Viele Gartenbesitzer träumen von einem selber gebauten Gartenhaus – aber viele wissen nicht, wie dabei vorzugehen ist. Gartenbau.org informiert über die wichtigsten Vorgänge bei der Planung und beim Bau des Gartenhauses!
Ein selber gebautes Gartenhaus verbindet den praktischen Nutzen mit der schönen Gartengestaltung: Das Gartenhaus stellt nicht nur eine optimale Dekoration dar, sondern kann auch vielfältig genutzt werden. So eignet es sich beispielsweise als Ort der Entspannung, aber auch für gemeinsame Abende mit der Familie und mit Freunden.
Planung
Wenn das Gartenhaus selber gebaut werden soll, geht dem immer eine ausführliche Planung voraus. Je detaillierter hier vorgegangen wird, desto präziser kann das Gartenhaus später gebaut werden und desto unwahrscheinlicher sind Fehler.
Individuelle Planung oder Fertigbau?
Als erster Schritt zum eigenen Gartenhaus muss immer die grundlegendste Frage beantwortet werden: Möchten Sie ein auf Sie und Ihren Garten persönlich zugeschnittenes Gartenhaus oder greifen Sie lieber auf einen fertigen Bausatz aus dem Internet oder dem Baumarkt zurück? Wer sein Gartenhaus selber plant und baut, ist mit dem Ergebnis mit größerer Wahrscheinlichkeit zufrieden – denn hier können Details geändert und die Optik ganz nach dem eigenen Geschmack angepasst werden. Im Gegensatz dazu stammt ein Bausatz zwar aus einer Massenproduktion, überzeugt jedoch kostentechnisch – und auch der Aufwand ist hier deutlich geringer.
Material
Wenn auf die individuelle Planung gesetzt wird, sollte zunächst die Wahl des richtigen Materials getroffen werden. Am weitesten verbreitet ist dabei definitiv Holz, das durch seine natürliche Optik und die kostengünstige Anschaffung punktet. Ein Gartenhaus aus Holz ist zudem auch als Blockhaus umsetzbar. Ein regelmäßiger Anstrich sowie eine Lasur sind jedoch nötig, um das Material vor Witterungseinflüssen zu schützen und die Langlebigkeit zu erhöhen. Gängige Baustoffe sind daneben Kunststoff und in manchen Fällen auch Stein. Beide Materialien sind äußerst witterungsbeständig, wobei Stein im Vergleich etwas teurer und Kunststoff etwas günstiger als Holz ist. Stein wirkt optisch sehr rustikal, Kunststoff gibt dem Gartenhaus einen modernen Charakter – hier müssen Sie entscheiden, welche optischen Eigenschaften Ihnen mehr zusagen.
Standort und Größe
Auch der Standort spielt eine bedeutende Rolle beim selbst gebauten Gartenhaus. Den Standort sollten Sie vorrangig nach dem beabsichtigten Nutzen wählen: Soll das Gartenhaus als Rückzugsort dienen, ist ein Platz im hinteren Teil des Gartens geeignet, der möglichst lärmgeschützt ist. Ist das Gartenhaus eher als Ort für gemeinsame Abende mit der Familie oder mit Freunden oder als Dekorationsobjekt im Garten gedacht, darf es ruhig mittig im Garten stehen, sodass es auch von der Straße aus betrachtet werden kann. Auch die Größe sollte so geplant werden, sodass das Haus seinem beabsichtigtem Nutzen gerecht wird. Etwa sechs bis neun Quadratmeter eignen sich für die meisten Verwendungszwecke.
UNSER TIPP: Achten Sie auch auf den erforderlichen Mindestabstand zum Nachbargrundstück. Dieser beträgt in der Regel drei Meter – halten Sie diesen ein, damit sich ihr Nachbar nicht von ihrem Gartenhaus gestört oder beeinträchtigt fühlt und um keine Probleme mit dem Bauamt zu bekommen!
Skizzierung
Zwischen Planung und dem selbstständigen Bau des Gartenhauses steht die Skizze. Hier werden die bereits festgelegten Entscheidungen hinsichtlich der Maße, der Optik sowie des Materials festgehalten. Außerdem bekommt das Gartenhaus hier eine konkrete Form und der Gartenbesitzer kann letzte Änderungen und Feinheiten einbauen, bis er vollständig mit dem zukünftigen Gartenhaus zufrieden ist.
Dach und Abdichtung planen
Nicht zuletzt muss auch das Dach, dessen Eindeckung sowie die Abdichtung sorgfältig geplant werden. Bei einem selber gebauten Gartenhaus gibt es dabei ein ähnliches Spektrum an verschiedenen Dachformen wie bei einem Wohnhaus: Moderne Flachdächer können ebenso eingeplant werden wie Walm-, Sattel-, und Pultdächer, aber auch ausgefallenere Arten wie Tonnendächer sind möglich.
Daneben spielt die Abdichtung eine sehr wichtige Rolle: Um das Gartenhaus auch richtig nutzen zu können und das Innere vor Nässe zu schützen, muss das Dach sorgfältig abgedichtet werden. Dazu werden in der Regel Dachpappe, Bitumenbahnen, EPDM-Folie oder flüssiger Kunststoff verwendet. Diese modernen Möglichkeiten zur Abdichtung sind in der Regel sehr elastisch und langfristig haltbar.
Das Gartenhaus selber bauen
Nach der Planung kann mit dem Bau begonnen werden. Wird das Gartenhaus selber gebaut, muss besonders präzise vorgegangen werden, um Fehler zu vermeiden.
Fundament
Zunächst benötigt das Gartenhaus ein Fundament. Hier werden in der Regel Betonplatten verwendet, die dem Gartenhaus Stabilität geben sollen. Dazu wird eine Grube ausgehoben, in die eine Schotterschicht aufgetragen sowie der Beton eingegossen wird. Bei sehr hohen Temperaturen muss darauf geachtet werden, dass der Beton nicht zu schnell trocknet – hier können Risse entstehen. Besser ist es, das Fundament sowie das Gartenhaus im Frühling zu bauen.
Aufbau
Ist der Beton des Untergrunds sorgfältig getrocknet, kann damit begonnen werden, das Gartenhaus selber aufzubauen. Im Idealfall wird hier nach der zuvor angefertigten Skizze und Schritt für Schritt vorgegangen, um Fehler im Bau zu vermeiden, die unter Umständen sehr teuer und zeitaufwendig werden können. In der Regel wird bei einem Gartenhaus zunächst das Grundgerüst aufgestellt, also die vier Wände fertig gestellt. Diese werden im Anschluss mit der Bodenplatte verschraubt. Danach folgt die Dachkonstruktion: Die Dachbalken und -sparren werden angebracht und verschraubt. Zum Schluss wird das Dach abgedichtet und die gewünschte Verkleidung angebracht sowie die Türen und Fenster eingesetzt. Bei einem Holzhaus muss nun noch die nötige Lasur aufgetragen werden.
Selbstbau oder Profi?
Ein Gartenhaus selber zu bauen erfordert viel Geschick, Fachwissen und Können – nicht jeder Hobbyhandwerker oder Gartenbesitzer ist im Besitz der nötigen praktischen und theoretischen Kenntnisse. Mangelnde Sachkenntnis sorgt bei einem solchen Bau nicht selten für Schäden am Gartenhaus und hohen Kosten, aber ein nicht sachgemäßer Bau kann nicht gefährlich sein, denn es kann beispielsweise zu herabfallenden Bauteilen kommen. Laien sind daher auf der sicheren Seite, wenn sie einen Fachmann anstellen – dieser besitzt eine abgeschlossene Ausbildung und im Idealfall mehrere Jahre Erfahrung, die eine kompetente Umsetzung der Pläne möglich machen.