Insektenhotels werden immer populärer – zu Recht: Die kleinen Häuschen für Insekten erfüllen verschiedene Zwecke, die nicht nur den Besitzern eines Gartens zugutekommen. Wir erklären Ihnen, welche Vorteile ein Insektenhotel mit sich bringt und bieten eine Bauanleitung, mit der Sie selbst eins errichten können!
Alles auf einen Blick:
- Insektenhotels dienen als Überwinterungsmöglichkeit und Nisthilfe für zahlreiche Insekten.
- Dabei wirken sie sich positiv auf Ihren Garten aus.
- Die Unterkunft besteht aus einem Rahmen, Raumtrennern und der Füllung.
- Hinsichtlich der Größe und der Materialien sind Sie in Ihrer Wahl frei, sofern es sich um naturbelassene Utensilien handelt.
- Beim Verwenden von Holz ist das Bohren von Löchern essentiell, um ein Faulen zu vermeiden.
- Sie sollten das Häuschen vor Wind und Regen sowie praller Sonne schützen.
- Der Standort darf nach dem Anbringen nicht mehr verändert werden – auch nicht im Winter.
- Es Bedarf keiner regelmäßigen Reinigung, lediglich die Füllung muss ab und an nachgefüllt und Spinnweben entfernt werden.
Vorteile
Ein Hotel für Insekten zieht in erster Linie Nützlinge an – dies ist der Grund dafür, dass sich immer mehr Gartenbesitzer für den Bau entscheiden. Ein Insektenhaus bietet diesen nützlichen Tieren einen Lebensraum. Es ermöglicht die Überwinterung und dient als Brutstätte. Entscheiden Sie sich für den Bau beziehungsweise das Aufstellen eines Insektenhotels, bieten Sie diesen Tieren Platz. Dieser wird bei vielen Insektenarten wie der Wildbiene immer knapper, da er zunehmend, beispielsweise durch Monokulturen, bedroht wird. Insektenhotels sorgen dafür, dass die Vielfältigkeit der Natur erhalten bleibt.
Die Insekten sorgen nach der Anlockung dafür, dass Blumen bestäubt werden. Als Folge vermehren sich Ihre Blumen, was vor allem in einem naturnahen Garten schön zu betrachten ist.
Außerdem finden viele Gartenbesitzer Gefallen an dem Beobachten der Insekten: Da sich diese hier sammeln, können zahlreiche verschiedene Nützlinge bei der Fortpflanzung oder der Nahrungsbeschaffung beobachtet werden. Damit eignet sich der Bau eines Insektenhotels auch, um Kindern die natürlichen Abläufe im Ökosystem sowie die Flora und Fauna näherzubringen.
Bewohner
Wer im Insektenhotel eincheckt, variiert von Unterkunft zu Unterkunft. Zu den häufigsten Bewohnern zählen Schmetterlinge, Florfliegen, Ohrwürmer, verschiedene Arten von Bienen wie Wildbienen, Marienkäfer und Hummeln. Diesen Insekten dient das Häuschen als Nisthilfe und Überwinterungsmöglichkeit.
Bauanleitung
Insektenhotels erfreuen sich sowohl in privaten Gärten als auch in öffentlichen Parks großer Beliebtheit. Der Bau eines Insektenhotels kann dabei schon mit wenigen Materialien vorgenommen werden.
Material
Das Insektenhaus sollte ausschließlich aus naturbelassenen Materialien bestehen. Dazu gehört in erster Linie Holz. Dieses sollte unbehandelt sein. Es können auch alte, nicht mehr verwendete Holzbretter verarbeitet werden. Achten Sie hierbei allerdings darauf, dass es nicht mit für die Natur schädlichen Stoffen behandelt wurde – schließlich wollen Sie die Insekten-Gäste unterstützen und ihnen nicht schaden.
Daneben benötigen Sie für den Bau des Hauses eine Reihe von Utensilien, die Sie zum größten Teil in der Natur finden: Kleine Äste, Fichtenzapfen und Holzstücke eines Baums eignen sich hervorragend. Daneben kann Stroh, Reisig oder Lehm verwendet werden. Grundsätzlich sind Sie bei der Wahl der verwendeten Materialien frei – behalten Sie allerdings immer im Hinterkopf, dass das Insektenhotel in erster Linie Nützlinge anziehen soll und es daher für diese Tiere besonders attraktiv gestaltet werden sollte.
Die Häuschen können in verschiedenen Größen gebaut werden, die Wahl der Maße ist Ihnen überlassen. In jedem Fall sollten Sie es nicht zu klein bauen, um möglichst vielen unterschiedlichen Insekten Platz und eine Nisthilfe zu bieten.
Aufbau
Der Aufbau des Insektenhotels ist denkbar einfach: Zunächst müssen Sie dafür den Rahmen bauen.
Im Anschluss werden die einzelnen Räume festgelegt, indem entsprechende Abtrennungen aus Holz eingebaut werden.
Danach werden auch Front- beziehungsweise Rückwand angefertigt. Meistens wird das Insektenhaus in Form eines Häuschens gebaut, da dieses natürlich einen besonderen Charme hat und sehr dekorativ ist. Grundsätzlich können Sie den Umriss frei wählen.
Zuletzt werden die einzelnen Räume mit den zuvor besorgten Füllmaterialien ausgestattet. Als Füllung dienen zum Beispiel Fichtenzapfen, Reisig, hohle Pflanzenstängel und Stroh. Grundsätzlich können Sie das Haus aber mit vielen unterschiedlichen Materialien füllen.
Auch durchbohrte Holzstücke können eingesetzt werden – hier bohrt der Gartenbauer in ein Holzstück längs einige Löcher. Achten Sie beim Bohren auf die Nähe der Löcher: Sie sollten nicht zu dicht aneinander liegen, um Risse zu vermeiden. Außerdem sollten die Löcher, die Sie bohren, nach hinten leicht ansteigen. So sammelt sich kein Wasser, das dazu führen könnte, dass das Holz fault. Der Durchmesser der einzelnen Löcher kann variieren, sollte sich jedoch im Bereich von 3 bis 8 Millimetern befinden. Achten Sie beim bohren der Löcher darauf, das Holz nicht komplett zu durchbohren. Alternativ zum Holz kann dabei auch Ton oder Lehm eingesetzt werden.
Materialien, die leicht herausfallen können, sollten mit einem Draht fixiert werden. Größere Lücken können Sie zum Beispiel mit Moos oder Stroh füllen, wodurch Sie zu starke Zugluft vermeiden.
Häufig bringt der Fachmann zusätzlich einen Schmetterlingskasten an: In diesen besonderen Raum werden kleine Hölzer und etwas Zuckerwasser eingesetzt.
Standort
Neben der Anfertigung entscheidet vor allem der Standort der Nisthilfe, wie effektiv diese sein wird. In der Regel eignen sich Balkon, Terrasse und Garten oder ein Standort in Nähe des Hauses besonders gut. Dabei muss jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass das Insektenhotel möglichst vor Regen und Wind geschützt ist. Gerne darf es in der Sonne stehen, zu pralle Hitze sollte aber vermieden werden. Eine Ausrichtung in Richtung Süden eignet sich demnach am besten.
Das Häuschen kann entweder an einen Baum gehängt oder aufgestellt werden. Wird es auf Stützen befestigt, müssen diese unbedingt fest im Boden verankert werden, denn andernfalls kann das Häuschen bei Wind oder Stürmen umkippen. Bestenfalls sollte es sich jedoch auf ausreichender Höhe befinden, damit die Unterkunft den Bewohnern Schutz vor Feinden bietet. Dafür sollte es sich mindestens einen Meter über dem Boden befinden.
Um besonders den Schutz vor Vögeln, für die Insektenhäuser eine ideale Fressquelle sind, zu gewährleisten, sollten Sie die Unterkunft mit einer Vogelscheuche ausstatten.
Das Hotel bleibt das ganze Jahr an einem Ort stehen – keinesfalls sollten Sie den Standort verändern. Auch im Winter dürfen Sie es nicht umlagern, denn das würde die Insekten bei der Überwinterung stören.
Pflege und Reinigung
Um das Häuschen vor äußeren Einflüssen zu schützen, können Sie es zum Beispiel mit Olivenöl oder Bienenwachs imprägnieren. Eine regelmäßige Reinigung ist jedoch nicht notwendig. Sie sollten lediglich bei Bedarf Füllmaterial zugeben und das Hotel vor Spinnweben befreien, um die Larven der Bewohner vor ihnen zu schützen.
Wichtig ist, dass Sie in keinem Fall chemische Mittel verwenden. Der Geruch schreckt viele Insekten ab und kann ihnen Schaden zufügen.
Fazit
Mit dem Bau eines Insektenhotels tragen Sie maßgeblich zum Erhalt des Lebensraums für Insekten bei: Ein solches Häuschen dient den Tieren in erster Linie als Nist- und Überwinterungsstätte. Darüber hinaus profitieren Sie auch selbst von der Nisthilfe – die angezogenen Nützlinge wirken effektiver als jedes Insektizid gegen Schädlinge. Daneben bestäuben die Insekten Ihre Blumen und erfüllen so einen wichtigen Zweck im Garten.
Für den Aufbau selbst können und sollten Sie naturbelassenes Material oder nicht mehr verwertbare Holzbretter verwenden. Essentiell ist das Bohren von Löchern in das Holz. Alternativ können Sie sich aber auch für Lehm oder Ton als Grundgerüst entscheiden. Bei Fragen zu Bauanleitungen, Materialien oder dem Aufbau kann ein Fachmann helfen. Das Häuschen wird anschließend mit Tannenzapfen und weiteren Materialien gefüllt.
Möchten Sie eine Nisthilfe speziell für eine Insektenart wie Wildbienen aufstellen, sollten Sie sich über passende Materialien und Bedingungen, beispielsweise zum geeigneten Standort im Garten, erkundigen.
Dann müssen Sie nur noch auf die Ankunft zahlreicher Insekten wie Florfliegen, Bienen, Wildbienen und Hummeln in Ihrem Garten warten!