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Wintergartenbau

Kaltwintergarten: Genehmigung, Bodenaufbau & Kosten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 07. Februar 2025
Lesedauer: 3 Minuten
© KangeStudio / istockphoto.com

Sie wünschen sich zusätzlichen Wohnraum in Ihrem Eigenheim, aber möchten keine umfangreichen Baumaßnahmen starten? Wie wäre es mit einem Kalt-Wintergarten, auch einfacher Wintergarten genannt. Das ist eine unbeheizte, verglaste Erweiterung des Hauses, die hauptsächlich als Übergangsraum zwischen drinnen und draußen dient. Sie können ihn auch bei kühleren Temperaturen noch gut nutzen und haben so länger etwas von Ihrem Garten. Durch die großen Glasflächen kommt viel Tageslicht herein und schafft eine angenehme Atmosphäre. Zudem wirkt diese Wintergartenform als Pufferzone, die hilft, die Heizkosten im angrenzenden Wohnbereich zu reduzieren. Und dabei den Wert Ihrer Immobilie steigert.

Alles auf einen Blick:

  • Sie können einen Kaltwintergarten heizen, aber in der Regel ist er als unbeheizter Übergangsbereich zwischen Haus und Garten gedacht.
  • Der Unterschied zwischen Kalt- und Warmwintergarten liegt hauptsächlich in der Beheizung. Er ist sozusagen die kostengünstige Alternative. mit der Sie verregnete Frühlings- oder Herbsttage trotzdem noch genießen können.
  • Für Ihren Wintergarten sind bestimmte Voraussetzungen und gegebenenfalls eine Baugenehmigung erforderlich.
  • Die Wahl der Materialien und der richtige Bodenaufbau sind entscheidend für die Langlebigkeit und die Funktionalität. Sich hier gut zu informieren, kann sinnvoll sein, um die beste Wahl zu treffen.
  • Die Kosten für einen Kaltwintergarten variieren je nach Größe, Ausstattung und verwendeten Materialien und beginnen bei etwa 8.000 Euro beziehungsweise 600 Euro pro Quadratmeter. Hochwertige Materialien können sich aber auch hier lohnen.

Kostenübersicht für den Bau eines Kaltwintergartens

KostenfaktorPreisspanne
Baugenehmigung (sofern notwendig)0,25 bis 1 Prozent der gesamten Baukosten
Bauplanungbis zu 10 Prozent der gesamten Baukosten
Fundament und Bodenaufbau800 bis 5.500 Euro
Konstruktion und Materialien500 bis 2.200 Euro
Verglasung400 bis 1.100 Euro
Bau und Montage durch Fachbetrieb2.000 bis 6.000 Euro
Ausstattung und Extrasvariabel
Sonstige Kostenvariabel

Was ist ein Kaltwintergarten?

Ein Kaltwintergarten zeichnet sich in der Regel dadurch aus, dass er perfekt an ein Wohngebäude anschließt und nicht mit einer festen Heizanlage ausgestattet ist. Zwar kann in der kalten Jahreszeit eine Beheizung stattfinden, allerdings nur in einem sehr rudimentären Ausmaß. Wenn Sie einen warmen Wintergarten möchten, in dem sie sich auch im Winter mit ihrer Familie aufhalten können, ist er nicht das Richtige für Sie. Im Prinzip erhalten Sie keinen Aufenthaltsraum im klassischen Sinne, sondern vereinfacht gesagt, eine Terrasse, die sich in einem Häuschen befindet.

Was ist der Unterschied zwischen einem Kaltwintergarten und einem Warmwintergarten?

Der Hauptunterschied zwischen einem Kalt- und einem Warmwintergarten liegt in der Beheizung und daraus folgend in der Nutzung. Während ein Warmwintergarten das ganze Jahr über bewohnbar ist und beheizt werden kann, weil er an der Haustechnik angeschlossen ist, wird ein Kaltwintergarten vor allem in den wärmeren Monaten zum Beispiel an Regentagen genutzt, weil er nicht so stark isoliert ist und im Winter unbeheizt bleibt.

Vorteile und Nachteile eines Kaltwintergartens

VorteileNachteile
  • kostengünstig im Bau und der Unterhaltung
  • bietet einen geschützten Raum für die Überwinterung von Pflanzen
  • einfache Konstruktion
  • geringer Wartungsaufwand
  • als Aufenthaltsbereich nutzbar
  • eingeschränkte Nutzung im Winter
  • geringere Wärmedämmung
  • Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme möglich
  • eventuell Genehmigung erforderlich
  • höhere Energieverluste

Welche Voraussetzungen sind für einen Kaltwintergarten wichtig?

Bevor Sie mit dem Bau eines Kaltwintergartens beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass der Standort geeignet ist. Achten Sie darauf, dass der Boden ausreichend tragfähig ist und keine Leitungen oder Hindernisse im Weg sind. Zudem sollten Sie die Ausrichtung und Belüftung des Wintergartens planen, um eine angenehme Nutzung zu gewährleisten.

HINWEIS:
Berücksichtigen Sie bei der Planung die Sonneneinstrahlung. Eine Süd- oder Westausrichtung sorgt für maximale Sonnennutzung, während eine Nordausrichtung weniger Wärme bietet, aber auch Überhitzung im Sommer vermeidet.

Welche Vorschriften gibt es für Kaltwintergärten?

Warmwintergärten sind gedämmt, geheizt und werden ganzjährig genutzt. Es herrschen also die gleichen Voraussetzungen wie bei einem Wohnhaus, eine Genehmigung ist im Normalfall notwendig. Bei einem Kaltwintergarten meistens auch, aber es gibt Ausnahmen. In manchen Bundesländern ist eine räumliche Freigrenze für die sogenannten Sommergärten vorgesehen.

Für den Bau gelten mitunter sehr verschiedene baurechtliche Vorschriften, die je nach Bundesland unterschiedlich sein können. Dazu gehören:

  • Mindestabstände zum Nachbargrundstück
  • Brandschutzbestimmungen
  • Regelungen zur Statik und
  • Schneelast
TIPP:
Die für Sie relevanten Vorschriften können und sollten Sie bei dem für Sie zuständigen Bauamt in Erfahrung bringen. Alternativ können Sie sich an einen Architekten wenden, wofür allerdings Kosten in Höhe von bis zu 140 Euro pro Stunde entstehen können. In manchen Fällen ist eine Erstberatung kostenlos.

Brauche ich eine Baugenehmigung für einen Kaltwintergarten?

Kaltwintergärten sind ähnlich wie Terrassenüberdachungen oder Carports einzustufen, nur, dass es sich hierbei um einen Anbau handelt. Weil jedes Bundesland sein Baurecht anders auslegt, variieren die Reglementierungen mitunter sehr stark. Der Bau eines Wintergartens und die damit einhergehende Notwendigkeit einer Baugenehmigung ist somit individuell zu betrachten und von der zuständigen Baurechtsbehörde zu prüfen.

HINWEIS:
Die baurechtlichen Rahmenbedingungen können sich jederzeit ändern und das deutsche Baurecht ist sehr komplex. Wir empfehlen Ihnen daher, sich mit Ihrem Projekt an die für Sie zuständige Baubehörde oder an einen Fachbetrieb zu wenden, bevor Sie einen Bauantrag stellen.


Welche Materialien werden genutzt?

Der Kaltwintergarten setzt sich aus mehreren Elementen zusammen, die alle aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden. Der Grundbau besteht aus dem Rahmen, der Verglasung, dem Boden und der Dämmung.

Rahmenmaterialien

Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Materialien. Kunststoff ist kostengünstig, bietet gute Wärmedämmung und ist pflegeleicht, jedoch nicht so beständig gegen extreme Temperaturschwankungen, während Holz wegen seiner warmen Optik und guten Dämmeigenschaften beliebt ist. Dafür erfordert es eine regelmäßige Pflege, um ansehnlich und beständig zu sein. Aluminium punktet wegen seiner Stabilität und Langlebigkeit und bietet schlanke Profilkonstruktionen, die viel Licht ermöglichen.

Vorteile und Nachteile des Materials

MaterialVorteileNachteile
Kunststoff
  • kostengünstig
  • gute Wärmedämmung
  • Pflegeleicht und witterungsbeständig
  • verschiedene Farb- und Designoptionen möglich
  • weniger beständig gegenüber extremen Temperaturschwankungen
  • geringere Stabilität im Vergleich zu Aluminium
  • kann bei niedrigen Temperaturen spröde werden
  • kann mit der Zeit vergilben und ist weniger ästhetisch als Holz oder Aluminium
Holz
  • natürliche, warme Optik
  • gute Dämmeigenschaften
  • umweltfreundlich und nachhaltig, wenn aus zertifizierten Quellen
    • regelmäßige Pflege und Schutzanstriche erforderlich
    • massivere Profile im Vergleich zu Aluminium
    • anfällig für Feuchtigkeit und Schädlinge, wenn nicht gut gepflegt
Aluminium
  • sehr stabil
  • langlebig
  • pflegeleicht
  • witterungsbeständig
  • ermöglicht schlanke Profilkonstruktionen und maximale Glasfläche
  • korrosionsbeständig
  • höhere Anschaffungskosten

Verglasung

Es gibt eine Reihe von Verglasungsmöglichkeiten, die nahezu jedes individuelle Bedürfnis abdecken. Zu den häufigsten Verglasungsarten gehört

  • Polycarbonat,
  • Verbundsicherheitsglas und
  • Isolierglas.

Die kostengünstigste Möglichkeit stellen Polycarbonat-Platten dar. Sie sind leichter und bruchsicherer als Glas, dafür allerdings etwas weniger transparent. Trotz ihrer guten Wärmedämmung sind sie anfälliger für Kratzer und können mit der Zeit vergilben​​. In der Regel erfolgt die Verglasung daher mit Verbundsicherheitsglas (VSG), das mit seinen zwei oder mehr Glasscheiben für zusätzliche Sicherheit sorgt. Sie sind durch eine elastische Folie miteinander verbunden, sodass es im Bruchfall nicht in unzählige scharfe Scherben zerspringt. Dazu bietet es eine gute Schalldämmung und zusätzlich einen UV-Schutz​​.

Eine weitere Möglichkeit ist Isolierglas. Es besteht aus zwei oder mehr Glasscheiben, zwischen denen eine Füllung aus Luft- oder Edelgas besteht. Das sorgt für eine bessere Wärmedämmung als Einfachglas, ist jedoch nicht so leistungsfähig wie VSG und auch höherpreisig​​. Übrigens: Sie können auch mit farbigen Fenstern arbeiten, um dem Wintergarten ein bisschen Couleur zu verleihen.

Bodenmaterialien

Bei der Wahl der Bodenmaterialien für Ihren Kaltwintergarten kommt es vor allem auf die Optik an und dass das Ganze robust und wetterbeständig ist. Natursteinplatten erfüllen diesen Zweck perfekt. Sie bieten eine edle Optik und sind leicht zu reinigen. Auch Terrassenfliesen eignen sich wegen ihrer Frostbeständigkeit hervorragend für den Außenbereich und sind in vielen Designs erhältlich. Gut geeignet sind auch Holzdielen. Sie bieten eine warme und optisch ansprechende Lösung, fordern jedoch regelmäßige Pflege. Beton ist robust und pflegeleicht, kann aber kühl wirken. Er lässt sich jedoch für eine ansprechende Optik gut mit anderen Materialien kombinieren​​. Auch WPC-Terrassendielen sind eine Option für den Bodenbelag.

Dämmmaterialien

Für die Isolierung von nicht transparenten Seitenwänden werden vorzugsweise Dämmstoffe wie Styrodur oder Hartschaumplatten verwendet. Diese Materialien sind druckfest und bieten eine gute Wärmedämmung, um Feuchtigkeitsschäden und Wärmeverlust zu verhindern. Wüschen Sie einen Kaltwintergarten mit Glaswänden, dann können Sie zu speziellen Glasarten wie Isolierglas, Wärme- oder Sonnenschutzglas greifen.

Wie ist der Boden bei einem Kaltwintergarten aufgebaut?

Der Boden eines Kaltwintergartens muss sowohl funktional als auch langlebig sein, um den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Der typische Aufbau eines solchen Bodens besteht aus

  • dem Fundament,
  • der Feuchtigkeitssperre,
  • einer Dämmung und
  • dem abschließenden Bodenbelag.

Fundament

Das Fundament sorgt für die nötige Stabilität und verhindert, dass der Kaltwintergarten mit der Zeit absackt oder sich verzieht. Je nach Bodenbeschaffenheit und Größe kann ein Streifen- oder Punktfundament aus Beton erforderlich sein.

Isolierung / Dämmung

Die Isolierung verhindert das Eindringen von Bodenfeuchtigkeit in die obere Konstruktion des Wintergartens.

Estrich oder Betonplatte

Auf die Dämmung folgt eine Schicht Estrich oder eine Betonplatte, die als stabile und ebene Basis für den Bodenbelag dient. Diese Schicht ist notwendig, um eine gleichmäßige Lastverteilung zu gewährleisten und den Bodenbelag vor Beschädigungen zu schützen.

Bodenbelag

Der abschließende Bodenbelag muss wetterbeständig und pflegeleicht sein. Je nach individuellen Anforderungen können zusätzlich Fußleisten, Abdichtungen und Schutzanstriche erforderlich sein, um die Langlebigkeit und Funktionalität des Bodens zu gewährleisten.

UNSER TIPP:
Wenn Sie bereits über eine Terrasse verfügen, kann Ihr Kaltwintergarten auf dieser errichtet werden. So sparen Sie Zeit und Geld, zum Beispiel für das Fundament und können die Terrasse bereits im Frühjahr und weit in den Herbst hinein nutzen.

Wie wird der Boden bei einem Kaltwintergarten isoliert?

Eine effektive Isolierung besteht aus mehreren Schichten: Zunächst wird eine Feuchtigkeitssperre (Dampfsperre) auf das Fundament gelegt. Sie hat die Aufgabe, Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden, indem sie verhindert, dass Bodenfeuchtigkeit in die obere Konstruktion des Wintergartens eindringt. Oft wird hierfür eine Kunststofffolie oder eine spezielle Beschichtung verwendet. Darauf folgt eine Schicht Dämmmaterial, wie zum Beispiel Styrodur oder Hartschaumplatten, die sich durch Druckfestigkeit und guten Dämmeigenschaften auszeichnen. Die Bodenisolierung des Kaltwintergartens wird mit einer Betonplatte abgeschlossen, die als stabile Grundlage für den endgültigen Bodenbelag dient. Verwenden Sie für die Bodendämmung Materialien mit hoher Druckfestigkeit, wie extrudierten Polystyrolschaum (XPS), um eine langfristige Stabilität und Effizienz zu gewährleisten.

Welche Bausätze gibt es für Kaltwintergärten?

Möchten Sie keine Einzelanfertigung durch einen Wintergartenbauer, können Sie auch auf einen Bausatz zurückgreifen – und diesen gegebenenfalls selbst aufbauen. Diese Bausätze sind in der Regel günstiger als maßgeschneiderte Modelle. Es stehen verschiedene Bausätze zur Verfügung, die den Aufbau erleichtern und auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind:

Komplettbausätze

Diese enthalten alle notwendigen Materialien und Anleitungen, um den Wintergarten von Grund auf zu errichten. Sie sind ideal für Heimwerker, die ein vollständiges Set benötigen.

Aluminium-, Holz- und Kunststoffbausätze

Abhängig davon, welches Material Ihnen am besten gefällt, können Sie zwischen verschiedenen Größen und Ausführungen wählen.

Modulare Bausätze

Diese ermöglichen eine flexible Gestaltung und Erweiterung des Wintergartens durch modulare Komponenten

Was kosten Kaltwintergarten-Bausätze?

MaßePreisspanne
zirka 4 x 3 x 3 m
(~ 40 Kubikmeter)
3.300 bis 7.900 Euro
zirka 5,5 x 3 x 3 Meter
(~ 51 Kubikmeter)
4.700 bis 8.500 Euro
zirka 4 x 4 x 3 m
(~ 52 Kubikmeter)
5.800 bis 6.000 Euro

Die genannten Beispiele sind durchschnittliche Preisspannen. Abhängig von der Größe und Exklusivität des Bausatzes können Sie auch bis zu 19.000 Euro und mehr ausgeben.



Was kostet ein Kaltwintergarten?

Genaue Preisangaben für den Bau eines Kaltwintergartens zu geben, ist aufgrund der sehr vielen feinen Faktoren, die in die Preiskalkulation einfließen, äußerst schwierig. So hängt der Preis von der Verglasung nicht nur vom Glastyp, sondern auch von der Dicke ab. Die Kosten für einen Handwerker sind oftmals regional und saisonal sowie zusätzlich von der individuellen Preisgestaltung beeinflusst. Betrachten Sie die folgenden Kostenübersichten also als grobe Einschätzung.

KostenfaktorPreis
Planung und Genehmigungenbis zu 10 Prozent der Bausumme
Trägerkonstruktion aus Kunststoff800 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter
Trägerkonstruktion aus Holz1.100 bis 1.200 Euro pro Quadratmeter
Trägerkonstruktion aus Alu1.600 und 1.700 Euro pro Quadratmeter
Verglasung400 bis 1.100 Euro pro Quadratmeter
Fundament und Bodenaufbau (optional bei fehlender Terrasse)800 bis 5.500 Euro
Bau und Montage (optional durch Fachbetrieb)2.000 bis 6.000 Euro
Sicht- und Sonnenschutz (optional)2.000 bis 3.500 Euro einmalig
Belüftung2.500 bis 5.000 Euro einmalig

Beispielrechnung für einen kleinen Kaltwintergarten (10 Quadratmeter)

Dieses Beispiel gibt Ihnen einen Überblick über die Kosten eines einfachen Kaltwintergartens ohne Belüftung, Heizung oder Sonnenschutz. Die Kosten für ein Fundament entfallen, weil er auf einer bestehenden Terrasse gebaut werden soll.

KostenfaktorQuadratmeterpreisGesamtpreis bei 10 Quadratmetern
Trägerkonstruktion aus Kunststoff800 Euro8.000 Euro
Verglasung400 Euro4.000 Euro
Gesamtkosten Zwischensumme #11.200 Euro12.000 Euro

Weitere einmalige Kosten:

KostenfaktorPreis
Bau und Montage durch Fachbetrieb2.000 Euro
Gesamtkosten Zwischensumme #22.110 Euro
Gesamtkosten Zwischensumme #112.000 Euro
Planung und Genehmigungen (10 Prozent)110 Euro
Gesamtkosten14.110 Euro

Beispielrechnung für einen mittelgroßen Kaltwintergarten (20 Quadratmeter)

Für diese Beispielrechnung ziehen wir eine Größe von 20 Quadratmetern heran. Der Alu-Kaltwintergarten soll über eine Belüftungsanlage verfügen und benötigt ein Fundament.

KostenfaktorQuadratmeterpreisGesamtpreis bei 20 Quadratmetern
Trägerkonstruktion aus Aluminium1.600 Euro32.000 Euro
Verglasung800 Euro16.000 Euro
Gesamtkosten Zwischensumme #12.400 Euro48.000 Euro

Weitere einmalige Kosten:

KostenfaktorPreis
Fundament*1.500 Euro
Bau und Montage durch Fachbetrieb5.000 Euro
Belüftung durch zweiFensterventilatoren mit Feuchtigkeitssensor100 Euro
Zwischensumme #26.600 Euro
Gesamtkosten Zwischensumme #148.000 Euro
Planung und Genehmigungen (10 Prozent)5.460 Euro
Gesamtkosten60.060 Euro

Es ist ratsam, mehrere Angebote von Fachfirmen einzuholen, um mit den spezifischen Bedingungen vor Ort zu planen und den besten Preis zu erhalten.



Wie kann ich die Heiz- und Luftproblematik des Kaltwintergartens beheben?

Aufgrund der fehlenden Heizanlage, die an die Haustechnik angeschlossen ist, können sich oft Feuchtigkeitsprobleme mit resultierender Schimmelbildung ergeben. Doch nicht nur deswegen ist es ratsam, über eine Beheizung und die optimale Luftzirkulation nachzudenken: Niedrige Temperaturen und stickige Luft sind für Sie nicht besonders angenehm, um sich in Ihrem Kaltwintergarten aufzuhalten.

Wie muss ich einen Kaltwintergarten beheizen?

Ein Kaltwintergarten darf und soll nicht beheizt werden, weil er andernfalls in die Kategorie Wohnwintergarten fallen kann. Dennoch gibt es Optionen, ihn bei Bedarf zu beheizen, damit Sie ihn auch in der Übergangszeit komfortabler nutzen können. So haben Sie zum Beispiel die Möglichkeit, gelegentlich mit einem Infrarot-Heizstrahler (ab 80 Euro Anschaffungskosten) oder einem elektrischen Heizlüfter (ab 16 Euro Anschaffungskosten) für etwas warme Luft zu sorgen. Sie sind schnell anschließbar und eignen sich bestens für kurze Heizperioden. Auch Gas- und Petroleumheizungen (ab 100 Euro) können Sie nutzen, weil Sie sie bei Bedarf aufstellen und wieder wegstellen können.

GUT ZU WISSEN:
Wenn Sie Ihren „Sommergarten“ immer mal wieder beheizen in der feuchteren Jahreszeit, dann beugen Sie Schimmel vor.

Wie kann ich meinen Kaltwintergarten belüften?

Fenster und Türen, die sich öffnen lassen, sind die einfachste Lösung, um für eine gute Belüftung zu sorgen. Schiebetüren sind eine praktische Lösung, weil sie sehr platzsparend sind und sich leicht öffnen und schließen lassen, was den Zugang und die Luftzirkulation erleichtert. Die Wahl der richtigen Schiebetüren hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Größe des Wintergartens und den individuellen Anforderungen. Zusätzlich können Dachfenster oder spezielle Belüftungssysteme installiert werden, um die warme Luft nach oben und nach außen zu leiten.

BelüftungssystemBeschreibungVorteileNachteile
Manuelle Fenstereinfache, manuell zu öffnende Fenster, die für Frischluftzufuhr sorgen
  • kostengünstig
  • einfach zu bedienen
  • erfordert manuelles Öffnen und Schließen
DachfensterFenster, die im Dach installiert sind und warme Luft nach oben abführen
  • effektive Wärmeabfuhr
  • natürliche Belüftung
  • höhere Kosten
  • möglicherweise schwierig zu erreichen
Automatische FensterFenster mit automatischem Öffnungsmechanismus, oft temperaturgesteuert
  • automatische Regulierung
  • kein manuelles Eingreifen nötig
  • höhere Anschaffungskosten
  • Strombedarf
Lüftungsgitterstationäre Gitter, die in Wände oder Türen integriert sind
  • ständige Belüftung
  • wartungsarm
  • keine aktive Belüftung
  • weniger Kontrolle über Luftzufuhr
Ventilatorenelektrische Ventilatoren zur Zirkulation und Abführung der Luft
  • gute Luftzirkulation
  • verschiedene Modelle verfügbar
  • benötigt Strom
  • Geräuschentwicklung
Solarluftkollektorennutzen Sonnenenergie, um warme Luft in den Wintergarten zu leiten
  • umweltfreundlich
  • reduziert Heizkosten
  • höhere Installationskosten
  • abhängig von Sonnenlicht

Wie kann ich einen Kaltwintergarten einrichten?

Wichtig bei der Einrichtung Ihres Kaltwintergartens ist, dass sie sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend ist, um den Raum optimal zu nutzen und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Die folgenden Tipps können Sie zur Inspiration nutzen:

  • Wetterfeste und/oder flexible Möbel: Da ein Kaltwintergarten nicht dauerhaft beheizt wird, sollten Sie wetterfeste Möbel wählen. Materialien wie Rattan, Teakholz oder pulverbeschichtetes Metall sind ideal, da sie feuchtigkeitsbeständig und langlebig sind. Weiterhin eignen sich Klapp- oder Stapelstühle sowie Tische mit ausziehbaren Platten, um Flexibilität zu gewährleisten.
  • Gemütliche Sitzgelegenheiten: Ergänzen Sie Ihre Einrichtung mit bequemen Polsterauflagen und Kissen, die für den Außenbereich geeignet sind. Wählen Sie abnehmbare und waschbare Bezüge, um die Pflege zu erleichtern​.
  • Pflanzen: Palmen, Farne oder blühende Topfpflanzen schaffen eine grüne und lebendige Atmosphäre. Auch vertikale Gärten mit hängenden Pflanzgefäße oder vertikalen Pflanzwänden maximieren den Raum und bringen zusätzliches Grün in den Wintergarten.
  • Beleuchtung: Für die Abendstunden sorgen LED-Lichterketten, Solarleuchten oder Laternen für eine gemütliche Beleuchtung. Achten Sie darauf, wetterfeste und energieeffiziente Leuchten zu wählen.
  • Dekoration: Textilien wie Teppiche, Vorhänge oder Decken tragen zur Gemütlichkeit bei und können je nach Saison ausgetauscht werden. Skulpturen oder Wanddekorationen aus Metall oder Keramik setzen zudem persönliche Akzente. Setzen Sie auch auf kleine Accessoires wie Kerzen, Laternen oder Windspiele.
  • Stauraum: Nutzen Sie Boxen oder Regale, um Platz zu schaffen und Kissen, Decken und Gartenwerkzeuge aufzubewahren.

Diese fünf Dinge sollten Sie bei einem Kalt-Wintergarten beachten

  1. Baugenehmigung: Überprüfen Sie die lokalen Bauvorschriften und klären Sie, ob für Ihr Vorhaben eine Genehmigung erforderlich ist.
  2. Materialwahl: Entscheiden Sie sich für langlebige und pflegeleichte Materialien wie Aluminium und Verbundsicherheitsglas.
  3. Isolierung: Achten Sie auf eine gute Isolierung des Bodens, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
  4. Belüftung: Planen Sie ausreichende Belüftungsmöglichkeiten ein, um Kondensationsprobleme zu vermeiden.
  5. Kostenplanung: Erstellen Sie ein detailliertes Budget und holen Sie mehrere Angebote ein, um die besten Preise zu erzielen.


Fazit

Ein Kaltwintergarten bietet eine kostengünstige Möglichkeit, zusätzlichen Raum zu schaffen und die Gartensaison zu verlängern. Bei der Planung sollten Sie auf eine gute Isolierung und Belüftung achten sowie die lokalen Bauvorschriften Ihres Wohnortes berücksichtigen. Die Materialwahl spielt eine entscheidende Rolle für die Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit. Eine sorgfältige Kostenplanung und das Einholen mehrerer Angebote sind unerlässlich, um ein realistisches Budget zu erstellen und den Bau erfolgreich umzusetzen.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.