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Berufsbild Gartenbau

Der Beruf des Gärtners: Voraussetzungen, Ausbildung, Tätigkeiten, Verdienst

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 24. Juli 2025
Lesedauer: 11 Minuten
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Was macht ein Gärtner?

Die Berufsbezeichnung Gärtner beschreibt Personen, die im Berufsfeld Agrarwirtschaft und dort im Gartenbau tätig sind. Der Beruf umfasst sieben Fachrichtungen: Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Gemüsebau, Obstbau, Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau. Je nach Spezialisierung pflegen GärtnerInnen Pflanzen, entwerfen Konzepte für Landschaftsgärten, züchten und ziehen Gemüse- und Obstpflanzen oder bepflanzen Beete.

Das Aufgabenfeld des Berufsgärtners kann nicht in einem Satz zusammengefasst werden, dafür ist das Berufsbild zu vielseitig. Sie können sich ganz nach Ihren Interessen und Vorlieben in verschiedene Fachrichtungen weiterentwickeln und verfolgen dementsprechend unterschiedliche Tätigkeiten und Aufgaben. Die drei-jährige Ausbildung zum Gärtner kann rein schulisch und auch dual in Berufsschule und Betrieb absolviert werden. Danach stehen Ihnen weitere Möglichkeiten zur Entwicklung und Weiterbildung offen. Erfahren Sie auf Gartenbau.org alles Wichtige rund um die Ausbildung und Arbeitstätigkeit des Berufsgärtners.

Welche Fachrichtungen gibt es im Berufsfeld des Gärtners?

Wie Eingangs bereits erwähnt wird der Beruf des Gärtners in sieben verschiedene Fachrichtungen eingeteilt, deren Schwerpunkte wie folgt aussehen:

  • Baumschule: Züchtung, Vermehrung, Kultivierung und Verkauf von Bäumen, Hecken und Sträuchern
  • Friedhofsgärtnerei: Gestaltung, jahreszeitgerechte Bepflanzung sowie Pflege von Grabstätten
  • Garten- und Landschaftsbau: Gestaltung von Außenanlagen wie Parks und Gärten, Anlegen von Terrassen und Teichen, Bauen von Sport- und Spielplätzen oder Begrünung von Verkehrsinseln, Straßen und Gehwegen
  • Gemüsebau: Züchtung und Kultivierung von Gemüsepflanzen; Ernten und Verkauf von Gemüse
  • Obstbau: Züchtung und Kultivierung von Obstbäumen und Pflanzen zur Produktion von Kern-, Stein- und Beerenobst; Ernten und Verkauf von Obst
  • Staudengärtnerei: Züchtung und Kultivierung von Blumen und Stauden im Freien und in Gewächshäusern; Kundenberatung bezüglich der Ansprüche der Pflanzen
  • Zierpflanzenbau: Gezielte Züchtung und termingerechte Produktion von Blumen und Pflanzen mittels modernster Technik sowie Beraten von Kunden im Pflanzenverkauf

Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, sich auf eine Tätigkeit als Verkaufsgärtner beziehungsweise Pflanzenfachberater zu spezialisieren. Dafür ist es notwendig, in den Fachrichtungen Baumschule, Staudengärtnerei oder auch Zierpflanzenbau auf das einen Schwerpunkt der Ausbildung Thema Beratung und Verkauf zu legen. Derzeit gibt es jedoch noch keinen bundeseinheitlichen Lehrplan für diese Spezialisierung, unter anderem besteht noch Klärungsbedarf hinsichtlich der Abgrenzung zum Beruf der Floristen.



Wo arbeitet ein Gärtner?

Als Gärtner arbeiten Sie vor allem unter freiem Himmel bei Wind und Wetter, je nach Fachrichtung in unterschiedlichen Einsatzgebieten: In den meisten Fachrichtungen werden Sie die Möglichkeit haben, im Freien, in Gewächshäusern, Gartencentern oder Versandhallen zu arbeiten. In der Friedhofsgärtnerei sind die Einsatzorte vor allem die Friedhöfe und Verkaufsräume. Als LandschaftsgärtnerIn sind Sie fast ausschließlich draußen im Freien tätig. Arbeiten Sie in der Fachrichtung Baumschule, können Sie draußen in Baumschulbetrieben oder auch in Verkaufsräumen eingesetzt werden. Gemüse- und Obstgärtner arbeiten vermehrt in Gewächshäusern, Kulturräumen, Lagerräumen und Kühlhallen, aber auch im Freien. Haben Sie sich auf die Fachrichtung Zierpflanzenbau spezialisiert, arbeiten Sie in Zierpflanzenbaubetrieben,und Stadtgärtnereien in Kulturräumen und Gewächshäusern. Auch Staudengärtner sind in ihrem Beruf in in Gartencentern und Staudengärtnereien in Kulturräumen oder Gewächshäusern tätig.

Schon Gewusst…

… dass Keanu Reeves unter anderem als Gärtner gearbeitet hat, bevor er sich für den Beruf des Schauspielers entschied?

… dass im englischen Alnwick Garden, über den Prinz Charles als Förderer wacht, unter anderem Cannabis und Koka-Pflanzen angebaut werden?

Welche Voraussetzungen braucht man für den Beruf als Gärtner?

Als Gärtner werden Sie viel körperliche Arbeit unter freiem Himmel und mit Pflanzen erledigen. Der Beruf des Gärtners ist schließlich ein traditionelles Handwerk und daher nichts für Stubenhocker oder Allergiker. Sie sollten Spaß an der Arbeit in der Natur bei Wind und Wetter und keine Berührungsängste mit der Botanik und seinen Bewohnern haben. Insekten sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Garten, weshalb eine Insektenphobie eher ungünstig wäre. Haben Sie keine Scheu davor, sich die Hände schmutzig zu machen, sondern erleben Freude, wenn Sie gestalten und Ihre Kreativität ausleben, so ist die Gärtnerei Ihre Berufung. Hier können Sie Ihr Talent für Gestaltung und Farbzusammenstellung ausleben und gleichzeitig Menschen eine Freude bereiten. Sie brauchen keinen Schulabschluss, um eine Ausbildung zum Gärtner zu machen, allerdings stellen gute Leistungen in Biologie, Mathematik, Chemie und Werken/Technik einen Vorteil für Sie dar. Denn als GärtnerIn müssen Sie sich nicht nur gut mit Pflanzen und den beeinflussenden Faktoren ihrer Umwelt auskennen, sondern auch mit verschiedenen Werkzeugen umgehen und die Zusammensetzung von Pflegemitteln oder den Winkel zum Anlegen einer Hangmauer errechnen können. Auch Vorkenntnisse in der Computerarbeit sind von Vorteil, da viele Faktoren von Gewächshäusern, wie die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, mittlerweile via Computer kontrolliert werden.

Der Beruf des Gärtners passt zu Ihnen, wenn:

1. Sie einen grünen Daumen und Spaß an der Arbeit mit Pflanzen haben.
2. Sie es liebent, an der frischen Luft zu arbeiten.
3. Sie kreativ und gestalterisch veranlagt sind.

Die Ausbildung zum Gärtner

Die drei-jährige Ausbildung zum Gärtner kann je nach Fachrichtung rein schulisch und auch dual in Berufsschule und Betrieb absolviert werden. Auszubildende lernen alle wichtigen Inhalte, um ein fundiertes Grundwissen zum Thema Garten und Pflanzen zu entwickeln.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Gärtner?

Die Ausbildung zum Berufsgärtner dauert drei Jahre. In den Ausbildungsjahren werden Sie zu den verschiedenen Themengebieten theoretisch und praktisch geschult. Ihr Gehalt erhöht sich mit ihren Erfahrungen und Einsatzmöglichkeiten und somit in jedem Ausbildungsjahr. Ist das Erreichen des Ausbildungszieles auch in kürzerer Zeit erreichbar, so gibt es für den Auszubildenden die Möglichkeit, einen Antrag auf Verkürzung bei der jeweilig zuständigen Behörde zu stellen.

Wo findet die Ausbildung statt?

Grundsätzlich findet die duale Ausbildung zum Gärtner zwischen der Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb statt. In Ihrer Berufsschule lernen Sie, vor allem im ersten Jahr, ein essentielles Grundwissen zu allen Themengebieten. In Ihrer Ausbildungsstätte können Sie dann das theoretische Wissen anwenden und praktische Erfahrungen für den Beruf als Gärtner sammeln. Je nach Fachrichtung arbeiten Auszubildende in verschiedenen Ausbildungsorten: In der Fachrichtung Baumschule können Sie in Baumschulen oder Gartencentern ausgebildet werden. In der Friedhofsgärtnerei können Sie in Friedhofsverwaltungen oder Friedhofsgärtnereien beschäftigt werden und beim Garten- und Landschaftsbau zum Beispiel in entsprechend spezialisierten Fachbetrieben.

Was lernt man in der Ausbildung?

In Ihrer Ausbildung zum Gärtner lernen Sie alles Wichtige zu den verschiedenen Pflanzen und der richtigen Pflege. Im ersten Ausbildungsjahr werden Sie in Ihren Ausbildungsbetrieb und die betrieblichen Abläufe eingeführt und lernen vor allem alle theoretischen Inhalte, wie zum Beispiel:

  • alles über Pflanzen und ihre Verwendung
  • die Zusammensetzung der verschiedenen Erdschichten
  • welche Auswirkungen Nährstoffmängel auf das Pflanzenwachstum haben können
  • wie man Bodenproben entnimmt und analysiert
  • wie man einen Standort aufnimmt und auswertet, Bauleistungen organisiert und kontrolliert
  • wie man Bewässerungsanlagen plant, baut und in Betrieb nimmt

Im zweiten Ausbildungsjahr können Sie sich dann vermehrt in den Ausbildungsbetrieb einbringen und vertiefen Ihre Kenntnisse aus dem ersten Jahr. Die Berufsschule vermittelt Ihnen weitere Inhalte und vertieft schon vorhandenes Wissen. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt.

Im dritten Jahr sind Auszubildende dann schon fast ein vollwertiger Mitarbeiter. Sie werden in Ihrem Betrieb Bauwerke in Außenanlagen und befestigte Flächen herstellen und vegetationstechnische Arbeiten ausführen. Am Ende Ihrer Ausbildung müssen Sie sich einer Abschlussprüfung unterziehen und dann können Sie in das Berufsleben als Gärtner starten.

Sie können auch zusätzliche Lehrgänge besuchen oder Praktika im Ausland absolvieren, diese sind allerdings nicht obligatorisch. Im Rahmen der Zusatzqualifikation Wolbecker Zertifikat können Sie ein dreimonatiges Praktikum im Ausland absolvieren und gleichzeitig dieses Zertifikat erhalten.



Was verdient man als Gärtner? [Stand 2025/2026]

Was verdient man in der Ausbildung zum Gärtner?

Die Höhe der Ausbildungsvergütung im Gartenbau richtet sich nach dem jeweiligen Fachbereich, der Ausbildungsdauer und dem geltenden Tarifvertrag. Auszubildende in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Produktionsgartenbau und Friedhofsgärtnerei erhalten demnach folgende Vergütung: 

Ausbildungsvergütung im Garten- und Landschaftsbau (gültig ab 01.07.2025):

  1. Ausbildungsjahr: 1.100 Euro
  2. Ausbildungsjahr: 1.220 Euro
  3. Ausbildungsjahr: 1.340 Euro

ab dem 01.07.2026 wird das Auszubildendengehalt erhöht: 

  1. Ausbildungsjahr: 1.140 Euro
  2. Ausbildungsjahr: 1.270 Euro
  3. Ausbildungsjahr: 1.390 Euro

Ausbildungsvergütung im Produktionsgartenbau und in der Friedhofsgärtnerei (gültig ab 01.08.2025):

  1. Ausbildungsjahr: 950 Euro
  2. Ausbildungsjahr: 1.055 Euro
  3. Ausbildungsjahr: 1.280 Euro

Bei einer zweijährigen Ausbildungen, etwa bei Vorbildung durch eine Berufsfachschule (BFS), ein Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) oder einer verkürzten Ausbildung, können die Ausbildungsvergütungen je nach Einstufung höher ausfallen: 

  • im Garten- und Landschaftsbau 1.340 Euro im zweiten Jahr (Stand 2025)
  • im Produktionsgartenbau und Friedhofsgärtnerei 1.055 Euro im ersten Jahr (Stand 2025)

Mehrarbeitsvergütung

Auszubildende erhalten gemäß § 17 Berufsbildungsgesetz eine zusätzliche Vergütung, wenn Mehrarbeit geleistet wird. Für Auszubildende über 18 Jahren variiert hierfür der Betrag je nach Ausbildungsjahr:

  1. Jahr: 8,47 Euro/Stunde
  2. Jahr: 9,15 Euro/Stunde
  3. Jahr: 10,09 Euro/Stunde

Was verdient man als Gärtner?

Das monatliche Bruttogehalt eines Gärtners ist je nach Bundesland verschieden. Das Einstiegsgehalt liegt durchschnittlich zwischen 2.000 und 2.700 Euro. Als Gärtner mit Berufserfahrung sowie als Meister ist es höher und Sie können im Schnitt mit einem Gehalt zwischen 3.000 und 3.500 Euro rechnen. Das tatsächliche Einkommen als angestellter Gärtner hängt jedoch von Ihren Aus- und Weiterbildungen, der Berufserfahrung und den jeweiligen Anforderungen des Berufs, Betriebes und der Region ab. Die Höhe des Gehaltes richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben entsprechend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können Sie in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Wie kann man sich als Gärtner weiterbilden?

Als GärtnerIn können Sie sich schnell auf verschiedene Themengebiete spezialisieren und gleichzeitig verschiedene Fort- und Weiterbildungen absolvieren. Für jede Fachrichtung gibt es noch weitere Spezialisierungen und Entwicklungsmöglichkeiten, die das Berufsbild so vielseitig machen:

  • Als erste Weiterbildung bietet sich die Fortbildung zum Fachagrarwirt an. Bei dieser Berufsbezeichnung gibt es wie beim Gärtner die verschiedensten Fachrichtungen.
  • An einer Meisterschule können Sie den Meistertitel erwerben und sich somit für höhere Aufgaben empfehlen.
  • Haben Sie die Voraussetzungen für ein Hochschulstudium, so können Sie auch studieren, um sich weiterzubilden. Die Studiengänge Landschaftsarchitektur oder Gartenbau bieten sich hier zum Beispiel an.
  • Nutzen Sie eine Technikerweiterbildung, um neues Wissen und Erfahrungen im technischen Bereich des Gartenbaus.
  • Sie können zudem Anpassungsweiterbildungen in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Sportplatzbau, Baumpflege und Pflanzenschutz absolvieren, um berufliches Wissen aktuell zu halten und an neuste Entwicklungen anzupassen.
  • Möchten Sie Ihren Betrieb zu einer Ausbildungsstätte mache und selbst Azubis zum Gärtner ausbilden, dann müssen Sie einen Antrag an die zuständige Landwirtschaftskammer stellen. Hierzu muss ein polizeiliches Führungszeugnis und eine fachliche Eignung nachgewiesen werden. Um selber Ausbilder zu werden, müssen Sie mindestens folgende Abschlüsse vorweisen können: GärtnermeisterIN oder staatlich geprüfter Betriebswirt, Diplom-Agraringenieur Gartenbau (FH), Diplom-Agraringenieur Gartenbau (Uni), Bachelor Sc. Gartenbau oder Master Sc. Gartenbau. Im Anschluss muss eine Ausbildereignungsprüfung abgelegt und berufspraktische Tätigkeit (in der Gärtnermeisterprüfung bereits enthalten) nachgewiesen werden.

Wie kann man sich als Gärtner selbstständig machen?

Wenn Sie genug Erfahrungen gesammelt und einen festen Kundenkreis entwickelt haben, können Sie über den Schritt zur Selbstständigkeit nachdenken. Hierbei müssen Sie natürlich genau überlegen, ob Sie diesen Schritt auch finanziell stemmen können. Da der GärtnerIn eine geschützte Berufsbezeichnung ist, müssen Sie eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen können. Außerdem müssen Sie einige Formalitäten bedenken: Sie müssen sich und Ihren neuen Betrieb bei Ihrer Gemeindeverwaltung, der Berufsgenossenschaft und den Sozialversicherungsträgern wie Renten- und Krankenkasse anmelden. Ihr Gewerbe melden Sie im Ordnungsamt oder beim Finanzamt an, wo Sie eine Summe von 20 bis 30€ zahlen und Ihnen dann Ihre Gewerbesteuernummer per Post zugesandt wird.

Fazit

Wenn Sie belastungsfähig sind und gerne in der Natur mit Pflanzen arbeiten, dann ist der Beruf als GärtnerIn die richtige Wahl für Sie. In einer dreijährigen Ausbildung lernen Sie alles Theoretische und machen praktische Erfahrungen, um gut auf den Beruf vorbereitet zu sein. Ihnen stehen viele Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, so dass Sie nie auslernen und auch karrieretechnisch nicht still stehen müssen. Mit all diesen Vorteilen überzeugt der Beruf des Gärtners.

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
Gartenbau.org ist das Branchenverzeichnis für Garten- und Landschaftsbauer. Die Redaktion von Gartenbau.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihren Garten betreffen: von der Baumpflege über Gartenbeleuchtung bis hin zum Bau von Teichen und Swimmingpools.