Wenn das eigene Gewächshaus gebaut wurde, soll es auch bald bepflanzt werden – die Wahl der richtigen Gewächse fällt vielen unerfahrenen Gartenbesitzern jedoch schwer. Erfahren Sie daher bei Gartenbau.org, worauf Sie in den jeweiligen Jahreszeiten bei der Bepflanzung des Gewächshauses achten müssen!
Die Bepflanzung eines Gewächshauses unterscheidet sich vom Anbau der Pflanzen vor allem darin, dass das Gewächshaus ganzjährig nutzbar ist: Es schützt die eingebauten Gewächse effektiv vor Frost. Darüber hinaus können durch die Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit auch mediterrane Gewächse wie Melonen problemlos angebaut werden. Für die Bepflanzung des Gewächshauses ist allerdings viel Vorwissen nötig – nur so gedeihen die Pflanzen!
Der Bau des Gewächshauses
Vor der Bepflanzung muss das Gewächshaus gebaut werden. Hier werden bereits wichtige Grundsteine für die spätere Bepflanzung gelegt: Zum großen Teil sind hier Größe, Material und Standort entscheidend. Während die Größe den Umfang der Bepflanzung vorgibt, beeinflussen Material und Standort das Wachstum der Pflanzen: Die meisten Gemüsesorten bevorzugen einen sonnigen und warmen Platz. Das Gewächshaus sollte in diesem Fall also südlich ausgerichtet sein und im Idealfall über ein lichtdurchlässiges Dach verfügen, um möglichst viel Sonnenlicht einfallen zu lassen. Das Gewächshaus kann klassisch im Garten errichtet werden, aber auch die Terrasse eignet sich als Standort. In einigen Fällen kann es sich auch als praktisch erweisen, den Wintergarten zum Gewächshaus umzufunktionieren – oder das Gewächshaus auch als Wintergarten zu nutzen.
Was muss bei der Bepflanzung eines Gewächshauses beachtet werden?
Die Bepflanzung eines Gewächshauses ist grundsätzlich von den jeweiligen Pflanzen abhängig, da jede Sorte ein anderes Licht-, Wärme- und Wasserbedürfnis besitzt. Grundsätzlich sollten Sie die Gewächse jedoch nicht zu dicht beieinander anpflanzen, denn so würde das Konkurrenzverhalten der Pflanzen gefördert werden. Auch ist die Wahrscheinlichkeit eines um sich greifenden Pilz- und Schädlingsbefalls mit ausreichendem Abstand deutlich geringer.
Möchten Sie das Gewächshaus beispielsweise nur nutzen, um Setzlinge aufzuziehen und vor Frost zu schützen, ist eine Heizung nicht nötig – soll das Gewächshaus ganzjährig bepflanzt mit verschiedenen Gemüsesorten bepflanzt werden, ist es sinnvoll, in eine Heizung und ein größeres Modell zu investieren. Hier lohnt sich ein hochwertiges, haltbares Häuschen aus Glas. Ein Gartenbauer kann Ihnen bei der großen Auswahl an Modellen dabei behilflich sein, das für Sie richtige Gewächshaus zu finden.
Das Gewächshaus im Laufe des Jahres
Für viele Pflanzen ist der Zeitpunkt der Bepflanzung im Gartengewächshaus ausschlaggebend für das gesunde Wachstum. Dieser ist individuell von der Pflanze abhängig.
Frühling und Sommer
Im Frühling und Sommer kann grundsätzlich Platz geschafft werden, indem vorgezogene Pflanzen ins Freie gesetzt werden: In dieser Jahreszeit wird es nach und nach warm genug, um die Aufzucht vieler Pflanzen draußen fortzuführen. Dazu können Sie die Jungpflanzen pikieren, Sie also nach ausreichendem Wachstum in einen Kübel oder einen Topf umpflanzen und nach draußen versetzen, um das Wachstum weiter anzuregen – bei Tomatenpflanzen wird dies zum Beispiel vorgenommen, wenn diese ihre ersten Blätter bilden.
Während Tomaten im Gewächshaus erst in der sicher frostfreien Zeit ab Mitte oder Ende Mai gepflanzt werden sollten, können ab März und April schon widerstandsfähige Kräuter eingesetzt werden.
Im Mai wird grundsätzlich wärmebedürftiges Gemüse wie Radieschen, Gurken, Zucchini und Kräuter wie Basilikum angebaut. Im Sommer folgen weitere Gemüsesorten und Pflanzen, die viel Wärme benötigen: Paprika, Auberginen und Gurken wachsen hier am besten. Wenn Sie ihr Gewächshaus mit solchen Sorten bepflanzen, sollten Sie darauf achten, regelmäßig zu lüften – lediglich Pflanzen aus dem mediterranen Raum können ganzjährige im geschlossenen Gewächshaus gehalten werden. Darüber hinaus benötigen die Pflanzen im Sommer aufgrund der heißen Temperaturen in der Regel mehr Wasser – gießen Sie Ihre Gewächse also sorgfältig und achten Sie darauf, das Wasser direkt an der Wurzel zu verteilen. Notfalls können Sie das Dach und die Seiten des Gewächshauses auch mit Vlies abdecken, um den Sonneneinfall zu reduzieren – lassen Sie sich hierzu von einem Gartenbauer beraten, um den Gewächsen nicht zu schaden.
Im August können Sie zudem bereits mit der Ernte einiger Früchte beginnen: Tomaten, Paprika oder Gurken sind hier schon reif. Einer reichen Ernte ist allerdings immer eine ausreichende Düngung vorausgesetzt. Starkzehrer wie die Gurke muss mit einem humusreichen, nährstoffhaltigen Boden versorgt werden, um viele große Früchte zu bilden. Darüber hinaus sollten Sie die Erde regelmäßig auflockern.
Herbst und Winter
Wenn die Temperaturen wieder kühler werden, finden sich in den meisten winterlichen Gewächshäusern robuste Salate wie der Feld- und Pflücksalat sowie Spinat. Ende Februar können zudem schon Rettich und Kohlrabi eingepflanzt werden. Nutzen Sie den Vorteil des Gewächshauses, dass es auch im Winter bepflanzbar ist – säen Sie hier bereits Radieschen, Rettich und Feldsalat an, um im Frühjahr davon zu profitieren. Wichtig ist hierbei, die Glasflächen des Gewächshauses sauber zu halten, um den Lichteinfall zu optimieren. Zudem kann eine Schneedecke auf dem Gewächshaus zwar gut als Isolation dienen, sollte diese jedoch zu schwer werden, müssen Sie das Dach vom Schnee zumindest teilweise befreien. Möchten Sie Ihre Pflanzen im geschützten Haus allerdings nur überwintern, sollten Sie hier auf die Düngung verzichten.