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Berufsbild Gartenbau

Was macht ein Landschaftsgärtner?

Judith Müller
Verfasst von Judith Müller
Zuletzt aktualisiert: 22. Dezember 2021
Lesedauer: 10 Minuten
© terra24 / istockphoto.com

Als Landschaftsgärtner ist Ihr Arbeitsplatz draußen in der Natur. Denn Sie werden die meiste Zeit damit verbringen, Gärten, Parks, Spielplätze und andere Außenanlagen zu planen, anzulegen und zu pflegen. Dabei arrangieren Sie Bäume, Sträucher, Beete, Rasen, Teiche, Wege, Treppen und Mauern zu einem ansprechenden Gesamtbild – ganz so, wie es sich Ihr Auftraggeber wünscht. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über das Berufsbild des Gärtners der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau.

Alles auf einen Blick:

  • Landschaftsgärtner sind für die Planung, Gestaltung und Pflege sämtlicher grüner Außenanlagen zuständig. Klassische Arbeitsplätze sind private Gärten, Sportplätze, Parks und Firmengelände.
  • Die Aufgaben und Tätigkeiten in diesem Beruf sind außerordentlich vielseitig. So führen Landschaftsgärtner Arbeiten für Privatpersonen, Sportvereine, Firmen, Behörden und Hochschulen durch.
  • Wer Landschaftsgärtner werden möchte, muss dafür eine Ausbildung zum Gärtner mit der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau abschließen. Die Ausbildung findet im dualen System, also im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule, statt.
  • In der Regel ist ein Hauptschulabschluss die Zugangsvoraussetzung für eine Lehre zum Gärtner mit der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau. Wer ein Abitur vorweisen kann, hat die Möglichkeit die dreijährige Ausbildung zu verkürzen.
  • Das Ausbildungsgehalt liegt zwischen 860 und 1.060 Euro brutto im Monat, als Geselle etwa zwischen 2.200 und 2.800 Euro. Mit Weiterbildungen zum Techniker, Meister oder Fachagrarwirt steigt auch die Vergütung an.
Übersicht über das Berufsbild eines Landschaftsgärtners: Aufgaben, Voraussetzungen, Fähigkeiten und Gehalt

Aufgaben und Tätigkeitsfelder

Beschäftigte im Garten- und Landschaftsbau gestalten zum Großteil private Gärten. Sie kümmern sich aber auch um Sport- und Golfplätze, Firmengelände, Parks oder andere öffentliche Grünanlagen. Ihre Aufträge erhalten Sie sowohl von Privatleuten, als auch von Firmen, Vereinen und Kommunen.

Was sind die Aufgaben eines ausgebildeten Landschaftsgärtners?

Im Beruf des Gärtners für Garten- und Landschaftsbau kommen unter anderem diese typischen Arbeiten auf Sie zu:

  • Baustellen vorbereiten: vorhandene Pflanzen schützen, Wurzeln roden, Bäume fällen
  • Be- und Entwässerungsarbeiten durchführen: Entwässerungsrohre und Bewässerungssysteme verlegen
  • Boden modellieren: Hügel, Böschungen und Senken anlegen
  • Rasen pflegen: Rollrasen verlegen, Rasen säen und mähen
  • Pflanzen pflegen: Bäume und Sträucher setzen und schneiden, Beete anlegen Fassaden und
  • Dächer begrünen: zum Beispiel Flachdächer begrünen
  • Befestigte Flächen herstellen: Wege pflastern, Dränschichten für Flachdächer herstellen
  • Außenanlagen gestalten: Treppen, Mauern, Teiche, Wasserläufe und Zäune anlegen

Was sind die Tätigkeitsfelder eines Landschaftsgärtners?

So kreativ, wie sich Landschaftsgärtner in ihrem Job ausleben können, so vielseitig sind auch die Einsatzbereiche und Tätigkeiten dieses Berufs. Denn eine grüne, natürliche Umgebung ist überall gern gesehen, ob im heimischen Garten, in der Arbeit, in Städten und Gemeinden, auf dem Firmengelände oder in Parks.

Am häufigsten unterstützen Landschaftsgärtner Privatpersonen dabei, den Garten oder die Hofeinfahrt zu gestalten. Sie arbeiten aber auch mit Auftraggebern aus folgenden Bereichen zusammen:

  • Sportvereine und Golfplätze
  • Schulen und Universitäten
  • Friedhofsämter
  • Landschaftsarchitekturbüros
  • Straßenbauämter
  • Behörden
  • Forschungsanstalten
  • Wasserwirtschaftsämter
  • Kommunen und Gemeinden

Kurzum: Überall, wo Sie eine besonders gestaltete Grünfläche mit Bäumen, Sträuchern und Beeten vorfinden, war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Landschaftsgärtner am Werk.

Aufgaben eines Landschaftsgärtners


Voraussetzungen und Fähigkeiten

Landschaftsgärtner knipsen nicht nur mit der Gartenschere verwelkte Blüten von Sträuchern ab. Ihre Aufgaben sind körperlich teils sehr anstrengend und sie arbeiten nicht nur bei schönem Wetter, sondern auch bei Sommerhitze, Eiseskälte, Wind und Wetter im Freien.

Was muss ein Gärtner können?

Die Mindestvoraussetzung für die Ausbildung in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau ist ein Hauptschulabschluss. Um die körperlich anstregende Arbeit in diesem Beruf zu schaffen, sollten Sie noch ein paar persönliche Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie haben mindestens den Hauptschulabschluss in der Tasche.
  • Sie sind körperlich gesund, belastbar und haben einen gesunden Rücken.
  • Sie arbeiten gern im Freien – bei Wind und Wetter.
  • Sie haben keinen starken Heuschnupfen, keine Pollenallergien und keine Angst vor Krabbeltieren.
  • Sie interessieren sich für Natur und Pflanzen und haben bestenfalls auch einen grünen Daumen.
Voraussetzungen für den Beruf Landschaftsgärtner

Welche Fähigkeiten sollte ein Gärtner mitbringen?

Einen Landschaftsgärtner zeichnen darüber hinaus aber noch weitere, ganz besondere Fähigkeiten aus:

  • Sie haben ein gutes Vorstellungsvermögen und ein sehr gutes Gespür für Ästhetik und zueinander passende Formen und Farben.
  • Sie sind kreativ und haben Spaß daran, Gärten gedanklich zu planen und zu gestalten.
  • Ob Spaten oder schwere Maschine – Sie sind handwerklich geschickt und packen gerne an.
  • Sie sollten gute Kenntnisse in Biologie, Chemie und Mathematik mitbringen.
Fähigkeiten eines Landschaftsgärtners

Ausbildung zum Gärtner mit der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau

Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, darf sich im Anschluss staatlich anerkannten Gärtner nennen.

Wie werden Sie Landschaftsgärtner?

Um Landschaftsgärtner zu werden, müssen Sie eine dreijährige Ausbildung zum Gärtner mit der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau abschließen. Die Ausbildung erfolgt im dualen System, also an zwei Ausbildungsorten: Alle theoretischen Grundlagen wie Pflanzenkunde, Mathematik oder Technik lernen Sie in der Berufsschule, alle praktischen Tätigkeiten in Ihrem Ausbildungsbetrieb.

Zuständig für die Ausbildung zum Gärtner sind die jeweiligen Landeswirtschaftskammern der Bundesländer.

Ganz korrekt heißt die Fachrichtung eigentlich Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, wobei der Sportplatz bei der Bezeichnung oft einfach weggelassen wird. Abgekürzt wird die Branche mit GaLaBau. Daneben gibt es noch sechs weitere Fachrichtungen, in denen Sie Ihre Ausbildung zum Gärtner machen können: Baumschulen, Friedhofsgärtnerei, Gemüsebau, Obstbau, Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Ausbildung dauert drei Jahre. Für welche Fachrichtung Sie sich dabei entscheiden, spielt keine Rolle.

Im ersten Lehrjahr findet eine Art Grundausbildung statt. Sie ist breit angelegt und vermittelt Ihnen jegliches Basiswissen, das Sie später benötigen. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei das Thema Natur- und Umweltschutz. Im zweiten Jahr geht es vor allem um die Vertiefung des Basiswissens und die Vorbereitung auf die Zwischenprüfung. Ab dem dritten Jahr beginnt die Fachausbildung. Das bedeutet, es geht ab jetzt speziell um den Fachbereich, für den Sie sich am Anfang Ihrer Ausbildung entschlossen haben.

Konkret lernen Sie:

  • …Baustellen vorzubereiten und einzurichten
  • … Erdarbeiten durchzuführen
  • … Be- und Entwässerungssysteme zu bauen
  • …befestigte Flächen, Wege und Treppen herzustellen
  • …Außenanlagen von Gebäuden zu gestalten

Begleitet wird die Ausbildung in der Regel von überbetrieblichen Lehrgängen.

Am Ende des dritten Jahres findet die Abschlussprüfung statt. Diese setzt sich aus einem praktischen, einem schriftlichen und einem mündlichen Teil zusammen. Wer besteht, darf sich als staatlich anerkannten Gärtner bezeichnen.

Ausbildung verkürzen
Unter bestimmten Bedingungen ist es möglich, die Ausbildungsdauer von drei Jahren auf zweieinhalb oder sogar nur zwei Jahre zu kürzen. Das ist beispielsweise dann möglich, wenn Sie die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife mitbringen oder wenn Sie bereits eine abgeschlossene Ausbildung hinter sich haben. Wer sehr gute Noten hat, kann auch eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragen. Die Ausbildungsdauer verkürzt sich dadurch aber nicht automatisch.
 

Was sind die Voraussetzungen für eine Ausbildung?

Wer eine Ausbildung zum Gärtner starten möchte, sollte mindestens einen Hauptschul- beziehungsweise Mittelschulabschluss mitbringen. Pluspunkte gibt es, wenn Sie in den Fächern Biologie, Chemie und Mathematik gute Noten haben.



Gehalt während Ausbildung und Beruf

Während der Lehrzeit können Sie mit einer Vergütung zwischen 860 und 1.060 Euro rechnen. Danach steigen Sie mit ungefähr 2.200 Euro oder mehr in den Beruf ein. Weiterbildungen im Anschluss sorgen für ein höheres Gehalt.

Wie hoch ist das Gehalt während der Ausbildung?

Die Vergütung während der Lehre ist in Deutschland einheitlich tariflich geregelt. Bei der regulären Ausbildungsdauer von drei Jahren bekommen Azubis ab dem 1. August 2019 monatlich:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 860 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 960 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.060 Euro
ACHTUNG!
Eine Verpflichtung der Ausbildungsbetriebe zur tariflichen Bezahlung besteht nicht. Das Azubi-Gehalt kann darüber, leider aber auch darunter liegen.
 

Wurde der Ausbildungsvertrag auf zwei Jahre verkürzt, erhalten Auszubildende monatlich:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 860 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 1.060 Euro
TIPP:
Auch Stadtverwaltungen suchen regelmäßig Auszubildende zum Gärtner im Garten- und Landschaftsbau. Hier bekommen Azubis ein etwas höheres Gehalt als in der freien Wirtschaft, da hier der Tarifvertrag für die Vergütung von Auszubildenden des öffentlichen Dienstes zum Tragen kommt.
 

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es während der Ausbildung?

In der Regel reicht das Ausbildungsgehalt nicht aus, um davon selbstständig zu leben. Unter bestimmten Umständen können Sie aber finanzielle Unterstützung bei der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Sie fördert betriebliche und außerbetriebliche, anerkannte Ausbildungsberufe. Den Antrag stellen Sie bei Ihrem zuständigen Arbeitsamt.

Damit die BAB Sie während Ihrer Ausbildung unterstützt, müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie haben einen abgeschlossenen Ausbildungsvertrag
  • Es handelt sich um Ihre erste Berufsausbildung.
  • Sie besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft.
  • Sie wohnen in einer eigenen Wohnung und nicht mehr bei Ihren Eltern.
HINWEIS:
Azubis ohne deutsche Staatsbürgerschaft haben natürlich auch die Möglichkeit, Unterstützung bei der BAB zu beantragen. Hier gelten dann allerdings andere Voraussetzungen.
 


Wie viel Geld Sie von der Berufsausbildungsbeihilfe erhalten, hängt vom Ausbildungsgehalt, dem Einkommen der Eltern und dem Gehalt Ihres Partners (falls vorhanden) ab.

Hat die BAB einen Antrag abgelehnt, können Auszubildende versuchen, staatliches Wohngeld zu beziehen. Den Antrag müssen sie bei der Wohngeldstelle der jeweiligen Kommune stellen.

Wie viel verdient ein Landschaftsgärtner?

  • Brutto-Monatsgehalt als Azubi: 860 – 1.060 Euro
  • Brutto-Monatsgehalt als Geselle: 2.200 – 2.800 Euro
  • Brutto-Monatsgehalt als Techniker: 2.600 – 3.500 Euro
  • Brutto-Monatsgehalt als Meister: 2.700 – 3.900 Euro

Ist die Lehrzeit geschafft, können Sie mit einem Einstiegsgehalt ab circa 2.200 Euro rechnen. Je nach Berufserfahrung, Region und Betriebsgröße kann es bis auf 2.800 Euro ansteigen. Dabei liegt die Bezahlung in den alten Bundesländern etwas höher als in den neuen Bundesländern. Gehälter darüber sind ohne Weiterbildungen die Seltenheit.

Mit einer Weiterbildung zum Techniker oder Meister verdienen Sie nicht nur mehr, sondern öffnen sich auch die Türen zum Studium an einer Hochschule oder Universität.

Gehalt eines Landschaftsgärtners

Wie können Sie ihr Gehalt steigern?

Wer mit der Zeit ein höheres Gehalt und mehr Verantwortung anstrebt, für den sind Weiterbildungen ein absolutes Pflichtprogramm.

Landschaftsgärtner können nach ihrer Ausbildung beispielsweise an sogenannten Anpassungsweiterbildungen teilnehmen. Die Liste der möglichen Fortbildungen ist lang und geht vom Baustellenleiter über den Greenkeeper und Kolonnenführer bis hin zum wissenschaftlichen Berater.

Wer nach seiner Lehre bereits einige Zeit als Gärtner gearbeitet hat, kann außerdem mit speziellen Weiterbildungen, sogenannten Aufstiegsfortbildungen, starten:

  • Techniker (mindestens 1 Jahr Berufspraxis)
  • Meister (mindestens 2 Jahre Berufspraxis)
  • Fachagrarwirt (mindestens 3 Jahre Berufspraxis)

Nach einer dieser Weiterbildungen haben Sie die Möglichkeit, sich an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaft oder an einer Universität einzuschreiben und den Bachelor in Landschaftsarchitektur/ Landschaftsbau und anschließend den Master in Landschaftsarchitektur/ Landschaftsbau zu absolvieren.



Über unsere*n Autor*in
Judith Müller
Judith studierte Technikjournalismus und Technik-PR. Während ihres Studiums lernte sie beim Radio, bei der Zeitung und in der Kommunikationsabteilung eines Automobilzulieferers. Im Anschluss volontierte sie beim Immobilienportal Immowelt und schrieb dort unter anderem auch für den Hausbau-Ratgeber bauen.de.