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Gartengestaltung

Trockenmauer bauen: Schöner Blickfang ohne lästige Mörtelfugen

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 11. November 2021
Lesedauer: 6 Minuten
Die Fugen einer Trockenmauer bieten Platz für Bepflanzungen. © michaelnichols23 / pixabay.com

Immer wieder werden Gartenbesitzer und Gärtner mit der Frage nach einer optisch ansehenden Abtrennung für verschiedene Bereiche konfrontiert, die auch als Sichtschutz dient. Eine Trockenmauer ist eine gute Möglichkeit, um diese Funktionen zu verbinden. Was Sie beim Bau beachten müssen, erfahren Sie im folgenden Beitrag auf Gartenbau.org.

Eine Gartenmauer aus Naturstein kann viele Zwecke erfüllen. Sie kann einfach als Begrenzungslinie, als Sichtschutz im Garten oder als Gestaltungselement dienen. Auch auf Hängen eignen sich Trockenmauern gut, um durch den Anbau von stufenförmigen Terrassen zusätzliche Flächen zu gewinnen. Für den Hobbygärtner mag die Errichtung einer Gartenmauer auf den ersten Blick keine Herausforderung darstellen. Schließlich sehen viele Trockenmauer so aus, als ob lediglich ein paar Steine aufeinander gestapelt wurden. Ganz so einfach ist das dann aber doch nicht, denn die Regeln der Statik spielen eine große Rolle. Es gibt unterschiedliche Arten die Mauer zu errichten und beim Aufbau muss viel beachtet werden, damit die Mauer nicht beim ersten Sturm einstürzt.

Trockenmauer bauen: Den Boden vorbereiten

Hinter dem Prinzip der Trockenmauer verbirgt sich die Abdichtung der Mauerfugen ohne Mörtel. Statt mit dem feuchten Betonmaterial wird der Spalt zwischen den Natursteinen mit Kies oder lehmigem Sand aufgefüllt. Die Mauer hält trotzdem, weil die Natursteine durch ihre unregelmäßige und raue Oberfläche sich verkanten und ohne zusätzliche Verklebung aufeinander haften. Durch die lockere Auffüllung der Fugen können in den Spalten Pflanzen gesetzt werden, die vielen Insekten einen gemütlichen Unterschlupf bieten.

Als Faustregel gilt, dass die Breite der Mauer ein Drittel der Höhe betragen soll. Für eine Trockenmauer ist kein Betonfundament zwingend vorgeschrieben, jedoch ein Graben, der etwa 40 cm tief sein muss. Ist der Boden sehr weich, wird eine größere Tiefe empfohlen. Die Grube wird mit Schotter und Kies gefüllt, darüber kommt eine Sandschicht. Diese Art von Fundament ähnelt einem Steinbeet. Die unterste Steinreihe versinkt in den Kies bis zu zwei Drittel. Das verleiht dem Bau die nötige Festigkeit und sorgt für einen schönen optischen Effekt, wenn die Mauer aus der Erde auszuwachsen scheint. Wird die Trockenmauer an einem Hang errichtet, ist es vorteilhaft, von Anfang an eine Neigung von 5 bis 15 Prozent einzuplanen, was dem Bauwerk zusätzliche Stabilität gibt.

ACHTUNG!
Wer eine Trockenmauer baut, die höher als 2 m ist, braucht einen Standsicherheitsnachweis von einem geprüften Statiker, selbst wenn eine Handwerkerfirma mit der Errichtung beauftragt wird. Wer nachträglichen Ärger mit den Behörden und im schlimmsten Fall den Abriss der Mauer verhindern will, soll sich bezüglich des Bebauungsplans der Gemeinde und der Landesbauordnung Rat von Fach holen.

Ist der Boden sehr feucht oder regnet es häufig, sorgt eine Drainage mit einem Gefälle dafür, dass das Wasser abfließt und nicht in das Fundament sickert. Die Alternative ist eine Lage Vlies, die in dem Kies eingebettet wird. Sie leitet nicht nur das Wasser von der Mauer weg, sonder verhindert auch, dass Erde und Schotter sich vermischen.

Trockenmauer verlegen: Worauf muss man achten?

Beim Bau einer Trockenmauer ist es wichtig, einige Grundsätze zu befolgen. Die Steine werden versetzt aufeinander gelegt. Dabei wird geachtet, dass keine Kreuz- oder Reißverschlussfugen entstehen, die die Statik beeinträchtigen. Aus dem gleichen Grund sollten Querfugen gerade verlaufen. Die größten und langen Steine gehören dabei in den Ecken und in den unteren Reihen. Nachdem die Steine aufeinander gelegt worden sind, werden sie mit einem Gummihammer vorsichtig geklopft. Zum Schluss wird Sand, Kies oder Erde in die Fugen geschüttet. Ist die Trockenmauer fertig gebaut, dürfen keine Steine mehr wackeln oder locker sitzen.

Der Abschluss der Mauer bildet die Krone. Hierfür werden in der Regel ebenfalls lange und große Steine wie für das Fundament verwendet. Es bietet sich jedoch auch an, die Mauerkrone zu verjüngen. Das bedeutet, dass die Steine in den oberen Reihen immer schmaler werden. Ist die Trockenmauer gesetzt, werden auf Wunsch Hohlräume mit Stauden und Kletterpflanzen gefüllt. Die Bepflanzung hat nicht nur eine ästhetische Komponente, denn die Pflanzen verleihen mit ihren Wurzeln der ganzen Konstruktion Stabilität.

UNSER TIPP:
In diesem Artikel finden Sie weitere Tipps und Ideen zur Bepflanzung Ihrer Gartenmauer.


Trockenmauer bauen: Materialien und Preise

Für den Bau einer Trockenmauer eignen sich alle Steine, die in der Natur vorkommen. Beliebt sind als Materialien vor allem Granit, Gneis, Sand- und Kalkstein. Auch Backsteine können aber auf Wunsch verwendet werden. Wer einen Steinbruch in der Nähe hat, kann mit kräftigen Helfern dort genug Steine finden. Das stellt die preiswerteste Möglichkeit dar. Alternativ haben sich viele Fachbetriebe auf den Vertrieb von Natursteinen spezialisiert. Wer einen Ökogarten plant, soll darauf achten, Steine aus der Region zu verwenden. Nicht nur passen sie sich besser der restlichen Umgebung an, sondern haben einen besser ökologischen Fußabdruck, da die Transportkosten geringer als bei exotischen Steinen sind. Viele Firmen verkaufen Schuttgüter von lokalen Bauhändlern, was Preis und Aufwand niedrig hält.

Je nach Größe und verwendetem Material variiert der Trockenmauerpreis. Natursteine für Trockenmauern sind im Fachhandel verfügbar und kosten in etwa 64 Euro pro 5 m². Einen detaillierten Überblick über Hersteller, Kosten und Preise von Trockenmauern sollten Sie sich allerdings direkt vom Experten geben lassen. Denn je nach individuellen Gestaltungsideen und -wünschen bieten sich unterschiedliche Hersteller und Fertigungsformen an. Dementsprechend ändern sich natürlich auch die Preise, um die Mauer anlegen zu lassen.

Gestaltungstipps zu Ihrer Gartenmauer erhalten Sie beim Gartenbauer. Dieser weiß, wie die Fugen der Mauer am besten bepflanzt werden und wie sie sich am besten in das Bild eines mediterranen Gartens oder Steingartens einfügen lässt. Deshalb sollten Sie die Mauer am besten direkt vom Experten gestalten lassen. Er kann Ihnen auch sagen, wie Sie sich vor ungewolltem Insektenbefall schützen können. Auch, um eine Trockenmauer bauen zu lassen, ist er der richtige Ansprechpartner. Er hat Kontakte in den Handel und kann die Steine für Trockenmauern günstig beschaffen. Außerdem hat er das nötige Know-how, um das Fundament entsprechend der Anforderungen der Mauer zu errichten. Finden Sie auf Gartenbau.org kostenfrei und unverbindlich einen Gartenbau-Betrieb, von dem Sie Ihr Projekt professionell und nach Ihren Wünschen errichten lassen können.

Fazit

Eine Trockenmauer kommt ohne Mörtel aus, weil die Steine wegen ihrer Form aneinander haften. Als Fundament reicht ein Graben, der mit Kies und einer Sandschicht gefüllt wird. Auch die Hohlräume werden mit Sand oder Erde aufgefüllt und eventuell bepflanzt. Beim Bau einer Trockenmauer ist es wichtig, dass die Steine nach bestimmten Kriterien aufeinander geschichtet werden. Auch bei den Fugen muss man einige Grundsätze beachten. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, einen spezialisierten Betrieb mit dem Bau der Trockenmauer zu beauftragen. Sie können auch umfassend beraten, was die Wahl der Steine angeht, und günstige Preise vorschlagen. Hier finden Sie Telefonnummern und Adressen in Ihrer Nähe, wo Sie kompetenten Rat erhalten.

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
Gartenbau.org ist das Branchenverzeichnis für Garten- und Landschaftsbauer. Die Redaktion von Gartenbau.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihren Garten betreffen: von der Baumpflege über Gartenbeleuchtung bis hin zum Bau von Teichen und Swimmingpools.