Wer einen Gartenteich anlegen möchte, sollte sich zunächst über die vielen Faktoren bewusst werden, welche bei der Planung eine Rolle spielen! Denn es ist nicht einfach, schnellstmöglich und dauerhaft ein Gleichgewicht im Wasser zu erzielen. Erfahren Sie mehr zum Thema hier auf Gartenbau.org!
Das Anlegen eines Gartenteiches erfordert sowohl handwerkliches Können als auch biologisches Verständnis. Denn nur wenn ein Teich möglichst naturgetreu gestaltet wird, kann er von der Selbstreinigungskraft des Wassers profitieren, wodurch er nur eines geringen Pflegeaufwands bedarf. Dazu müssen einerseits die tierischen und pflanzlichen Bewohner bedacht gewählt und eingesetzt werden, andererseits spielen Faktoren wie Lage, Form, Größe und Tiefe eine wichtige Rolle! Aber auch die Abdichtung, Randausbildung sowie Teichfüllung sind von großer Bedeutung und müssen fachgerecht ausgeführt werden!
Gartenteich fachgerecht anlegen: Wie groß sollte ein Teich mindestens sein?
Beim Bau eines Gartenteichs ist bestenfalls die tiefste Stelle des Geländes zu wählen beziehungsweise bereits vorhandene Mulden oder Senken. Eben dort, wo in der Natur am ehesten ein Teich entstehen würde. Achten Sie dennoch darauf, dass der Teich vom Haus aus im Blickfeld liegt, zumindest wenn auf dem Grundstück mit der Anwesenheit von Kindern zu rechnen ist. Außerdem sollten Sie beim Anlegen eines Gartenteiches darauf achten, diesen nicht in Bereichen von hohem Laubfall zu platzieren, denn große Mengen Laub können den Sauerstoffgehalt im Wasser senken und zu einem PH-Wechsel führen, was wiederum den Teichbewohnern schaden könnte. Auch direkte und andauernde Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da warmes Wasser weniger Sauerstoff binden kann als kaltes. Bei Bedarf sollten Sie also Sonnenschutzelemente am Teich aufstellen.
Zu Größe und Tiefe ist zu sagen: Je größer die Wasseroberfläche und je tiefer die tiefste Stelle des Teiches ist, desto besser! Empfohlen wird, eine Oberfläche von mindestens 10m² beim Anlegen des Gartenteiches zu berücksichtigen. Doch erst ab etwa 40m² sind Gestaltungsvariationen der Form bei einem gleichzeitig stabilen Lebensraum möglich. Die tiefste Stelle des Teiches sollte außerdem mindestens 1,20m tief sein, damit der Teich im Winter nicht vollkommen zufriert und Lebewesen somit einen Überwinterungsort bieten kann!
Teiche in der Natur entwickeln in der Regel runde Formungen. Dementsprechend sollten Sie auch den Gartenteich anlegen lassen. Zusätzliche Ausbuchtungen schaffen einen optischen Reiz und bieten darüber hinaus zusätzliche Nischen für Lebewesen. Die Radien der Rundungen sind dabei so groß wie möglich zu wählen, damit es bei der Abdichtung nicht zu Problemen oder potenziellen Fehlerquellen kommt!
Gartenteich anlegen: Randausbildung, Abdichtung und Teichfüllung
Für die Abdichtung des Teiches werden in der Regel plastische und elastische Abdichtungsbahnen, beispielsweise aus Bitumen, Kunststoff oder Elastomer, verwendet. Diese sollten mindestens 5cm höher als der zu erwartende Höchstwasserstand eingesetzt werden. Alle sichtbaren Bereiche der Abdichtung müssen anschließend vor UV-Strahlung geschützt werden, wozu diese mit geeigneten Stoffen wie Teichboden, Kies oder Vlies abgedeckt werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Anlegen eines Gartenteiches ist die Randausbildung. Diese sollte möglichst flach und mit sogenannten Terrassen in unterschiedlichen Tiefen gestaltet werden. So ist einerseits ein sicheres Begehen des Teichbodens möglich (beispielsweise bei Wartungs- und Pflegemaßnahmen), andererseits werden so zusätzliche Lebensräume für Pflanzen und Mikroorganismen geschaffen. Damit der Teich außerdem natürlicher wirkt, sollte die Vegetation an einigen Stellen über den Rand hinausgeführt werden.
Für den Teichboden sollten keine organischen Substrate verwendet werden, da diese zu einer unerwünschten Nährstoffanreicherung (Eutrophierung) führen würden, welche zum Absterben des Teiches (Umkippen) führen könnte. Verwenden Sie stattdessen nährstoffarme lehmige Sande in 5 bis 10cm Höhe, wenn Sie einen Gartenteich anlegen. Füllen Sie dann den Teich mit Trinkwasser und bestenfalls einem Eimer Wasser aus einem bereits bestehenden Teich, um das Wasserleben schneller zu aktivieren. Es kann zunächst zu einer Trübung des Wassers durch Algen kommen; diese verschwinden in der Regel nach wenigen Wochen von selbst, sie können aber auch abgefischt werden.