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Berufsbild Gartenbau

Was macht eigentlich ein Gärtner?

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 22. Dezember 2021
Lesedauer: 7 Minuten
© StockRocket / Istockphoto.com

Sie begeistern sich für Bäume, Pflanzen und Landschaftsgestaltung? Dann kann der Beruf des Gärtners für Sie perfekt geeignet sein. Wir erklären Ihnen nachfolgend, was ein Gärtner macht, welche Fähigkeiten er mitbringen muss und was Sie hinsichtlich der Ausbildung beachten sollten.

Alles auf einen Blick:

  • Der Beruf des Gärtners unterteilt sich in verschiedene Fachrichtungen wie beispielsweise Garten- und Landschaftsbau, Obstbau, Gemüsebau oder Zierpflanzenbau.
  • Um Gärtner zu werden, müssen Sie mindestens einen Hauptschulabschluss haben.
  • Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. Am Ende des dritten Ausbildungsjahres findet die Abschlussprüfung statt. Bestehen Sie diese, sind Sie Gärtnergeselle Ihres jeweiligen Fachgebietes.
  • Es besteht die Möglichkeit, eine Schulung zum Meister zu machen, um später selbst einen Betrieb leiten und Lehrlinge ausbilden zu können.

Aufgaben und Tätigkeitsfelder

Die Aufgaben eines Gärtners richten sich danach, in welcher Fachrichtung dieser tätig ist. Während sich ein Garten- und Landschaftsbauer um das Anlegen von Gärten und Außenanlagen kümmert, ist ein Gemüsegärtner mit dem Ansäen und Ernten von Gemüsesorten.

Welche Aufgaben hat ein Gärtner?

Infografik mit Aufgaben eines Gärtners

Ein Gärtner beschäftigt sich mit verschiedenen Pflanzen, Blumen und Bäumen. Wenn Sie sich für eine Karriere als Gärtner entscheiden, werden Sie unter anderem die folgenden Aufgaben absolvieren:

  • Pflanzen züchten und vermehren
  • Pflanzen kultivieren
  • Pflanzen korrekt ernten und lagern
  • Pflanzen verkaufen und Kunden beraten
  • Arbeitsabläufe planen und organisieren
  • Material beschaffen und Preise verhandeln

Welcher Tätigkeit er im Einzelnen nachgeht, richtet sich jedoch nach der jeweiligen Fachrichtung.

Welche Arten von Gärtnern gibt es?

Beim Beruf des Gärtners unterscheidet man zwischen den folgenden Fachrichtungen:

Garten- und Landschaftsbau

Wenn Sie sich für den Ausbildungsberuf des Garten- und Landschaftsbauers interessieren, werden Sie nach den Anweisungen eines Landschaftsarchitekten arbeiten. Sie beschäftigen sich dann beispielsweise mit dem Anlegen von Parks und Gärten, müssen aber unter Umständen auch Steine oder Pflaster verlegen.

Baumschule

Entscheiden Sie sich für diese Fachrichtung, werden Sie alles lernen, was mit dem Züchten von Pflanzen zusammenhängt. Sie lernen verschiedene Gehölze und deren Bedürfnisse kennen und werden später wissen, wie die Pflanzen gezüchtet werden. Während Ihrer Ausbildung legen Sie beispielsweise Produktionsflächen an und säen und ziehen die Pflanzen.

Gemüsebau

Wenn Sie sich für diese Fachrichtung entscheiden, werden Sie in erster Linie Gemüsebeete vorbereiten, Gemüse säen und ernten.

Obstbau

Der Obstbau beschäftigt sich mit Obstpflanzen und damit, wie diese beispielsweise dekorativ in ein Gesamtbild integriert werden können. Sie legen unter anderem Pflanzenflächen an, verschneiden die Obstbäume und ernten das Obst.

Staudengärtnerei

Wenn Sie sich für Stauden interessieren, kann der Beruf des Staudengärtners für Sie perfekt geeignet sein. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der Zucht und mit dem Pflanzen von Stauden, Wasserpflanzen und Gräsern. Dabei werden Sie nicht nur im Freiland, sondern beispielsweise auch in Gewächshäusern arbeiten, wo die jungen Pflanzen zunächst angezüchtet werden, ehe sie ins Freiland gesetzt werden.

Zierpflanzenbau

Beet- und Balkonpflanzen, Schnittblumen und Topfpflanzen gehören in den Bereich des Zierpflanzenbaus. Das bedeutet, dass Sie sich während Ihrer Arbeit mit dem Säen und Pflanzen dieser Varianten beschäftigen. Sie werden unter anderem beratend tätig und können für den Verkauf eingesetzt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie gut mit Kunden umgehen können.

Friedhofsgärtnerei

Friedhofsgärtner beschäftigen sich mit dem Bepflanzen von Grabstätten, kommen aber auch zum Bepflanzen des Friedhofs zum Einsatz. Wenn Sie sich für diese Fachrichtung entscheiden, ist es besonders wichtig, dass Sie einen sozialen, einfühlsamen Umgang mit Ihren Mitmenschen haben. Schließlich gehört es auch zu Ihren Aufgaben, die Hinterbliebenen zu beraten.

Was sind die Tätigkeitsfelder eines Gärntners?

Je nachdem für welche Spezialisierung sich ein Gärtner entscheidet, findet seine Tätigkeit in großen und kleinen Gärtnereien, in Betrieben des Garten- und Landschaftsbaus sowie in Obst- und Gemüseanbaubetrieben, Baumschulen oder dem Friedhof statt.

Fähigkeiten und Voraussetzungen

Der Beruf des Gärtners eignet sich besonders für diejenigen, die sich für Pflanzen jeglicher Art begeistern und die handwerklich geschickt bin. Um einen Ausbildung zu beginnen, sollten die zukünftigen Azubis mindestens einen Hauptschulabschluss besitzen.

Infografik mit Fähigkeiten eines Gärtners

Welche Fähigkeiten sollte ein Gärtner haben?

Wenn Sie gern in der Natur arbeiten und Pflanzen und Bäume mögen, kann der Beruf des Gärtners für Sie eine gute Wahl sein. Sie benötigen gestalterische und handwerkliche Fähigkeiten, aber auch das Talent, mit anderen Menschen zu kommunizieren und diese ggf. zu beraten. Vor allem als Friedhofsgärtner ist Einfühlungsvermögen gefragt.

  • Teamfähig und flexibel
  • „Grüner Daumen“
  • Handwerklich begabt
  • Liebe zur Natur
  • Fundiertes Wissen über Pflanzen
  • Ideenreichtum
  • Sorgfältiges und genaues Arbeiten

Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Gärtner?

Um Gärtner zu werden, sollten Sie mindestens einen Hauptschulabschluss besitzen. Ein mittlerer Schulabschluss ist zu empfehlen, aber nicht zwingend notwendig. Auch wenn Sie Abitur haben, können Sie eine Ausbildung zum Gärtner machen.

Praktika sind hilfreich, um die Erfolgsaussichten zu steigern.

Infografik mit Voraussetzungen für den Beruf Gärtner

Ausbildung

Die duale Ausbildung zum Gärtner findet zum Beispiel in Gärtnereien, Betrieben aus dem Garten- und Landschaftsbau oder in Baumschulen statt. Insgesamt dauert die Ausbildung drei Jahre.

Wie läuft die Ausbildung zum Gärtner ab?

Die Lehre zum Gärtner erfolgt im Rahmen einer dreijährigen dualen Ausbildung. Das bedeutet, dass Sie sowohl im Ausbildungsbetrieb lernen als auch in der Berufsschule unterrichtet werden. Im zweiten Schuljahr erfolgt die Zwischenprüfung, die darüber entscheidet, ob Sie die Ausbildung fortführen können oder nicht. Ihr erlerntes Wissen wird auf die erste wichtige Probe gestellt.

Am Ende der dreijährigen Ausbildung legen Sie die Abschlussprüfung vor der IHK (Industrie- und Handelskammer) ab.

Je nachdem, für welche Fachrichtung Sie sich entscheiden, können Sie unter anderem in einer Gärtnerei, in einer Friedhofsgärtnerei, in einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb oder in einer Baumschule Ihren neuen Beruf erlernen.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Gärtner?

Die Ausbildung zum Gärtner dauert drei Jahre. Im zweiten Lehrjahr findet die Zwischenprüfung und am Ende des dritten Lehrjahres findet die IHK-Abschlussprüfung statt.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten können Sie als Gärtner nutzen?

Verschiedene Fort- und Weiterbildungen bieten Ihnen die Möglichkeit, Zertifikate zu erlangen, die Ihre Verdienst- und Arbeitsmöglichkeiten steigern.

Außerdem haben Sie die Möglichkeit, die Meisterschule zu besuchen. Mit einem Abschluss als Gärntermeister verdienen Sie nicht nur mehr und können einen eigenen Betrieb öffnen. Es steht Ihnen auch zu, selbst Lehrlinge auszubilden.

Auch ein Studium der Landschaftsökologie ist mit den geeigneten Qualifikationen denkbar.

Gehalt in Ausbildung und Beruf

Je nach Lehrjahr, Betrieb und Region liegt das Ausbildungsgehalt mit 800 bis 1.000 Euro recht hoch. Das Einstiegsgehalt liegt dann bei etwa 2.000 Euro.

Wie viel verdient ein Gärtner?

Gehalt eines Gärtners in der Übersicht

Je nach Fachrichtung liegt das Einstiegsgehalt eines Gärtners bei ca. 2.000 bis 2.300 Euro brutto. Mit Berufserfahrung und durch Fortbildungen können Sie das Gehalt auf 2.500 bis 2.800 Euro brutto monatlich steigern. Als Meister können Sie bis zu etwa 3.000 bis 3.500 Euro brutto im Monat verdienen.

  • Einstiegsgehalt: 2.000 – 2.300 Euro brutto monatlich
  • Gehalt mit Berufserfahrung: 2.500 – 2.800 Euro brutto monatlich
  • Meistergehalt: 3.000 – 3.500 Euro brutto monatlich

Wie hoch ist das Ausbildungsgehalt eines Gärtners?

Das Ausbildungsgehalt des Gärtners richtet sich unter anderem nach dem Betrieb und nach der Region, in der Sie lernen. Ein Ausbildungsplatz in einem großen Ausbildungsbetrieb heißt nicht automatisch, dass Sie mehr Geld verdienen.

  • Gehalt im ersten Lehrjahr
    im ersten Lehrjahr wird Ihr Verdienst zwischen 820 bis 850 Euro brutto liegen.
  • Gehalt im zweiten Lehrjahr
    Im zweiten Lehrjahr werden Sie zwischen 930 bis 940 Euro verdienen.
  • Gehalt im dritten Lehrjahr
    Im dritten Lehrjahr liegt das Ausbildungsgehalt in der Regel zwischen 990 bis 1.030 Euro.

Wie können Sie Ihr Gehalt als Gärtner steigern?

Sie haben die Möglichkeit, an verschiedenen Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen, sodass Sie Ihr Gehalt deutlich steigern können. Bis zu 2.800 Euro sind mit Berufserfahrung und Fortbildungen durchaus möglich. Als Gärtnermeister noch einmal mehr.

Infografik Übersicht zum Beruf Gärtner

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.