GFK-Teiche werden mit glasfaserverstärktem Kunststoff beschichtet. Diese Beschichtung ist äußerst widerstandsfähig und stellt bei handwerklich korrekter Verarbeitung die langlebigste Teichbau-Variante dar. Einzelheiten zur Ausführung der GFK-Beschichtung finden Sie im Folgenden auf Gartenbau.org!
Die gängigsten Verarbeitungen eines Teiches gehen zurück auf die Verwendung klassischer Teichfolien oder vorgefertigter Kunststoffschalen. Während Sie bei ersteren zwar gestalterisch freie Hand haben, sind Sie auf weiterführende Maßnahmen zur Befestigung angewiesen. Trotz unterverlegtem Teichvlies können hier besonders stark wurzelnde Wasserpflanzen folgenschwere Beschädigungen am Teichboden anrichten. Kunststoffschalen sind in der Regel robust und schnell verlegt, die Form und Größe des Teiches ist hier jedoch schon werkseitig festgelegt. Einen Kompromiss bietet der GFK-beschichtete Teich. Hier wird der zuvor mit Beton gestützte Teichboden mit mehreren Schichten widerstandsfähigem, glasfaserverstärktem Kunststoff belegt.
Die Beschichtung des GFK-Teiches: Glasfaserverstärkter Kunststoff
GFK, oder auch glasfaserverstärkter Kunststoff, gehört zu den Faser-Kunststoff-Verbunden und ist aufgrund seiner Stoffeigenschaften äußerst gut für den Teichbau geeignet. Faser-Kunststoff-Verbunde setzen sich grundsätzlich aus zwei Bestandteilen zusammen: den Verstärkungsfasern und einer Kunststoffmatrix.
Für den GFK-Teichbau werden sogenannte Glasfasermatten verwendet. Da die Glasfasern robuster sind als die umgebene Kunststoffmatrix, nimmt der Faserverbund sämtliche Drucklasten entlang der Faserrichtung auf. Für den Teichbau werden hierfür sogenannte Endlosfasern (Faserlänge von mindestens 50 Millimetern) verwendet, welche die höchste Widerstandsfähigkeit aufweisen. Die Kunststoffmatrix besteht zumeist aus mit Härtemitteln angereicherten Polyesterharzen. Diese fixieren die Glasfasern und ermöglicht die Lastein- und -ausleitung.
Vorteilhafte Stoffeigenschaften des Glasfaser-Kunststoff-Verbundes liegen in der hohen Bruchdehnung und der elastischen Energieaufnahme. Auch in aggressiven Umgebungen weist eine GFK-Beschichtung ein hervorragendes Korrosionsverhalten auf, weshalb sich diese sehr gut für die Beschichtung Ihres Teiches eignet. Ein GFK-Teich ist also äußerst schlag- und bruchfest sowie witterungsbeständig. Es ist leicht im Gewicht, lässt sich farblich anpassen und es bieten sich Ihnen freie Gestaltungsmöglichkeiten in der Formgebung Ihres Teiches. Besonders bei der Abdichtung von Fisch- und Zierbecken, oder etwa dem Anlegen eines großen Schwimmteiches erweist sich der robuste und doch vielseitige GFK als überzeugender Werkstoff.
Der Bau eines GFK-Teiches
Zunächst muss der Teich ausgehoben und nivelliert, also geebnet werden. Ersteres kann je nach gewünschter Größe des Teiches mit einer Schaufel oder aber mit einem kleinen Bagger vollzogen werden. Anschließend sollten in der Teichgrube Steine und herausragende Wurzeln so weit wie möglich entfernt werden, um die spätere Befestigung der Erde zu vereinfachen. Ist der Teich soweit strukturiert, erfolgen grundsätzlich drei Schritte im GFK-Bau:
- Der GFK kann nicht einfach auf loser Erde verlegt werden. Zur Grundierung, Oberflächenbefestigung und um zu verhindern, dass die Seitenwände des Teiches wegrutschen oder ausgewaschen werden, wird zunächst eine leichte Magerbetonschicht übergezogen. Zur besseren Haftung der später aufgetragenen GFK-Schicht kann unter Umständen eine Kunststoffschicht aus Einkomponenten-Polyurethan auf die Betonschicht aufgetragen werden.
- Nun folgen die Laminierarbeiten. Die Schichten des GFK-Teiches werden in der Regel von mindestens drei Textil-Glasfasermatten gebildet – Schichtenanzahl und Dicke der Matten entscheiden sich je nach Festigkeitsanforderungen und Größe des Teiches. Diese GFK-Matten werden mit Polyesterharzen nass auf nass angestrichen und verlegt. Dazu muss das Gewebe vorher an die jeweiligen Verlegebedingungen angepasst und auf diese zugeschnitten werden. Anschließend werden jegliche eingeschlossenen Luftblasen im GFK-Laminat des Teiches mit einem Entlüftungsroller entfernt.
- Sobald die oberste Schicht der GFK-Matten abgehärtet, jedoch noch klebrig ist, wird die Teichgrube mit einer Deckschicht versiegelt. Dafür eignet sich das sogenannte Topcoat, ein witterungs- und wärmebeständiges Polyester-Überzugsharz. Durch Zugabe von Kieselsäure und Paraffin ist dieses viskoser als die üblich verwendeten Kunststoffharze und trocknet luftseitig klebefrei aus. Mit einer Fellwalze wird das Topcoat großzügig aufgetragen (500-800 Gramm pro Quadratmeter). Dabei müssen sämtliche Bereiche der Laminierschicht des GFK-Teiches mit dem Harz überdeckt sein, um ein späteres Eindringen des Wassers in die Glasfasermatten ausschließen zu können.
Generell sollten die Umgebungstemperaturen beim Bau des GFK-Teiches nicht unter 10° Celsius liegen. Sind die Temperaturen zu niedrig, so ist keine gute Aushärtung der Harze zu erreichen. Aus selbigem Grunde sollten die Arbeiten auch nur bei trockenem Wetter oder unter einem Regenzelt ausgeführt werden.
Die Kosten des Teichbaus sind schwer anzugeben. Zwar ist GFK ein recht günstiger Werkstoff, jedoch können sich besonders große Teiche schnell mit hohen Kosten zu Buche schlagen, welche allein in der reinen Beckenanlage abhängig von Aushebungsarbeiten, Grundierungswerkstoffen und Schichtenanzahl der Glasfasermatten abhängig sind. Beispielsweise können Sie bei einem dreilagigen GFK-Teich mit Glasfaser-Verlege-Kosten von 70 bis 100 Euro pro Quadratmeter rechnen.