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Gartengestaltung mit Gräsern: Vorteile, Standort & Sorten

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 31. August 2021
Lesedauer: 7 Minuten
Gräser als Hingucker in der Gartengestaltung © fietzfotos / pixabay.com

Gräser sind in einem Spektrum von unterschiedlichen Größen bis hin zu verschiedenen Formen und Farben erhältlich und bieten so viele Möglichkeiten für eine lebendige und bunte Gartengestaltung. Was Sie bei der Gartengestaltung mit Gräsern zu beachten haben, erfahren Sie auf Gartenbau.org!

Was sind Gräser?

Gräser sind krautige, oft mehrmals blühende und mit Ausnahmen einiger Bambusarten nicht verholzende Pflanzen. Gräser lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Sauer- und Süßgräser.

Sauergräser

Sauer- oder auch Riedgräser sind durch einen knotenlosen und von innen nicht hohlen dreieckigen Halmquerschnitt gekennzeichnet. Ihre Verbreitung findet sich weltweit in 98 bis 109 Gattungen und 5.500 Arten wieder.

Süßgräser (Poaceae)

Süßgräser sind mit 780 Gattungen und rund 12.000 Arten weltweit vertreten. Sie wachsen sowohl in Wäldern und auf Wiesen als auch in Wüsten. Die winzigen Blüten der Süßgräser entwickeln sich nach der Bestäubung zu stärkehaltigen Samen. Süßgräser können je nach Art zwischen zehn und 400 Zentimeter hochwachsen.

UNSER TIPP:
Zur Unterscheidung der Sauergräser von Süßgräsern sollte der Stängel angeschaut werden. Bei Sauergräsern ist der Stiel dreieckig und enthält Mark, während der Stängel von Süßgras einen erhabenen Knoten ausweist, den Sauergräser nicht haben.

Gartengestaltung mit Ziergräsern

Ziergräser wachsen in dichten Büscheln auf begrenztem Raum (Horstgräser), während andere auslaufbildende Arten von Ziergräsern mehr oder weniger schnell größere Flächen überwuchern, wenn sie nicht eingegrenzt werden. Alle Getreidearten, wie zum Beispiel Roggen, Hafer, Mais, Reis, Weizen und Hirse gehören zu den Arten der Süßgräser. Doch Getreidearten lassen sich seltener als folgende Gräser im Garten finden:

  • Lampenputzergras
  • Chinaschilf
  • Silber-Ährengras
  • Pampasgras
  • Riedgras
  • Rutenhirse

Ziergräser: Chinaschilf und Pampasgras

Das aus dem Fernost stammende Ziergras Chinaschilf kann bis zu 3,50 Meter hochwachsen. Durch Züchtung konnten in den letzten Jahren neue Sorten des Chinaschilfs entstehen. Sie besitzen feine Blütenrispen und fallen aufgrund ihrer Höhe und ihres aufrechten Wuchses zu den auffälligsten Pflanzen in der Beetgestaltung. Ihre schmalen und dunklen Blätter entfalten oft ihre Farbpracht im Herbst, die von Silbrigweiß über -rosa bis hin zu Rot sein kann. Chinaschilf mag warme und wasserversorgende Orte, aber überlebt auch Trockenzeiten und ist sogar winterfest. Das Ziergras kann sowohl beim Anlegen eines Naturgartens ins Beet gepflanzt werden als auch im Kübel im Garten stehen.

Silbrig glänzende Wedel des Pampasgrases (Cortaderia selloana) im Sonnenlicht vor dunklem Hintergrund.
Chinaschilf stammt aus dem Himalaya, Japan und China. © Hans / pixabay.com


Die buschigen Blüten der Pampasgräser entfalten die Wirkung ihrer weißgelben Federn im September, die sie bis in den Winter behalten. Pampasgräser. Die aus der südamerikanischen Region stammenden Ziergräser kommen sowohl mit heißen und trockenen Sommern aus als auch mit rauen Wintern. In einer gemäßigten Klimazone wie Deutschland bleibt das wintergrüne Pampasgras mehrere Jahre im Garten erhalten.

UNSER TIPP:
Pampasgräser benötigen neben einer ausreichenden Wasserversorgung auch eine Nährstoffversorgung. Die Nährstoffzufuhr kann im Frühjahr in Form von etwas Kompost zugeführt werden.

Pampasgras wächst an sonnigen bis halbschattigen Orten und mag genauso wie die meisten anderen Zierpflanzen einen nährstoffreichen und durchlässigen Boden. Im Sommer benötigt das Ziergras viel Wasser, jedoch sollte Staunässe vermieden werden. Nachdem die Zierpflanze im Garten mit Kompost regelmäßig versorgt wurde, kann monatlich ein Dünger zugeführt werden.

Gartengestaltung mit Ziergräsern und Solitärgräsern

Als Solitärpflanzen gelten kleine Bäume, hohe Gräser und Stauden. Solitärgräser können als Beet in der Gartengestaltung einbezogen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Solitärgräser nicht zu nah an niedrig wachsenden Pflanzen und Gräsern im Garten angepflanzt werden sollten, da sie sonst die kleineren Pflanzen überdecken. Planen Sie deshalb Ihren Naturgarten gründlich!

Süßgräser, wie unter anderem Pampasgras und Schilf, werden häufig zu Solitären in Staudenrabatten angepflanzt. Solitärgräser werden in der Gartengestaltung meistens im Bereich eines Pools, eines Teiches oder direkt an der Terrasse angepflanzt, weil sie einen natürlichen Sichtschutz bieten. In Kombination mit Steinen verleihen die Gräser eine natürliche Atmosphäre im Garten. Besonders für Naturgärten eignen sich Gräser beziehungsweise hohe Gräser, da sie die streng nach Maß und Symmetrie angepflanzten Beete auflockern und ihnen damit Harmonie und Lebendigkeit schenken.

Der optimale Platz um Ziergras im Garten zu pflanzen

Je nach Art sollten Ziergräser an halbschattigen bis sonnigen Plätzen im Garten gepflanzt werden. Der frische und durchlässige Boden ist für Ziergräser geeignet, die mit Trockenheit besser klarkommen als mit Staunässe. Falls mehrere Sorten von Ziergräsern im Beet gepflanzt werden, sollte die unterschiedliche Wuchshöhe und -breite nicht außer Acht gelassen werden. Lassen Sie sich von einem Fachmann helfen, um den richtigen Pflanzenabstand in der Beetgestaltung mit Ziergräsern zu finden.

UNSER TIPP:
Um die nährstoffreichen Orte im Garten ausfindig zu machen, ist es empfehlenswert sich eine Expertenmeinung einzuholen.

Welche Pflanzen passen zu Gräsern?

Höhere Gräser können perfekt in Szene gesetzt werden, wenn sie die geeigneten Gräser- oder Blumenpartner haben. Abhängig vom individuellen Geschmack können mehrjährige Stauden, wie zum Beispiel Rittersporn, Bauernrosen, Flammenblumen sowie kurzlebige Stockrosen, mit den Gräsern einen kreativen Beitrag zur Gartengestaltung leisten.
Eine weitere Gartengestaltung mit Gräsern und Stauden bieten die Rhododendronpflanzen in den Farben Purpur und Rosa oder Weiß und Gelb. Sowohl Mädchenaugen und Lilien als auch Flieder und Lavendel können mit Gräsern kombiniert werden. Hierbei sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt.



Vorteile von Gräsern im Garten

  • Es gibt Gräser sowohl für sonnige als auch für schattige Plätze: Wo die Natur zulässt, dass Pflanzen wachsen, wachsen auch Gräser. An schattigen Orten wachsen unter anderem viele Arten von Seggen und Schmielen.
  • Gräser pflanzen ist einfach: Grasbestände wachsen dort groß und üppig, wo sie mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Wichtig ist, dass das Pflanzen der Gräser im Naturgarten geplant wird.
  • Ziergräser sind pflegleicht: Die Gartenpflege von Gräsern ist sehr pflegeleicht. Gräser können sowohl heiße Sommer als auch kalte Winter im Garten gut überstehen.
  • Gräser sind winterfest: Einige trockene Halme der Gräser sehen sogar im Winter im Garten sehr dekorativ aus.
  • Gräser eignen sich als Sichtschutz: Besonders hohe Ziergräser eignen sich als natürlicher Sichtschutz um den Pool herum oder an der Terrasse.
  • Gräser bieten eine erneuernde und interessante Gartengestaltung: Durch Licht und Wind ändern Gräser ihre Form und Farbe und wirken sehr lebendig im Naturgarten.
  • Für jeden Geschmack ist etwas dabei! Ziergräser passen zu vielen Pflanzen: Als Pflanzenpartner für Gräser im Garten eignen sich unter anderem Sonnenbraut, Großblatt-Phlox, Blausternbusch, Sonnenblume, Indianernessel, Edeldistel, Dahlie und Wasserdost.
  • Gräser lassen sich mit Mauern und Steinen gut im Naturgarten kombinieren: Um eine Gartenmauern oder Säulen antik wirken zu lassen, können Gräser um sie herum gepflanzt werden und ihnen so Wärme und Harmonie verleihen.

Fazit

Gräser ermöglichen sowohl in Form von Solitärgräsern, im Beet als auch in Kombination mit Stauden eine Gartengestaltung, die sich besonders für Naturgärten eignet. Eine Beetgestaltung mit Gräsern ist besonders ästhetisch, weil das Beet mit vielen passenden Pflanzen angebaut werden kann. Ziergräser lassen sich fast überall pflanzen und gedeihen bei guter Wasserzufuhr und nährstoffreichem Boden.

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
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