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Terrassenbau

Planungsgrundlagen für den Holzterrassenbau

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 11. November 2019
Lesedauer: 5 Minuten

Beim Bau einer Holzterrasse kommt es vor allem auf die Wahl des Holzes und auf die Planung der Unterkonstruktion an! Ihr Aufbau legt beispielsweise fest, auf welcher Höhe die Terrasse am Ende liegt, wie der Boden verlegt werden kann und in welche Richtung Regenwasser abfließen wird.

Holz ist ein vielseitiger Baustoff, der zunehmend auch wieder im Garten- und Landschaftsbau an Bedeutung gewinnt. Die warmen Farben, Natürlichkeit, angenehme Oberfläche, Stabilität, Tragfähigkeit und relativ einfache Verarbeitung können überzeugen. Somit eignet sich Holz auch für den Bau von Terrassen. Allerdings hängt die Dauerhaftigkeit dieser von der Wahl des Holzes und seiner durchdachten Verarbeitung ab. Was es also im Holzterrassenbau neben der Lage und benötigten Größe zu beachten gilt, erfahren Sie im folgenden Artikel auf Gartenbau.org!

Holzterrassenbau: Planung von Unterkonstruktion und Bodenbelag

Hauptsächlich sind es der verfügbare Platz und das Gesamtbild des Gartens, welche über Lage und Größe der Holzterrasse bestimmen. Eventuelle Unebenheiten des Untergrundes können meist durch entsprechende Maßnahmen ausgeglichen werden.

Baugrund

So muss vor dem Holzterrassenbau zunächst der Baugrund auf seine Tragfähigkeit geprüft werden; ist diese für die geplante Terrasse ausreichend, kann die Unterkonstruktion auf den natürlichen Boden aufgelagert werden. Ist dieser allerdings nicht tragfähig genug, so ist ein zusätzlicher Unterbau erforderlich, welcher vorzugsweise aus einer Aufschüttung aus natürlichen Stoffen wie Schotter, Splitt oder Brechsand besteht. Informieren Sie sich beispielsweise in diesem Artikel über den Bau einer Holzterrasse auf einer Rasenfläche.

Unterkonstruktion

Für die Unterkonstruktion einer Holzterrasse wird auf Holz, alternativ auch auf Beton zurückgegriffen. In der Regel wird sie aus einzelnen Traghölzern gebildet. Die Unterkonstruktion ist der wohl wichtigste Teilschritt im Holzterrassenbau, denn sie ist einerseits der tragende Teil der Terrasse, welche alle Lasten möglichst gleichmäßig auf den Baugrund verteilen muss. Andererseits werden in ihrer Planung auch Entscheidungen über Einbauhöhe, Gefällerichtung sowie Verlegerichtung und -muster getroffen. Soll die Terrasse auf einer Höhe mit dem Garten liegen oder über Stufen beziehungsweise eine Treppe erreichbar sein? In welche Richtung soll Regenwasser abfließen? Wie sind die einzelnen Balken der Unterkonstruktion auszurichten, damit der Bodenbelag entsprechend befestigt werden kann?

ACHTUNG:
Wichtig beim Bau einer Holzterrasse ist auch die Wahl des Holzes! Sowohl für die Unterkonstruktion als auch für den Belag sollte möglichst trockenes Holz verbaut werden (mit einer mittleren Feuchte von 12 bis 24%). So werden zu große Längenveränderungen des Holzes bei Wasseraufnahme beziehungsweise -abgabe verhindert!

Belag

Bei der Wahl des Holzes ist vor allem auf seine Dauerhaftigkeitsklasse zu achten! Diese gibt an, wie beständig das Material gegenüber biologischen Abbauprozessen (beispielsweise durch Alterung oder Pilze) ist. Geeignete Sorten im Holzterrassenbau sind unter anderem europäische Laubhölzer wie Eiche oder Edelkastanie oder nicht-europäische Sorten wie Teak, Robinie oder Bambus (wobei Letzteres streng genommen ein Gras ist). Mehr zum Holzboden der Terrasse lesen Sie übrigens auch in diesem Beitrag.

UNSER TIPP:
Holz „arbeitet“, das heißt, es zieht sich bei Wasserverlust zusammen und quillt bei einem Feuchtegehalt von über 30% auf. Vorteilhaft ist aus diesem Grund die Verwendung von Holz mit gleichen Quelleigenschaften für Unterkonstruktion und Bodenbelag. So arbeiten beide Bestandteile der Terrasse gleichmäßig, was Rissen oder anderen Schäden vorbeugt.

Holzterrassenbau: konstruktive Vorbehandlung beachten!

Holz ist ab einem bestimmten Feuchtegrad anfällig für Pilze. Ebenso können Risse die Feuchtigkeit im Material erhöhen und Schädlinge eindringen lassen. Auch erdnahes Bauholz ist gefährdet, da es sich in einem wechselfeuchten und sauerstoffreichen Milieu befindet. Für eine möglichst langlebige Terrasse ist daher eine entsprechende Behandlung des Werkstoffes schon während des Holzterrassenbaus unbedingt notwendig! Diese kann entweder chemisch oder idealerweise konstruktiv erfolgen. Letztere Vorbehandlung findet statt, indem auf gesundes mit eng beieinanderliegenden Jahresringen, dauerhaftes (Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2) sowie trockenes Holz zurückgegriffen wird. Darüber hinaus sollten Kontaktflächen zwischen Holz und Holz, aber auch zwischen Holz und Beton oder anderen Materialien, gut „belüftet“, das heißt mit einem Abstand von 3 bis 5mm verbaut, werden. Dies sind nur einige der vorsorglichen Maßnahmen im Holzterrassenbau! Auf eine chemische Behandlung sollte weitestgehend verzichtet werden. Nur stark gefährdetes (beispielsweise bei ständigem Erdkontakt) sowie tragendes Holz sollte mit chemischen Mitteln bearbeitet werden.

Fazit

Im Holzterrassenbau gilt es, viele Punkte schon während der Planung zu beachten! Welches Holz eignet sich? Ist der Untergrund tragfähig? Wie soll der Bodenbelag verlegt werden? Die Planung ist mindestens genau so wichtig wie die anschließende Ausführung! Aufwand und Kosten sind dabei – jedenfalls für Laien – nur schwer abzuschätzen und besonders die Überprüfung des Baugrundes fordert Fachkenntnisse! Wenden Sie sich daher mit Ihren Vorstellungen einer Holzterrasse an einen Fachmann, welcher über die nötige Erfahrung, umfassendes Know-how sowie passendes Werkzeug verfügt! Nutzen Sie dazu das unkomplizierte und kostenlose Formular unseres Fachportals!

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
Gartenbau.org ist das Branchenverzeichnis für Garten- und Landschaftsbauer. Die Redaktion von Gartenbau.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihren Garten betreffen: von der Baumpflege über Gartenbeleuchtung bis hin zum Bau von Teichen und Swimmingpools.