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Terrassenbau

Terrassen mit Holzboden: Langlebiges Holz und regelmäßige Pflege

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 11. November 2019
Lesedauer: 6 Minuten

Der Holzboden gilt als Klassiker unter den Bodenbelägen einer Gartenterrasse. Dabei bietet sich Ihnen eine breite Palette an Holzarten, welche sich alle durch unterschiedliche Eigenschaften bezüglich ihrer Langlebigkeit und Pflegebedürftigkeit auszeichnen. Gartenbau.org verschafft Ihnen einen Überblick und erklärt, wie sich die Instandhaltung der natürlichen Terrasse besonders auszahlt.

Inhaltsverzeichnis
  1. Holzarten
  2. Pflege
  3. Fazit

Je nach persönlicher Vorliebe und architektonischem Stil des anliegenden Hauses, kann beim Bodenbelag einer Terrasse auf unterschiedlichste Materialien zurückgegriffen werden. Eine Terrasse mit Holzboden gilt hier fast immer als gute Wahl, da der natürliche Look der Holzdielen sich nahtlos in die grüne Landschaft Ihres Gartens integriert und Ihnen viele verschiedene Holzarten zu Verfügung stehen, welche sich in Farbe und Struktur voneinander unterscheiden. Doch auch in puncto Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit weisen Tropenhölzer andere Eigenschaften auf als etwa heimische europäische Hölzer. Auf eine regelmäßige Pflege sollten Sie jedoch bei keinem dieser Hölzer verzichten.

Das richtige Holz für Ihren Terrassenboden

Trotz des Aufkommens von Wood-Plastic-Composite (WPC) -Kunststoffdielen und den durchaus ansprechenden Natur- und Betonsteinplatten, ist der Holzboden nach wie vor der beliebteste Terrassenbelag im Gartenbereich. Holz überzeugt durch eine warme Optik, ein angenehmes Trittgefühl und seine vielseitige Einsetzbarkeit. Der Bau der Holzterrasse gestaltet sich in der Regel recht unkompliziert. So werden die entsprechenden Holzdielen auf einem Rahmen verschraubt, der zur ausreichenden Belüftung auf einem Fundament aufgelagert wird.

Da der Holzboden der Terrasse konstanten Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist, wird von ihm ein besonders langanhaltend gleichbleibendes Erscheinungsbild abverlangt. Je nach Holzart unterscheidet sich diese Beständigkeit.

UNSER TIPP:
Auf einer Skala von eins bis fünf verordnet die DIN EN 350 mehrere Holzarten nach ihrer Langlebigkeit und bietet somit einen guten ersten Überblick für die Kaufentscheidung des zu Ihren Bedürfnissen passenden Holzes. Nichtsdestotrotz empfehlen wir Ihnen jedoch, sich zur Beratung, Planung und auch Ausführung des Holzbodens Ihrer Gartenterrasse, professionelle Unterstützung zu holen. Über unser Online-Formular können Sie kostenlos und unkompliziert einen passenden Gartenbaubetrieb in Ihrer Umgebung ausfindig machen, um eine fachkundige Hilfe für sämtliche dieser Schritte zu finden.

Ihre Holzterrasse sollte wetterfest, beständig gegen Pilze und möglichst langlebig sein – so viel steht fest. Je härter das verwendete Holz hier ist, desto besser. Hartholz zeichnet sich durch seine dichten Fasern und eine enge Gefäßstruktur aus, welche meist durch ein äußerst langsames Wachstum des Baumes bedingt ist. Als hochwertige europäische Harthölzer haben sich besonders Esche und Eiche für den Outdoor-Einsatz als Terrassenboden bewährt. Etwas preiswerter bieten sich heimische Weichhölzer wie Kiefer oder Douglasie an, welche mit zusätzlichen Imprägnierungen oder etwa einer Thermobehandlung dauerhaft widerstandsfähig gemacht werden können.

Thermisch modifizierte Hölzer:
Die thermische Modifikation zeigt sich in den letzten Jahren als immer beliebter werdende Möglichkeit, auch heimische Weichhölzer für den Außenbereich langlebig widerstandsfähig zu machen. Grundsätzlich eignen sich alle Holzarten dazu, jedoch weisen Nadelhölzer durch den Harz- und Substanzverlust eine reduzierte Dichte auf und verbleiben eher weich. Unter sauerstoffarmen Bedingungen werden die Hölzer etwa 24 bis 48 Stunden auf mindestens 160° Celsius erhitzt. Thermisch behandelt besitzen Hölzer eine höhere Fäulnisresistenz und können weniger Wasser aufnehmen. Sie gelten daher als ökologische Alternative zu Tropenhölzern.

Tropenhölzer sind besonders widerstandsfähig und deshalb außerordentlich gut für Terrassenböden geeignet. Sie sind im Gegensatz zu europäischen Hölzern dichter gewachsen, somit schwerer, robuster und von Natur aus unempfänglicher für Insekt- und Pilzbefall. Bewährt haben sich hier beispielsweise Bangkirai, Teak und Garapa. Das unkontrollierte Abholzen von Tropenhölzern ist jedoch ein ökologisches und umweltpolitisches Desaster. Daher sollten Sie beim Kauf dieser Holzarten für Ihren Terrassenboden unbedingt auf das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft achten.

Die Pflege Ihres hölzernen Terrassenbodens

Holz ist ein exzellenter Werkstoff für den Boden Ihrer Terrasse und ist optisch wie verarbeitungstechnisch fast unübertroffen. Einen Nachteil müssen Sie jedoch in Kauf nehmen: die Holzdielen müssen regelmäßig gepflegt werden. Holz ist ein organisches Produkt und arbeitet auch nach dem Fällen weiter. Es verändert seine Struktur, verliert Farbe und Feuchtigkeit, wird spröde und ausgeblichen oder aber aufgequollen und morsch.

Doch keine Sorge – robustes Holz, die richtige Konstruktion und eine regelmäßige Pflege können den Holzboden Ihrer Terrasse Jahrzehnte lang haltbar machen. Damit stehende Nässe und somit spätere innere Fäulnisprozesse vermieden werden, ist beim Bau der Terrasse ein Gefälle von mindestens zwei Prozent besonders wichtig. Auch sollten sehr nahestehende Sträucher und Bäume vermieden werden, da sich hier Feuchtigkeit sammelt. Den Bau auf Rasenniveau sollten Sie sich zwei Mal überlegen, denn eine geeignete Unterkonstruktion für Ihre Holzterrasse sorgt für eine passende Durchlüftung der Holzdielen und mindert so das Risiko von Feuchteschäden.

Eine regelmäßige Reinigung des hölzernen Terrassenbodens bewahrt nicht nur die Optik Ihrer Holzdielen sondern dient auch deren Schutz. Durch das stete Entfernen von Laub- und Schmutzansammlungen werden die Bildung von Feuchtenestern und somit potentielle Pilzbefallsherde verhindert. Neben einer Reinigung empfiehlt es sich ebenfalls, den Holzboden Ihrer Terrasse ein bis zwei Mal im Jahr chemisch zu bearbeiten. Dies wirkt den ständigen Witterungsprozessen entgegen und beugt einer silbergrauen Verfärbung des Holzes vor. Hierzu wird das Holz zunächst abgeschliffen, um sich der verwitterten Lasur zu entledigen, und anschließend mit Holzreinigern und einer Öl-Lasur erneut behandelt. Gänzlich kann die Verfärbung des hölzernen Terrassenbodens nicht verhindert werden, jedoch sollten Sie sich dieser Schritte annehmen, um Ihre Holzterrasse möglichst lange erhalten zu können. Ein Fachmann weiß um die richtigen Reinigungsmittel für Ihr Holz und kann Sie bei der Pflege Ihres Terrassenbelages beraten.

Fazit

Terrassen mit Holzboden sind optisch ansprechend und vielseitig ausführbar. Viele unterschiedliche Holzarten versprechen individuelle Terrassenbeläge ganz nach Ihrem Geschmack. Hartholz eignet sich besonders für den Außenbereich, doch auch imprägnierte und thermisch behandelte Weichhölzer versprechen eine langlebige Holzterrasse. Harte Tropenhölzer eignen sich perfekt, sollten jedoch nur aus nachhaltiger Forstwirtschaft gekauft werden. Mit regelmäßiger Reinigung und Pflege ist Ihnen ein langanhaltend widerstandsfähiger Holzboden versichert.

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
Gartenbau.org ist das Branchenverzeichnis für Garten- und Landschaftsbauer. Die Redaktion von Gartenbau.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihren Garten betreffen: von der Baumpflege über Gartenbeleuchtung bis hin zum Bau von Teichen und Swimmingpools.