staubblättern der Blumen – Sie sollten also auf die Pflanzung von Blumen mit gefüllten Blüten verzichten, da diese für die Bienen unattraktiv sind. Besser geeignet sind Kornblumen und Blaukissen. Glockenblumen und Lavendel ziehen neben Bienen auch weitere nützliche Insekten wie Schmetterlinge und Hummeln an. Grundsätzlich gilt für das Anlocken von Bienen, dass sich Blumen mit einer einzigen Blütenreihe am besten eignen.
Korbblütler wie die Gerbera oder Sonnenblumen ziehen verschiedene Käfer an. Besonders der Marienkäfer wird hiervon angelockt und spricht, ebenso wie die Schlupfwespe, auch auf die Schafgarbe an.
Die Raupen von Schmetterlingen ernähren sich von Brennnesseln. Möchten Sie eine große Anzahl an Schmetterlingen wie das Tagpfauenauge, der kleine Fuchs oder der Admiral in Ihrem Garten, sollten Sie daher auch Brennnesseln in Ihre Gartenbepflanzung einbeziehen.
Grundsätzlich eignen sich Futterpflanzen am besten, um Insekten anzulocken. Bei Nützlingen sind Kräuter sehr beliebt: Dazu gehören unter anderem Thymian, Salbei, Schnittlauch oder Dill.
Die geeignete Gartengestaltung
Auch die weitere Gestaltung des Gartens trägt zur Anlockung von verschiedenen Insekten bei, die sich für Ihren Garten als nützlich erweisen können.
Wer selbst aktiv werden möchte, kann ein eigenes Insektenhotel bauen: Diese dienen den Insekten als Hilfe für die Überwinterung und werden zudem als Brutstelle genutzt.
In kleinen Steinhaufen, die Sie sehr einfach im eigenen Garten anlegen können, finden andere nützliche Insekten wie Spinnen und Asseln Unterschlupf. Gleiches gilt für Trockenmauern.
Totes Holz, Äste und Baumstümpfe ziehen ebenfalls Nützlinge an: Diese zersetzen das Material nach und nach und finden hier Schutz.
So können Sie gegen Schädlinge vorgehen
Viele Gartenbesitzer gehen nach wie vor mit chemischen Mitteln gegen schädliche Insekten vor, wenn sich diese an Blumen und Pflanzen bemerkbar machen. Allerdings wird dabei oft vergessen, dass mit diesen Mitteln nicht nur die Schädlinge selbst abgetötet werden, sondern auch den Nützlingen und der Bepflanzung geschadet wird. Darüber hinaus wurden viele Insektizide nicht ausreichend geprüft und können somit auch gesundheitliche Schäden für den Menschen als Folge haben.
Eine alternative Gegenmaßnahme bei schädlichen Insekten ist das Absammeln: Der Dickmaulrüssler kann zum Beispiel durch einen Topf eingesammelt werden. Diese Töpfe werden mit Holzwolle gefüllt und unter die betroffene Pflanze gestellt – hier sammeln sich die Insekten tagsüber und können dann einfach im Topf abtransportiert werden.
Insekten, die ihre Larven auf den Blättern der Pflanze brüten, können Sie bei einigen Schädlingen mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen. Auch Lösungen aus Schmierseife haben sich hier bewährt. Möchten Sie wirksam gegen Schädlinge vorgehen, ohne ein chemisches Insektizid einzusetzen, können Sie außerdem einen Fachmann um Rat fragen – dieser kann den schädlichen Käfer bestimmen und ihn sanft entfernen.
In der Regel ist es jedoch ratsam, als ersten Schritt die Vermehrung von Nützlingen zu unterstützen. Diese fressen die Schädlinge, wodurch das biologische Gleichgewicht erhalten bleibt und der Garten besonders naturnah gehalten wird.